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nannt, weil sie durch die Pyrenäen mit dem Kon- tinent verbunden ist. (S. Iberische Halbinsel und Spanien.) [* 2] Pyrenäischer Friede, der zwischen Frankreich und Spanien von Mazarin und Don Luis de Karo auf der Fasaneninsel im Bidassoaflusse geschlossene Friede, der den anderthalb Jahr- hunderte alten, seit 1635 erneuerten Krieg mit dem völligen Siege Frankreichs über den Nebenbuhler beendigte. Spanien trat an Frankreich ab: Rouf- sillon mit der festen Hauptstadt Perpignan, Con- flans und einen Teil der Cerdagne, so daß die Py- renäen seitdem beide Reiche trennen;
in den Nieder- landen Artois und Teile von Flandern, Hennegau und Luxemburg [* 3] mit den festen Plätzen Arras, [* 4] Hes- din, Gravelines, Landrecy, Le [* 5] Quesnoy, Thionville, Montmedy, Marienburg [* 6] und Philippeville.
Da- gegen versprach Frankreich, Portugal nicht zu unter- stützen. Der Prinz von Conde' und die Herzöge von Lothringen, Savoyen und Modena und der Fürst von Monaco [* 7] wurden im wesentlichen in den Zustand vor dem Kriege hergestellt. Zu den Friedensbestim- mungen gehörte die Vermahlung Ludwigs XIV. mit Maria Theresia, der ältesten Tochter Phi- lipps IV., die bei der Hochzeit 1660 allem Erbrechte auf den span. Thron [* 8] entsagte. ^Pyrenäen. Pyrönöes, Basses- (spr. baß pireneh), s. Nieder- Pyrönöes, Hautes- (spr. ot pireneh) oder Oberpyrenäen, franz. Departement am Nord- abhang der mittlern Pyrenäen, besteht hauptsächlich aus der gascognischen Landschaft Bigorre und aus TeilenvonOber-Armagnac(MagnoacmitderHaupt- stadt Castelnau und Teilen von Nebouzan), grenzt an das Depart. Niederpyrenäen (im W.), an Gers (im N.), an Haute-Garonne (im O.) und im S. an die span. Provinz Huesca in Aragonien und hat auf 4529,45 hkm (1891) 225 861 E. (8964 weniger als 1886), darunter 3125 Ausländer, also 49,2 E. auf 1 ykm, 3 Arrondissements (Argeles de Bigorre, Bagneresde Vigorre, Tarbes), 26 Kantone und 480 Gemeinden.
Hauptstadt ist Tarbes. Der südl. Teil reicht bis zum Kamm der Pyrenäen, hat im Vigne- male (3290 m) deren höchsten Punkt auf franz. Seite, sowie Marbors (3253 m), Pic du Midi de Bigorre (2877 m) u. a., senkt sich allmählich nach N. und er- reicht bei Tarbes die Tiefebene. Wasserreiche Flüsse [* 9] (Adour mit Gave de Pau [* 10] und Arros und die zur Garonne gehende Neste sind die bedeutendsten) bilden herrliche Thäler; die Niederung bewässern noch die GaronnezustüsseBa'isemitVa'isole, Gers und Save.
In der Niederung ist das Klima mild, aber veränder- lich, der Boden fruchtbar und gut bebaut. Dieser lieferte (1892) 435100 1ü Weizen, 108990 KI Rog- aen, 128100 Kl Hafer, [* 11] Kartoffeln, Flachs, Obst und Wein (1892: 71560, im zehnjährigen Durchschnitt 139 519 Kl); von letzterm wird etwas ausgeführt und ein Teil zur Branntweinbrennerei benutzt. Bei den ausgezeichneten Berg- und Thalweiden gedeiht die Zucht von Pferden (Bestand 1887: 19 600), Rindvieh (118730), Schafen (219920) und Schweinen (65000); Butter und Käse werden stark ausgeführt. Im Gebirge gewinnt man Eisen [* 12] und andere Metalle, viel Schiefer und Marmor.
Die bekanntesten Mineralbäder, zu denen die besuchtesten der Pyrenäen gehören, sind Vagneres de Vigorre, Varöges, Cauterets, Capvern und Siradan. Süd- lich der Schwefelquellen von St. Sauveur befindet sich der höchste Pyrenäen-Wafserfall, die vom Gave de Pau gebildete 422 m hohe Cascade im Cirque de Gavarnie(s.Gavarme). Von der Eisenbahn Toulouse- Vayonne gehen Linien in die Gebirgsthäler nach Bagneres de Vigorre und Pierrefitte-Nestalas und von Tarbes nach Mont-de-Marsan, zusammen (1886) 187,i km, wogegen die Nationalstraßen 306,7 km lang sind. Von höhern Lehranstalten hat das Departement ein Lyceum und zwei Colleges. -
Vgl. Bois und Durier, 1.68 Hautsg-^rknesZ (Orleans 1884).
Pyrönöes - Orientales (spr. pirenehsoriang- täll) oder Ost Pyrenäen, das südlichste franz. De- partement, besteht aus der ehemaligen Grafschaft Roufsillon und der 1659 an Frankreich gekommenen Cerdagne francaife mit der Hauptstadt Mont-Louis- sur-Tet, am Col de la Perche, wird im N. von den Depart. Ariöge und Aude, im O. vom Mittelmeer, im S. von der span. Provinz Gerona in Catalonien und im W. von Andorra begrenzt und hat auf 4123,76 tikm (1891) 210125 E. s1062 weniger als 1886), 10553 Ausländer, meist Spanier, also 51 E. auf 1 ykm, 3 Arrondissements (Ceret, Perpignan, Prades), 17 Kantone, 232 Gemeinden.
Hauptstadt ist Perpignan. Im W., den mittlern Pyrenäen zu- gehörig, bilden Mont-de-Maranges s2914 m) und Pic de la Porteille (gegen Andorra) die Grenze und ein hier nach NO. abgehender Gebirgszug mit dem Paß [* 13] (Col) de Puymorens (1931 m) sowie den Pics Worour (2828 m), Carlitte (2921 m), Prique (2810 m) und Camp Ras (2554 m), ferner Madrös (2471 m) die Nordwestgrenze. Die Südgrenze bil- den vom Paß de la Perche ab die Ostpyrenäen. Am Meere liegt eine Tiefebene mit den Strand- seen (Etangs) von Nazaire und Leucate.
Haupt- fluh ist die Tet mit reißenden Zuflüssen; sie geht wie der Ägly im N. und der Tech im S. in östl. Rich- tung dem Mittelmeer zu. Im W. liegen auch die Quellgebiete der Aude (s. d.) und des zum Ebro fließenden Segre. Die Thäler sind bei dem warmen Klima [* 14] sehr fruchtbar; es gedeiht treffliches Obst, Orangen, Citronen, Oliven, Melonen, Getreide [* 15] (1892:68000 Iii Weizen, 952321Ü Roggen, 84 267 kl Hafer u. s. w.), namentlich aber die vortrefflichen Roussillonweine (Rivesaltes, Collioure, Grenaches oder Salces u. a.), die (1892) 53111 Ka Wein- berge liefern 1653 236, im 10jährigen Durchfchnitt 1125 923 Iii Wein.
Für die Viehzucht [* 16] giebt es magere Weide; [* 17] 1887 war der Bestand an Pferden 10 700, Maultieren 4531, Merinos 278 569 und Ziegen 24891 Stück. Bedeutend sind Seiden- und namentlich Bienenzucht. [* 18] An Mineralien [* 19] werden Eifen (in großer Menge), Blei, [* 20] Alaun, [* 21] schöner Mar- mor und Alabaster gewonnen; von Mineralbädern sind Arles und Bains-de-Prats im Techthal, Ville- franche und Olette im Tetthal zu nennen, außer- dem das Seebad Canet. Für den Handel ist in Port- Vendres der beste Hafen vorhanden, außerdem sind Häfen Vanyuls-sur-Mer, Collioure (mit Fort Carres und Le Varcares am Agly, aus denen besonders Wein, Olivenöl, Seide [* 22] und Eisen ausgeführt und Thun- und Sardellensischerei betrieben werden. Eisenbahnen sind 158 km vorhanden, nämlich Nar- bonne-Perpignan-Portbou und Linien in den Thä- lern der Tet (nach Prades) und des Tech (nach Arles) und an Nationalstrahen (1888) 330,8 km. Von höhern Nnterrichtsanstalten besteht nur ein College. -
Vgl. Compauvo, IliLtoii-O n^wi-klle än ä6zai-t6- m6nt ä63 ?. (3 Bde., Perpignan 1862-64).
Pyrenomyceten, Nnterfamilie der Ascomy- ceten (s. d.), bei denen die Ascosporensrüchte in ¶