worden, phonelektrische Ströme. Und weil er mit solchen das Zahnrad seines Apparats treibt, so nannte er dieses entsprechend
Phonisches Rad Je mehr Schwingungen die stromunterbrechende Stimmgabel in der Sekunde macht, desto schneller intermittiert der elektrische
Strom, desto schneller rotiert das Phonisches Rad Daraus ergiebt sich, daß möglichst gleiche Phonisches Rad gleich
schnell rotieren müssen, wenn sie einem und demselben phonelektrischen Strom eingeschaltet sind. Die Phonisches Rad lassen sich daher
anwenden zur Herstellung des Synchronismus, d. i. zur Erlangung der genauesten Übereinstimmung des Ganges zweier oder mehrerer
voneinander weit entfernter Uhren oder anderer Mechanismen. Hiervon läßt sich bei den Kopiertelegraphen sowie
in der Mehrfachen Telegraphie Anwendung machen. Ferner kann das Phonisches Rad wegen seiner schnellen und gleichförmigen Umdrehungen
benutzt werden für die Chronographen, dann zur Bestimmung der Schwingungszahl eines Tones u. a. -
Vgl. La Cour, Das Phonisches Rad (Lpz. 1880).
und Photismen (grch.), eigentümliche Doppelempfindungen, die bei einzelnen dazu disponierten
Individuen nach Reizung bestimmter Sinnesnerven auftreten, und zwar bezeichnet man als Phonisma eine subjektive
Schallempfindung, die durch die Reizung eines andern Nerven als des Gehörnerven hervorgerufen wird, dagegen als Photisma
eine subjektive, durch Reizung eines andern Nerven als des Sehnerven entstandene Lichtempfindung. Nach Fechner giebt es Personen,
die mit den Lauten a, e, i, o, ä, ö, ü, ja sogar mit bestimmten Konsonanten den Eindruck einer Farbe, z. B.
mit e den Eindruck von gelb oder grün, mit a den von weiß u. s. w. empfangen, wieder andere, auf welche dieselben Laute den
allgemeinen Eindruck von Dur oder Moll, mitunter auch den einer einzelnen bestimmten Tonart machen.
Auch durch Geruchswahrnehmungen werden bei manchen Personen Farbenvorstellungen hervorgerufen (Geruchsphotismen) und zwar
werden im allgemeinen bei angenehmen Gerüchen auch die angenehmen und feinern, nicht gesättigten Farben (Rosa, Lila, Hellblau
u. a.) empfunden und umgekehrt. Über die Ursachen und Verbreitung dieser Doppelempfindungen ist nicht viel bekannt; unter 596 Personen
fanden Bleuler und Lehmann 45 stärker Behaftete männlichen und 31 weiblichen Geschlechts. -
Vgl. Bleuler
und Lehmann, Zwangsmäßige Lichtempfindungen durch Schall und verwandte Erscheinungen (Lpz. 1881).
neugriechische, unter Kapodistrias 1828-31 geprägte Silbermünze im Wert von 1/6 des span. Thalers, so genannt
wegen des darauf eingeprägten Bildes vom Vogel Phönix. Es gab Silberstücke von 1 und 2 Phönix, außerdem seit 1831 auch
Kassenscheine von 5, 10, 50 und 100 Phönix.
L., Pflanzengattung aus der Familie der Palmen (s. d.) mit gegen 12 Arten im tropischen und subtropischen Asien
und Afrika. Alle haben schlanke Stämme mit endstündiger Blattkrone, die Blätter selbst erreichen meist
eine bedeutende Länge und sind stets gefiedert, die einzelnen Fiedern am Grunde zusammengefaltet. Die Blüten sind zweihäusig,
die männlichen haben ein dreizähliges Perigon und sechs Staubgefäße, die weiblichen besitzen drei Fruchtknoten, von denen
aber nur einer zur Ausbildung kommt und dann eine einsamige fleischige Frucht von gewöhnlicher Pflaumengröße
darstellt.
Die wichtigste Art ist die
Dattelpalme, Phoenix dactylifera L. (s. Tafel: Palmen I,
Fig. 4). Ihre Heimat ist nicht genau bekannt; einige
Forscher nehmen an, daß Phoenix spinosa Thon., die hauptsächlich im obern Nilgebiet vorkommt und ebenfalls eßbare Früchte hat,
die Stammart der Dattelpalme sei. Nach andern dagegen soll sie in den Oasen der Wüstengegenden Nordafrikas
heimisch sein; wieder andere nehmen an, daß sie aus Arabien oder Mesopotamien allmählich als Kulturpflanze nach Nordafrika
verbreitet worden sei.
Jedenfalls ist die Dattelpalme schon seit sehr langer Zeit eine wichtige Kulturpflanze, die für die Wüstengegenden Nordafrikas
und des südwestl. Asien dieselbe Bedeutung hat, wie etwa die Kokospalme für viele Südseeinseln, indem sie fast allein die
Bewohnbarkeit jener Länderstrecken bedingt. Ihre jetzige Verbreitung ist zwar eine ziemlich ausgedehnte, doch wird sie als
Fruchtbaum, d. h. zur Gewinnung der Datteln, eigentlich nur in Nordafrika, Arabien, Mesopotamien und im südl.
Teil Persiens sowie im Pandschab kultiviert. Im südl. Europa, besonders in Spanien und an der Riviera, wo sie ihre Nordgrenze
erreicht, werden zwar die Früchte ebenfalls reif, sind aber nur wenig zuckerhaltig.
Der Stamm wird gewöhnlich zwischen 15 und 25 m hoch, kann aber auch eine Höhe von 50 m erreichen; er
trägt an seiner Spitze eine Krone von etwa 40-80 gegen 3 m langen Blättern und mehrere Blütenstände, von denen die weiblichen
bis zu 200 und mehr Früchte entwickeln, so daß eine ausgewachsene Palme jährlich gegen 2 Ctr. Datteln liefern kann. Den größten
Ertrag liefern die Bäume zwischen dem 35. bis 100. Jahre, im höhern Alter nimmt derselbe allmählich
wieder ab. Die Früchte (Datteln) sind rundlich oder länglich-oval, etwa pflaumengroß und blaßgelb bis hochrot und braun;
unter ihrer dünnen glatten Schale haben sie ein süßes, saftiges Fruchtfleisch.
Der Same ist länglich, an beiden Enden zugespitzt und besitzt ein hartes, hornartiges Eiweiß, dessen
Zellen reichlich Fetttröpfchen enthalten. Die Fortpflanzung geschieht gewöhnlich durch Wurzelschößlinge. Infolge der
langen Kultur haben sich zahlreiche Varietäten gebildet, die hauptsächlich in der Größe und Farbe der Früchte voneinander
abweichen. In einzelnen Oasen Nordafrikas sind allein gegen 40 Abarten beobachtet worden. Die geschätzteste Sorte ist die
von Gomera an der Nordküste Afrikas, die große kernlose Früchte besitzt.
Die Datteln (als Dactyli früher offizinell) bilden das Hauptnahrungsmittel für die Bevölkerung vieler Gegenden Nordafrikas,
Arabiens und Persiens, und aus den angegebenen Zahlen erhellt, daß eine verhältnismäßig geringe Anzahl von tragfähigen
Bäumen schon als ein bedeutender Besitz gelten kann. Große Mengen von Datteln werden sowohl frisch als
getrocknet (zu Dattelbrot zusammengepreßt) in den Handel gebracht und in der verschiedensten Weise zur Herstellung von Gerichten
verwendet.
Die nach Europa kommenden Datteln, von denen die besten die sog. Königsdatteln aus Tunis sind, werden besonders als Dessertfrüchte
benutzt. In einigen Gegenden, besonders in Arabien, wird aus dem ausgepreßten Saft ein Sirup und durch
Gärung ein weinartiges Getränk oder auch Essig bereitet. Auch aus dem Saft der Stämme (Dattelhonig) wird eine Art Palmwein
gewonnen. Die jungen Gipfelknospen sowie die noch nicht entfalteten Blütenstände werden zur Herstellung von Palmkohl
mehr
verwendet. Die Samenkerne dienen im aufgeweichten Zustand als Futter für verschiedene Haustiere und geröstet als Kaffeesurrogat.
Außerdem werden die festen Baststränge sowohl der Blätter als der Stämme zu den verschiedenartigsten technischen Zwecken,
besonders zu Flechtwerken benutzt, aus den Blattstielen werden Spazierstöcke u. dgl. hergestellt, und die ältern Stämme bilden
in den Oasen Nordafrikas ein wichtiges Bauholz. Die Hütten der Bewohner von Fessan sind fast alle aus dem
Holz der Dattelpalme hergestellt.
Die größten Anpflanzungen von Dattelpalmen in Südeuropa finden sich im südöstl. Spanien, besonders bei Granada und bei
der Stadt Elche im südl. Teil von Valencia. Der dortige Palmenwald umfaßt gegen 80000 Stämme; ein ebenfalls
stattlicher Palmenhain liegt bei Bordighera (zwischen Genua und Nizza). Von den an diesen Orten kultivierten Palmen werden
besonders die Blätter benutzt; man bindet entweder die Blattkronen zusammen, so daß die innern Blätter nicht grün werden,
oder man bleicht sie künstlich. So werden sie in großen Massen bei Prozessionen u. dgl. benutzt.
Außer der eigentlichen Dattelpalme sind noch zu erwähnen: die ostindische Phoenix silvestris Roxb.,
die der Dattelpalme ganz ähnlich ist, nur nicht so hoch wie diese wird und in ihrem Stamm einen sehr zuckerreichen Saft enthält,
der auch zur Herstellung von Palmzucker verwendet wird. Von der südafrikanischen Phoenix reclinata
Jacq.
werden die Früchte zur Gewinnung von Dattelhonig benutzt, und die gerösteten Samen dienen ähnlich wie die von Phoenix dactylifera
als Kaffeesurrogat.
Phoenix reclinata Jacq.,
Phoenix farinifera Roxb.,
Phoenix canariensis Hort. oder Jubae Webb (s. Tafel: Palmen II,
Fig. 5) und einige andere werden vielfach wegen
der schönen Form ihrer Blätter als Zierpflanzen in Gewächshäusern kultiviert. Sie gehören zu den dankbarsten Zimmerpflanzen
und werden durch Samen vermehrt. -
Vgl. Fischer, Die Dattelpalme (Gotha 1881).
(grch. Phoinix), ein mythischer Vogel, der der Sage nach in bestimmten Zeiträumen (Phönixperioden) aus Arabien
oder Indien nach Heliopolis, der ägypt. Sonnenstadt (ägypt.
Anu, in der Bibel On), kommen sollte, wo er sich im Tempel des Sonnengottes ein Nest aus Myrrhen baute und in demselben auf einem
Scheiterhaufen verbrannte, um aus seiner Asche verjüngt wieder hervorzugehen. Er wurde in Adlergröße und in Kranichform
gedacht und abgebildet, mit langen Hinterkopffedern, mit goldenem und rotem oder vierfarbigem Gefieder.
Wie G. Seyffarth nachgewiesen hat, bezieht sich der Phönixmythus auf die periodischen Durchgänge des Merkur durch die Sonnenscheibe,
die sich regelmäßig nach 652 Jahren kurz nach der Frühlingsnachtgleiche wiederholen, wodurch die Phönixperiode für die
Chronologie große Bedeutung gewinnt. Von dem wahren Phönix (auf den ägypt.
Denkmälern Benne genannt), dessen Erscheinen als eins der wichtigsten Feste in Ägypten gefeiert wurde, unterschied man einen
außerordentlichen (ägypt. Alloë), der auf Denkmälern und Münzen (Phönixmünzen) ohne Hinterkopffedern, den Kopf durch
die Sonnenscheibe steckend, abgebildet wird.
Der wahre Phönix zeigte sich z. B. 2555 v. Chr. am 6. April unter Sesostris nach Tacitus; 1904 v. Chr. am 8. April unter
Amos nach demselben; 50 n. Chr. am 15. April unter Kaiser Claudius nach Tacitus, Suidas, Plinius u. a. Seyffarth hat nach einer Anzahl
von Münzen, die sich auf Phönixerscheinungen in bestimmten
Jahren beziehen, in 13 Fällen konstatiert, daß ohne Ausnahme
thatsächlich in allen den Jahren, in welche die Alten eine Phönixerscheinung setzten, Merkurdurchgänge
stattgefunden haben. -
Vgl. Seyffarth, Berichtigungen der röm., griech., pers.,
ägypt., hebr. Geschichte und Zeitrechnung, Mythologie und alten
Religionsgeschichte (Lpz. 1855). -
Der Phönix wird vielfach als Symbol der Unsterblichkeit, der sich erneuernden Verjüngung gebraucht. - In der Heraldik wird er
als ein auf Flammen sitzender Adler mit erhobenen Flügeln dargestellt.
(auch Phenix, spr. fihn-), seit Jan. 1889 Hauptstadt des nordamerik.
Territoriums Arizona, am Salt-River, unweit
seiner Vereinigung mit dem Gila, durch Zweigbahn mit der Southern-Pacificbahn verbunden, wurde 1870 angelegt, hat
(1890) 3152 E. und einen jährlichen Handel von 2 Mill. Doll. Die Bewässerungskanäle von Maricopa County folgen zum Teil
prähistor.
Kanälen. Die Stadt selbst steht an der Stelle eines alten Pueblo;
der Name soll an die Wiederentstehung erinnern.