vollständig gedruckt, von den übrigen sind viele
Gesänge gedruckt in den zwei
Bänden des «Orpheus
[* 2]
Britannicus», welche seine
Witwe 1698 und 1702 herausgab. Purcell charakterisiert sich durch Reichtum der Erfindung, Geschlossenheit des
Charakters und Kraft
[* 3] der Persönlichkeit. In ihm kam die echt engl.
Musik zur
Blüte.
[* 4] Seine bedeutendste
Oper ist
der
«KingArthur» (1691,
Text von Dryden). Von P.s Werken wurden einige nach seinem
Tode wiederholt gedruckt, die Kirchenstücke
am vollständigsten von Novello in vier
Bänden. Drei seiner dramat.
Kompositionen erschienen in der
Ausgabe der Musical Antiquarian
Society. Gesamtausgaben seiner Werke erschienen seit 1878 in
London
[* 5] und seit 1879 beiBreitkopf & Härtel
in
Leipzig.
[* 6]
vier winzige
Koralleninseln im
Großen Ocean, unter 146° 14’ bis 146° 28’ östl.
L. und 2° 50’
bis 2° 52’ südl.
Br., zu den
Admiralitätsinseln (s. d.) gehörig und unter
Verwaltung der Neuguinea-Compagnie, sind unbewohnt,
aber dicht bewaldet und wichtig wegen der Phosphatlager.
Purgatĭo contumacĭae nannte der gemeinrechtliche Civilprozeß die
Nachholung einer versäumten Prozeßhandlung, bevor der an die Versäumnis geknüpfte Nachteil verwirklicht war;
Purgatio
morae die Wiederaufhebung des Verzugs, wenn der säumige Schuldner dem
Gläubiger anbietet, was dieser
zu fordern hat, einschließlich dessen, was infolge des Verzugs zu leisten ist;
oder wenn der
Gläubiger, welcher sich durch
Weigerung der
Annahme in Annahmeverzug gesetzt hat, sich zur
Annahme bereit erklärt.
Fürstenbergsches Schloß in der Bezirkshauptmannschaft Rakonitz
in
Böhmen,
[* 7] an der Linie Rakonitz-Protiwin der Österr.
Staatsbahnen,
[* 8] Sitz eines Bezirksgerichts (345,33 qkm, 18814 czech.
E.) und Steueramtes, hat (1890) 902 meist czech. E. Das Schloß ist eine der bedeutendsten
Burgen
[* 9]
Böhmens.
Es wurde 1100 gegründet und von
KaiserKarl Ⅳ. umgebaut.
Die
Burg besitzt außer einen kleinen noch einen großen Rittersaal
(24,5 m lang, 7,5 m breit), wertvolle
Bibliothek,
Archiv und
Silberkammer.
engl. Pooree, auch nach dem dort verehrten
GotteDschaggarnath oder
Dschagannath genannt, Hauptstadt
des Distrikts Puri in der Division
Orissa der
Lieutenant-GouverneurschaftBengalen, 74 km im S. von
Katak, an der Südspitze des
Mahanadi-Deltas, wegen eines Heiligtums des Krischna weit
berühmt. Puri zählte (1891) 28794 E. Die weite Hauptstraße
besteht fast ganz aus heiligen
Gebäuden. Am Südende erhebt sich das
Dschagannath-Heiligtum, zu welchem
jährlich an dem großen Märzfeste Hunderttausende von Pilgern aus ganz
Indien wallfahrten. Es steht auf einem quadratischen
Platze, umgeben mit einer hohen Steinmauer von 225,50 m Seitenlänge.
Ein hohes
Thor führt hinein zu einer
Treppe
[* 10] und diese zu einer 7 m hohen
Terrasse, welche eine zweite quadratische
Mauer von 135 m
Seitenlänge und 10 qm Höhe umgiebt. Auf dieser erhebt sich auf der
Basis von 10 qm die 1198 vollendete
Pagode von 61,5 m
Höhe, nach oben, fast in Gestalt einer
Bischofsmütze, sich kegelförmig verjüngend. Zwischen beiden
Mauern haben fast alle
ind. Gottheiten ihre
Tempel
[* 11] von 23 bis 28 m Höhe, etwa 120 an Zahl, von denen zwei kegelförmige besonders
hervortreten.
Der östl. Haupteingang Singh-dwar (Löwenthor) ist zu beiden Seiten mit kolossalen Greifen und
andern Gestalten geschmückt; ihm gegenüber trägt eine Basaltsäule das
Bild des göttlich verehrten
Affen
[* 12] Hanuman. Der Haupttempel
ist dem Vishṇu-Krischna unter dem
NamenDschagannath (Weltherr) geweiht, neben dessen
Bilde sich das seines
Bruders Balarama und seiner jüngern Schwester Subhadra befindet. Drei 2,25 m hohe hölzerne
Blöcke, oben zu einem schrecklich
verzerrten
Gesicht
[* 13] ausgearbeitet, stellen die
Götter vor, ein dunkelblauer den Krischna, ein weißer den Balarama, ein gelber
die Subhadra.
Jede Gottheit besitzt einen großen, roh gearbeiteten Wagen (Rath). Der größte dieser Wagen, der des
Dschagannath, ist 14 m hoch, mißt 11,5 m im Quadrat und steht auf 16 Rädern, deren jedes 2 m im Durchmesser hat. Bei
dem Wagenfeste oder Rath-Dschatra im März werden die Idole auf ihren Wagen, von denen herab
Brahmanen unter dem
Beifall der Menge unzüchtige
Geschichten erzählen und ebensolche Lieder singen, von Tausenden der Pilger an
Stricken nach
ihrem benachbarten Landhause gefahren.
in der röm.-kath.
Messe (s. d.) die nach dem Meßopfer stattfindende Spülung
des
Kelches mit
Wein,
den der celebrierende Priester darauf austrinkt (sumiert).
Im ältern Prozeßrecht
hieß Purifizierung die «Bereinigung» eines (durch
Eid) bedingten
Urteils, Purifikationsurteil oder Purifikationsbescheid das
Urteil, welches die Folgen des geleisteten oder nicht geleisteten Parteieides feststellte.
Für den heutigen Civilprozeß
s.
Eid und Läuterung.
(lat.), ein mehrmals übergeschlagener Leinwandstreifen, womit bei der
röm.-kath.
Messe nach dem Meßopfer
Kelch und
Patene
[* 14] sowie Daumen und Zeigefinger des celebrierenden Priesters
abgetrocknet werden.
In der griech.
Kirche bedient man sich dazu eines Schwammes.
ein jüd. Fest, das am 14. und 15.
Tag des
MonatsAdar (s. d.) als ein Freudenfest durch Gastmahle, gegenseitige
Beschenkung und Spenden an die
Armen gefeiert wird. Nach der im
BucheEsther (s. d.) erhaltenen Legende
dient das Fest zur
Erinnerung an die Errettung der
Juden durch
Esther und Mardochai aus den Gefahren, die Haman (s. d.) ihnen
bereitet hatte. Daher heißt das Fest auch Hamansfest oder das Fest der Mardochaitage. Am Vorabend des
Festes wird gefastet, zur
Erinnerung an das Fasten
Esthers und
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