forlaufend
270 Pontius Pilatus - Poutoniere baner^ und Volskcr-Verge (Nonti I^Lpini, 1536 m). Sie ist gegen das anstoßende Meer durch 2-22 in hohe, stellenweise mit dichtem Eichenwald (inaccing) bedeckte Dünen abgeschlossen, aus denen sich der Monte-Circeo 451 m hoch heraushebt. Von der neuen Bahn Velletri-Terracina werden die Pontoniere S. längs des Fußes der Berge umgangen, dagegen von der mit vier Reihen 120jährigerNlmen besetzten Via. ^pz)iH in ihrer ganzen Länge von Cisterna bis Terracina mitten durchschnitten. Ein sehr geringer Teil des äußerst fruchtbaren Landes wird bepflügt (Raubbau); 25000 na, mit 2 m hohem Grase be- standen, werden nur von wenigen Pferde- und Büffelherden im Winter beweidet, welche aus den Abbruzzen hinabsteigen. Die den Pontoniere S. entsteigende Fieberluft (malaria) macht nicht nur sie selbst, son- dern noch weitere 75000 trockne gleichfalls frucht- bare Hektare bis nach Rom [* 2] hin unbewohnbar und unkultivierbar. - Nnter den alten Volskern war die Ebene (kF6r?0utinu8) durch künstliche Wasser- werke in blühender Kultur und mit 33 Städten be- setzt.
Die Römer [* 3] verpflanzten nach der Eroberung 358 v. Chr. die Bewohnerschaft. Da verfielen die Wasserwerke, der Boden ward weich und die 33 Städte versanken. Seitdem ist dle ganze Gegend verrufen und verödet. 312 v. Chr. baute Appius Claudius die Via ^pia. Cornelius Cethegus, Cäfar, Augustus, Nerva, Trajan, Theodorich und 18 Päpste hatten mit ihren Trockenlegungsversuchen keinen, Pins VI. nur teilweisen Erfolg, trotzdem er mit 7 Mill. Lire die Via. ^ppia wiederherstellte und die I^wsa ?io, einen prachtvollen Abzugskanal mit vielen Seiten- gräben, erbaute. Seitdem ist nichts Ernstes ge- schehen. - Ein neues Projekt veröffentlichte Fedor Maria von Donat (1^6 ?a1uäi?outiu6, Rom 1886; Auszug in den «Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde», [* 4] Verl. 1892)/Er empfiehlt peri- pherische Gräben, welche das bisher von außen zugeführte Wasser dem Sumpfboden vorenthalten, direkt ins Meer leiten;
Festhaltung der Regenmassen im hohen Gebirge zwecks Einsickerung, Vegetations- bildung und langsamern Abflusses;
Aptierung der vorhandenen Gräben;
Isolierung der tiefsten Ter- rainteile durch Dammbauten und Entfernung ihres Wassers durch Windmotorpumpen;
hygieinischen Schutz der beteiligten Arbeiter bei großer Schnellig- keit der Durchführung. -
Vgl. de la Vlanchere, I^a mNla,ri3. äs I^oms 6t 16 äi-ainHF6 antiliuk (Rom 1882); derf., I.H m^ria äs I6rraciii6 (ebd. 1884); Tito Berti, ?^wäi ?ontieli6 (ebd. 1884).
Pontius Pilatus, röm. Prokurator, s. Pilatus. Pontivy (spr. pongtlwih).
1) Arrondissement des franz. Depart. Morbihan in der Bretagne, hat auf 1737,6 c^ni (1891) 110899 E. in 5 Kantonen und 51 Gemeinden. - 2) Pontoniere, in der Kaiserzeit Na- poleonville, Hauptstadt des Arrondissements Pontoniere und srüh er des Fürstentums Roh an, in fruchtbarer Gegend, rechts am fchiffbaren Blavet und am Kanal [* 5] von Nantes [* 6] nach Brest, an den Linien Vannes-Pontoniere (64 kni) der Orleansbahn und St. Brieuc-Pontoniere (73 km) der Westbahn, besteht aus dem alten, eigentlichen Pontoniere im N. und der 1805 im S. angelegten, unfertig gebliebenen Neustadt, [* 7] Napoleonville, mit fchö- nen Straßen, Kasernen, einem Standbild des Ge- nerals de Lourmel (gest. 1855) und Promenaden; hat (1891) 6270, als Gemeinde 9175 E., in Garni- son das 2. Jägerregiment zu Pferde, [* 8] einen Gerichts- hof erster Instanz, eine Ackerbaukammer, ein Ly- ceum, ein Theater, [* 9] Spital, Gefängnis, in der Alt- stadt das ehemalige feste Schloß der Rohan, die Kirche Notre-Dame de la Ioie; Handel mit Ge- treide, bretonischer Leinwand, Pferden, Vieh, Butter, Honig, Häuten und Papier.
Pont-l'Abbs (fpr. pong), Stadt im S. des Ar- rondissements Quimper des franz. Depart. Finis- tere in der Bretagne, mit Hafen in einer westl. Bucht der Anfe (Bucht) de Mnodet, an der Nebenlinie Quimper-Pontoniere (22 kni) der Orleansbahn, hat (1891) 3920, als Gemeinde 5536 E., ein Zollamt, Spital, altes Klostergebäude mit Kirche aus dem 14. bis 16. Jahrb.; Fabrikation von chem.Produkten, Stärke [* 10] und Nudeln; Handel mit Getreide [* 11] und Häuten. Pontlatzer Brücke, [* 12] alte Brücke (845 m) über den obern Inn im Gcrichtsbezirk Ried der österr. Bezirkshauptmannschaft Landeck in Tirol, [* 13] bei Prutz (510 E.), ist bekannt durch die hier erfolgte Ver- nichtung der in Tirol eingedrungenen Bayern [* 14] 1703 und der Franzofen 1809 durch den Tiroler Landsturm. Pont-le-Noi (spr. pong le röä), franz. Ort, s. Pont-sur-Seine. Pont-l'Gveque (spr. pong lewähk).
1) Arron» dissement im NO. des franz. Depart. Calvados in der Normandie, hat auf 929,72 ^m (1891) 59479 E. und 107 Gemeinden in 6 Kantonen. - 2) Haupt- stadt des Arrondissements Pontoniere und früher des Distrikts Auge, [* 15] an der Touques und den Linien Lisieux- Villers-sur-Mer und Pontoniere-Honfleur (15 km) der West- bahn, hat (1891) 2458, als Gemeinde 3058 E., einen Gerichtshof erster Instanz, eine Ackerbaukammer; alte merkwürdige Häufer, Kirche aus dem 15. bis 16. Jahrh., ein Spital, Gefängnis, Seebäder; Baum- wollfpinnerei, Fabrikation von Öl und berühmtem Käse, Handel mit Getreide, Vieh, Cider und Eiern. Pontoise (fpr. pongtöahs').
1) Arrondissement im franz. Depart. Seine-et-Oise, hat auf 1113,29 hlim (1891) 135409 E., 8 Kantone und 165 Ge- meinden. - 2) Hauptstadt des Arrondissements Pontoniere, ist malerisch am rechten Ufer der Oife und dem Ein- fluß der Viasne (Vione) fowie an den Linien Paris- Dieppe [* 16] der Westbahn und St. Ouen-Pontoniere (4 km) der Nordbahn gelegen, oberhalb der Eisenbahnbrücke durch eine Steinbrücke mit der Vorstadt Aumöne verbunden und mit krummen, engen Gassen an einem felsigen Hügel hinauf gebaut, hat (1891) 7101, als Gemeinde 7422 E., einen Gerichtshof erster In- stanz, eine Ackerbaukammer, aus der ^öhe die got. Kirche St. Maclou aus dem 12. und 16. Jahrh., unweit das Standbild des Generals Leclerc d'Ostin und Mauern des alten Schlosses; ferner ein College, Hospital, Bibliothek, Theater, Zellengefängnis und 11. bis 13. Nov. einen großen Markt.
Die In- dustrie liefert Mehl, [* 17] Gips [* 18] und chem. Produkte, der Handel Getreide, Vieh und Wein. Südöstlich, links von der Oise, liegt Saint [* 19] Ouen- l'Aumöne mit 2256 E., Lohgerberei, Holzhandel und dem Schloß Maubuisson mit Park und Ruinen einer Cistercienser- abtei, 1236 von Vlanca von Castilien gegründet. Pontonbrücken, s. Pontons, Trainbrücken und Schiffsbrücken. [* 20] Pontoniere, technische Truppen, die den Bau von Pontonbrücken, überhaupt von Kriegsbrücken über Gewässer auszuführen haben. Diesen Dienst versehen in Deutschland [* 21] besondere Abteilungen der Pionierbataillone, in Österreich [* 22] die Pioniere, in Italien [* 23] die Genietruppen, in England die In- genieurtruppen. In Ruhland und Frankreich giebt es besondere Pontoniertruppenteile; in Frankreich gehören dieselben von alters her zur Artillerie. ¶