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Püttlingen, srz. Puttelange-les-Saar- albe, Stadt im Kanton Saaralben, Kreis Forbach des Bezirks Lothringen, an dem zur Albe gehenden Mutterbach, hat (1800) 2072 E., darunter 35 Evan- gelische und 132 Israeliten, Post, Telegraph; Plüsch- fabriken , Strohhutflechtereien. Puttun, Ortsname in Ostindien, s. Pattan. Putumayo, Nebenfluh des Amazonenstroms, s. Ica. fturarbeit. Putz, s. Abputz, Putz- und Stuckarbeiten, Stucca- Putzen, Butzen, Abfall, der sich beim Lochen u. s. w. voll Metalleir ergiebt. Putzen, bei Gußwaren die Entfernung des an- haftenden Formmaterials durch Bearbeitung mit Stahlbürsten oder dem Sandstrahlgebläse (s. d.) und Abtrennen der Gußnaht (s. d.) mit Meißel und Hammer. Putzig. 1) Kreis im preuß. Reg.-Vez. Danzig, hat 581,99 (ikm und (1890) 24060 (11640 männl., 12420 weibl.) E., 1 Stadt, 56 Landgemeinden und 35 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im Kreis Puvis de Chavannes, an der Putziger Wiek (s. d.), Sitz des Landratsamtcs und eines Amtsgerichts (Landgericht Danzig), hat (1890) 1869 E., darunter 452 Evangelische und 62 Israeliten, Postagentur, Fernsprechverbindung, Dampferverbindung, tatb. und evang.Kirche, Dampf- mahlmühle, Dampfmolkerei und Ziegelei. Puvis de Chavannes ist 1341 vom Deutschen Orden gegründet und 1378 zur ^Dtadt erhoben. Die Putziger Kempe ist das zwischen Puvis de Chavannes und der Rhcda gegen die Wiek vor- springende Plateau. Putziger Nehrung, nach dem Orte an der Süd- ostspitze auch Hela genannte, 36 km lange und 1-3 km breite Kalbinsel oder Landzunge im preuß. Reg.-Bez. Danzig, welche die Putziger Wiek (s. d.) von der Ostsee trennt und südöstlich in die Danziger Bucht (s. d.) hineinragt. Putziger Wiek, der nordwestl. Teil der Dan- ziger Bucht (s. d.), durch die Putziger Nehrung vom offenen Meere getrennt. Die P. W. ist 32 Km lang und 15 km breit. Putzmaschine für Griefe und Dunste, s. Griesputzmaschinen. Putz- und Stückarbeiten, ein Teil des Bau- auschlags (s. d.), umfassen die unter Abputz (s. d.) und Stuccaturarbeit (s. d.) behandelten Arbeiten. Für die Putzarbeiten auf massiven Fronten berechnet man die ganze Fläche, ohne die Öffnungen abzuziehen, da man annimmt, daß die Mehrarbeit an den Leibun- gen fich mit der geringern Putzfläche ausgleicht. Für den Putz auf maffiven Innenwänden rechnet man am besten jedes Zimmer für sich ohne Abzug der Fenster- und Thüröffnungen. Der Putz auf Fachwerks- und Holzwänden wird berechnet nack Quadratmetern ohne Abzug von Öffnungen, und diese Summe mit 2 multipliziert, wenn die Wand auf beiden Seiten geputzt werden soll. Bei der Be- rechnung des Deckenputzes rechnet man bei flachen Gewölben ein Drittel, bei Tonnengewölben die Hälfte zu der in dcr Ebene gemessenen Fläche hinzu. Bei steigenden Gewölben wird die in der Ebene ge- messene Fläche doppelt genommen. Hoblkehlen und Gesimse an den Decken sind nach dem Längenmeter zu berechnen. Nunde geschälte Decken erhalten eine doppelte Berechnung. Die Berechnung der Putz- arbeiten, Nohr, Draht, Nägel, Gips zum Berohren, werden im Arbeitslohn mit eingerechnet. Der Materialbedarf der einzelnen Putzarbeiten beträgt (nach dem «Vaugelverkskalenoer», 1895) für: 1 hm Cementputz 0,7 Tonnen Cement, 1 " Putz, 1,5 cm stark, auf massiven Wänden . 17 1 Mörtel, 1 » dgl., 20 oin stark . . 211 " i » Fac.adcnputz je nach Tiefe der Fugen . . 21-27 1 Mörtel, 1 " Putz auf Fachwerks- wänden 211 Gips, 171 Mörtel, 10 Roychalme, 1 » Putz auf gerohrten Decken 19 1 Mörtel, 60 Nohrhalme und event. 3 1 Gips, 1 " doppelt gerohrter Deckenputz . . . . 251 Mörtel, 51 Gips, 120 Rohrhalme, i » Lehmputz, 2 cni stark 441 Lehm, i « dgl., 1,5 oin stark . 301 Lehm, i » Quaderputz 23-31 1 Mörtel, 2 1 Gips, i " Rappputz 12 1 Mörtel, i » Mauerwerk zu fugen 51 i «Fachwerlswand zu fugen 41 100 gm Mauerwcrk zu schlämmen . . . 75 1 gelöschter Kalk, 100 » Mauerwerk einmal zu weißen . . . 501 « » Die Arbeitslöhne für Putzarbeiten betragen: 1 hm Mauerstächc zu fugen 0,50-0,90 M. 1 1 " Fugmörtel zu färben inkl. Farbe 0,10 » " 1 - Rappputz 0,20-0,30 M 1 » innerer Putz auf massiven Wänden und Decken 0,30-0,45 . 1 , dgl. auf Fachwerk (inkl. Verohruugsmate- rialieu) 0,75 " 1 1 » Deckenputz auf gewebten Nohrdecken ein- schließlich aller Materialien außer Kalk 1,00-1,25 " 1 ' dgl. zu schlämmeu und zu weißen 0,08 » 1 " Putz zu filzen und mit feinem Kalk zu über- ziehen 0,30 » 1 " glatter Fa^adenputz 0,60-1,00 » i " Lehmwand zu putzen, zu schlämmen und zu färben 0,30-0,40 »' 1 m Gesimse, Pilaster, Einfassungen, Füllungen zu ziehen einschließlich der Schablone auf je 1 cm Abwicklung 0,07-0,15 " 1 m Hohlkehlen zu ziehen und zu verputzen ein- schließlich Verohrungsmaterialien . . . 0,02-0,03 ?. Cementgußarbeiten haben die doppelten Preife. Puvis de Ehavannes (spr. püwih de scha- wänn), Pierre, franz. Maler, geb. 14. Dez. 1824 zu Lyon, war Schüler von Henri Scheffer und, nach einer Reife durch Italien, von Couture. Den ersten Erfolg battcn feine zwei Gemälde: Krieg und Frie- den (1861; Mufeum in Amiens); diesen folgten Arbeit und Ruhe (1863), ^ve I'icni-äia nutrix (eine Darstellung des Landlebens in der Picardie; 1865), Massilia (1869) und Der Sommer (1873; letztere beiden im Mufeum zu Marseille), ferner das Ge- mälde für das Amphitheater der Sorbonne und allegorische Einzelfiguren, wie: Die Wachfamkeit, Die Phantasie, Die Hoffnung u. a. In den siebziger Jahren begann er die Ausstattung des Pantheons zu Paris mit großen religiösen Gemälden. Seine Kompositionen sind streng und die Figuren meist fest in den Konturen gezeichnet, von großer Sachkennt- nis in dcr Formvehandlung. Die enge Beziehung zwischen der figürlichen Komposition und dem land- schaftlichen Hintergrunde verleiht seinen Gemälden besondern Reiz. Hinsichtlich der Farbe schritt er zu einem vielfach angefeindeten grauen Gesamtton fort. Der Ernst der Komposition erhebt seine Werke jedoch weit über das Gewöhnliche. Wenngleich noch leine neuesten Bilder: Die Apotheose Victor Hugos (1893; für das Stiegenhaus des Hotel de Ville zu Paris) und Parsifal (1894) lebhafte Meinungs- verschiedenheiten hervorriefen, so ist Puvis de Chavannes doch immer mehr in der Wertschätzung unter den lebenden franz. Künstlern in die erste Reihe durch die harmonische Kraft seines Schaffens getreten.