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rühmter Klosterschule. Im Luneviller Frieden wurde Prutz 1891 an Frankreich abgetreten und die Abtei säku- larisiert', 1815 kam Prutz an Preußen. Prune (frz., spr. prühn, «Pflaume»),
künstlicher Farbstoff, s. Gallocyanin. Pruneen, s. Rosaceen. Casting (s. d.). Prunell (spr. prü-, frz. prun6ii6), Stoff, soviel wie ?runs11a. ^. oder Lrun6iiH,Brunelle, Gat- tung aus der Familie der Labiaten (s. d.) mit nur drei besonders in der nördl. gemäßigten Zone und aus böhern tropischen Gebirgen verbreiteten Arten. Es sind ausdauernde Kräuter. Die häufigste Art ist die fast über die ganze Erde verbreitete g e m eine Brunelle (?. vulZM-is ^.), ein'e niedrige Pflcm;c mit gestielten, länglichen Blättern; allenthalben auf trocknen Wiesen und Grasplätzen, auch in Wäldern wachsend und früher als Ilerdk i'i-un^Uao offi- zinell. In Gegenden mit Kalkboden kommt die schone ?. FlHnäiüoi-3. ^., mit mebr als doppelt größern Blüten, häufig vor.
Diese findet man bis- weilen als Zierpflanze kultiviert. Prüuelleu, Frücbte, s. Brünellen. Prunkottern l^l^iäae), eine Familie von Giftschlangen, von den Grubenottern (s. d.) und Vipern (s.d.) dadurch unterschieden, daß die beiden jederseits im Oberkiefer siebenden Giftzädne nicht durchbohrt, sondern nur mit vorderer Rinne ver- sehen sind (Furchenzähne). Hierher geboren außer der Prunkotter (s. Korallenschlange) die Brillen- schlangen (s. d.). Pruntrut (Vruntrut), frz. Porrentruy.
1) Bezirk im schweiz. Kanton Bern, bat 316,9 ^km und (1888) 25508 E., darunter 2127 Evangelische und 137 Israeliten, in 36 Gemeinden. - 2) Haupt- stadt des Bezirks Prutz, in 424 m Höhe, auf dem linken Ufer der Allainc, an der Linie Delemont-Delle der Iura-Simplonbahn, bat (1888) 650!) meist fran- zösisch sprechende E., darunter 1399 Evangelische und 125 Israelitön, Post, Telegraph, zwei Kirchen, Synagoge, altes Schloß, jetzt Waisenhaus und Greisenasyl, Rathaus, Gymnasium (franz. Kanton- schule) im ehemaligen Jesuitenkollegium, sranz.
Lehrerseminar, Uhrmacherschule, Spital: Uhren- industrie , Schuhwarenfabrikation, Rosinenwein- fabrik, Brauerei, Ziegelei und Jahrmärkte. ?runu3 2^., zur Familie der Nosaceen (s. d.), Ab- teilung derPruneen, gehörige Gattung, der wertvolle Steinobstarten, wie Pflaume (s. d.), Aprikose (s. d.), Kirsche (s.d.) und zahlreiche andere, durch schöneBlüten ausgezeichnete Arten angehören. ?. spinoLii^., der Schlehen- oder Schwarzdorn, auch Schlehen- pflaume, ist ein durch ganz Europa gemeiner Strauch und eignet sich namentlich zurHerstellung von Einfriedigungen.
Die Früchte, Schlehen, werden erst genießbar, wenn sie starker Frost getroffen bat; sie geben Schlehenwein, die Blüten, Schlehen- dlüten, dienen als blutreinigender Thee. Die Stämme werden als Spazierstöcke (Knotenstöcke) be- nutzt. Eine ihrer Spielarten (var. inuiti^lex Fe?-.) besitzt gefüllte rosenrote und eine andere (vai-. aid^ pi^na) dicht gesüllte weiße Blüten. Dem Sckleben- dorn älmlich ist die aus dein Orient stammende, in Süd- und Mitteleuropa gebaute und häufig ver- wilderte Kriechenpslaume oder Hafers ch l ehe, I*. inZititia _^., deren Früchte östers eingemacht werden.
I'. Mponica. ^/^ ein nickt über 1 m boher Strauch der Landschaftsgärten, mit zahl- reichen, paarweife oder zu dreien siebenden hell- roten Blüten. 1'. ti'iwdk Ix??., die Mandelapri- kose, ein aus China in der gefüllten Form ein- geführter Vlütenstrauch, mit langen rutenförmigen Zweigen, die im zeitigen Frühjahr dicht mit großen, rosenroten, dichtgcfüllten Blüten bedeckt sind. 1 madaled ^. (s. Tafel: Rosisloren I, [* ] Fig. 4), Weichselkirsche, Steinweichsel, ein in Mittel- und Südeuropa einheimischer Strauch oder Baum von 5 bis 8 m Höhe, wird bei der Anlage von Park- gehölzen häufig als Füllmaterial benutzt.
Die zahl- reichen weißen, in kurzgestielten Doldentrauben siebenden Blüten wie auch die Blätter und das Holz (St. Luzien- oder St. Georgsholz) haben einen kräftigen Wohlgeruch. Aus den geraden, starken Schossen werden in den Vogesen die beliebten Weichselrobre verfertigt. ?. Mäu3 D., Trauben- kirsche, Ahlkirsche, Kitschbanm oder Silber- regen, ein Zierbaum von 4 bis 5 in Höhe, der in Blüte < im Mai) oder in Frucht gleich anmutig ist, bat bräunliche, weißgeflecktc Zweige, eirund-lanzett- förmige, spitze, doppelt gesägte Blätter und lang- gestielte, stark duftende, weihe, in zahlreichen über- hängenden Trauben siehende Blüten. Zu der Gat- tung ?. gebort auch der Kirfchlorbeer (s. d.). Prurigo oder Prur itu s (lat.), das Jucken, auck der Iuckausscklag oder die Iuckblattern (s. Jucken); auck Kitzel, bestige Begierde.
Prusa, alte Stadt, das jetzige Vrussa (s. d.). Prusias, alte Stadt in Bithynien, s. Gemlik. Prusias, zwei Könige von Bithynien (s. d.). ?ru88ia, neulat. Name für Preußen. Pruth, ricktiger Prut, bei den Alten?7r^w3, linker Nebenfluß der Donau, entspringt in Galizien auf dem nordöstl. Abhang der Czerna Gora, einem Teil der östl. Karpaten, fließt anfangs nördlich, dann ostsüdöstlich durch die Bukowina zwiscken Moldau und Bessarabien, wendet sich später nach Südosten, zuletzt nach 828 km in breitem Strome ein, 5 km westlich von Reni.
Auf 610 km, von Nowoseliza bis zur Mün- dung, bildet der Prutz die Grenze zwifchen Rußland und Rumänien, schiffbar ist er auf 266 kin von Skuljanv an. Nebenflüsse sind rechts: Czeremosz, Schishja; links: Lopatnik, Tschugur, Sarata. Aus einer vom Prutz gebildeten Landzunge bei dem Stä'dt- cken Husch wurde Peter d. Gr. von den Türken ein- geschlossen und zum Frieden am Prutz gezwungen. Der Prutz bildete schon 1812 - 56 die Grenze Rußlands und aufs neue wieder seit 1878. In der Zwischenzeit gehörte von Katani (etwas unterbalb des 47. Breitengrades) abwärts auch das linke Ufer des Prutz zu Rumänien.
Prutt, f. Thran. Prutz, Hans, Historiker, Sobn des folgenden, qeb. zu Jena, studierte in Jena und Berlin Geschichte und war 1863 - 72 Lehrer am Gymnasium zu Danzig, wurde 1872 Oberlehrer an der Friedrich-Werdcrschen Gewerbeschule zu Berlin und dadiliticrte sich 1873 an der Berliner Univer- sität. Im Frübjahr 1874 führte er im Auftrag des Teutschen Reichskanzleramtes eine Forschungsreife nach Syrien und besonders Tyrus aus, deren Er- gebnisse er in dem Buch «Aus Phönizien. Geogr. Skizzen und histor. Studien» (Lpz. 1876) niederlegte. Seit Ostern 1877 wirkt er als ord. Professor der Geschickte an der Universität Königsberg.
Von Prutz erschienen ferner: «Heinrich der Löwe» (3pz. 1865), «Kaiser Friedrich I.» (3 Bde., Danz. 1871 - 74), «Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreußen» (ebd. 1869),
«O.uellenbeiträgc zur Geschichte der