Pragel, Paß (1543 m) der Sihlgruppe in den Glarner Alpen, der das Muotathal im schweiz. Kanton Schwyz
mit dem Klönthal in
Glarus
verbindet.
Der Bau einer Straße ist geplant.
Vom 27. bis 30. Sept. 1799 kämpften hier die Russen unter Suworow und die Franzosen
unter Molitor.
im allgemeinen das Verfahren, einem Körper aus geschmeidigem Material durch Druck oder
Stoß eine bestimmte Gestalt zu geben, sofern es mittels einer Maschine (Prägmaschine, Prägstock, Prägpresse oder Prägwerk)
und mittels entsprechend gravierter stählerner Formen (Prägstempel) geschieht. In den meisten Fällen, wie in der Münztechnik
(s. Münze, Bd. 12, S. 85b) und der
Buchbinderei (s. d., Bd.
3, S. 652a), liegt dem Prägen die Absicht zu Grunde, auf flachen Gegenständen Reliefzeichnungen, Aufschriften u.dgl. hervorzubringen;
doch erzeugt man durch Prägen auch die ganze Gestalt eines Gegenstandes, wie Gabeln, Eßlöffel, Gardinenhalter u.s.w.
In alter Zeit geschah das Prägen in der Weise, daß man den untern Stempel auf einem Blocke feststellte und
auf den mit der Hand gehaltenen Oberstempel mit einem Hammer schlug; dieses Verfahren brauchte viel Zeit und lieferte eine
schlechte Prägung.
Daß man später den Oberstempel mit seinem Stiel schieberartig in einer Führung auf und nieder gehen ließ (bei dem sog. Klippwerk),
konnte wohl das Prägen etwas bequemer machen, das Erzeugnis aber nicht verbessern. Die erste wirkliche Prägmaschine
in der Form der Balancierpresse (s. d.) soll bereits 1558 in Frankreich gebraucht, nach andern erst Ende des 17. Jahrh. erfunden
worden sein. Selbst in seinem vollkommensten Zustande hat dieses Stoßwerk für das Prägen von Münzen fühlbare Mängel;
es nimmt wegen der Kreisbewegung seines langen Schwengels einen großen Raum in Anspruch, erfordert viel Menschenhände und
erzeugt bei seinem Gange erschütternde Stöße, ist jedoch noch jetzt in der Blechbearbeitung (s. d.) gebräuchlich.
Man strebte nach Prägwerken, welche bei geringem Raumbedarf leicht in Verbindung mit einem Motor gesetzt werden konnten und
durch Druck (nicht durch Stoß) das Prägen bewirken. Als besonders geeignet zur Erzeugung des erforderlichen hohen Druckes erwies
sich der Kniehebel. Das erste Prägwerk mit Kniehebel ist von Nevedomski zu Petersburg erfunden worden, aber zu keiner großen
Verbreitung gelangt. Größern Erfolg hatte eine von Uhlhorn in Grevenbroich ausgeführte Prägmaschine, die
jetzt überall eingeführt ist. (S. Münze, Bd. 11, S. 85b.)
(vom grch. pragma, Handlung, Geschäft, Sache), sachlich, der Geschäftskunde gemäß,
in Geschäften gewandt, erfahren;
man spricht demnach von einem pragmatischen Kopfe, einem pragmatischen Genie und von pragmatischen
Regeln, d. h. Regeln der Klugheit.
Eine besondere Bedeutung erhält das Wort in der Geschichtschreibung, wo man diejenige
Darstellungsweise, welche die Begebenheiten nach ihrem ursachlichen Zusammenhang entwickelt, die pragmatische Darstellung
(den historischen Pragmatismus) nennt. (S. Geschichte.) Eine Dienstpragmatik ist eine Verordnung, welche
die Regeln für den staatlichen Verwaltungsdienst enthält.
Sanktion (Sanctio pragmatica), ein Staatsgrundgesetz, das unverletzlich sein und für ewige Zeiten in Kraft
bleiben soll. Die wichtigste derartiger Urkunden ist das Gesetz, durch welches Kaiser Karl VI., da er ohne männliche Nachkommen
war, die Nachfolge unter seinen weiblichen Nachkommen ordnete. Dies Gesetz wurde von Karl VI. bereits 19. April 1713 als
Hausgesetz erlassen, aber später den Landtagen aller österr. Länder vorgelegt. Von den Ständen Niederösterreichs und Böhmens
wurde es 1720, vom ungar. Landtage, unter Verwahrung der ungar.
Verfassungsrechte, 1722, von den übrigen Landtagen in den J. bis 1724 angenommen und darauf 6. Dez. 1724 als
Grundgesetz verkündet.
In dem Gesetz war bestimmt, daß die gesamten österr. Staaten für immer ungeteilt beisammen bleiben und zunächst auf die
männlichen Nachkommen des regierenden Kaisers, in deren Ermangelung auf seine weiblichen Nachkommen, bei deren Abgang auf
die Töchter seines Bruders Joseph und deren männliche und weibliche Nachkommenschaft , jederzeit nach
dem Rechte der Erstgeburt übergehen sollten. (S. Deutschland und Deutsches Reich, Bd. 5, S. 181b, und Österreichisch-Ungarische
Monarchie, Bd. 12, S. 721a und 730a.) Zu nennen ist ferner die
von Karl VII. von Frankreich 1438 zu Bourges nach den Beschlüssen des Baseler Konzils gegebene Pragmatische Sanktion, auf
welcher die Freiheit der Gallikanischen Kirche (s. d.) beruhte; ebenso die Pragmatische Sanktion des Deutschen Reichstags zu Mainz von 1439 zur
Annahme derselben Beschlüsse; endlich auch die Pragmatische Sanktion, die Karl III. von Spanien erließ, als er 1759 den Thron beider
Sicilien seinem dritten Sohn und dessen Nachkommen abtrat.
(lat., «schwanger»),
bedeutungsvoll, inhaltsschwer, bündig, besonders gebraucht für einen Ausdruck, der
in einem übertragenen, die gewöhnliche Bedeutung gleichsam potenzierenden Sinne angewendet wird;
Prägnánz, Gedankenreichtum,
Begriffsfülle.
Gemeinde im Gerichtsbezirk Welsberg der österr. Bezirkshauptmannschaft Bruneck in Tirol, im Pragser Thale, einem
Seitenthale des Pusterthals, hat (1890) 618 E. Das Pragser Thal mündet bei Gassen in das Rienzthal. Bis zur Teilung in den
westl. Arm (Inner-Pragser Thal) und in den südlichen (Alt-Pragser Thal) heißt es Außer-Pragser Thal. Das
erstere führt zu dem grünen, am Fuße des Roßkofls (2588 m) und Seekofls (2810 m) in 1479 in Höhe gelegenen Pragser Wildsee.
In demselben Thalzweige liegt das Bad Neu-Prags oder Mögelbad (1325 m). –
Vgl. Alt-Prags bei Niederdorf im Pusterthale (Wien
1884).
(frz., spr. prag'rih), der Aufstand der franz. Großen 1440 gegen Karl VII., der durch die 1439 organisierte
Errichtung eines stehenden Heers (s. Ordonnanzcompagnien) in die Vorrechte des hohen Adels eingegriffen hatte;
die Opposition,
zu der auch der Dauphin (der spätere Ludwig XI.) gehörte, wurde durch Karls Energie nach sechs Monaten
unterdrückt.
Der Name kam von den Prager