auch den altfranz. «Bestiaries» zu
Grunde, ferner dem anglonormann. Gedicht des Philipp von
Thaun (um 1125, hg. von Wright
in den «Polular treatises on sience»),
der Prosa des
Pierre le
Picard (13. Jahrh.) und dem etwa gleichzeitigen poet. Werke
des Clerc
Guillaume (hg. von Reinsch, Lpz. 1890). Ein ital.Tierbuch hat
Leonardo da Vinci verfaßt. Die
durch den Physiologus allgemein geläufigen
Vorstellungen der Tiersymbolik durchdrangen die ganze mittelalterliche
Dichtung und machten
sich auch in der bildenden Kunst, namentlich im Schmucke der got.
Kirchen, bis zur Geschmacklosigkeit fühlbar. -
Vgl. Lauchert,
Geschichte des Physiologus (Straßb. 1889);
Goldstaub, Die
Entwicklung des lateinischen Physiologus (in den «Verhandlungen
der
Münchener Philologenversammlung», 1891).
venenōsumBalf., Calabarpflanze, mehrjährige, an der
Küste von
Guinea einheimische
Kletterpflanze aus der Familie der
Leguminosen
[* 2] (s. d.),
Abteilung der Papilionaceen, deren nierenförmige, dunkelbraune, mit
einer tief eingeschnittenen Rinne versehene Samen
[* 3]
(Calabarbohnen, Fabae calabaricae S. semina Physostigmatis) ein äußerst
heftig wirkendes
Gift enthalten und deshalb von den Eingeborenen zu einer Art Gottesurteil benutzt werden.
Ihre Wirkung beruht
hauptsächlich auf dem Gehalt an
Physostigmin oder Eserin, das mit
Calabarin zusammen in ihnen vorkommt
(s. Eserin).
R. et P., Elfenbeinpalme, Pflanzengattund aus der Familie der
Pandanaceen (s. d.) in
Peru
[* 4] und Columbia.
[* 5] Es sind niedrige, schöne Gewächse mit kurzem
Stamme und einer endständigen
Krone von fiederschnittigenBlättern,
die eine Länge von 6 m erreichen. Auf mächtigen walzenförmigen Kolben entwickeln sich die männlichen
Blumen, in dicken
Bündeln die schweren
Nüsse. Sie erreichen die
Größe eines Menschenkopfes und ein Gewicht von 12 kg. Die Samen, von denen
in jedem Fache einer sich befindet, sind von ovaler Form und bestehen aus sehr hartem Gewebe,
[* 6] weshalb
sie, von zwei
Arten, Phytelephas macrocarpa und microcarpa R. et O., in
Masse als Elfenbeinnüsse (s. d.) gesammelt, einen der wichtigsten
Exportartikel von Columbia bilden.
L., Rapunzel, Spickel, Pflanzengattung aus der Familie der
Campanulaceen (s. d.) mit etwa 50 in der nördl.
gemäßigten Zone derAlten Welt weit verbreiteten
Arten. In
Deutschland
[* 7] finden sich nur zwei, Phyteuma orbicolareL. und spicatumL. (s.
Tafel:
Campanulinen,
[* 1]
Fig. 1), ausdauernde Kräuter mit dunkelblauen oder gelblichweißen Blütenköpfchen,
die bei der erstern Art kugelförmig, bei der andern walzenförmig ausgebildet sind. Die jungen
Blätter, besonders von Phyteuma spictum,
werden in manchen Gegenden als Gemüse gegessen und bilden einen
Teil des sog. Wiesenkohls.
In Europa,
[* 13] namentlich im südlichen und westlichen, hat sich die zehnmännige oder gemeine
Kermesbeere (Phytolácca decandraL.) aus
Nordamerika
[* 14] eingebürgert; in Südfrankreich z. B. ist dieselbe gemein. Diese, in
Deutschland nicht selten als Ziergewächs
kultivierte
Art ist eine über mannshohe
Staude mit zolldicken, fleischig-saftigen, meist rot angelaufenen
Stengeln, großen,
länglichen
Blättern, rötlichgrünen
Blüten und schwarzvioletten, einen dunkelroten Saft enthaltenden
Beeren.
Der Wurzelstock, früher als Radix
Solani recemosi offizinell, enthält einen scharfen, purgierend wirkenden Saft und dient
noch jetzt in Nordamerika als Abführungsmittel, mit
Wein gemischt als
Brechmittel. In
Portugal
[* 15] dienten die
Beeren früher allgemein
zum
Färben des Rotweins, in Südfrankreich noch jetzt. In Nordamerika bereitet man aus ihnen rote Schminke,
die die
Haut
[* 16] durchaus nicht angreifen und deshalb allen übrigen roten Schminken vorzuziehen sein soll. Neuerdings wird die
im tropischen
Amerika heimische Phytolácca esculenta Moq. Tand.
als Gemüsepflanze empfohlen, da ihre
Blätter ein spinatartiges Gemüse liefern. Sie hält bei uns im
Freien schwer aus.
Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Centrospermen
[* 17] (s. d.)
mit gegen 50, fast ausschließlich tropischen und subtropischen
Arten. Es sind kraut- oder strauch-, seltener baumartige Gewächse
mit ganzrandigen, wechselständigen
Blättern.
Die
Blüten haben ein kelchähnliches, vier- bis fünfteiliges Perigon, vier
oder mehr
Staubgefäße und einen oberstandigenFruchtknoten mit kurzem Griffel.
Die gewöhnlich einsamige
Frucht ist meist als
Beere, seltener mit trocknem
Perikarp entwickelt.
(grch.), die
Lehre von den Pflanzenkrankheiten
[* 19] (s. d.). ^[= # Jul., Nationalökonom, geb. 18. Okt. 1845 zu Schotten im Großherzogtum Hessen, studierte in ...]
De By., Pilzgattung aus der Familie der
Peronosporeen (s. d.), unterscheidet sich von der nahe verwandten
Gattung
Peronospora nur durch die Art der Conidienbildung, indem bei Phytophthora jeder
Conidienträger und jeder
Ast desselben mehrere
Conidien nacheinander erzeugen kann, während bei
Peronospora an jeder Auszweigung nur eine
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