wicht, die Wassermenge p, die Wassertemperatur zu Anfang t, dieselbe zum
Schluß t, so ist T = (p(t-t)/P*S+t. Dabei ist in
p der Wasserwert des
Gefäßes mit enthalten gedacht. (S.
Kalorimeter.)
Grün- und
Braunbleierz,
Buntbleierz oder Polychrom, ein hexagonales, vorwiegend in
sechsseitigen
Säulen
[* 2] mit Gradendfläche krystallisierendes, mit
Apatit
[* 3] isomorphes Mineral, gewöhnlich durchscheinend und
fettglänzend, von der Härte 4 und dem spec. Gewicht 7, meist grünlich oder bräunlich gefärbt; in chem.
Hinsicht besteht der Pyromorphit aus ungefähr 90 Proz. phosphorsaurem
Blei
[* 4] und 10 Proz.
Chlorblei: 3Pb3(PO4)2
+ PbCl2. Oft ist etwas Phospborsäure durch
Arsensäure, etwas
Blei durch Kalk ersetzt. Vor dem Lötrohr
[* 5] schmilzt er sehr
leicht, glüht und erstarrt dann zu einem polyedrischen krystallähnlichen
Korn. Die schönsten
Krystalle des Pyromorphit findet man
zu Zschopau, Zellerfeld,
Braubach in Hessen-Nassau,
[* 6] Pribram,
Bleistadt und
Mies in
Böhmen,
[* 7] Phönixville
in
Pennsylvanien.
(grch.), ein 1873 von
Friedrich Eugen Kastner (geb. 1852, gest. 1882) erfundenes orgelartiges
Tonwerkzeug, das die sog. singenden Flammen (s.
Harmonika, chemische) zum erstenmal musikalischen Zwecken dienstbar macht.
An
Stelle der Orgelpfeifen finden
Glasröhren verschiedener
Größe, statt des
Windes Gasflammen Verwendung.
Musikalische Reinheit und erhöhte Tonstärke werden erzielt durch
Brenner mit mehrern (5-16 und mehr) kleinen Flammen von
genau bemessenem
Umfang in jeder
Röhre und zwar im untern Dritteil ihrer Länge. Eine sinnreiche einfache Mechanik regelt
die Tonerzengung durch dieKlaviatur
[* 8] in der
Weise, daß das Niederdrücken der
Taste die
Teilung der in der
entsprechenden
Röhre brennenden einen (großen) Flamme
[* 9] in einzelne Flämmchen und damit die Hervorbringung des
Tones bewirkt.
Das Pyrophon umfaßt (chromatisch) drei Oktaven, den 16-, 8- und 4füßigen Orgelpfeifen entsprechend; seine
Klangfarbe ist der
Menschenstimme ähnlich. -
Vgl. Kastner, Les flammes chantantes (1. bis 3. Aufl., Par. 1875);
ders.,
Théorie des vibrations et considérations sur l'électricité (ebd. 1875).
(grch.),
Luftzünder, ein an der Luft sich von selbst entzündender Körper.
Namentlich wird dieser
Ausdruck
auf
Stoffe angewendet, die diese Eigenschaft infolge von äußerst feiner Verteilung annehmen. So ist
z. B.
pyropborischesEisen
[* 10] das durch Reduktion von
Eisenoxyd mittels
Wasserstoff bei möglichst niedriger
Temperatur erhaltene
feinpulverige
Eisen, das an der Luft den Sauerstoff unter Erwärmung aufnimmt und verglimmt.
oder
Wachskohle, eine graugelbe bis gelblichbraune, im feuchten Zustande knetbare, im trocknen erdige und
leicht zerbröckelnde
Masse mit glänzendem
Strich und dem spec.
Gewicht 0,9, die bei
Weißenfels
[* 12] und Helbra die obern
Teile
eines Braunkohlenflözes bildet.
Der Pyropissit entzündet sich
^[Seitenwechsel]
schon an der Lichtflamme,
brennt mit heller rußender Flamme und schmilzt zu einer schwarzen pechähnlichen
Masse. Er liefert
ein wertvolles Material für die
Darstellung von Paraffin.
[* 13]
(grch.) oder angewandte Wärmelehre, der Zweig der
Technologie, der sich mit der Feststellung der wissenschaftlichen
Grundsätze und mit der Praxis aller auf Benutzung, Unterhaltung und
Regulierung der künstlichen Wärme
[* 16] und des
Feuers bezüglichen
Gegenstände beschäftigt.
Dahin gehören alle Feuerungsanlagen
[* 17] zum Heizen, Schmelzen,
Glühen u.s.w.;
ein roter
Azofarbstoff, welcher durch Diazotieren von ß-Naphthylaminsulfosäure und
Kombination mit a-Naphtholsulfosäure
erhalten wird und zum
Färben von
Wolle dient.
(grch.),
Brandtechnik, Holzbrandtechnik, ein
Verfahren, auf Holz
[* 19] durch erhitzte Werkzeuge
[* 20] billigen, plastischen Schmuck als Ersatz der teuern Holzschnitzerei und der kostbaren eingelegten
Arbeit herzustellen. Die
Wirkungen des
Feuers allein zum Schmuck des Holzes hat vielfach schon das
Altertum, allerdings in einfachster
Weise, verwendet;
im Mittelalter verzierte man Möbel
[* 21] mit Flachornamenten, deren vertiefter
Grund durch glühende
Eisen geglättet wurde. Eine
moderne Art des
Brennens ist die als Liebhaberkunst betriebene Holzbrandmalerei (s. Holzbrandtechnik).
Eine
Verbindung der Methoden des
Brennens und des
Pressens zur Nachbildung von Holzschnitzereien führte zu Guattaris Neoskulptur
(s. d.).
Die eigentliche
Brandtechnik, ein patentiertes
Verfahren des Hofmöbelfabrikanten
BernhardLudwig in
Wien,
[* 22] beruht darauf, das
Holz unter hohem Druck und hoher
Temperatur zu pressen. Das Holz geht durch zwei hohle mit
Gas erhitzte
Bronzegußwalzen. Gewöhnlich besitzt die obere
Walze die Gegenformen der beabsichtigten Reliefs, während die Mantelfläche
der untern
Walze glatt ist. Die Vertiefungen laufen konisch gegen die
Achse der
Walze. Die Umfangsgeschwindigkeit der
Walzen
beträgt 30 cm pro Minute.
Der geringere oder stärkere Druck, der niedrigere oder höhere Wärmegrad der
Walzen, die kürzere oder
längere
Dauer der Einwirkung, endlich die
Größe der Erhabenheiten oder Vertiefungen der Preßwalze bewirken eine verschiedengradige
Pressung und Bräunung des Holzes. Man unterscheidet Flach- und Hochrelief. Bei Flachreliefarbeiten wird das Ornament hell
auf dunklem
Grunde oder umgekehrt, etwa 1-3
mm erhaben, gepreßt. Läßt man diese Pressung durch glatte
Walzen laufen, so pressen diese die erhabenen
Stellen zur
Dicke des übrigen, bereits zusammengedrückten Holzes zusammen. Das
Produkt erlangt
¶
mehr
538 dadurch das Aussehen einer Intarsia-Arbeit. So behandelte Holzplatten werden namentlich zu Sessellehnen, Sitzteilen u.s.w.
benutzt. Hochreliefarbeiten dienen zu Friesen, Umrahmungen, Hohlkehlen
[* 24] u.s.w.