bringt und zählt, dann den
Zahlen gewisse Bedeutungen beilegt, um daraus nach gewissen Regeln verborgene und zukünftige
Dinge zu erforschen. Diese Art der
Weissagung wird von den
Arabern hergeleitet, die die Punkte mit einem
Stab
[* 2] in den Sand oder
in die Erde zu machen pflegten, weshalb die Punische auch Geomantie
(d. i.
Weissagung aus der Erde) genannt wurde.
Die Regeln der noch heute sehr beliebten Kunst finden sich in den sog. Punktierbüchern.
in der
Chirurgie die Durchtrennung der Weichteile vermittelst spitzer und stechender
Instrumente, um Aufschluß über Beschaffenheit und
Widerstand der tiefer gelegenen
Teile zu erhalten oder
widernatürlich angesammelte Flüssigkeiten oder
Gase
[* 4] aus denselben zu entfernen, handelt es sich dabei um die künstliche
Eröffnung einer Körperhöhle
(Brust- oder Bauchhöhle,
Harnblase,
Herzbeutel), so nennt man die
Operation auch Paracentese.
Man führt die Punktion je nach dem beabsichtigten Zweck entweder mit einem schmalen spitzen
Messer
[* 5] oder dem
Trokar
[* 6] (s. d.), oder mit langen stählernen
Nadeln
[* 7] (s.
Akupunktur) aus und bedeckt nach der Punktion die kleine Wunde mit
Heftpflaster
oder einem antiseptischen
Verbande.
Departamento im Südosten der Republik
Peru,
[* 8] zählt auf 52 301 qkm (1876) 256 594 E., welche besonders Viehzucht,
[* 9] am
Titicacasee auch
Ackerbau und etwas
Bergbau
[* 10] treiben. Schneebedeckte Gebirgszüge der
Anden bedingen ein kaltes
Klima.
[* 11] Im Norden,
[* 12] in der Waldregion, fließen die
Gewässer zum Rio
[* 13] Inambari, im
Süden zum
Titicacasee, auf dem die Grenze
gegen
Bolivia
[* 14] verläuft. - Die Hauptstadt Puno oder Concepcion de Puno, an dem westl.
Busen des
Titicacasees, 3824 m
ü.
d. M., durch Eisenbahn über
Arequipa mit Mollendo und mit Sta. Rosa und
Cuzco verbunden, hat
(1890) 5000 E. und lebhaften Transithandel nach
Bolivia. Der ehemals bedeutende
Bergbau, namentlich auf
Silber, hat ganz aufgehört.
ein allgemein verbreitetes Getränk, das nach Europa
[* 15] gegen Ende des 17. Jahrh.
aus
Ostindien
[* 16] gelangte, wo die dort ansässigen Briten nach dem
Bericht Fryars («New account of
East-India and Persia», Lond.
1697) es aus fünf
Bestandteilen (daher der
Name, engl. punch, vom sanskr. pantscha, fünf):
Arak,
Thee,
Zucker,
[* 17] Wasser und
Citronensaft bereiteten. Das Getränk wird meist warm genossen, doch auch kalt als sog.
Schwedischer Punsch. Das Wasser wird bei der Bereitung oft ganz oder zum
Teil durch
Wein ersetzt
(Weinpunsch).
(engl.
Punch,
d. i. ein jeder kurze dicke Gegenstand), eine besondere Rasse von Gebrauchspferden,
die sich durch gedrängten, stämmigen Körperbau auszeichnen und sich vermöge ihrer starken
Glieder
[* 18] besonders zur Landarbeit
eignen, z. B. die
Suffolk-Punches, Clydesdale-Punches u. a.
span.
Name für
Spitze, Bezeichnung von
Vorgebirgen, z. B. La Punta de Europa, die Südspitze von
Gibraltar,
[* 19] La
Punta Marroqui, die Südspitze von
Tarifa u. a.
offiziell Villa de
Punta, Hauptort des chilen. Territorio
Magallanes, der einzige
FreihafenChiles, mit
(1888) 922
E., liegt unter 53° 10' südl.
Br., in einer ebenen Gegend, in der
Kohl, Erbsen, Kartoffeln, Roggen und Gerste
[* 20] gedeihen, und in der Nähe schönerWälder, deren Holz
[* 21] nach den Falklandinseln verschifft wird.
Auch
werden viele Pelzrobben gefangen. Punta-Arenas ist wichtig als Halteplatz der zahlreichen durch die Magalhãesstraße
fahrenden
Dampfer.
Republik
Costa-Rica, auf niedriger sandiger
Landzunge am östl. Ufer
des Golfs von
Nicoya, Sitz eines deutschen Vicekonsulats,
Station mehrerer Dampferlinien, ist westl. Endpunkt
der fast vollendeten
Überlandbahn zum Atlantischen Ocean, hat (1892) 2538 E. und führt
Kaffee,
Kautschuk,
Häute und Felle,
Hölzer, Schildpatt und
Silber aus.
ein flacher viereckig gebauter Flußkahn mit 1-2
Masten und Rahesegeln.
Eine
Spitzpünte, ebenfalls, wie die
Pünte, in der Emsgegend gebräuchlich, ist ein kielgebauter Küstenfahrer bis zu 150 t
Größe mit Kuttertakelung,
der Nord- und Ostsee befährt;
oder
Bunzen, kleine stählerne Werkzeuge
[* 22] in Form von Stäbchen, deren meist fein polierte
Endfläche dem speciellen Zweck entsprechend verschieden geformt ist und die, auf das Arbeitsstück gesetzt, mit dem Hammer
[* 23] eingeschlagen werden. Man gebraucht die Punzen entweder, um auf dünnem
Blech Durchbiegungen zu erzeugen, d. h. Vertiefungen,
die auf der entgegengesetzten Seite erhaben erscheinen, also zumTreiben (s. d.), Ciselieren (s. d.),
oder um kleine Vertiefungen auf stärkerm Metall hervorzubringen, wobei das letztere nicht ausgedehnt, sondern nur zusammengedrückt,
mithin auf der Rückseite der Form nach nicht verändert wird. Je nach der Gestalt des wirkenden
Teils unterscheidet man insbesondere
für die
Arbeit des
Treibens zahlreiche
Arten von Punzen, deren wichtigste nachstehend angeführt sind.
Der Ziehpunzen dient dazu, die
Umrisse einer Zeichnung, überhaupt fortlaufende Linien einzudrücken; das Ende desselben bildet
eine durch zwei zusammenstoßende Facetten erzeugte, stumpfwinklige Kante, die entweder geradlinig oder C-förmig gekrümmt
ist; ist diese Kante nicht poliert, so wird das Werkzeug matter Ziehpunzen genannt. Der
Lupferpunzen mit schmaler,
der
Breite
[* 24] nach konvex gerundeter
Fläche wird zur
Bildung rinnenartiger Eindrücke, Kannelierungen, benutzt.
Der eigentliche Mattpunzen hat eine ovale
Fläche, die, mit kleinen unregelmäßigen
Spitzen dicht bedeckt, rauh gemacht ist,
um auf dem Arbeitsstück ein feines Matt, Staubmatt, hervorzubringen und so entweder einzelne
Teile der Zeichnung selbst oder
denGrund, auf dem die glänzende Zeichnung hervortritt, gleichmäßig matt erscheinen zu lassen. Der
grobe Mattpunzen, Krauspunzen oder Frisoir trägt auf seiner
Fläche kleine halbkugelige Vertiefungen. Der Haarpunzen mit
fein gestreifter Endfläche, die je nach der beabsichtigten Formgebung länglich viereckig, kreisrund, oval, herzförmig,
eben, konvex, konkav oder cylindrisch ausgeführt ist;
der Grainpunzen mit gerader oder wenig
konvexer kreisrunder oder ovaler
¶
mehr
Endfläche, die mit kleinen, halbkugeligen Erhöhungen oder mit gekreuzten erhabenen Linien bedeckt ist. Außerdem werden
die Punzen häufig statt des Grabstichels zur Herstellung von Petschaften, Münzstempeln u. s. w. sowie von
[* 25]
Figuren, Ziffern und
Buchstaben in Metall, insbesondere bei Anfertigung von Stempeln und Matrizen für Erzeugnisse der Schriftgießerei verwendet.
Die Punzen des Graveurs unterscheiden sich von denen des Goldarbeiters dadurch, daß sie nicht
bloß einfache Elemente einer Zeichnung, sondern ganze Bestandteile derselben enthalten, die höchst mannigfaltiger Art sein
können.