(Neu-Nation hervorgegangene Inkadynastie von
Cuzco über die umwohnenden
Stämme erlangte, hat sich die Quechuasprache auch
zum
Teil über benachbarte Sprachgebiete ausgedehnt. Noch heute wird das Quartal auf dem Hochland in der ganzen oben
bezeichneten
Ausdehnung
[* 2] gesprochen, sogar vereinzelt noch im
Osten der
Anden bei den Indianerstämmen bis tief auf brasil.
Gebiet hinein sowie am Rio
[* 3]
Ucayali und in den peruan. Südprovinzen. Östlich von dem bolivian. Hochlande bildet die
große Salzwüste die Südgrenze des Quechuagebietes. -
Die ausgezeichnetsten Fundorte der Quecksilbererze sind
Almaden in
Spanien
[* 13]
(Zinnober), Idria in Krain
[* 14]
(Quecksilberlebererz und
Quecksilberbranderz) und
Neu-Almaden bei
San José in Kalifornien: ferner finden sich solche bei Mörsfeld
und Moschellandsberg in Rheinbayern, in
Venetien, in
Frankreich, am
Ural, in
China
[* 15] und
Japan, in Mexiko
[* 16] und in
Peru.
[* 17] Fast alles
Quecksilber wird aus dem
Zinnober erhalten. Die zinnoberhaltigen
Erze werden in Schachtöfen mit kontinuierlichem Betriebe und von sehr
verschiedenem
Bau unter Luftzutritt erhitzt, wobei der Schwefel des
Zinnobers zu schwefliger Säure verbrennt
und das metallische Quecksilber abdestilliert.
Aus dem Ofen gelangen die
Gase
[* 18] in geeignete Kondensationsapparate, in denen sich die Quecksilberdämpfe verdichten. Auch die
Anordnung der Kondensationsapparate ist sehr verschiedenartig.
Bei den Knoxöfen, die namentlich in Kalifornien benutzt werden,
bestehen sie aus einer großen Anzahl von gußeisernen Kästen, die durch
Röhren
[* 19] miteinander verbunden
sind und durch Wasser gekühlt werden. In
Almaden benutzt man sog. Aludelöfen: die
Gase durchstreichen ein
System von je zwölf
nebeneinander liegenden Reihen von
Gefäßen aus gebranntem
Thon, Aludeln genannt.
Die Aludeln sind von birnförmiger Gestalt, etwa ½ m lang und so aneinander gekittet, daß das spitze
Ende der einen Aludel in das weitere der nächsten hineinragt (Aludelschnüre). Jede
Schnur ist 20-22 m lang und enthält 44 Aludeln.
Die
Schnüre liegen auf einer geneigten Ebene (Aludelplan); aus den an der tiefsten
Stelle des
Planes gelegenen Aludeln fließt
das Quecksilber durch eine Rinne in Sammelgefäße ab. Die
Dämpfe gelangen aus den Aludeln alsdann in weitere
Kammern, in denen sich dann der Rest des Quecksilber niederschlägt. An andern Orten benutzt man gemauerte Kammern
oder gußeiserne Röhrensysteme zur
Kondensation. Um das Quecksilber von
Ruß zu befreien, läßt man es über eine geneigte
Fläche laufen, an welcher der
Ruß haften bleibt und unterwirft es dann einer nochmaligen
Destillation.
[* 20]
Das Quecksilber kommt in eisernen Flaschen von 34 ½ kg
Inhalt in
den
Handel; der Preis wird von Rothschild in
London,
[* 21] dem
Besitzer der
span.
Minen, bestimmt, er schwankt zwischen 100 und 500 M. für die Flasche.
[* 22] 1894 betrug er 107-137 M.
Die Weltproduktion von Quecksilber, soweit über sie verläßliche Nachrichten vorliegen, schwankte in den letzten 20 Jahren
zwischen 74000 (1874) und 134000 Flaschen (1877); sie betrug 1893: 107000
Flaschen, wovon auf
Spanien 50000, Kalifornien 30000 und
Österreich
[* 23] 15000 entfallen. Die Quecksilbereinfuhr in
Deutschland
[* 24] betrug 1893: 573 t im Werte von 1 840000 M.
Das Quecksilber ist metallglänzend, zinnweiß, bei gewöhnlicher
Temperatur flüssig; bei -39,5° C. wird es fest und dehnbar; es
siedet bei 360 °C. Sein spec. Gewicht ist in flüssiger Gestalt 13,6, in fester Form 14,19. Aus der Dampfdichte (6,9) geht
hervor, daß dasMolekül des Quecksilber aus einem
Atom besteht. Es verbindet sich mit den meisten Metallen zu
Amalgamen (s. d.). Die Quecksilberdämpfe sind außerordentlich giftig. Das
Quecksilber des
Handels ist stets mehr oder weniger durch andere Metalle verunreinigt, von denen man es durch
Destillation mit etwas
Quecksilberoxyd oder
Zinnober einigermaßen befreien kann.
ZurReinigung auf nassem Wege ist eine Reihe von Methoden brauchbar, von denen folgende als die zweckmäßigste
gilt. Man schüttelt das Metall kräftig mit verdünnter Schwefelsäure,
[* 25] welcher man von Zeit zu Zeit einige
Tropfen Kaliumbichromatlosung
zusetzt. Alsdann spült man die Säure durch einen kräftigen Wasserstrahl ab, trocknet es einigermaßen mit Filtrierpapier
ab und läßt es dann aus einem fein ausgezogenen
Trichter durch eine 60-100 cm hohe Schicht von 6- bis
10prozentiger Salpetersäure fließen. Am untern Ende des Cylinders, der die Säure enthält, ist ein heberförmig gebogenes
Glasrohr angeschmolzen, aus welchem das Quecksilber kontinuierlich in trocknem Zustande ausfließt. Zur Entfernung
von
Staub oder Oxydhaut preßt man das Quecksilber durch Leder oder läßt es durch eine Papiertüte
mit feiner
Spitze auslaufen. An der Luft bedeckt sich das nicht ganz reine Quecksilber allmählich mit einer
Haut,
[* 26] welche aus
Oxyden
der Fremdmetalle besteht; durch Behandeln mit etwas Salpetersäure kann man die
Haut entfernen. Ganz reines Quecksilber hält
sich unverändert blank.
Vom Quecksilber macht man ausgedehnten Gebrauch. In der
Medizin wird es im metallischen Zustand (mit Fett verrieben in Form von grauer
Salbe [s.
Quecksilbersalbe] als entzündungswidriges und antisyphilitisches
Mittel) und besonders in seinen
Verbindungen (s.
Quecksilbermittel und die Einzelartikel der
Quecksilberverbindungen) verwendet, und in derTechnik findet
es vielfach Verwendung zur Herstellung von
Spiegeln, zur
Feuervergoldung, zur Extraktion von
Gold und
Silber aus ihren
Erzen u. s. w.
Ferner dient es zur Füllung von
Barometern,
Thermometern,
Manometern,
Quecksilberluftpumpen, sowie als Sperrflüssigkeit für
solche
Gase, die vom Wasser absorbiert werden. Mit Quecksilber gefüllte Kapillarröhren von 106 cm Länge und 1
mm
Querschnitt stellen bei 0° C. die Widerstandseinheit
Ohm dar.