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drehende Bewegung des Kolbens in einem Ge- häuse statt durch hin und her gehende bewirkt wird. In [* 1] Fig. 7 ist eine solche rotierende Pumpendampfer im Schema dargestellt. Im feststehenden cylindrischen Gehäuse a mit dem Zufluß- und Abflußrohr d und c wird um seine Achse ein Cylinder ä gedreht, der zwischen den Nohren dicht an der Gehäusewandung liegt. Der Cylinder d ist mit Ausschnitten versehen, in denen Scheiben angebracht sind, die von Federn beständig nach außen an die Gehäusewand gepreßt werden. Durch Drehung des innern Systems wird das Wasser durch die Leitung d in den immer größer werdenden Raum zwischen der Gehäusewand, dem Cylinder ä und zwei benachbarten Scheiben gesaugt, darin ab- geschlossen und in das Nohr c hinübergedrückt. Als rotierende Pumpendampfer dienen auch die Kapselrädcr (s. d.). Bei den Centrifugalpumpen oder Kreisel- pumpen [* 1] (Fig. 15) wird die Flüssigkeit einem in einem Gehäuse rasch rotierenden Schaufelrad in der Achsengegend zugeführt; die Ccntrifugalkraft treibt die Flüssigkeit nach der Gehäusewand und von da in das Ausstußrohr.
[* 1] Fig. 6 u. 8 stellen, erstere in äußerer Ansicht, letztere im Schnitt, eine Flügelpumpe dar. Der in dem festen Gehäuse schwingende Kolben ist mit zwei Druckventilen versehen. Ein fester Boden trägt zwei Saugventile, zwischen denen eine Scheidewand errichtet ist. Beim Schwingen des Kolbens findet auf der einen Hälfte Saugen, auf der andern Drücken statt. Bei den Dampfpumpen wird der Pumpen- kolben durch eine Dampfmaschine [* 2] derart bewegt, daß Dampfkolben und Pumpenkolben an einer ge- meinfamen Kolbenstange befestigt sind, wobei oft noch eine Hilfsrotation zur Begrenzung des Hubes angewendet wird.
Die Worthington-Pumpe ist eine Zwillings - Dampfpumpe ohne Rotation. Wie aus der in [* 1] Fig. 16 gegebenen Abbildung einer liegenden Worthington-Pumpe hervorgeht, ist je ein Dampfmaschinenkolben mit dem Pumpenkolben durch die Kolbenstange direkt verbunden und von der Kolbenstange der linken Maschine [* 3] aus erfolgt die Steuerung der Dampfmaschine rechts und um- gekehrt, wodurch ein stoßfreies Arbeiten der Ventile erzielt wird. Gleiche Bauart haben auch die Dupler- pumpen. Die Worthington-Pumpen haben den großen Vorzug, in jeder Stellung anzugehen und vom langfamften Gang [* 4] bis zum zulässig schnellsten durch Regelung des Dampfzuflusses leicht eingestellt werden zu können. Infolgedessen haben sie eine mannigfache Anwendung und sind in allen Größen, von der kleinsten Speisepumpe bis zur größten Wasserwerkspumpe (f. Taf. II, [* 1] Fig. 6) ausgeführt, auch nach dem Compoundfystem.
Bei der auf Taf. I, [* 1] Fig. 11 dargestellten Dampfpumpe mit stehen- dem Kessel ist links eine Zwillingspumpe für das zu fördernde Wasser, rechts die Pumpendampfer, welche dem Kessel das Speisewasser zuführt. [* 1] Fig. 13 zeigt eine vertikale Wanddampfplungerpumpe, welche hauptsächlich für dicke Flüssigkeiten in Brauereien zur Anwendung kommt. [* 1] Fig. 17 u. 18 stellen eine stehende Zwillingsdampfpumpe dar, die für große Wassermengen bestimmt ist. Beim Pulsometer [* 5] oder der Dampfvakuum- pumpe wird das Wasser direkt durch Dampf, [* 6] ohne Vermittelung eines Kolbens, in die Höhe getrieben.
Die erste Konstruktion dieser Art wurde 1698 von Thomas Savery ausgeführt', erst nachdem die Er- findung 1871 durch den Amerikaner Henry Hall [* 7] ver- vollkommnet worden war, fand dieselbe praktische VrockhauZ' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. XIII. Verwertung. Taf. II, [* 1] Fig. 2 zeigt die Ko'rtingsche Konstruktion des Pulsometers in zwei senkrecht auf- einander stehenden Vertikalschnitten. Zwei neben- einander liegende flaschenförmige Kammern I mün- den in einem gemeinsamen Dampfeintrittsventil 15. Eine Klappe (^ schließt abwechselnd die beiden Kam- mern. Die untern Teile derselben kommunizieren durch Ventile mit dem bei 8 einmündenden Saug- rohr. Der Dampf tritt je nach der Lage der Klappe (^ in eine der Kammern ein und drückt die in ihr befind- liche Flüssigkeit durch das Druckventil hindurch in das bei I) sich anschließende Druckrohr.
Sobald der in der Kammer sinkende Wasserspiegel die horizon- tale Oberkante der Übertrittsöffnung zum Ventil- kasten erreicht hat, mischt sich der Dampf mit dem wirbelnden Wasser, und es erfolgt wegen der ein- tretenden Kondensation eine Druckverminderung. Dadurch wird die Klappe angesaugt, der Dampf ab- geschlossen und gezwungen, in die andere Kammer zu treten. Gleichzeitig dringt Wasser durch das Ein- spritzrohr N aus dem Ventilkasten in die Kammer und bewirkt die vollständige Kondensation, wodurch aus dem Saugrohr srisches Wasser in die Kammer tritt. So arbeiten beide Kammern abwechselnd durch die bin und her pendelnde Zunge 0. - Ahn- lich dem Pulsometer wirkt auch der Saftheber oder Montejus (s. Zuckerfabrikation).
Vei der in Taf.il, [* 1] Fig. 4 abgebildeten elektrischen Wasserpumpe wird die Drehbewegung des Elektro- motors durch ein Schneckengetriebe auf die Pumpendampfer über- tragen. Der elektrische Antrieb bietet alle Vorteile, die für die elektrifche Betriebsweise überhaupt gelten und im Artikel Kraftübertragung angeführt sind. Will man Zugtiere zum Betrieb verwenden, fo legt man einen Göpel [* 8] vor, wie dies in Taf. I, [* 1] Fig. 12 für eine Brunnenpumpe gezeichnet ist. Handbetrieb zeigen die Flügelpumpe (Taf. I, [* 1] Fig. 6), die Membranpumpe [* 1] (Fig. 9), die Kesfel- speisepumpe [* 1] (Fig. 14), ferner die Vaupumpe (Taf. II, [* 1] Fig. 1), die nach Art einer Handfeuerspritze betrie- ben wird und für das Entwässern von Baugruben üblich ist, sowie die Preß- und Probierpumpe [* 1] (Fig. 3), die sowohl zum Betrieb hydraulischer Pressen, als für die Druckprobe von Dampfkesseln Anwendung findet. Besonders große Dimensionen zeigen die zur Be- wältigung großer Flüssigkeitsmengen dienenden Pumpendampfer, so die Echachtpumpen der Wasserhaltung in Berg- werken, die Pumpendampfer der Wasserwerke (Taf. II, [* 1] Fig. 6) und manche Pumpendampfer der chem. Industrie, wofür ein Beispiel die in Taf. II, [* 1] Fig. 5 dargestellte achtfachwirkende Dampfpumpe bietet, die zum Fördern verschiedener Flüssigkeiten in getrennten Leitungen dient und aus vier doppeltwirkenden Pumpendampfer zusammengesetzt ist. Eine besondere Klasse von Flüssigkeitshebeappa- raten sind die Strahlapparate [* 9] (s. d.). Im weitern Sinne rechnet man zu den Pumpendampfer auch die zur Luftbesör- dcrung dienenden Apparate, wie die Gebläse [* 10] (s. d.), die Ventilatoren (f. Ventilation) und die zur Luft- vcroünnung dienende Luftpumpe [* 11] (s. d.). -
Vgl. Fink, Theorie und Konstruktion der Vrunnenanlagen, Kol- ben- und Centrifugalpumpen u. s. w. (2. Aufl., Verl. 1878);
Mohr, Die Wasserförderung (6. Aufl., Weim. 1883);
Hartmann, Die Pumpendampfer (ebd. 1889).
Pumpendampfer, Fahrzeuge von besonderer Konstruktion mit der Bestimmung, Kriegsschiffen, die infolge eines Torpedoschusses, Rammstoßes oder einer Minenerplosion ein starkes Leck (s. d.) erhalten haben, bcizustehen; zu diesem Zweck ver- 33 ¶