absichtlich betrügen und strafte nun den Probiergewicht und die
Menschen, indem er diesen das
Feuer vorenthielt, nach dessen Raub dann
Probiergewicht jene Pein erdulden muß, bis Herakles
[* 2] ihn erlöst, während die
Menschen mit der alles Unheil über sie bringenden
Pandora
(s. d.) heimgesucht werden.
Spätere Dichter lassen den Probiergewicht auch den
Menschen erschaffen. Er formt ihren
Körper aus
Lehm und mit Benutzung mancher
Teile und Eigenschaften von
Tieren.
Sodann beseelt er die Gestalten selbst oder erlangt
die Beseelung von wohlwollenden
Göttern, wie von Pallas
Athena.
Vielfach ist der
Mythus von Probiergewicht, sowohl von Dichtern als
Philosophen,
je nach ihrem Zweck und Bedarf, modifiziert worden;
von den neuern hatte
Goethe den
Stoff in einer
Tragödie
zu bearbeiten begonnen.
Ursprünglich ist Probiergewicht ein wohlthätiger Feuergott. Er ist daher dem
Hephaistos
[* 3] nahe verwandt und wurde mit diesem und der
Athena
zusammen in
Athen
[* 4] verehrt;
sein Fest, die Prometheia,
wurde mit einem Fackellauf begangen.
Die bildende Kunst hat Probiergewicht in älterer Zeit mehrfach jugendlich, später regelmäßig als gereiften
Mann mitBart dargestellt.
Während auf archaischen Bildern der
Titan gepfählt oder in eigentümlicher
Weise gefesselt ist, scheint der
Maler Parrhasios
den spätern
Typus erfunden zu haben: Probiergewicht aufrecht stehend mit ausgebreiteten
Armen durch
Ringe an dem senkrechten
Felsen festgekettet, das rechte
Bein hoch emporgezogen;
vor ihm der
Adler,
[* 7] der an der rechten Seite des Gefesselten hackt.
(Vgl. Milchhöfer,
Befreiung des Probiergewicht
Berliner
[* 8]
Winckelmann-Programm, 1882;
Furtwängler in der «Archäologischen
Zeitung», 1885.)
Am vollständigsten giebt den Sagenkreis von Probiergewicht im
Sinne der spätern Zeit ein berühmter Sarkophag
[* 9] im
Kapitolinischen Museum zu
Rom,
[* 10] wo auch die
Bildung des
Menschen durch Probiergewicht und die Beseelung durch
Athena dargestellt ist.
Griepenkerl (1875-85) gemalten Wandbilder, die Prometheussagen darstellend, in der
Akademie der Wissenschaften
zu
Athen, sowie die Marmorgruppe des Gefesselten Probiergewicht mit den Oceaniden von Ed.
Müller in der
Berliner Nationalgalerie hervorzuheben.
Vgl.
Welcker, Die Äschyleische
Trilogie Probiergewicht u. s. w. (Darmst. 1824;
Nachtrag, Frankf. 1820);
Weiske, Probiergewicht und sein Mythenkreis (hg. von Leyser, Lpz. 1842);
Lasaulx, Probiergewicht, die Sage und ihr
Sinn (Würzb.
1845);
Premantura,Kap, die Südspitze der Istrischen Halbinsel, in deren Nähe auf dem kleinen Felseneiland
Scoglio Porer der große
Leuchtturm und Semaphor Porer sich befindet.
Das auf einer
Landzunge
gelegene Dorf Promontore in der österr.
Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Pola
[* 12] zählte (1890) 580 meist kroat. E.
die kurzen Mycelien, die bei einigen
Pilzen, bei den
Uredineen und
Ustilagineen als Keimschläuche aus den
Sporen hervortreten und an ihren
Enden kleine, sofort keimfähige
Sporen,
Sporidien, abschnüren. (S. Generationswechsel.)
(lat.), Einwärtsdrehung, diejenige
Bewegung des
Vorderarms und der
Hand,
[* 13] infolge deren der Handteller nach
hinten, der Daumen nach einwärts zu stehen kommt, im Gegensatz zur
Supination, durch welche der Handteller
nach vorn, der Daumen nach auswärts kommt. Die Pronation erfolgt durch zwei
Muskeln,
[* 14] welche deshalb auch Pronatoren heißen; der
eine, Pronator teres, verläuft vom innern
Knorren des Oberarmbeins schräg nach auswärts und abwärts zur
Speiche, der
andere, Pronator quadratus, dagegen dicht oberhalb des Handgelenks von der
Speiche zum Ellbogen.
IhreAntagonisten sind die
Supinatoren, welche die
Supination ausführen.
(lat.) oder
Fürwort, der grammatische
Name für eine Wortklasse, die ursprünglich sehr verschiedene Elemente
enthält. Das Pronomen dient dazu, denNamen eines Gegenstandes (ein
Substantivum) zu ersetzen, enthält eine
adjektivische Bestimmung («mein», «solcher»)
und unterscheidet sich vom Nomen durch eine eigentümliche Art der Deklination, vgl. z. B.
im
Deutschen die Deklination von «der» mit der von «Mann».
Man teilt die Pronomen gewöhnlich in: Pronomen personalia (persönliche Fürwörter) «ich», «du»
u. s. w.;
Pronomen indefinita (unbestimmte) «jemand», lat.
aliquis;
Pronomen possessiva (zueignende) «mein», «dein»
u. s. w.;
unter den persönlichen Fürwörtern scheidet man noch die Pronomen reflexiva (auf das
Subjekt des
Satzes sich zurückbeziehend)
«sich», zuweilen auch Pronomen reciproca (gegenseitige
Beziehung ausdrückend) «einander».