Geschichtliches. Posen ist eine der ältesten
StädtePolens, erhielt Ende des 10. Jahrh. ein
Bistum und war
bis 1296 Residenz der poln.
Herzöge. Der westl. (Haupt-)
Teil wurde 1253 von deutschen Einwanderern gegründet und hatte bis 1793 eigene
Verwaltung nach Magdeburgischem
Recht. Im Mittelalter gehörte Posen zur
Hansa; später geriet die Stadt in
Verfall, bis sie 1793 und 1815 an
Preußen
[* 8] kam. Von 1807 bis 1815 gehörte Posen zum Herzogtum Warschau.
[* 9] Am schloß Napoleon zu Posen den
Frieden mit
Sachsen.
[* 10] -
Vgl. Lukaszewicz, Obraz historiczno-statystyczny miasta Poznania (2 Bde.,
Pos. 1838; deutsch ebd. 1881);
Ölschläger, Posen Kurzgefaßte Geschichte und
Beschreibung (ebd. 1866);
Die
Chronik der Stadtschreiber von Posen, hg. von Warschauer (ebd. 1888);
Stadtbuch von Posen, hg. von Warschauer, Bd. 1 (ebd. 1892).
[* 7]West,Kreis im preuß. Reg.-Bez.
Posen, hat 636,56 qkm und (1890) 35235 (16632 männl., 18603 weibl.) E., 1 Stadt, 82 Landgemeinden
und 44 Gutsbezirke.
attischer Komödiendichter aus Kassandria in Macedonien, der nach Menanders
Tod die
Bühne von
Athen
[* 12] beherrschte
und auch von Plautus nachgeahmt wurde.
stoischer
Philosoph, der Rhodier genannt,
weil er des
Panätius von Rhodus
Schüler war und später in Rhodus
lehrte, geb. um 103
v. Chr. in Apamea in
Syrien. Er war zugleich Staatsmann und ging in seinem 50. Jahre
als Gesandter nach
Rom.
[* 14] Die ausgezeichnetsten
Römer,
[* 15] wie Pompejus und
Cicero, waren seine
Schüler. Er zeichnete sich durch
vielseitige Gelehrsamkeit aus, vereinigte übrigens manche
PlatonischeBestandteile mit der stoischen
Lehre.
[* 16] Auch in die mathem.-astron.
Wissenschaften scheint
er tief eingedrungen zu sein. Er maß die
Größe der Erde, soll auch die Abhängigkeit
der Erscheinungen der Ebbe und
Flut von dem Monde gelehrt haben und gab die Höhe der
Atmosphäre der Erde zu 400 Stadien und
die Entfernung der
Sonne
[* 17] von der Erde zu 13000 Erdhalbmessern an. Die Fragmente seiner
Schriften sammelten
Bake
(Leid. 1814) und C.
Müller (in den «Fragmenta historica Graecorum», Bd.
3, Par. 1849).
Bronn, eine von dem
Carbonbis in den Jura verbreitete wichtige Gattung der Muscheln,
[* 18] besonders als Leitfossil
für den mit der
Steinkohle verknüpften Kulmschiefer von weiter geogr.
Verbreitung.
6 km langer, von Neapel
[* 20] nach Südwesten am Golf hinstreichender Hügel aus
Tuffstein mit vielen Villen und
vier Durchstichen, von denen die berühmte Grotta di Posilípo (134 m unter dem Kamm), ein schon
von
Seneca erwähnter, wahrscheinlich von
Augustus hergestellter, 689 m langer
Tunnel
[* 21] von verschiedener Höhe, nach Fuorigrotta
(8412 E., zu Neapel gehörig) führt, 1442 von
Alfons I. erweitert, von
Peter von
Toledo
[* 22] gepflastert und 1754 von
Karl III. abermals
erweitert und geebnet wurde.
Daneben geht seit 1885 die 734 m lange, 12 m hohe und breite Grotta nuova di Posilípo als Verkehrsweg nach Pozzuoli
und ½ km nördlich ist der
Tunnel der Cumanabahn (nach Torregaveta). Auf der Höhe über der alten
Grotte in den
Weinbergen
ist das sog. Grabmal
Virgils
(Tomba di Virgilio). Vom Vomero her geht eine
Straße beim Dorfe Posilípo (4511 E.,
Gemeinde Neapel) vorüber auf der Höhe hin nach
Süden, mündet auf die neue, 1823 vollendete, an der Südostseite des Posilípo herkommende
Straße, wo diese in der Nähe der
Insel Nisida die Höhe übersteigt, führt dann bei der 900 m langen,
schon von
Strabo erwähnten
Grotte des Sejanus vorbei und am
Strande nach Pozzuoli. Unweit dieser
Grotte sind Reste der Villa
Pausilypon (schmerzstillend,
Sans souci) des Vedius
Pollio, woher Pausilipo oder Posilípo den
Namen hat. (S. den
Plan: Neapel.)
Pozzuolan (Pozzuolanerde, benannt nach Pozzuoli, s. d.)
oder Puzzolan (Puzzolanerde), ein von der
Eruption der erloschenen
Vulkane
[* 23] der
Phlegräischen Felder herrührender
Bimssteintuff (s.
Bimsstein), der z. B. den
Posilipo bei Neapel aufbaut, über seine Verwendung s.
Cement.
(lat.), Setzung,
Stellung,
Lage; in der
Logik gleichbedeutend mit Bejahung oder
Affirmation (s. Positiv). Kant
erklärt dasDasein als absolute Position, d. h. als diejenige Setzung eines gedachten Objekts,
die bloß schlechthin sagt «es ist», im Unterschied von derjenigen, die
von ihm aussagt, es sei dies oder das.
In der Prosodie nennt man Position die durch das Folgen zweier oder mehrerer
Konsonanten auf einen kurzen
Vokal bewirkte Verlängerung
[* 24] (Dehnung) der betreffenden sonst kurzen
Silbe, z. B. lat. fĕro, aber fērt; libĕr, libĕr atque,
aber libēr nubibus oder libēr patet.