Inhalt bilden. Später wird der
Inhalt der
Bläschen eitrig und schließlich trocknet er ein. Bleibt der
Ausschlag bei der
Entwicklung
von Knötchen stehen, dann spricht man von
Stein- oder Warzenpocken, und wenn die
Bläschen, anstatt zu vereitern, brandig
zerfallen, von
Brand- oder
Aaspocken. Eine Verwechselung mit Pocken kommt besonders oft bei Kühen vor und
zwar bei dem Auftreten von Warzen an den
Strichen als von großen, schnell abheilenden sog. Wasser- oder Windpocken.
Die Schafpocken treten häufig seuchenartig auf. Früher wurden sie durch die Schafpockenimpfung in nachhaltiger
Weise konserviert.
Die geimpften
Tiere wurden zwar unempfänglich für die
Ansteckung, waren aber im stande, noch nach 6 Wochen
die
Krankheit zu übertragen, weil der Ansteckungsstoff eine ungemein große Haltbarkeit besitzt. Die Schutzimpfung gegen
Schafpocken (Ovination), wobei alljährlich ganze Schafherden geimpft wurden, auch wenn keine Seuche herrschte, ist deshalb
jetzt aufgegeben worden; jetzt wird nur noch die
Notimpfung, diese aber mit Erfolg, vorgenommen.
Unter
Notimpfung versteht man die
Impfung
[* 2] der gesunden
Tiere, wenn in einer Herde die Seuche ausgebrochen
ist. Die
Impfung selbst besteht darin, daß man auf einer Impfnadel oder Impflanzette an der Innenfläche des
Ohres oder der
Unterfläche des
Schwanzes den
Inhalt wasserheller Pocken (Ovine) verimpft. Die
Krankheit verläuft bei dieserImpfung
sehr rasch und sehr milde (1-2 Proz. Todesziffer). Bei der natürlichen
Ansteckung zeigen die Schafe
[* 3] Fiebererscheinungen,
und es treten an sämtlichen unbewollten Hautstellen Knötchen und
Blasen und Pusteln der Reihe nach auf.
Verschlimmert wird der Verlauf, wenn die Pocken verjauchen
(Blutvergiftung) oder in der
Maul- und Rachenhöhle auftreten, oder
wenn sich zu denselben die Erscheinungen einer
Lungenentzündung hinzugesellen, über die Pocken bei Kühen
und
Pferden s.
Kuhpocke und
Mauke. Von geringer Bedeutung sind die Schweinepocken, die gewöhnlich über den ganzen Körper
auftreten, und die Hundepocken, deren Vorkommen von manchen Seiten bezweifelt wird. Für echte Pocken werden nämlich
oft die bei der
Staupe (s. d.) auftretenden Pusteln fälschlicherweise gehalten.
(russ.), Staatssteuer, gebräuchlich mit entsprechenden Zusätzen für
Kopf-,
Grund-,
Hof-, Rauchfangsteuer u. s. w.
AndereSteuern, namentlich
die städtischen, heißen Nalog,
Auflage.
Eugen
Anton Theophil von, preuß.
General der
Kavallerie, geb. in Cöpenick,
[* 6] trat 1831 in das 1. Ulanenregiment ein und wurde 1833 Offizier, 1855 als Major in den Generalstab versetzt, 1858 zum Commandeur
des 12. Husarenregiments ernannt. Im März 1863 erhielt Podbielski das Kommando der 16. Kavalleriebrigade und wurde
Dez. 1863 Oberquartiermeister des Feldmarschalls von Wrangel bei der
Armee in
Schleswig-Holstein.
[* 7] Podbielski verblieb
als
Chef des
Stabes in den
Elbherzogtümern, wurde 1865 Generalmajor und 1866 Direktor des
Allgemeinen Kriegsdepartements.
Während des
DeutschenKrieges von 1866 war Podbielski Generalquartiermeister der
Armee. Nach abgeschlossenem Frieden in das Kriegsministerium
zurückberufen, erwarb Podbielski sich bei der Organisation desHeers des Norddeutschen
Bundes hervorragende Verdienste,
während er gleichzeitig an den
Arbeiten im
Bundesrate wie im
Reichstage teilnahm. Nachdem Podbielski 1868 Generallieutenant geworden
war, wurde er zum Generalquartiermeister der
Armee ernannt. Von histor. Wert sind seine Depeschen vom
Kriegsschauplatz. 1872 wurde
Podbielski zum
Generalinspecteur der
Artillerie und 1873 zum
General der
Kavallerie ernannt. Er starb zu
Berlin.
[* 8] Die deutsche
Artillerie dankt Podbielski sehr viel; unter ihm geschah die
Trennung der Feld- von der Festungsartillerie sowie
die Neubewaffnung der Feldartillerie. Seit 1889 führt das niederschles. Feldartillerieregiment Nr. 5 seinen
Namen.
1) Bezirkshauptmannschaft in
Böhmen,
[* 9] hat 694,27 qkm und (1890) 74 809 (35 933 männl., 38 876 weibl.)
meist czech. E. in 102 Gemeinden mit 138 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Königstadtl, Nimburg und Podebrad. -
2) Podebrad, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines Bezirksgerichts (217,28 qkm, 26 517 czech.
E.), am rechten Ufer der
Elbe, an der Linie
Wien-Tetschen der Österr. Nordwestbahn, hat (1890) 4669, als
Gemeinde 4807 czech. E., Dekanalkirche, schon 1348 erwähnt, Eisenquellen mit Badeanstalt;
[* 10] Zuckerfabrik, Dampfmühle, Glasfabrik
mit Schleiferei, drei
Brauereien und lebhaften Getreidehandel mit besuchten Märkten. Oberhalb der Stadt Reste der alten
Burg
Podebrad, in der 1420 der böhm. König
Georg von Poděbrad geboren wurde.
Pedest (lat.), Flötzen, im Mittelalter Grêde, der wagerechte
Absatz an einer
Treppe,
[* 11] welcher gewöhnlich dort
angebracht wird, wo die Treppenarme eine
Wendung machen oder wo es nach einer größern Anzahl vonStufen
nötig wird, dem
Aufsteigenden Gelegenheit zum Ausruhen zu geben.
(ital., vom lat. potestas, Macht, Obrigkeit),
Bezeichnung der
Bürgermeister kleinerer
Städte in
Italien.
[* 12] - Im Mittelalter wurden Podestá zuerst von
KaiserFriedrich I. in den
lombard.
Städten im Anschluß an altröm.
Rechts- und Staatsgrundsätze als kaiserl. Vögte eingesetzt, bald aber
beriefen auch von sich selbst aus die
Städte Adlige aus den Nachbarstädten und
Bürger aus befreundeten
Städten zu diesem
Amt, um durch Zusammenfassung der obersten Gewalt in einer unparteiischen
Hand
[* 13] aus den innern Wirren und Familienfehden herauszukommen,
die unter der bisherigen Regierung von mehrern Konsuln (4-15) geherrscht hatten.
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