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139628 Fasanen, 41299 Waldschnepfen, 52011 Bekassinen, 270071 Wildenten, 1295702 Krammetsvögel und 119320 Falken, Habichte, Sperber, Weihen und Bussarde. Die Jagdnutzung wird auf etwa 8,8 Mill. M. jährlich veranschlagt. 1892-93 wurden 196 774 Jagdscheine ausgegeben, darunter 4900 unentgeltlich.
Die Fischzucht ist durch Schongesetze, durch Verpflanzung edler Fischarten u. s. w. neuerdings sehr gehoben worden. Die Seidenzucht ist nicht bedeutend, am meisten noch in Brandenburg, [* 2] Schlesien [* 3] und Pommern. [* 4]
Bergbau, [* 5] Salinen- und Hüttenwesen. P. ist sehr reich an Mineralien. [* 6] Der fossile Bernstein [* 7] der Ostseeküste ist nur örtlich von einiger Wichtigkeit, außerordentlich umfangreich dagegen tritt der Abbau roher Mineralien auf. Man bricht Marmor in Schlesien und andern Provinzen, brennt Kalk namentlich in Oberschlesien, gewinnt Porzellanerde bei Wettin in der Provinz Sachsen, [* 8] Pfeifen- und Walkererde in Mittelschlesien und Nassau, Gips [* 9] und Schwerspat in Sachsen, Farberden in Hessen-Nassau, [* 10] Schlesien, Sachsen und der Rheinprovinz, [* 11] bearbeitet Lavamühlsteine in der Rheinprovinz, Bausteine aller Art in verschiedenen Gebirgen des Landes u. s. w. In der Industrie der Steine und Erden waren (1882) 179 369 Erwerbsthätige, einschließlich der Angehörigen 479117 Personen beschäftigt.
Der Bergbau und Salinenbetrieb, welcher 1893 auf 1830 Werken in Haupt- und Nebenbetrieben mit einer durchschnittlichen Belegschaft von 365684 Köpfen betrieben wurde, lieferte (1893) 92314123 t Bergwerksprodukte zu 572274337 M. und 468139 t Salinenprodukte zu 24067944 M. Unter erstern waren 67 657844 t Steinkohlen (440,337 Mill. M.). Sie kommen in der Rheinprovinz an der Saar (s. Saarkohlenbecken), nördlich von der Eifel (Jude- und Wurmrevier) und am besten und reichlichsten im Gebiet der untern Ruhr vor; der Kohlenreichtum der Provinz Westfalen [* 12] liegt im Ruhrgebiet (s. Rheinisch-Westfälisches Kohlenbecken) und an den Vorbergen des Teutoburgerwaldes, der Hannovers am Teister und im Fürstentum Osnabrück, [* 13] der der Provinz Sachsen im Becken von Wettin und der Schlesiens im Niederschlesischen Steinkohlenbecken (s. d.) und im Oberschlesischen Steinkohlenbecken (s. d.). Braunkohlen, deren Förderung sich auf 17553482 t zu 44,453 Mill. M. Wert belief, finden sich zwar in den meisten Provinzen, größere Mengen liefern indes nur Sachsen, Brandenburg, Niederschlesien und die Reg.-Bez. Köln [* 14] und Cassel.
Unermeßliche Lager [* 15] von Steinsalz besitzt die Provinz Sachsen im Staßfurter Becken und bei Erfurt; [* 16] hier und zu Stetten in Hohenzollern [* 17] wurden 233892 t zu 914341 M. Wert gefördert, wovon fast neun Zehntel ohne Umsiedung in den Verbrauch gelangen. Die reichen Salzlager in Brandenburg, Posen [* 18] und SchleswigHolstein sind noch nicht oder nur versuchsweise in Angriff genommen worden. Daran schließen sich 450269 t Kainit zu 6,48i Mill. M., andere Kalisalze 546462 t zu 6,481 Mill. M., etwas Bittersalze und reiner Boracit.
Die Gesamtproduktion von Mineralsalzen betrug 1396 211 t zu 15818512 M. Die Erzgewinnung umfaßte: Eisenerz 4007899 t (24,146 Mill. M.), besonders in den Reg.-Bez. Koblenz, [* 19] Arnsberg, [* 20] Oppeln, [* 21] Wiesbaden, [* 22] Hildesheim [* 23] und Osnabrück;
Zinkerz 787049 t (14,280 Mill. M.), hauptsächlich in Oberschlesien;
Bleierz 162533 t (13,469 Mill. M.) in den Bezirken Aachen, [* 24] Oppeln, Wiesbaden, Hildesheim u. s. w.;
Kupfererz 584226 t 118,112 Mill. M.), hauptsächlich in der Grafschaft Mansfeld;
Silber- und Golderz 12 t (74660 M.) bei Clausthal; [* 25]
Kobalterze (33967 M.) im Casseler Bezirk;
Nickel-, Arsenik- und Manganerze 41419 t (489137 M.);
Schwefelkies 110099 t (772297 M.), hauptsächlich im Bezirk Arnsberg, und sonstige Vitriol- und Alaunerze.
Die gesamte Erzgewinnung belief sich aus 5693932 t im Werte von 71380793 M. Die Salzgewinnung [* 26] aus wässeriger Lösung u. s. w. beschäftigte 106 Werke mit 3796 Mann, welche neben Alaun [* 27] (108870 M.), schwefelsaurer Thonerde (788477 M.), schwefelsaurer Kalimagnesia (1103168 M.) und Glaubersalz (1222519 M.) vorzugsweise schwefelsaures Kali (3387071 M.), Chlorkalium (10383749 M.) und Kochsalz (6829061 M.) produzierten. Die Gesamtgewinnung von Salzen aus wässeriger Lösung betrug 468139 t zu 24067944 M. Wert.
Sehr ausgedehnt ist auch der Hüttenbetrieb. Die Metalldarstellung aus Erzen und Schlacken, außer der hüttenmäßigen Verarbeitung von Roheisen, wurde 1893 auf 288 Werken mit einer mittlern Belegschaft von 38 890 Köpfen vorgenommen; in der gesamten Hüttenindustrie waren 132732 Personen thätig. Aus 11700383 t Erz, Schlacken und andern Materialien wurden 4198921 t Metall und andere Hüttenprodukte im Werte von 268361856 M., außerdem Edelmetalle und Kadmium im Werte von 31173682 M. erzeugt, so daß die gesamte Hüttenproduktion (ohne die weitere hüttenmüßige Roheisenverarbeitung) sich auf 299535538 M. belief. Es betrug die Produktion an Roheisen 3539 702 t von 164475478 M.Wert, an Zink in Blöcken 142773 t von 47224266 M., an Blei [* 28] in Blöcken und Kaufglatte 88414 t von 17225185 M., an Block- und Rosettenkupfer nebst Kupferstein 21539 t von 20443835 M., Silber 276645 kg von 29097011 M., an Gold [* 29] 739 kg von 2054827 M., an Nickel nebst Nickelkupfer und Nickelspeise 896 t von 3321848 M., an Schwefelsäure [* 30] 387306 t von 11911040 M., an Vitriol 11935 t von 882564 M., an Schwefel 1871 t von 190638 M., dazu etwas Kadmium, Mangan, Zinn, Kobaltfarben, Antimon und Arsenikalien. Äußerst umfangreich ist die hüttenmäßige Verarbeitung des Roheisens, namentlich in der Rheinprovinz, in Westfalen, Schlesien und im Saargebiet und die preuß. Eisenindustrie gehört mit zu der ersten der Welt. (S. auch Deutschland [* 31] und Deutsches Reich, Bd. 5, S. 127 fg.)
Mit Mineralquellen ist besonders der Reg.-Bez. Wiesbaden gesegnet (Homburg, [* 32] Wiesbaden, Ems, [* 33] Schlangenbad, Langenschwalbach, Soden u. s. w.), ferner der Reg.-Bez. Cassel (Nenndorf, Schwalheim), die Provinzen Rheinland (Aachen, Kreuznach, [* 34] Neuenahr), Schlesien (Warmbrunn, Salzbrunn, Flinsberg, Reinerz, Landeck) und teilweise auch andere.
Industrie und Gewerbe. Hauptsitze der Gewerbthätigkeit sind die großen Städte, die Thäler im Stromgebiet des Rheins, die Reg.-Bez. Aachen, Düsseldorf, [* 35] Arnsberg, der nördl. Teil des Mindener Bezirks, der Süden Hannovers, der Südwesten Sachsens, die Lausitz und die Vorlandschaften der Sudeten. Mit Ausschluß der vom Bergbau, Hütten- und Salinenbetriebe sowie von der Torfgräberei lebenden Bevölkerung [* 36] gehörten 1882 nach dem Hauptberuf der Erwerbsthätigen 8266925 Personen (30,3 Proz. der Gesamtbevölkerung) der Industrie mit Einschluß des Bauwesens an. ¶
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Ausschließlich der Handels- und Verkehrsgewerbe, aber einschließlich des Bergbaues und der Hüttenindustrie wurden 1245362 Haupt- und 137171 Nebenbetriebe gezählt;
von erstem befanden sich 201 im Besitz des Staates oder Reichs, 403 in dem von Gemeinden, 2215 in dem von Gesellschaften und Genossenschaften, 16783 in demjenigen mehrerer Gesellschaften und 1225760 im Besitz einzelner Personen;
92 Hauptbetriebe beschäftigten mehr als 1000, 1062 zwischen 201 und 1000, 4399 zwischen 51 und 200, 20765 zwischen 11 und 50, 29997 zwischen 6 und 10, 1189047 weniger als 5 Personen;
unter letztern waren 768510 Betriebe einzelner Personen ohne Gehilfen und ohne Motorenbenutzung, die somit die einfachste Form des handwerksmäßigen Betriebes darstellen.
Als Inhaber und Geschäftsleiter sind 891731 männliche und 321125 weibliche Personen, als kaufmännisch und technisch gebildetes Personal 70066 männliche und 1401 weibliche Personen, als Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter 1910652 männliche und 288160 weibliche Personen bezeichnet. Die Gesamtzahl von 3483135 in der Industrie Beschäftigten verteilt sich auf die Gewerbegruppen: Kunst- und Handelsgärtnerei mit 28247, Fischerei [* 38] und gewerbsmäßige Tierzucht mit 21114, Bergbau, Hütten- und Salinenwesen und Torfgewinnung [* 39] mit 359177, Industrie der Steine und Erden mit 216931, Metallverarbeitung mit 285112, Herstellung von Maschinen, Werkzeugen und Apparaten mit 200528, chem. Industrie mit 36722, Herstellung von Heiz- und Leuchtstoffen mit 24399, Textilindustrie mit 428543, Papier- und Lederindustrie mit 117210, Industrie der Holz- und Schnitzstoffe mit 253925, Herstellung von Nahrungs- und Genußmitteln mit 393105, Gewerbe für Bekleidung und Reinigung mit 741142, Baugewerbe mit 331338, polygraphische Gewerbe mit 35970, künstlerische Betriebe für gewerbliche Zwecke mit 7672. Die Hauptsitze der Baumwollspinnerei und -Weberei finden sich im Rheinland und Schlesien, für Wolle bei Aachen und in der Niederlausitz, für Leinen bei Bielefeld [* 40] und in Schlesien, für Seide [* 41] in Krefeld [* 42] und Elberfeld-Barmen.
Die Maschinenindustrie ist neben Berlin [* 43] meist in den größern Städten konzentriert. Große Schiffswerften finden sich in Stettin, [* 44] Danzig, [* 45] Elbing [* 46] und Kiel, [* 47] Lokomotivfabriken in Berlin, Cassel, Linden bei Hannover, [* 48] Bredow bei Stettin, Düsseldorf, Elbing und Königsberg; [* 49] Waggonbauanstalten in Köln, Breslau, [* 50] Görlitz, [* 51] Düsseldorf, Königsberg. Besonders entwickelt ist die Herstellung von Eisenwaren (Kleineisenindustrie) im Reg.-Bez. Arnsberg mit namhafter Ausfuhr.
Für Thon- und Porzellanwaren sind in erster Linie Rheinland, Schlesien und Sachsen zu nennen, für Glas [* 52] Schlesien, Saarbezirk, Rheinland, Sachsen und Hannover, für Ziegeleien Brandenburg und die östl. Provinzen, für Papiere Schlesien, Rheinland, Sachsen und Hannover, für Leder der Bezirk an der Nahe, für Möbel [* 53] Berlin, für Pianoforte die größern Städte, für Chemikalien Staßfurt, [* 54] Berlin, Köln, Hannover, für Kleider und Wäsche namentlich Berlin. Über die Verbreitung der einzelnen Industriezweige s. auch Deutschland und Deutsches Reich (Bd. 5, S. 130 fg.) nebst Karte sowie die Artikel der Industrien, über Gewerbekammern s. Handels- und Gewerbekammern.
Dem bedeutenden Umfange des Bergbaues und der Industrie entsprechend ist auch die Menge der im Gebrauch befindlichen motorischen Kräfte sehr groß; 1882 wurden 60817 Hauptbetriebe ermittelt, welche motorische Kräfte verwendeten.
Es bestanden zu Anfang der
Jahre | Feststehende Dampfkessel | -maschinen | Bewegliche Dampfkessel | Schiffsdampfkessel | -maschinen |
---|---|---|---|---|---|
1885 | 41421 | 38830 | 9191 | 1211 | 1048 |
1890 | 48538 | 46554 | 12822 | 2046 | 2007 |
1894 | 55605 | 57224 | 14880 | 1934 | 1726 |
Die Zahl der beweglichen Dampfmaschinen [* 55] (Lokomobilen) [* 56] belief sich 1885 auf 8990, 1894 auf 14425 Maschinen.
Noch bedeutender hat sich die Leistungsfähigkeit dieser Maschinen gesteigert, wie sich aus folgenden Zahlen ergiebt:
Anfang | Zahl der Pferdestärken der feststehenden Dampfmaschinen | beweglichen Dampfmaschinen | Schiffs-Dampfmaschinen |
---|---|---|---|
1885 | 1221884 | 83000 * | 101349 |
1894 | 2172250 | 147130 | 219769 |
* Bei 68 beweglichen Dampfmaschinen war die Leistungsfähigkeit nicht bekannt.
Einer Zunahme der Zahl der feststehenden Dampfmaschinen seit 1885 um 47,4 Proz., der beweglichen Dampfmaschinen (deren Leistungsfähigkeit ermittelt werden konnte) um 61,9 und der Schiffsmaschinen um 64,7 Proz. steht eine Vermehrung der Pferdestärken der bezüglichen Maschinen um 77,8, 77,3 und 116,8 Proz. gegenüber. Diese erheblichere Vermehrung der Pferdestärken erklärt sich daraus, daß an Stelle kleiner Maschinen mit der Zeit größere und stärkere getreten sind, sowie daraus, daß die Fortschritte in der Bauart und Dampfausnutzung auf die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Dampfmaschinen in besonderm Grade eingewirkt haben.
Seit 1891 hat die in P. zur Gewinnung von elektrischem Strom verwendete Dampfkraft ebenfalls eine erhebliche Zunahme erfahren; die Anzahl der bezüglichen feststehenden und beweglichen Dampfmaschinen hob sich nämlich von 983 mit 49489 Pferdestärken zu Beginn des J. 1891 auf 1199 mit 66803 Pferdestärken zu Anfang 1892 und auf 1407 mit 76045 Pferdestärken zu Anfang 1893, und zwar dienten der Erzeugung von elektrischen Strome:
Jahre | Ausschließlich Maschinen | mit Pferdestärken | Zugleich andern Zwecken Maschinen | mit Pferdestärken |
---|---|---|---|---|
1891 | 794 | 39610 | 189 | 9879 |
1892 | 944 | 53292 | 255 | 13511 |
1893 | 1218 | 66528 | 189 | 9517 |
Von den 1218 Maschinen im J. 1892 entwickelten 1089 Maschinen mit 48 692 Pferdestärken Strom nur zur Beleuchtung, [* 57] 14 Maschinen mit 1286 Pferdestärken solchen nur zur Kraftübertragung; bei 94 Maschinen mit 15336 Pferdestärken wurde der Strom gleichzeitig beiden Zwecken dienstbar gemacht, während 21 Maschinen mit 1214 Pferdestärken Elektricität zu galvanoplastischen, elektrolytischen, chem. und andern Zwecken erzeugten.
Handel. Der Handel mit nichtpreuß. Ländern ist ein Bestandteil des Handels des Zollvereins und mangels besonderer preuß. Erhebungen nicht ¶