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Brüche und Wurzeln als Pothier mit negativen und gebrochenen Exponenten darstellen, z. B. ist 1 2 i. -^ - a»^ und Va ^ 3.2.
Vgl. Kleyer, Lehrbuch der Potenzen und Wurzeln (Stuttg. 1884).
Inder Mechanik versteht man unter den mecha- nischen Pothier die einfachen Maschinen (s. Maschine). [* 2] Über Pothier in der Homöopathie s. d. Potenza.
1) Pothier, bis 1871 Basilicata ge- ! nannt, Provinz und Landschaft (Ooinpai-tiiuLnto) ^ im Königreich Italien, [* 3] grenzt im N. an die Pro- l vinz Foggia, im NO. an Bari, im O. an die Pro- vinz Lecce und den Golf von Tarent, im S. an Cosenza und im W. an das Tyrrhenische Meer, an Salerno und Avellino, hat 10676 (nach Strelbitskij 10354) hkm mit (1881) 524504, nach einer Berech- nung 543 443 E., d. i. 51 E. auf 1 qkm, und zerfällt in die vier Kreise [* 4] Lagonegro, Matera, Melsi und Pothier mit zusammen 124 Gemeinden.
Eine neue Ausmessung der Generaldirektion der Sta- tistik ergab einen Flächenraum von 9962 qkm. Die Provinz ist größtenteils gebirgig, namentlich im westl. Teil (Apennin), wo sich der Monte-Vulture (1330 m), an dessen Fuß die berühmte Quelle [* 5] Gaudia- nello (Montincchio) liegt, Monte-Croze (1425 m), Monte-Volturino (1836 m), Monte-Papa (Serino 2005 m) und Monte-Pollino (2270 m) erheben. Nach Osten zu und besonders gegen den Golf von Tarent flacht sich das Gebirge ab. Die Flüsse [* 6] der Provinz, Bradano, Vasento, Cavone (Salandrella), Agri und Sinni, fließen sämtlich dem Golf zu. Das Land ist reich an Laubwäldern (Eichen, Buchen, Ulmen, Ahorn) und Viehweiden, die die Viehzucht [* 7] begünstigen (Maulesel, Ziegen, Rindvieh, Schweine). [* 8] Gebaut wird Weizen, Hafer, [* 9] Hülsenfrüchte, Wein, Öl und Süßholz. Außer der die Hauptstadt berührenden Eisenbahnlinie führt eine Linie um den Golf herum. - 2) Hauptstadt der Provinz Pothier, an der Straße von Salerno nach Tarent, auf einer Höhe (823mu.d.M.) oberhalb vom Basento, der in der Nähe am Berge Arioso ent- springt, an der Linie Neapel-Metaponto des Mittel- mcernetzes, Sitz des Prafekten, einer Sektion des Appellationshofs in Neapel, [* 10] eines Tribunals erster Instanz, einer Handels- und Gewerbekammer, eines Bischofs, hat (1881) 16 968, als Gemeinde 20281, nach Berechnung für 31. Dez. 1892:18 500 E., eine Kathedralkirche, ein Gymnasiallyceum, eine technische Schule und ein Nationalkonvikt. - Durch Erd- beben wurde fast die ganze Stadt zer- stört.
Das alte ^ottmtia. in Lucanien, an der Via. lopilia,, lag tiefer in der Ebene an dem Orte La Murata, Fundort antiker Inschriften und Münzen, [* 11] und wurde von Kaiser Friedrich II., später von Karl von Anjou zerstört; die heutige Stadt nimmt die Stelle der antiken Arx ein. Potenzieren, auf eine Potenz (s. d.) erheben; erhöhen, verstärken, steigern. Poterie (frz.), soviel wie Thonwaren; [* 12] auch Topf- gießerei, Herstellung eiserner Kochgeschirre. Poterieen, Unterabteilung der Rosaceen (s. d.), früher als besondere Familie betrachtet. ?otorinin ^/., Pflanzengattuug aus der Fa- milie der Rosaceen (s. d.), Abteilung der Poterieen, mit gegen 20 Arten, meist ausdauernden Kräutern, besonders der nördl. gemäßigten Zone.
Sie haben wechselständige, unpaarig gefiederte Blätter und kleine zu Köpfchen oder Ähren vereinigte Blüten. Die letztern sind teils zwitterig, teils zweihäusig oder polygamisch. In Deutschland [* 13] ist besonders auf Kalkboden sehr häufig die Vecherblume, Garten- bibernelle oder Pimpinelle (?. 3anFnisorda ^. oder sÄNFuiLorda, iniiior Fco^., s. Tasel: Futter- pflanzen II, [* 1] Fig. 5), deren gewürzig schmeckende Blätter an einigen Orten als Gemüse oder Suppen- kraut gegessen werden; sie gilt auch als gutes Futter- kraut.
Nahe verwandt ist der Wiesenknopf oder Wiese nbibernell (8a,nAui80i'da. der auf Wiesen sehr gemein ist und im Spätsommer blüht, seine auf einem 60-80 cin hohen, wenig be- blätterten Stengel [* 14] sitzenden Vlütenköpfchen sind braunrot. Die Blüten sind sämtlich zwitterig, wäh- rend die der Becherblume einhäusig sind. Poterne (frz.), ein tunnelartiger Durchgang durch den Wall eines Festungswerkes für den militar. Ver- kehr im Kriegsfall; auch die breiten, dem Friedens' verkehr dienenden überwölbten Festungsthore (s. d.). Potestas (lat.), s. Imperium.
Potfifch, s. Kaschelot. Pothenotfche Aufgabe, die nach dem Fran- zosen Pothenot (spr. -noh; 1692) benannte, jedoch schon früher (1614) von dem Niederländer Snellius behandelte und gelöste geodätische Aufgabe: mit Hilfe der bekannten Lage dreier als unzugänglich angenommener Punkte des Feldes die unbekannte Lage eines vierten Punktes von diesem aus zu be- stimmen. Die Aufgabe ist von großer Bedeutung für Ausführung trigonometr. und topogr. Arbeiten und läßt sich sowohl durch Rechnung als auch durch Zeichnung auf verschiedene Arten lösen.
Die Lösung beruht darauf, daß die Lage eines Punktes, welcher innerhalb oder außerhalb der Fläche eines gegebe- nen Dreiecks, jedoch nicht in der Peripherie des um dieses Dreieck [* 15] beschriebenen Kreises liegt, bestimmt werden kann, wenn man die Winkel [* 16] mißt, welche auf dem neuen Standpunkt (dem gesuchten Punkt) von den Visicrlinien, die man über die gegebenen Punkte nach deren Naturobjekten zieht, gebildet werden. Graphisch kann die Lösung der Aufgabe entweder direkt durch Konstruktion oder auf indirek- tem Wege durch Annäherung und Probieren erlangt werden.
Hierbei ist die Kenntnis der Beziehungen von Wichtigkeit, die zwischen dem gesuchten Punkt, dem Fehlerdreieck (s. d.) und dem von den gegebenen Punkten gebildeten Dreieck bestehen. (S.Rückwärts- einschneiden.) -
Vgl. Vauernfeind, Elemente der Vermessungskunde (7. Aufl., Stuttg. 1890).
Pothier (spr. -tieh), Rob. Ios., franz. Rechts- gelehrter, geb. zu Orleans, wurde 1720 Rat beim Präsidialgericht zu Orle'ans, 1749 Pro- fessor des franz. Rechts daselbst und Rat bei der Domänenkammer. Er starb zu Or- liians, wo ihm 1859 ein Standbild errichtet wurde. Seinen Ruhm begründete er mit der Herausgabe der «I?Hiiä6ctÄ6 ^u8tiiiian6H6 in novviiü, ovdineui ä^68tÄ6» (3 Bde., Par. 1748-52; Lyon [* 17] 1782; neue Aufl. von Latruffe Montmeylian, Par. 1820 -22; französisch mit gegenüberstehendem Text von M. de Vre'ard-Neuville, 25 Bde., ebd. 1818-24). Zu seinen bedeutendsten Leistungen gehören noch, außer einer Bearbeitung der ^outuiue ä'0ri6HN8 (2 Bde., Orle'ans 1760 u. ö.), die «Ir^it^ 8ur äiM- l6iit0L Ui3,ti6i'63 ä6 äroit eivilu (4 Bde., Par. 1773 -74), als deren Meisterstück der »Iraits äeä odii- Fati0N8" (2 Bde., ebd. 1761; zuletzt 1883 hg. von Masson) gilt. Seine " (Nnvi-63» wurden hg. von Siffrein (20 Bde., Par. 1820-24), Dnpin (11 Bde., ebd. 1823-25) und Vugnet (10 Bde., edd. 1845 ¶