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ein Cement verbunden sind, das bald selbst aus kry- stallinischer Porphyrmasse, dald ans feingcriebenem Porphyrschutt besteht. (S. Breccien.) Im erstern Fall ist die Porson auf dem Wege der Eruption gebildet, im letztcrn hat die dann auch meist wohl geschichtete Felsart sedimentären Ursprung. ?orpk^rio, s. Sultanshühner.
Porphyris, Porphyrusa, alter Name von Porphyrit, s. Porphyr. ^Kythera (s. d.). Porphyrogennetos (grch., «der im Purpur Geborene»),
Beiname besonders des byzant.
Kaisers Konstantin VII. (s. d.). Porphyrmde, Gesteine, [* 2] die zwar insofern den massigen eruptiven Porphyren (s. d.) gleichen, als auch bei ihnen in einer dem bloßen Auge [* 3] homogen erscheinenden felsitähnlichen Masse Krystalle von Feldspat (Orthoklas oder Albit) [* 4] und Quarz ausge- schieden liegen, die sich aber durch ihr Auftreten in Schichten und durch ihre schieferige Struktur von den echten Porphyren unterscheiden.
Sie bilden Glieder [* 5] der ältesten sedimentären Schichten, z. V. des Harzes, Thüringens, und sind mineralogisch und chemisch der Hällcflinta (s. d.) sehr nahe verwandt. I^oi'pk^i-opkorÄ., Schildlaus, s. Johannisblut.
Porphyrschiefer, s. Phonolith. ?orpita., s. Schwimmpolypen.
Porpöra, Niccolö, ital. Komponist und Sing- meister, geb. zu Neapel, [* 6] studierte auf dem Konservatorium Sta. Maria di Loreto und be- gann seine Laufbahn als Komponist mit der Oper «Zasilio». 1712 gründete er in Neapel jene be- rühmte Gesangschule, aus der viele der größten Sänger und Sängerinnen des 18. Jahrh, hervor- gingen. 1719, als seine Oper «^i^monäo» in Neapel glänzenden Erfolg hatte, wurde er als Maestro (Direktor) am dortigen Konservatorium degli Poveri di Gesü Cristo angestellt. 1726 kam Porson als Maestro an das Konservatorium degli In- curabili nach Venedig, [* 7] ging aber schon 1728 als Gesangs- und Kompositionslehrer der Kurfürstill und als Hofkapellmeister nach Dresden. [* 8]
Von da reiste er 1729 das erste Mal und 1733, nachdem er seine Stelle in Dresden aufgegeben hatte, ein zweites Mal nach London, [* 9] wo er den durch Handels Wider- sacher ins Leben gerufenen Opernunternehmungen vorstand.
Später hielt er sich bis 1746 zumeist in Venedig auf und begleitete hierauf den Gesandten dieser Republik nach Wien, [* 10] wo er unter andern auch Haydn zum Schüler hatte.
Gegen 1760 übernahm Porson in Neapel die Stelle als Maestro am Konserva- torium Sant' Onofrio und als Kapellmeister an der Kathedrale. Er starb im Febr. 1766 (nach an- dern 1767).
Porson schrieb über 50 Opern, mehrere Ora- torien und zahlreiche andere größere und kleinere Kirchcnsachen, eine große Zahl von Kammerkan- taten, von denen er 12 wertvolle Stücke in London drucken ließ, ferner verschiedene Sonaten für Vio- line und Baß, Strcichtrios und Klavierstücke.
Porpormo, Glasmasse, s. Hämatinon.
Por^uerolles (spr. pork'röll), eine der Hyöri- schen Inseln (s. d.). Porre, Krebsart, s. Garneelen. Porree, Porro, Porrey, Porrö, Vorrö, Lauch, spanischer Lauch, Eschlauch, ^Uium ?0i-luiu ^., eine zweijährige Pflanze aus dem südl. Europa, [* 11] mit mcbr oder weniger derbem, cylindri- schem, bis zur Mitte beblättertem Stengel [* 12] und flachen gekielten Blättern.
Der Porson giebt im ersten Jahre ein sehr angenehmes Gemüse, vorzüglich die Zwie- bel und der (soweit er in der Erde stebt) weißge- bleichto Stamm, im übrigen ein vortreffliches Sup- pengemüse.
Man unterscheidet den langblätteri- gen oder So mm er Porree (der erfriert, wenn er im Herbst nicht aus dem Boden genommen wird) und den breitblätterigen oderWinterporree, der un- fere Winter gut aushält.
Gute Sorten sind: franz. Sommerporree, Sommerpoitou, dicker Erfurter Win- terporree, großer dicker Vrabanter, monströser von Earentan und von Nouen (s. Tafel: Gemüse II, [* 1] Fig. 9). Der Same bleibt drei Jahre keimfähig.
Porrentruy (spr. -angtrüih), Stadt, s. Pruntrut. Porretta, Badeort im Kreis [* 13] Vergato im SW. der ital. Provinz Bologna, im Apennin, links am Neno, am Nordcingang zu dessen engem Hochthal und an der Linie Vologna-Pistoja des Adriatischen Netzes, hat (1881) 1245, als Gemeinde 3311 E. und kochsalzreiche Schwefelquellen (Vagni dclla Porrey, s. Porree. IP., 36" 0.). ?orriT0 (lat.), älterer Name für verschiedene Hautkrankheiten, [* 14] besonders der behaarten Kops- haut; l. decaivanZ, der umschriebene Haarschwund (s. d.);
1'. tavoZa, der Erbgrind (s. Favus);
1^. lai-- V3.Ü8, der Milchschorf (s. d.), ?. Lcutullltlt, 8. ton- 801-13., die scherende Flechte oder der Ringworm. Porrissäure, s. Euxanthinsäure.
Porro, s. Porree. Porron, catalonisches Hohlmaß, s. Citra. Porrofche Operation, der Kaiserschnitt mit nachfolgender Entfernung der ganzen Gebärmutter, [* 15] s. Kaiserschnitt.
Porsanger Fjord, Meerbusen des nördl. Eis- meers, an der norweg. Nordküste, östlich vom Nord- kap, ist 135 km lang, 11-12 1 cm breit. Porsberg, s. Pillnitz. Porfch, soviel wie Porst, s. I^äum. Porfenna, König von Etrurien (i. d., Bd. 6, S. 394 a). Porsgrund, Seestadt im norweg. Amt Brats- bcrg, zu beiden leiten des aus dem Nordsjö kom- menden Skienselv, der hier in eine Bucht des Friers- fjords mündet, an der Linie Drammen-Stien der Staatsbahnen, [* 16] mit (1891) 3819 E., hat bedeutenden Holz- und Eishandel, Werfte, mcchan.
Wertstätte, Porzellan- und Schlcifsteinindustrie.
Porson (spr. pors'n), Richard, engl. Kritiker, geb. zu East-Ruston in Norfolk, erhielt seine Schulbildimg in Eton und ging dann nach Cambridge, wo er Professor der gricch.
Sprache [* 17] wurde, seine Professur jedoch wieder aufgab, da er die 39 Ar- tikel, das Symbolum der engl. Kirche, nicht unter- schreiben wollte. Er wurde nachmals Bibliothekar der Ro)'ul Institution in London und starb daselbst Porson lieferte eine Textrecension des Äschylus (Glasg. 1794- 2 Bde., Lond. 1806) und eine treffliche Bearbeitung von vier Tragödien des Euri- pides, nämlich der «Hccuba» (1797),
des «Orestes» (1798),
der «Phönissen» (1799) und der «Mcdea» (1801), wovon Schäfer einen vermehrten Abdruck besorgte (3. Aufl., 4 Bde., Lpz. 1824).
Auch hatte er Anteil an der auf Kosten der Brüder Grenville ge- druckten Prachtausgabe des Homer (4 Bde., Orf. 1800). Nach seinem Tode wurden aus seinen Pa- pieren von Monk und Blomfield «^cIv6i'»Hi-i^» (Cambr. 1812- wiederholt Lpz. 1814),
von Dobree «Kot3.6 in ^ri8t(,pIiÄN6i!i» (Cambr. 1820),
«?Q0tii I.6xicon» (2 Bde., Lond. 1822) und von Gaisford in den «I^ctioiick klatonicac» (Oxf. 1820) seine ¶