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hauptsächlich Indien und Afrika [* 2] bewohnt und mit einigen wenigen Formen in die austral.
Region, Europa [* 3] und Ostasien vorgedrungen ist.
Sie haben einen starken, lang-kegelförmigen Schnabel, dessen Oberkiefer vor der leicht gekrümmten Spitze mit einem seichten Einschnitt versehen ist, einen abge- stutzten Schwang und kurze starke Füße;
häufig zei- gen sie in der Färbung die Gegensätze von Gelb und Schwarz. In Europa kommt nur eine Art, der gemeine Pirol, Kirschvogel, auch Bülow oder Schulz von Bülow nach dem Klang seines Rufs genannt (0riow8 ^Idula ^., s. Tafel: Mit- teleuropäische Singvögel III, [* 1] Fig. 1, beim Artikel Singvögel), vor, einer unserer schönsten einheimischen Vögel, [* 4] der in Italien, [* 5] Südfrankreich und Griechenland [* 6] zu den gemeinsten Vögeln gehört, bei uns aber als Zugvogel erst im Mai ankommt, weshalb er auch Pfingstvogel genannt wird. Er baut zwischen den äußersten Gabelenden dünner Zweige ein künstliches Nest aus Halmen, schmalen Blättern, Pflanzenfasern u. s. w. und legt 4-5 glän- zendweiße, braunrot gesteckte Eier, [* 7] ist lebhaft, sehr scheu und mißtrauisch und daher schwer zu schießen und zu fangen. Er frißt Insekten, [* 8] aber vorzüglich gern Kirschen, Feigen u. dgl., denen er zuweilen nicht unbeträchtlichen Schaden zufügt.
Gegen Kälte ist er lehr empfindlich und verläßt unsere Gegenden bereits im August.
Die Männchen sind am ganzen Körper und an der Schwanzspitze hochgclb, nur die Flügel, der Schwanz und ein Fleck über dem Auge [* 9] tiefschwarz;
das Weibchen ist gelblich-grünlich, unter- seits weißlich und schwarz gestrichelt.
Die erstern zeichnen sich durch einen starken, flötenden Gesang aus und können als Zimmervögel gehalten wer- den, dauern aber nicht lange aus. Pirot, türk. Scharköj, Hauptort des serb. Krei- ses Pisa (3143 hkm, 120585 E.) in dem 1878 von der Türkei [* 10] abgetretenen Gebiet, 85 km im NW. von Sofia, am Oderlauf der Nisava, unweit der bulgar. Grenze, an der Bahnlinie Nisch-Sofia, hat ein/Progymnasium und (1890) 9930 E. Es ist Mittelpunkt einer bedeutenden Teppichfabrikation.
Bis Pisa drangen die Bulgaren vor. Pirouette (frz., spr. -ruM), Drchrädchen;
in der Tanzkunst schnelle Umdrehung auf einem Fuß; auch eine Kurzkehrtwendung der Hohen Schule (s.d.), bei der der inwendige Hinterfuß des Pferdes allein stehen bleibt. Wo. 9, S. 825 a). Pirschbüchse (Virschbüchfe), f. Jagdgewehre Pirschen, s. Virschen. ?irü1a, eine dem Wellhorn verwandte Gattung der Vorderkiemer mit birnförmigem Gehäuse, dessen letzte Windung sehr groß ist.
Die Arten bewohnen tropische Meere und legen ihren Laich in eigentüm- licher Weise ab (s. Tafel: Eier I, [* 1] Fig. 11). ?irus L. (?xi'u3), Pflanzengattung aus der Fa- milie der Nosaceen (s. d.), Abteilung der Pomeen, mit nur wenigen Arten, vorzugsweise in der nördl. gemäßigten Zone.
Zwei davon sind seit sehr langer Zeit als Obstbäume in Kultur, nämlich der Birn- baum, 1^. ooinmniilZ ^., und der Apfelbau m, 1'. NcTiu3 2.. (s. Tafel: Nosifloren II, [* 1] Fig. 3), die beide im mittlern und füdl.
Europa sowie im ge- mäßigten Westasicn zu Hause find, aber in außer- ordentlich zahlreichen Abarten angebaut werden. (S. Birne und Apfel.) Außerdem werden einige andere Arten und Abarten als Ziersträucher und Bäume kultiviert.
Zur Gruppe der Arten mit birnförmigen Früchten (^ii-o^orum) gehören: I. nivaiig «/»c^. Backhaus' Kouversations-Lexikon. 14. Ai:fl. XIII. und ?. Laliciiolia ^,. M, beide mit weißfilzigcn Blättern.
Großer ist die Arten- und Varietäten- zahl der ?., die zur Gruppe der apfelfrüchtigen?.
^Iklnä) gehören. Von diesen Zieräpfeln zeichnen sich aus durch schöne Blüten: I. üoridunda /Neb., ?. 8p6cwdiÜ3 ^. und deren japan. und chines. Kulturformen, z. V.: ?. Nin^o, ?. ^oriiiFo 8ie- doläii, durch kleine, schöngefärbte, zum Einmachen benutzte Früchte, I'. daccllta. ^,., I. pai'kdiZiHcH ^!/e^., ?. pi-unitolig.
I^7/ Sie werden meistens durch Veredelung vermehrt. Pirutsch, Pirutschäde, s. Barutsche. Pisa.
1) Provinz im Königreich Italien, in der Landschaft Toscana, grenzt im N. an die Provinz Lucca, [* 11] im O. an Florenz [* 12] und Siena, im S. an Grosseto und im W. an Livorno [* 13] und das Ligurische Meer, hat 3056 (nach Strelbitstij 3123) ykm mit (1881) 283 563, nach Berechnung vom 304 268 E., d. i. 99 E. auf 1 ykm, und zer- fällt in die zwei Kreise [* 14] Pisa und Volterra mit zusam- men 40 Gemeinden.
Die Provinz ist Berg- und Hügelland, zum Teil sehr fruchtbar, zum Teil .Heide. Hauptflüsse sind Serchio und Arno im nördl., Cecina und Cornia im südl. Teile.
Gebaut wird haupt- sächlich Weizen und Mais, Albäume und Wein. Die Industrie erstreckt sich auf Baumwollweberci und Färberei, Fabrikation von Seiden-, Tuch- und Leinenwaren, Alabaster-, Marmor- und Töpfer- waren, Glas, [* 15] Ziegeln, Seife und Kerzen. An Mine- ralien kommen vor Alabaster, Marmor und andere Steine, Kupfer [* 16] und Kohlen;
ferner zahlreiche Mine- ralquellen.
Die die Provinz durchziehenden Eisen- bahnlinien berühren die Hauptstadt. - 2) Haupt- stadt der Provinz Pisa, eine der ältesten und schönsten Städte Italiens, [* 17] liegt in einer reizenden, fruchtbaren Ebene, 7,5 km vom Meere, am Arno, über den 4 Brücken(Ponte di Mezzo, alla Fortezza, di Sol- ferino, di Ferro) und eine Eisen- bahnbrücke führen, und an den Linien Genua-Rom und Flo- renz-Pisa-Livorno des Mittelmeer- netzcs und Pistoja-Pisa-Livorno des Adriatischen Netzes, mit Dampftrambahn nach Marina, ist Sitz des Präfekten, eines Erzbifchofs, eines Tribnnals erster Instanz sowie des Kommandos der Infantcricbrigade «Mefsina» und hat (1881) 42 799, als Gemeinde 53 957, nach Berechnung vom 61500 E., in Garnison das 94. Infanterieregiment (ohne das 2. Bataillon) und das 7. Feldartillericregimcnt nebst zwei Train- compagnicn, gerade und gutgepflasterte Straßen und schöne große Plätze, darunter der am nord- westl. Ende der Stadt gelegene Domplatz mit dem Dom, dem schiefen Glockenturm, dem Vaptisterium und dem (^ii^io 8aiito, einer großartig wirkenden Gcbaudcgruppe, die Piazza dci Cavalicri, früher dcgli Aiiziani, im 16. und 18. Jahrh, umgebaut, mit dem Marmorstandbild des Großherzogs Co- simo I., nach Giov. da Bologna von Francavilla ausgeführt (1596), und der Stelle, wo bis 1655 der berüchtigte Hungcrturm, eigentlich Torre dei Gua- landi alle sette vie, stand, wo 1288 der Erzbischof Nuggiero degli Ubaldini den Grasen Ugolino Gherar- desca (s. d.) mit seinen Söhnen und Neffen wegen Verrats verhungern ließ, und ferner die Piazza Garibaldi mit einem Erzstandbilde Garibaldis von Ferrari (1892). 11 ¶
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Das Leben der Stadt und besonders der Frem- denwelt vereinigt sich am Lungarno, breiten statt- lichen Quais, die sich in ganzer Länge der Stadt an beiden Usern des Flusses hinziehen. - Unter den mehr als 80 kirchlichen Gebäuden zeichnen sich aus der Dom (s. Tafel: Italienische Kunst I, [* 18] Fig. 1), 1063 nach dem großen Seesiege bei Palermo [* 19] gegründet, von den Baumeistern Vusketus und Rai- naldus im toscan.-roman. Stil erbaut, 1118 durch Papst Gelasius II. geweiht, nach einem Brande von 1595, der besonders das Langhaus beschädigte, 1597-1604 hergestellt.
Die fünfschifsige Basilika [* 20] (95 in lang, 32 in innen breit) mit dreischifsigem Querhaus und elliptischer Kuppel ist in weißem Marmor erbaut mit schwarzen und roten Streifen, und hat eine prächtige Facade mit Galerien, 1602 neu eingesetzte Erzthüren mit Darstellungen aus der heiligen Geschichte von Mocchi, Tacca und Mora und zahlreiche Kunstwerke im Innern.
Eine Erzthür von Bonannus (1180) im südl. Querschisf mit 24 Reliefs aus der biblischen Geschichte ist beim Brande von 1595 erhalten geblieben.
Das Vaptisterium, die Tauskapelle, ebenfalls ganz in Marmor, ist 1)53 von Diotialvi begonnen und im 13. Jahrh, voll- endet, mit got. Zuthaten des 14. Jahrh. C's ist ein von Halbsäulen, darüber von einer Galerie um- gebener Rundbau (30 m im Durchmesser) mit konischer Kuppel (54 in hoch, 1856 restauriert) und einer sechs- eckigen, von 7 Säulen [* 21] getragenen Kanzel, einem be- rühmten Meisterwerke von Niccolo Pisano (1260), mitNeliefs biblischen Inhalts (s. Taf. IV, [* 18] Fig. 1).
Der runde Glockenturm, Campanilo, mit 8 Stockwerken, ist 1174 von Vonannus von Pisa und Wilhelm von Innsbruck [* 22] begonnen, 1350 von Tom.
Pisano be- endigt; er ist ganz von Marmor, 54 in hock, oben platt und mit einer Galerie umgeben.
Die Neigung des Turmes (4,3 m) nach Süden ist wahrscheinlich während des Baues entstanden, weshalb die obern Stockwerke auf der Nordseite verstärkt sind.
Nörd- lich vom Dom und Baptisterium der vom Crzbischof Ubaldo (1188 - 1200) gegründete c^mpo 83.nto; die ringsum laufenden Hallen (126 in lang, 52 in breit, 15in hoch) im toscan.-got. Stil sind 1278 -83 nach Plänen von Giov. Pisano erbaut und ber- gen berühmte Freslen der toscan.
Schule des 14. und 15. Jahrh. (Giotto, Anton. Veneziano, LucaSpi- nello, Lorenzetti, Venozzo Gozzoli u. a.), darunter der Triumph des Todes und das Weltgericht, Skulp- turen und Grabmäler (Giov. Pisano, Thorwaldsen u. a.).
(Vgl. Carlo Lasinio, I^itwrk kl lrosco äei Oainpo 3mito, Pisa 1812; Paolo Lasinio, kittni'6 äi li-6300 äei ^ainiio 32.111,0, Flor. 1832.) Die Kirche San Paolo a ripa d'Arno, eine dreischifsige Basilika, ist in der jetzigen Gestalt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrb., hat eine durch drei Säulenstellungen ge- schmückte Facade;
^anta Maria della Spina, benannt nach einem 'Teilchen der Dornenkrone Christi, das hier aufbewahrt wurde, ist franz.-got. Stils und 1230 für die in See gehenden Schiffer erbaut, 1323 erweitert und mit Bildwerken von Schülern des Giov. Pisano geschmückt, 1872 trefflich wiederher- gestellt.
Die roman. Kirche San Sisto, 1089 ge- gründet, hat schöne antike Marmor- und Granit- säulcn;
Santo [* 23] Stefano ai Cavalicri, nach Zeichnun- gen von Vasari 1565-96 erbaut, mit Facade nach Vuontalentis Entwurf, Ordenskirche der 15'61 gestif- teten Stephaniter, birgt türk. Trophäen;
Santa Ca- terina, um 1253 erbaut, mit Facade im pisan.-got. Etil;
San Niccolo, um 1000 vom Markgrafen von Tuscien als Venediktinerabtei gegründet, mit schief stehendem Glockenturm (Campanile) und einer vor- trefflichen Wendeltreppe, angeblich von Niccolo Pi- sano, und ^an Michele in Vorgo, eine alte Basilika mit sehr alter Krypta und Facade, angeblich von Nic- colo Pisano, im 13. Jahrh, zum Teil gotisch erneuert. Bonden weltlich enGebäu den sind erwähnens- wert der Palazzo Conventuale dei Cavalieri, von Vasari umgebaut, die Universität, La Eapienza, ein großes Gebäude von 1493,1543 erweitert,mit schönem Hofe in Frührenaissance und einer Denktafel für die 1848 und 1859 gefallenen Angehörigen der Hocb- schule, der Palazzo Lanfreducci, jetzt Uppezinghi, von Cosimo Pagliani entworfen, Palazzo Agostino, ein schöner got. Ziegelbau des 15. Jahrb., Palazzo Lanfranchi, jetzt Toscanelli, 1822 von Lord Byron bewohnt, die Loggia de'Vanchi von Buontalenti (1605), jetzt Kornhalle, und der fchöne Palazzo del Comune, früher Gambacorti, mit dem Archiv. - Die Univerfität wurde 1343 als Generalstudium von Papst Clemens VI. errichtet, ging 1359 ein, wurde 1364 neu privilegiert und verfiel 1406 vollständig. 1473 durch Lorenzo von Medici wieder eröffnet, blühte sie kurze Zeit auf;
1542 wurde si^ von Cosimo von Medici erneuert und reich ausgestattet, 1838 nach abermaligem Niedergange von Großherzog Leopold II. von Toscana erweitert, 1839 mit einem Physik.
Institut ausgestattet und 1850 im alten Um- fange eröffnet.
Sie hat eine jurist., philof., mediz.- chirurg. und mathcm.-naturwissenschaftliche Fakultät, (1891-92) 85 Docenten, 728 Studierende und 14 Hörer, darunter 214 Juristen, 203 Mediziner und 134 Mathematiker. Zu ihr gehören ein Seminar für Gymnasiallehrer mit Bibliothek (10947 Bände), eine Ingenieur-, pharmaceutische, Veterinär- und höhere Ackerbauschule, ein Museum für Natur- geschichte, gestistct 1596, besonders für toscan. Ornithologie und Geologie [* 24] wichtig, und ein botan. Garten, [* 25] 1547 gestiftet.
Die Universitärsblbliothek, 1742 eröffnet, hat 116451 Bände, 7401 Schriften und 333 Handschriften. - Ferner hat die Stadt ein Gymnasiallyceum, eine technische Schule, Industrie- schule, 1812 von Napoleon als Akademie der schönen Künste gestiftet, ein Lehrer- und Lehrerinnenseminar, eine Viblioteca Cateriniana des erzbischöfl.
Semi- nars (50000 Bände), ein Museo civico (1893) und ein Archiv mit 16000 Pergamcnturkunden, dar- unter sehr alte, von Friedrich Barbarossa 1162 und Richard Löwenherz 1192. Nahe bei der Stadt befindet sich die landwirtschaftliche Anstalt und das königl. Jagdschloß Cascine di San Nossore, eine von den Medici gegründete Meierei mit großer Stuterei und Kamelzucht.
Gegenüber die vor dem I. 1000 erbaute Basilika San Pietro in Grado, mit herrlichen antiken Säulen, ehemals ein besuchter Wallfahrtsort.
In der Nähe das lönigl.
Lustschloß Gombo, wo der engl. Dichter Shelley 1822 bei einer Seefahrt seinen Tod fand.
In der Valle dei Calci die Kartause La Certosa, ein schöner Van von 1367, mit Kirche und Kreuzgang, 1814 hergestellt.
Handel und Gewerbe haben erst in neuester Zeit einen Auf- schwung genommen. - Die Umg egend ist gut an- qebaut, ergiebig an gutem Ol und reich an schönem Marmor.
Das gemäßigte und etwas feuchte Klima [* 26] ist sehr angezeigt gegen Entzündungen des Kehl- kopfes und der Luftröhre, gegen Lungenschwindsucht sowie gegen Nervenkrankheiten. Am Fuße des Berges San Giuliano, 6 kni von Pisa, die schon zu Plinius' Zeit bekannten Pisanischen Bäder, 36 Quellen, ¶