Papstes
Pius II., der dem Ort 1402
Stadtrecht verlieh, ihn Picard («Piusstadt») nannte, zum Bischofssitz
erhob und daselbst im Renaissancestil den baufälligen
Dom, den bischöfl.
Palast, den Palazzo pubblico und den prächtigen
Palazzo Piccolomini erbauen ließ. Der Domschatz ist ein wahres Museum der Kunstindustrie der
Frührenaissance.
(Anthus), ein namentlich der nördl. Erdhälfte angehöriges
Singvogelgeschlecht aus der Familie der
Stelzen (s. d.), das einen schlanken Schnabel, mäßig langen
Schwanz, ziemlich hohe
Läufe und eine lange Kralle an der Hinterzehe hat. Die etwa 50
Arten haben ein trübfarbiges Gefieder und haben ihr
Nest auf dem
Boden. Die deutschen
Arten sind Zugvögel mit teilweise sehr angenehmem
Gesang, wie namentlich der
Baumpieper(Anthus arboreusBechst., s.
Tafel: MitteleuropäischeSingvögelIII,
[* 1]
Fig. 6, beim
ArtikelSingvögel) und der Wiesenpieper oder
die Krautlerche(Anthus pratensisBechst.).
(spr. pihrß),Franklin, der 14. Präsident der
Vereinigten Staaten
[* 4] von
Amerika,
[* 5] geb. zu
Hillsborough in Neuhampshire, studierte zu
Brunswick in Maine, ließ sich 1827 in Hillsborough als
Advokat nieder, erhielt 1829 einen
Sitz in der Legislatur von Neuhampshire, trat 1833 in den
Kongreß und war erst Mitglied des Repräsentantenhauses, dann seit 1837 des
Senats. 1842 legte er jedoch sein
Mandat nieder und nahm in Concord die jurist. Praxis wieder auf. 1850 wurde
er Präsident des
Konvents, der berufen war, die
Verfassung von Neuhampshire zu revidieren.
Nachdem ihn Juni 1852 der demokratische Nationalkonvent zum Präsidentschaftskandidaten vorgeschlagen hatte, wurde er Nov. 1852 mit
großer
Majorität gewählt und bestieg den Präsidentenstuhl. Die
Verwaltung P.s (1853–57)
entsprach indessen den Erwartungen durchaus nicht. Er bewies sich als Werkzeug des
Südens, dessen Zwecke er direkt und indirekt
mit größter Gewissenlosigkeit förderte. In seiner auswärtigen Politik diskreditierte er die
Union durch seine Feindschaft
gegen
Centralamerika und
Spanien
[* 6] und seine
Absichten auf
Cuba, um der
Sklaverei ein größeres Gebiet zu erwerben.
In der innern Politik half er durch Unterstützung der
Kansas-Nebraska-Bill (s. d.) den Bürgerkrieg vorbereiten. Er starb in
Concord. –
Joh. Friedr., Begründer der Verlagsbuchhandlung
von
H. A. Pierer (s. d.) und der
Piererschen Hofbuchdruckerei (s. d.), geb. zu
Altenburg,
[* 7] studierte in
Jena
[* 8] und
Erlangen
[* 9] die
Rechte, dann
Medizin, und ließ sich 1790 in
Altenburg als praktischer
Arzt nieder. 1798 begann
er die Herausgabe der «Mediz. Nationalzeitung», an die sich 1800 die
«Allgemeinen mediz.
Annalen des 19. Jahrh.» anschlossen
und die er seit 1821 mitL. Choulant u. d. T.
«Annalen der
Medizin» bis zu seinem
Tode fortsetzte, worauf
sie Pabst übernahm. 1826 wurde Pierer Obermedizinalrat und Leibarzt des
Herzogs. Er starb Sein Hauptwerk ist das
«Anatom.-physiol. Realwörterbuch» (8
Bde., Altenb. und Lpz.
1816–29; hg. mit Choulant).
HeinrichAugustPierer, Sohn des vorigen, geb. zu
Altenburg, studierte in
JenaMedizin, trat 1813 ins
Lützowsche Korps, blieb nach dem
Feldzuge beim 19. preuß. Regiment, wurde 1821 Hauptmann
bei den altenb. freiwilligen
Jägern und nahm 1831 als Major seinen
Abschied. Er führte die
Buchhandlung und Buchdruckerei
desVaters fort und begründete das «Universallexikon», das er selbst in
zwei
Auflagen mit Geschick redigierte. Pierer starb
Der Verlag umfaßt zahlreiche Unterrichtsbücher für höhere und niedere Schulen. Früher war das Hauptunternehmen des Hauses
das «Universallexikon» (1. Aufl. u. d. T.
«Encyklopäd. Wörterbuch», 26 Bde.,
1824–26; 2. Aufl., 34 Bde.,
1840–46, mit 6 Supplementbänden, 1840–47; 3. Aufl., 17 Bde.,
1849–54 und
«NeueSupplemente», 6 Bde., 1851–54; ferner «Neueste
Ergänzungen» zu allen
Auflagen des Werkes, 2 Bde., 1855–56; 4. Aufl., 19 Bde.,
1857–64, mit dem Ergänzungswerk
«Pierers Jahrbücher», 2 Bde., 1865–67; 5. revidierte
Stereotypaufl., 19 Bde., 1867–71), das 1872 zusammen
mit der Hofbuchdruckerei, die bis dahin auch im
Besitz des Hauses gewesen war, an die Firma
Stephan Geibel +
Co. (s.
Pierersche Hofbuchdruckerei)
verkauft wurde.
Hofbuchdruckerei
(StephanGeibel+Co.) in
Altenburg, hervorgegangen aus der Richterschen
Hofbuchdruckerei daselbst, die 1799
JohannFriedrichPierer (s. d.) kaufte, und seit 1872 im
Besitz von
Karl Geibel in
Leipzig,
[* 12] Stephan Geibel in
Altenburg (letzterer zugleich Geschäftsleiter; s. Geibel, Familie), Richard Reisland und
Karl Voerster in
Leipzig.
Gepflegt werden besonders Accidenzdruck in moderner
Richtung und feiner
Werkdruck.