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ungcmein originellen, vielseitig gelehrten, sein Jahr- hundert überschauenden kühnen Kopfes, in seinen Übertreibungen und Roheiten der Ausdruck eines reichen, in seiner Jugend der Zucht und Erziehung nickt teilhast gewordenen Ingeniums. Die besten Ausgaben sind die von Leduchat und B. de Lamonnoye (5 Bde., Amsterd. 1711 u. ö.), von Burgaud des Marets und Rathery (2 Bde., Par. 1857-58), von Che'ron(5Bde., ebd.1877), von Martv-Laveaur (Bd. 1-4, ebd. 1868-73).
Die engl. Übersetzung von Th. Urchard und P. Lemoteur vermehrt und verbessert) wird von den Engländern als ein Muster in ihrer Art betrachtet.
Eine Holland. Übersetzung erschien bereits 1682 (2 Bde., Amsterd.). Am frühesten aber ward N. in Deutschland [* 2] eingeführt durch seinen Geistesverwandten Job.
Fiscbart, der 1575 den «Gargantua» und «Pcmtagruel» frei be- arbeitete.
Eine klassische archaisierende deutsche Über- setzung mit Kommentar gab Negis (2 Tle. in 3Vdn., Lpz. 1832 - 41), eine in der heutigen gebildeten Sprache [* 3] geschriebene A. Gelbcke (2 Bde., ebd. 1880) heraus. -
Vgl. Fleury, 1^. ot Le3 wuvi-63 (2 Bde., Petersb. 1877);
Gebhart, 15., 1a Nsn^iäZancs 6t w I^'forms (Nancy [* 4] 1877);
Arnstädt, Francois Rabî' und sein 'I'i'^itü ä'öäucation (Lpz. 1872);
A.'Virch- Hirschfeld, Geschichte der franz. Litteratur seit Be- ginn des 16. Jahrh., Vd.1 (Stuttg. 1889);
Stapfer, 1t,. -. 83. ^LI-30NN6, 80N FÜnik, LOH (LU^6 (Par. 1889) ; Millet, IladellliZ (ebd. 1892).
Naben, echte ((^oi-vinao), eine aus 12 Gattungen und einigen 80 Arten bestehende Unterfamilie der Rabenvögel (s. d.) von meist einfach schwarzer oder schwarz und weißer oder brauner Farbe.
Sie sehten nur in Neuseeland. Zu ihnen gehören u. a. die be- kannten Feldraben: Kolkrabe, [* 5] Rabenkrähe, Ncbel- krähe, Saatkrähe, ferner die Dohlen, die Elster, [* 6] der Tannenheher.
Nabenau, Stadt in der Amtshauptmannschast Dresden-Altstadt der sächs. Krcishauptmannschaft Dresden, [* 7] rechts über der Roten Weißeritz, an der Nebenlinie Hainsberg-Kipsdorf der Sächs.
Staats- bahnen, hat (1890) 2720 E., darunter 55 Katho- liken, Post, Telegraph [* 8] und Fernsprechverbindung, neues Rathaus, Wasserleitung; [* 9]
bedeutende Möbel- fabrikation und Stuhlbauerei (Sächs. Holzindustrie- Gesellschaft).
Rabî' und der Raben au er Grund (Weißeritzthal) werden von Dresden aus viel besucht. Nabener, Gottlieb Wilh., Satiriker, geb. 17.Sept. 1714 auf seines Vaters Gute Wachau bei Leipzig, [* 10] besuchte die Fürstenschule zu Meißen [* 11] und studierte seit 1734 in Leipzig die Rechte. 1741 wurde er Eteucrrevisor des Leipziger Kreises, 1753 Obcr- stcuersekretär in Dresden und 1763 Steucrrat. Er starb Seit 1741 trat er als Sati- riker auf in Schwabes «Belustigungen des Ver- standes und Witzes», dann in den «Bremer Bei- trägen». 1751-55 veröffentlichte er eine selbstän- dige, viel gelesene «Sammlung satir. Schriften» (4 Bde., Leipzig).
Seine «Sämtlichen Schriften» gab C. F. Weiße mit kurzer Biographie heraus (6 Bde., Lpz. 1777; neueste Ausg., 4 Bde., Stuttg. 1839).
^ R.s Satiren, in denen er ängstlich alles Persönliche ! vermied, stellen mit gutmütigem Witz, heiterer Welt- ! beobachtung und in mannigfaltigster Einkleidung, dazu in einer behaglich gefalligen Prosa die Thor- ! heiten der mittlern Stände dar;
fehlt ihnen auch die männliche Krast, so haben sie doch Geist und Abwech- selung. -
Vgl. P. Richter, Rabî' und Liscow (Dresd. Backhaus' Konvc'e-s^ions-Lexikon. 14. Aufl. XIII. 1884);
Bremer Beiträge, hg. von Muncker, Vd. 2 (in Kürschners «Deutscher Nationallittcratur»).
Nabenfisch, s. Adlerfisch.
Rabengeier (OliHt^rtLä ati-awZ N?-ic/^.), eine rabengroße und rabenschwarze Geierart, die im südl. Nordamerika, [* 12] Mittel- und Südamerika [* 13] vor- kommt und wegen ihres Nutzens, der in dem Fort- schaffen von Tierleichen besteht, geschützt wird. Nabenhorst, Ludwig, s. A"ö/i. Nabenkakadus, Nabenpapageien, Helm- kakadus (^Äi^t0r1i)'iic1iu3), wegen ihrer vor- wiegend schwarzen Färbung so genannt, stattliche Vögel, [* 14] von denen man sieben Arten in Australien [* 15] kennt.
Der bekannteste und auch in der Gefangen- schaft häufigste ist der Bartkakadu (Oai^to i-1i)'ncdu8 Uluikzi ^ttt/l.) mit glänzend schwarzem Gefieder, das Männchen mit breiter scharlachroter, das Weibchen mit rot und gelb gebänderter Quer- binde über dem Schwanz.
Preis 400 M., Haltung wie die der übrigen Kakadus (s. d.). Nabenkrähe, s. Krähe. Rabenpapaqeien, s. Nabenkakadus.
Nabcnschlacht, eine strophische Dichtung aus der Tietrichsage, die um 1280 ein Spielmann, wahr- scheinlich Heinrich der Vogler, aus einem ältern Ge- dicht mit grandios epischen Zügen, die noch durch die verderbte Gestalt durchschimmern, zurechtmachte.
Den Inhalt bilden die Kämpfe vor Raben (Na- vennaj, das Ermenrich belagert, während Dietrich vor Padua [* 16] liegt. Etzels jngendliche Söhne und Dietrichs jüngerer Bruder Diether verlassen das Heer, verirren sich nach Ravenna und werden von Witich erschlagen. Wütend versolgt Dietrich den Mörder bis ans Meer, wo eine Meersrau den Fliehenden aufnimmt. Ausgabe von E. Martin im «Deutschen Heldenbuch», Bd. '2 (Berl. 1866);
neuhoch- deutsche Bearbeitung von Vückmann (in Reclams «Ilniversalbibliothek»).
Nabenftcin, der erhöhte, aus Steinen aufge- mauerte Platz, wo früher die Enthauptung von Ver- brechern stattfand und sich gewöhnlich Raben in Masse aufhielten. Rabî' fanden sich einst fast in allen den Städten, denen die peinliche Gerichtsbarkeit zustand. Nabenvögel (lüorviä^s), eine aus 24 Gat- tungen und gegen 200 Arten bestehende kosmo- polit.
Familie der Sperlingsvögel [* 17] von meist an- sehnlicber Größe, mit großem, derbem Schnabel; die Nasenlöcher sind mit Federn bedeckt, die Flügel sind, wenn auch nickt lang, so doch kräftig, abgerun- det, der Schwanz ist lang bis sehr lang;
die Läufe und Zehen sind mittellang, kräftig.
Die Rabî' fressen sowodl tierische wie pflanzliche Stoffe und haben sehr allgemein die Gewohnheit, glänzende Gegen- stände namentlich in ihre Nester zu verbergen.
Die Familie zerfällt in die Unterfamilien der 1) Nackt- schnäbler ((^vmnordinina^), australisch;
2) der Heher [* 18] (s. d., (^i-rulinae);
3) der Schweifkrähcn (Oenäro cininne), südasiatisch und afrikanisch, australisch und neuseeländisch;
4) der Alpenkrähen (s. d., I^regilinae), und 5) der echten Raben (s. d., Oorviiike).
^?"b/ oder Aabe,l/i., hinter lat. Pstanzennamen Abkürzung für Ludwig Rabenhorst, geb. 1806 in Treuenbrietzen, lebte als Privatgelehrter in Dres- den und später in Meißen, wo er starb; er gab zum Teil selbständig, zum Teil mit andern Botanikern zusammen zahlreiche Abhand- lungen über Kryptogamen sowie Sammlungen ge- trockneter Kryptogamen heraus. Nabi', Name mohammed. Monate, s. Rebi'. 37 ¶