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Quattrocento hießen in der franz. Nationalversammlung von 1848 und 1849 die drei Mitglieder einer Kom- mission, welche das Rechnungswesen der Versamm- lung sowie die Sicherheit und Ordnung derselben ausrecht zu erhalten hatte.
Ebenso werden im Deut- schen Reichstage und im preuß. Abgeordnetcnhause die vom Präsidenten für die Dauer seiner Amts- führung ernannten, das Kassenwesen verwaltenden zwei Abgeordneten Quattrocento genannt. Quäftür, s. Quästor. Quatömber (vom lat. die vier Jahreszeiten), [* 2] ein im Jahre viermal wieder- kehrender Termin, besonders der Zeitpunkt, an welchem Mietverträge oder Rechnungen abgeschlos- sen und die Steuern bezahlt zu werden pflegen. Als solche Termine findet man in einigen Gegenden Maria Verkündigung (25. März), Johannis, Mi- chaelis und Weihnachten; in andern, z. B. in Sach- sen, den auf den Aschermittwoch, Pfingsten, Kreuzes- erhöhung (14. Sept.) und Luciä (13. Dez.) jedesmal folgenden Mittwoch; in noch andern, z. V. in Nürn- berg, Lichtmeß, Walpurgis, Laurentii (10. Aug.) und Allerheiligen. Doch haben gegenwärtig die Quattrocento ihre frühere Bedeutung in geschäftlicher Hinsicht vielfach eingebüßt. ^uatemberfasten, das in der röm.-kath. Kirche vorgeschriebene Fasten (s. d.) am Mittwoch, Freitag und Sonnabend der Quatemberwocken.
Als letztere sind die Wochen nach Invocavit, nach Pfingsten, nach Kreuzeserhöhung (14. Sept.) und nach Lucientag! (13. Dez.) festgesetzt. Die Quattrocento werden auch Anga- rienfasten, Fronfasten (s. d.) und Weihfasten (s. d.) genannt. Quatembergeld, s. Vergwerksabgabe.
Quaternär, s. Quartär. Quaterne (lat.), im Buchdruck Lage von vier Bogen; [* 3] im Lottospiel, s. Lotto. Hu2.tsrnio torluinörnin (lat.), s. Fehlschluß.
Quathlambaberge (Kathlambaberge), s. Drakenberge. y,/"^., hinter den wissenschaftlichen Namen von Tieren Abkürzung für Jean Louis Armand de Quatrefages (s. d.) de Vre'au. Quatrain (frz., spr. käträng), Strophe von vier Verszeilen, als Einzelstrophe vornehmlich im Sinn- gedicht verwendet;
sonst heißen auch Quattrocento besonders die beiden ersten Vierzeilen des Sonetts. Quatre-Bras (spr. kattr brah), Meierei in der belg. Provinz Südbrabant im Bezirk Nivellcs, wurde während der Schlacht bei Ligny (s. d.) wichtig. Während Napoleon I. die Preußen [* 4] bei Ligny angriff, follte Ney die engl.-braunschw.- niederländ. Armee bei Quattrocento festhalten.
Auf beiden Seiten blieben in den Gefechten zu Quattrocento ungefähr 4000 Mann, darunter der Herzog Friedrich Wil- helm von Vraunschwcig. An seinen Heldentod er- innert ein in Kupfer [* 5] getriebener Löwe auf 8 in hohem Granitsockel (1890). Quatrefages de Breau (spr. kattrefahsch de breoh), Jean Louis Armand de, franz. Naturforscher, geb. zu Verthezeme (im Depart. Gard), studierte zu Straßburg [* 6] Medizin und Natur- wissenschaften, ließ sich daselbst als Arzt nieder und wurde 1838 ebenda zum Professor der Zoologie ernannt, welche Stellung er jedoch bald aufgab, um sich behufs eingehender naturwissenschaftlicher Forschungen nach Paris [* 7] zu begeben. 1842 bereiste er die Küsten des Atlantischen Oceans und desMittel- ländischen Meers und wurde 1850 als Professor an das I^css Ka^olson zu Paris berufen, welche Stellung er jedoch 1855 mit der Professur der Ana- tomie und Ethnologie am^In36s ä'Iii3toii-s natni-siis daselbstvertauschte.
Erstarb in Paris. Quattrocento' Verdienste bestehen wesentlick in den zahlreichen Forschungen über die niedern Tierklassen und in einer Reihe anthropolog.
Untersuchungen. Sein Hauptwerk ist eine «Hi^oii-s F6ii6rg.Is ä68 i-Hc63 1mminn68» (2 Bde., Par. 1886-89).
Mit Virchow hatte er wegen seiner Schrift «1^3. race i)i-u38isiiii6» (Par. 1879) eine wissenschaftliche Fehde zu bestehen. Quatremere (spr. kattremähr), Etienne Marc, franz. Orientalist, geb. zu Paris, erhielt 1809 die Professur der griech. Litteratur an der Fakultät zu Rouen, [* 8] kebrte1811 nach Paris zurück, wurde 1815 in die Akademie der Inschriften aufgenommen, 1819 Professor des Hebräischen und Syrischen am ^o1l6F6 äs I^rancs und 1838 auch Lehrer des Persischen an der Schule für orient. Sprachen. Er starb zu Paris.
Seine wichtigsten Arbeiten sind: «1!6c1i6rc1is3 ci'iNHii63 ot 1ii8t0ri(iu63 Lur Ia lanFlis 6t Ia littsraturs äs i'I^F^ts» (Par. 1808) und /(Hlsiuoil^ FsoZi-a- p1iiciu63 st Iii3t0riciu63 8ur i'I^vpts" (2 Bde., ebd. 1811) , «01)861^^10118 8UI- HU6i(1U63 P0int3 (16 1a F60FrHi)1ii6 ä6 I'I^3vpt6» (ebd. 1812),
die Aus- gabe von Raschid eddins «IIi3t0irs äs3 ^IoiiF0i8 äs la, 1^6i'86» (ebd. 1836),
die Übersetzung von Makrizis «IIi3t0il6 668 3u1taii3 mainl0uic3 äs 1'^37I)t6)) (2 Bde. in 4 Tln., ebd. 1837-41), »^Is- N101I'68 8U1' 168 XHi)Ht66H3" (ebd. 1835),
die erste Ausgabe der «?i-ol6F0ni6N63» (3 Bde., ebd. 1858) des Ibn Ehaldun (s. d.).
Q.s an orient. Manuskrip- ten reiche Bibliothek nebst seinem handschriftlichen Nachlaß kaufte König Maximilian II. von Bayern [* 9] für die Münchener Hof' [* 10] und Staatsbibliothek.
Quatremere de Quincy (spr. kattremähr de kängßih), Antoine Chrysostome, franz. Kunstforscher, geb. zu Paris, studierte zuerst die Rechte, widmete sich aber dann in Italien [* 11] dem Stu- dium der antiken Kunst.
Während der Revolution wurde er Mitglied der Gesetzgebenden Versamm- lung und nahm später am Rat der Fünfhundert teil. 1804 wurde Quattrocento zum Mitglied des Instituts, 1816 zum Intendanten der Künste und Denkmäler und 1818 zum Professor der Archäologie ernannt. Er starb zu Paris.
Von'seinen zahl- reichen Werken sind zu nennen:, «N6in0ir6 3ur l'6wt ä6 1'HrcIiit6cwi-6 cli62 168 ^Fvptisiiä » (Par. 1803),
«OictiomiHii^ äs I'arcliiwctui-s» (3 Bde., ebd. 1795 -1825: neue Ausg. in 2 Bon. 1833), «I^s^upitsr oi^nipisii» (ebd. 1814),
«N33ai 8ui- 1a naturo, 1s dut st Is8 ni0^6ii3 äs i'iinitHtion äaii3 163 I)6HUX-Hrt3 (ebd. 1823), »Hi3toii-6 äs 1a vis 6t ä63 011VI-I.F68 äs liakllsi" (ebd. 1824; 2. Aufl. 1833),
«Iliztoirs äs 1a. vis äs Hlicksi-^iiFs » (ebd. 1835),
«^I0nuiii6iit3 6t 0uvrÄF63 ä'Hi't anri(iu,63 rs3titus3» (2 Bde., ebd. 1826-28),
«Hi3toii's äs 1a vis st äs8 0uvi-a^68 äs3 p1u3 csi6l)i-63 ai-c1iitsct68) än »li^isms 8iscls ^'iiz^u'^ la ün äu äix-tiuitiems" (2 Bde., ebd. 1830).
Seine Lobreden auf verstorbene Akademiker erschienen gesammelt (2 Bde.) Paris 1834-37. -
Vgl. Iouin, ^utoins Oiii^o^oiiis H. ä. y. (Par. 1892).
Quattrtno, päpstl. Münze, ^5 des Baiocco (s. d.) und der Crazia (s. d.). yrla.ttrooonto (ital., spr. -tschento, d. i. vier- hundert, abgekürzt für 1400), in der Italienischen Kunst (s. d.)' der Stil des 15. Jahrh., soviel wie ¶