ist in dieser Form offizinell.
Alle phosphorsauren
Salze
(Phosphate), die sich in der Natur finden, gehören der dreibasischen
Säure an. Verdampft man die Säure bei einer 150° nicht übersteigenden
Temperatur, so bleibt eine sirupdicke
Masse zurück,
die bei niedriger
TemperaturKrystalle der reinen Säure abscheidet. b. Vierbasische Phosphorsäure oderPyrophosphorsäure,
P2O2(OH)4 entsteht, wenn zum
Sirup verdampfte gewöhnliche Phosphorsäure dauernd auf einer
Temperatur von 220° C. erhalten wird.
c.
Einbasische Phosphorsäure oder
Metaphosphorsäure,
Acidum phosphoricum glaciale, PO2(OH), wird erhalten, wenn gewöhnliche Phosphorsäure in
einem Platingefäß so lange erhitzt wird, bis die
Masse ruhig fließt.
Die Phosphorsäure bildet in Gestalt ihrerSalze (über die wichtigsten derselben s. die unter
Phosphate angegebenen
Einzelartikel), namentlich des Calciumsalzes, einen wesentlichen
Bestandteil des Pflanzenorganismus. Die
Pflanzen nehmen das
Calciumphosphat aus dem
Boden auf; es ist daher eine wichtige
Aufgabe des Landwirts, dem
Boden die verbrauchte Phosphorsäure wieder zuzuführen.
(S.
Dünger, Guano,
Knochenmehl,
Superphosphat,
Thomasschlacke.) Mit der pflanzlichen Nahrung geht die Phosphorsäure in
den Körper der
Menschen und
Tiere über, welcher derselben ebensowenig entbehren kann, wie die
Pflanzen.
Die Hauptmenge der Phosphorsäure dient hier zum
Aufbau des festen Knochengerüstes (s.
Knochen)
[* 2] und der
Zähne,
[* 3] doch enthalten auch andere
Organe Phosphorsäure. Das phosphorsaure Natrium findet sich z. B. im
Blute, in der
Milch, der
Galle, dem Muskelsaft, dem
Harn und in den Geweben, besonders in der Nervensubstanz. Es beteiligt sich
an der
Bindung der
Kohlensäure im
Blute, hält manche
Substanzen, wie
Caseïn und
Harnsäure, innerhalb des
Blutes in Lösung und
steht in enger, wenn auch noch nicht genau erforschter
Beziehung zur Zell- und Gewebebildung.
Über die
Ausscheidung der
Phosphate durch den
Harn s.
Harnsediment.
nächst der
Arsenikvergiftung die häufigste Form der
Vergiftungen. Sie entsteht entweder durch
absichtliches oder zufälliges
Einführen von phosphorhaltigem Rattengift oder von Zündhölzchenkuppen
in den Organismus (akute Phosphorvergiftung), oder durch
Einatmen von Phosphordämpfen in den Zündhölzchenfabriken (chronische Phosphorvergiftung). Die
akute Phosphorvergiftung bewirkt eine rapide hochgradige
Verfettung aller lebenswichtigen Organe
(Herz,
Magen,
[* 4]
Leber,
Nieren), äußert sich in
heftigen brennenden
Schmerzen in
Hals und
Unterleib, häufigem
Erbrechen phosphorig riechender, im Dunkeln
leuchtender
Massen, in heftigem
Durchfall,
Gelbsucht und Kräfteverfall und führt meist nach wenigen
Tagen unter den Erscheinungen
der
Herzlähmung zum
Tode. Als kleinste tödliche Menge wird für den Erwachsenen 0,06-0,10 g
Phosphor angegeben, bei kleinen
Kindern können schon einige Milligramm tödlich wirken.
Der Phosphorgehalt der
Streichhölzchen ist ziemlich schwankend und danach ist auch die tödliche
Dosis
derselben verschieden; 100
Köpfchen enthalten 0,02-0,06 g
Phosphor. Die Behandlung der akuten Phosphorvergiftung erfordert schleunigste Entfernung
des Mageninhalts durch
Brechmittel, Auspumpung des
Magens sowie wiederholte Ausspülungen des
Magens mit einer wässerigen Lösung
von übermangansaurem Kalium und
energische Abführmittel; als Gegengift wird das gewöhnliche unreine
sauerstoffhaltige
Terpentinöl (mehrmals 20-30
Tropfen in schleimigem Getränk) empfohlen. Ängstlich zu vermeiden sind wegen
der größern Löslichkeit des
Phosphors in Fetten die bei den meisten
Vergiftungen nützlichen Eiweißlösungen und fetthaltigen
Substanzen. Die chronische Phosphorvergiftung führt zu eiterigen
Knochenhautentzündungen und zum brandigen
Absterben der
Unterkiefer, zur sog.
Phosphornekrose, welche indes neuerdings durch genügende
Ventilation der Arbeitsräume und sonstige Vorsichtsmaßregeln
immer seltener wird.
Eine vollständige Beseitigung der Gefahren der chronischen Phosphorvergiftung wird erst gelingen, wenn die Herstellung
von Phosphorzündhölzchen aufgegeben wird und nur schwed. Zündhölzer in Verkehr gebracht
werden dürfen. -
Vgl. Munk und Leyden, Die akute Phosphorvergiftung (Berl. 1865);
PH3, entsteht als ein an der Luft sich entstammendes, sehr giftiges und übelriechendes
Gas
neben flüssigem Phosphorwasserstoff, P2H4, beim Erhitzen von
Phosphor mit Lösungen von
Alkalien.
Große Vorsicht ist bei der Bereitung
geboten. Leitet man das Gasgemenge durch eine mit einer Kältemischung umgebene
Röhre, so scheidet sich
darin flüssiger P2H4 ab, der beim
Aufbewahren sich unter Explosion zersetzt. Mit
Jodwasserstoff vereinigt sich der Phosphorwasserstoff zu
Jodphosphonium oder
Phosphoniumjodid, PH4J, einer krystallisierten, dem
Jodammonium analogen
Verbindung. Das Jodphosphonium
zerfällt mit Wasser in
Jodwasserstoff und reinen, nicht selbstentzündlichen Phosphorwasserstoff.
Lindl., Pflanzengattung aus der Familie der Rosaceen (s. d.),
Abteilung der Pomeen, mit gegen 20 meist den wärmern Gegenden Ostasiens zugehörigen
Arten.
Kirche befördert hat. (S.
Griechische Kirche, Bd. 8, S.347.) Infolge der Thronwechsel
in
Konstantinopel wurde Photius 867 abgesetzt, 878 neu eingesetzt, 886 von
KaiserLeo dem
Philosophen in ein armenisches
Kloster verwiesen, wo er um 891 starb. In seinem «Myriobiblion», auch
«Bibliotheca» betitelt (hg. von
Bekker, 2 Bde., Berl. 1824),
sind
Urteile und
Auszüge von 280 heidn. und christl., meist verloren
gegangenen
Schriften mitgeteilt; sein «Nomocanon» ist die
Grundlage des griech. Kirchenrechts; seine «Amphilochien»
geben Erörterungen über 300 von
Bischof Amphilochius an ihn gestellte theol. Fragen. Außerdem schrieb er ein «Lexikon»
(hg. von Naber, 2 Bde.,
Leid. 1864-65),
Streitschriften gegen die Sekte der
¶
mehr
Paulicianer, Bibelkommentare, Reden und zahlreiche Briefe. Gesamtausgabe in Mignes «Patrologia graeca», Bd.
101-104 (Par. 1800). -