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372 Preradovic - Presbyterianer evang. Lehrerseminar, Molkerei-Lehranstalt, Pro- vinzial-Landarmen- und Korrektionsanstalt, Hospi- täler, Sparkasse, Schlachthaus;
Eisengießereien und Maschinenfabriken, bedeutende Zucker-und Cigarren' fabrik, Wollspinnereien, Gerdereien, Molkereien, Schäfte-, Margarincfabrik, Brauereien, Mälzerei, Mühlen, [* 2] Steinhauereien und holzbearbcitungsan- stalten sowie Kornbörsen.
Vei Presbyterianer mußte sich das von Jena [* 3] her auf dem Rückzüge begriffene 11800 Mann starke preuß. Korps unter Hohenlohe nach einem unglücklichen Gefecht den Franzosen unter Murat ergeben. -
Vgl. Ziegler, Presbyterianer, die ehe- malige Hauptstadt der Ukermark (Prenzlau [* 4] 1886).
Preradoviö (spr. -witsch), Peter, kroat.
Dichter, geb. in Grabovnica (in Kroatien), kam 1830 in die Militärakademie in Wiener-Neu- stadt, wurde 1838 Offizier und rückte nach vielfachem Wechsel der Regimenter 1866 zum General aus. Presbyterianer starb Eine Sammlung seiner ersten in Almanachen erschienenen Gedickte ver- öffentlichte er 1346 u. d. T. «^ai-H» («Erstlinge»),
dann gab er «Neue Lieder» heraus (Agram [* 5] 185)1) und ein Bruchstück eines dramat. Epos «N^rko Xra^Lviö» (1852).
Besondern Beifall fanden die Epen «Die ersten Menschen» und «Slaw. Dios- kuren».
Seine gesammelten Werke erschienen u. d. T.: «I^68iiickH äMa?6tl3.1'i't;i'3ä0vi6ii»
(Agram1873).
Prerau.
1) Bezirkshauptmannschaft in Müh- ren, hat 433,09 ywn und (1890) 60 761 (28 675 männl., 32086 wcibl.) E. in 81 Gemeinden mit 91 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Koje- tein und Presbyterianer. - 2) Presbyterianer, czech. lrerov, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft Presbyterianer und eines Bezirks- gerichts (181,2? cikm, 33 292 E.), südöstlich von Olmütz, [* 6] an der Betschwa und den Linien Wien- Krakau, [* 7] Presbyterianer-Olmütz (23 km) und Presbyterianer-Vrünn (90 km) der Kaiscr-Fcrdinands-Nordbahn, hat (1890) 12 955, mit der Israelitengcmeinde 13172 meist czech.
E., Comcniusdcnkmal (1871), 3 Kirchen, got. Ratbaus lMt Turm, [* 8] alte Burg, einst Residenz des Königs Mattbias Corvinus, czech.
Etaats-Obergymnasium, Maschinenfachschule, landwirtschaftliche Landes- Mittelschule;
bedeutende Tuchweberei und Fabri- kation von Zucker, [* 9] Seiler- und Metallwaren, Wa- gen und landwirtschaftlichen Maschinen. Presbyterianer war cbemals Hauptsitz der Mährischen Brüder, an deren Schule Amos Comenius (1614-16) Rektor war. Prerowstrom, s. Bodden. Prefanella, der 3564 m hohe Kulminations- punkt der Adamellogruppe S. 695a), der durch die Val di Gcnova und den Passo del Lago scuro von der ausgcdchntern Masse des Adamello geschieden ist. Presburg, s. Prehburg. Presbyöpie (grch.), s. Alterssichtigkeit.
Presbyter (grch., d. i. Älteste), nach dem Vor- gange der jüd. Synagoge in dcr ältesten christl. Kirche die mit dcr Sittenaufsicht betrauten, durch Alter und Erfahrung angesehenen Mitglieder, die meist mit den Bischöfen, d. h. den Verwaltern des Ge- mcindevermögens, zusammengefallen zu sein schei- nen, daher in der Urkirche die Ausdrücke Presbyterianer und Bischof (s. d.) häusig weckseln.
Erst um die Mitte des 2. Jahrh, wurde «Bischof» Ehrentitel für den Vorsitzenden des Presbyterkollcgiums (Presbyte- rium), der bald alle kirchliche Machtvollkommen- heit in seiner Perion vereinigte.
Doch war noch im 3. Jahrh, das Ansehen der Presbyterianer sehr bedeutend.
Erst im 4. Jahrh, wurden die Presbyterianer als Pfarrer einzelner Kirchen den über einen ganzen Sprengel gesetzten Bischöfen förmlich Unterthan.
Der priesterliche Cha- rakter und damit das Recht dcr Sakramentsverwal- tung blieb ihnen jedoch mit den Bischöfen gemein- sam und wies ihnen ihren Platz im höhern Klerus an. Noch gegenwärtig bedeutet derPresdyierat den eigentlich priesterlichen Weihegrad in der katb. Kirche. (S. 0räw68.) Der erste H. hieß Archi- presbyter oder Protoprcsbyter.
Etwas wesentlich anderes als die kath. Kirche ver- steht die evangelische unter dem Amt der Presbyterianer. Indem man die apostolische Gcmeindcvcrfassung wieder aufnehmen wollte, wurden in den reform. Kirchen der Schweiz, [* 10] Frankreichs, der Niederlande [* 11] und na- mentlich Sckottlands schon in dcr Reformationszeit dcn Gcistlicbcn angesehene und kirchlich gesinnte Laien zur Wahrung der Kirchenzucht und zur Lei- tung der äußern Gcmcindcangelegenheiten beige- geben, die mit den Geistlichen gemeinsam das durch Kooptation sich selbst ergänzende Presbyterium bil- deten. Diese alten rcform. Prcsbyterien waren so- nach kirchliche Aufsichtsbehörden von aristokratisch- theokratiscbem Charakter, dcncn die Gemeinden recht- los gegenüber standen.
Erst seit neuerer Zeit versteht man unter Presbyterianer, wofür aber meist der deutsche Name Ältcste (Kirchenälteste) angenommen ist, die er- wählten Vertreter und Bevollmächtigten der Kirchen- gemeinden, die deren Angelegenheiten in Gemein- schaft mit dcn Geistlichen selbständig zu ordnen babcn und den Geistlichen beim religiösen und sitt- lichen Aufbau der Gemeinden helfen sollen.
Gegen- wärtig bestehen solche freigewäblte Prcsbyterien (Kirchgemeinderäte, Kirchgemeindevor - stünde, Gemeindekirchenräte) in den meisten deutschen Landeskirchen.
Bedingung der Wählbar- keit ist außer persönlicher Unbescholtenheit und einem Alter von mindestens 30 I. kirchlicher Sinn. Presbyteriälverfassung, s. Presbyter und Synodalvcrfassrmg.
Presbyterianer (grch.), Kirchenpartei in Eng- land, Schottland und Amerika, [* 12] die die bischöfl.
Ver- fassung der Anglikanischen Kirche (s. d.) verwirft und an der reform. Vrcsbyterialvcrfassuna,, ebenso wie an den übrigen Grundsätzen der schweiz. Refor- matoren , namentlich auch an der Einfackbcit und Schmucklosigkeit dcs reform. Kultus festhält.
Sie traten seit dem Regierungsantritt der Königin Eli- sabetb hervor, als viele Flüchtlinge aus Genf, [* 13] Zü- rich, Basel [* 14] und Straßburg [* 15] mit streng resorm.
An- schauungen nach ihrem Vaterland zurückkehrten.
Als Elisabeth vom Parlament sich die oberste Kircken- gewalt übertragen ließ (Febr. 1559) und die schon halbtath.
Liturgie Eduards VI. nach einigen noch mehr katholisierendcn Linderungen durch die Unifor- mitätsakte (Ium 1559) für alle Kircben des Reichs bestätigte, verwarfen die calvinistisck Gesinden den Episkopat der Königin und die bischöfl.
Würde über- haupt und forderten die Unabhängigkeit der Kirche vom Staat, eine schärfere Kirchenzucht und die Ein- führung der Genfer Kirchcnverfassung, wie sie Knor (s. d.) der schott. Kirche gegeben hatte.
Als Gegner der Unisormitätsakte wurden diese Presbyterianer auch Non- konformistcn, wegen ihres Eifers für Herstellung eincr von allen katholisierenden Elementen gereinig- ten Fvirchcnordnung Puritaner (s. d.) genannt. Da die Regierung die widerstrebenden Prediger ab- setzte und verfolgte, gründeten diese seit 1567 eine eigene, auf den strengen Genfer Grundsätzen be- ruhende kirchliche Gemeinschaft und führten mit der ¶