griech. Dorf im
Peloponnes mit (1889) 1183 E., anderthalb
Stunden weit vom alten
Epidaurus (s. d.) gelegen.
Daselbst kam unter dem Vorsitz von
Alex. Maurokordatos die erste Nationalversammlung von
Epidaurus zusammen, die 13. Jan. die
Unabhängigkeit der Hellenen offiziell erklärte und das sog. «Organische
Gesetz von
Epidaurus» erließ.
de'Greci (spr. -tschi),Stadt in der ital.
Provinz und im
Kreis
[* 5] Palermo
[* 6] auf
Sicilien, hat (1881) 8849 E. und ist 1488 als Hauptkolonie der
Albanesen gegründet, die wegen
der Eroberungen der
Türken nach
Sicilien auswanderten und noch den griech. Ritus befolgen.
das seit dem 4. Jahrzehnt des 19. Jahrh. verbesserte aufrecht stehende
Pianoforte
(s. d.), wegen der bedeutenden Raumersparnis, die es den tafelförmigen
Klavieren und besonders den Flügeln gegenüber bietet,
jetzt überall beliebt.
Das Princip, dieSaiten in senkrechter
Richtung zu den
Tasten zu stellen, ist bereits
im 16. Jahrh. bei dem Clavicytherium und dem Gambenwerk (s. d.),
im 18. Jahrh. bei den sog.
Giraffen (s. d.) angewendet worden.
(ital.), abgekürzt p, heißt in der
Musik (im Gegensatz zu
Forte, s. d.) schwach oder mit
schwachem
Ton. Abgeleitete
Grade sind mezzopiano
(mp), halbleise, piùpiano, schwächer, und pianissimo(pp), ganz schwach.
In modernen
Kompositionen wird das pianissimo häufig bis zum ppp und pppp gesteigert, besonders bei Hector
Berlioz und
Liszt.
diSorrento, Gemeinde im
KreisCastellammare di Stabia der ital.
Provinz Neapel,
[* 8] am Golf von
Neapel, hat (1881) 8122 E. und liegt in der durch ihre Kühle und gesunde Luft berühmten Ebene
bei
Sorrento, welche von
Bergen,
[* 9] außer nach N., umschlossen, von Schluchten durchschnitten und durch üppige
Vegetation ausgezeichnet
ist.
oder Fortepiano (ital.), auchHammerklavier (Hammerflügel),
das allverbreitete
Tasten-
(Klaviatur-)
Saiteninstrument, dessen
Saiten nicht durch Metallstifte (wie beim
Klavichord) getroffen
oder durch elastische
Zungen (wie beim
Spinett und beim Kielflügel) angerissen, sondern durch einen Hammermechanismus geschlagen
werden. Den
Namen Pianoforte oder Fortepiano führt diese Gattung von
Instrumenten, weil das
Hammerwerk beliebig starkes und schwaches
Anschlagen der
Saiten gestattet, was bei dem ältern durch das Pianoforte völlig verdrängten, bekielten
Klavier
(Clavecin,
Spinett,
Cembalo, Clavicymbel) ohne weitläufige und das
Spiel unterbrechende
Mittel, wie Anwendung zweier
Klaviaturen
oder Gebrauch von besondern Zügen, nicht möglich war.
Alle jetzt gebräuchlichen
Klaviatur-Saiteninstrumente, der Flügel, das Quer- oder
Tafelpiano und dasPianino,
sind
Arten des Pianoforte; die wesentlichen mechan.
Teile wiederholen sich bei allen dreien. Diese, teils Erregungen der Saitenschwingungen
und des
Klanges, teils Verstärkung
[* 10] und
Regulierung des letztern sowie
Aufnahme des ganzen Mechanismus bezweckende
Teile sind:
Saiten (von
Stahl, die tiefsten mit Kupferdraht besponnen);
Kasten. Der wesentliche Unterschied des Hammerklaviers von den beiden
frühern von ihm verdrängten Klavierarten beruht der Hauptsache nach in der Mechanik.
Das hintere Ende eines Tastenhebels
schnellt einen Hammer
[* 11] in die Höhe, welcher entweder an dem Hebel
[* 12] selbst befestigt ist, wie bei der sog.
Wiener oder deutschen Mechanik, oder aber, an einer besondern
Leiste befestigt, durch eine auf dem Hebel aufsitzende Stoßzunge
emporgeschleudert wird, wie bei der sogenannten engl. Mechanik. Diese beiden Hauptgattungen sind
aber in neuerer Zeit bei dem außerordentlichen Aufschwung, welchen die Pianofortefabrikation genommen hat, in einem
Grad
verallgemeinert und ausgeglichen, daß heute nur noch von Konkurrenzeigentümlichkeiten der verschiedenen
Fabriken die Rede sein kann.
Die große Änderung der neuesten Zeit betrifft die Form des
Instruments. Anfangs wurde das oblonge oder
Tafelpiano gebaut;
dann kam der Flügel hinzu und nahm die
Stelle des bisher im
Konzert wie in der
Oper herrschendenCembalo
ein; die neuere Zeit erzeugte dann neben immer weiterer Ausbildung des Flügels das
Pianino (s. d.). Der Tonumfang des Pianoforte beträgt
sieben bis acht Oktaven. An jedem Pianoforte befindet sich eine Vorrichtung, um mit Fußtritten die Dämpfung zu regulieren,
d. h. ein Zug,
den man mit dem Knie oder dem Fuße (s.
Pedal) bewegt, um die an die
Saiten gedrückte Dämpfung von den
Saiten abzuheben.
Ursprünglich bestand diese Dämpfung nur in einer tuchbeschlagenen
Leiste; später erst erfand man die automatische Dämpfung,
bei der jeder Tastenhebel mit einem befilzten Holzstück verbunden ist, das sich beim
Anschlagen der
Taste von der zugehörigen
Saite von selbst hebt, um sich, sobald der Finger die
Taste losläßt, wieder an dieselbe anzudrücken
und
so den Nachklang der
Saiten zu verhindern. Bei Aufhebung der Dämpferleiste durch den
Kniehebel
[* 13] oder das Pedal wird also
diese Abdämpfung außer Wirkung gesetzt, so daß die angeschlagenen
Saiten voll austönen können; dadurch wird der
Klang rauschend. Das Tafelklavier
¶
mehr
hat nur einen solchen Tritt oder Zug;
Flügel und Pianino besitzen meist noch einen zweiten Zug
für die Verschiebung, durch welche
die Klaviatur
[* 15] etwas zur Seite gerückt wird, so daß die Hämmer nur an zwei, statt an drei Saiten anschlagen. Für jeden Ton
sind meist drei, beim Tafelpiano nur zwei gleichgestimmte Saiten aufgezogen.
Der Flügel wird in mehrern Größen gebaut, als Konzertflügel mit beinahe 2 m Saitenlänge, und als Stutzflügel von etwas
verkürzter Gestalt. Der Konzertflügel ist die vollkommenste Art aller Klavier-Saiteninstrumente hinsichts der Stärke
[* 16] und
Fülle des Klangs sowie des Gesangreichtums, soweit von letzterm beim Pianoforte überhaupt die Rede
sein kann; beim Stutzflügel wird die Mensur der Kontra- und Kleinoktavsaiten sehr verkürzt, deshalb lassen vollkommene Bässe
sich schwer herausbringen.
Als Grundlage des Pianoforte und aller Klavier-Saiteninstrumente ist das Monochord (s. d.) anzusehen. Aus ihm entstand
das Polychord, bei dem statt einer mehrere Saiten über einen Monochordkasten gespannt waren; durch Ansatz
einer Klaviatur stellte sich daraus das Klavichord (s. d.) her. Die Anbringung der Klaviatur fällt spätestens in das 15. Jahrh.,
denn im Anfang des 16. Jahrh, war das Klavichord bereits vollkommen ausgebildet. Neben dieses trat das Spinett (s. d.) mit
seinen verschiedenen Formen, deren klangfähigstes und größtes, der spätere Kielflügel (s. Clavicembalo),
bei allen öffentlichen Aufführungen zur Begleitung diente und so wesentlich war, daß der «Cembalist» eine unentbehrliche
Person in jedem Orchester bildete.
Die Erfindung des Pantaleon (s. d.) mag die erste Anregung gegeben haben, Hämmer statt der bisherigen Tangenten mit einer Klaviatur
zu verbinden. Bartolommeo Cristofori (s. d.) war der erste, durch den 1711 das
Modell zu einem Hammerklavier (Cembalo a martelletti) hergestellt wurde, das die Grundlage der meisten noch gegenwärtig gebräuchlichen
Klaviermechanismen geblieben ist. Dieser Hammermechanismus hatte bereits doppelte Hebel, Auslösung und für jeden Ton einen
freien Dämpfer
[* 17] (automatische Dämpfung). Fast gleichzeitig traten der FranzoseMarius und der deutsche Organist Schröter mit
selbständigen Modellen von Hammerklavieren hervor.
Die Geschichte der Erfindung des Pianoforte ist also noch nicht völlig klargestellt. Doch steht fest, daß die Ausbildung
des Gedankens sowie die Verbreitung der Erfindung fast ausschließlich den Deutschen zu danken ist. Das Modell Cristoforis ward
durch die Silbermanns (s. d.) in Straßburg,
[* 18] Freiberg
[* 19] i. S. und Dresden
[* 20] vervollkommnet und zur allgemeinen
Geltung gebracht. In England verbreitete diese, später «englische» genannte
Konstruktion (etwa 1770–80) besonders der Deutsche
[* 21] A. Backer.
Daneben aber steht die sog. deutsche oder Wiener Mechanik, der ein ganz anderes Princip zu Grunde liegt und die mit jener italienischen
nur das gemeinsam hat, daß sie auch den Hammer zur Anwendung bringt. Dieser verlieh Joh.
AndreasStein einen Grad von Vollkommenheit, der wenig mehr zu wünschen übrigließ. Eine Hauptursache der schnellen und außerordentlichen
Verbreitung des Pianoforte seit 1800 liegt aber in der veränderten Richtung der Musik, zu welcher das alte Cembalo nicht mehr paßte.
Das Pianoforte ist jetzt das eigentliche Weltinstrument, dessen massenhafte Herstellung in allen
Ländern viele
Tausende beschäftigt und die ^[] großartigsten Werkstätten hervorgerufen hat. Deshalb fehlt es auch
nicht an fortwährenden Versuchen, es zu verbessern (s. Klaviatur, Repetitionsmechanik und Prolongement). Den bedeutendsten
Ruf im Pianofortebau haben folgende Firmen: Julius Blüthner in Leipzig,
[* 22] Schiedmayer in Stuttgart,
[* 23] Ibachu. Sohn in Barmen,
[* 24] Bechstein und Duysen in Berlin,
[* 25] Kaps in Dresden, Steinwayu. Söhne in Neuyork,
[* 26] Broadwoodu. Söhne in London,
[* 27] Pleyel
und Erard in Paris,
[* 28] Seuffert und sein Nachfolger Ehrbar und Bösendorfer in Wien
[* 29] u. a. m. Namentlich die deutsche Pianofortefabrikation
ist gegenwärtig in blühendem Zustande, hat fast in jeder größern Stadt bedeutende Vertreter aufzuweisen
und steht auch im Export obenan, wie denn auch gerade die bedeutendsten Firmen des Auslandes von Deutschen gegründet worden
sind: BroadwoodvonTschudi & Kirckmann;