Philologischen Seminars (Lpz. 1893),
des «Libellus de arte gymnastica» von Daremberg (Par.
1858, mit franz. Übersetzung) und Volckmar (Aurich 1862). Die beste deutsche Übersetzung der sämtlichen Werke ist die von
Jacobs und Lindau (10 Bdchn., Stuttg. 1828–39); eine franz. Übersetzung gab 1881 A. Bougot heraus. –
Vgl. Friederichs,
Die Philostratischen Bilder (Erlangen 1860);
Brunn, Die Philostratischen Gemälde (Lpz. 1861);
Bertrand,
Un critique d’art dans l’antiquité. et son école (Par. 1882);
Bergk, Fünf Abhandlungen u. s. w. (Lpz. 1883).
Philostratus der Jüngere, ein Enkel des vorigen, ebenfalls Lehrer der Beredsamkeit, gest. 264 n. Chr., fügte zu den «Imagines»
seines Großvaters 18 neue hinzu, die in den vorher angeführten Ausgaben enthalten sind.
Sohn des macedon. Feldherrn Parmenion, Jugendgenosse Alexanders d. Gr., war auf dem Feldzuge nach Persien der
tapfere Führer der Ritterschaft. Im Spätherbst 330 wurde er aber zu Prophthasia (im heutigen Afghanistan) verhaftet und
mit seinem Vater Parmenion (s. d.) verurteilt und hingerichtet. Angeblich
sollte sich Philotas in eine Verschwörung eingelassen haben. Erwiesen ist seine Schuld nicht, es scheint vielmehr,
daß bei seiner und seines Vaters Beseitigung die wichtige Stellung der Familie im Heer, die Opposition gegen Alexanders asiat.
Politik und persönliche Feindschaft mindestens mitgewirkt haben.
(grch.), die angeborene oder durch Krankheit erworbene Verengerung der Vorhaut des männlichen
Gliedes, so daß diese entweder garnicht oder nur mit Mühe und unter Schmerzen über die Eichel gezogen werden kann. Die Phimose vermag
nicht nur die Harnentleerung zu erschweren und Entzündungsvorgänge an der Vorhaut (s. Eichelentzündung) zu erzeugen, sondern
beim Erwachsenen auch den Ausfluß des Samens zu hindern und dadurch Ursache der Kinderlosigkeit zu werden.
Mitunter geschieht es, daß die phimotische Vorhaut hinter die Eichel zurückgebracht wird und dann nicht wieder vorgezogen
werden kann, was zu heftiger Entzündung und Anschwellung der eingeschnürten Vorhaut führt. (S. Paraphimose.) Geringere Grade
der Vorhautverengerung bedürfen keiner besondern Behandlung; höhere Grade müssen operativ beseitigt
werden, entweder durch einfache Spaltung der Vorhaut mit oder ohne Abtragung der entstandenen Lappen oder durch vollständige
Beschneidung (s. d.).
der Sohn des phöniz. Königs Agenor, König zu Salmydessos in Thrazien, ein blinder Seher, wurde von den Harpyien
(s. d.) auf Befehl der Götter gepeinigt, weil er seine Söhne aus erster Ehe auf Anstiften seiner zweiten
Gattin, der Eidothea, hatte blenden lassen. So oft Phineus speisen wollte, kamen die Harpyien herbeigeflogen, raubten den größten
Teil der Speisen und besudelten den Rest. So trafen die Argonauten den Phineus. Diesen versprach er, wenn sie ihn von
seinen Peinigerinnen befreiten, sie über ihre weitere Fahrt zu belehren. Hierauf wurden die Harpyien von den Boreaden (s. d.)
verfolgt und Phineus von ihnen befreit.
(vom grch. phiálë), in ältern chem. und alchimist.
Schriften der jetzt außer Gebrauch gekommene Name für ein gläsernes Gefäß mit langem, engem Hals und
Mundloch, aber weitem, rundem Bauch.
(grch.), in der Sprache der ältern Chemiker die beim Destillieren geistiger Flüssigkeiten
nach Verdampfung des Spiritus zurückbleibende wässerige Flüssigkeit. In der jetzigen Technik der Spiritusindustrie versteht
man unter Phlegma die bei der Destillation entstehenden alkoholärmern Flüssigkeiten, welche entweder als Lutter (s. d.) ausgeschieden
oder zur weitern Auskochung in den Destillierapparat zurückgeleitet werden. Vielfach versteht man unter
Phlegma auch schlechtweg den auf einfachen Apparaten gewonnenen alkoholarmen Rohspiritus.
Bei den alten Medizinern bedeutete Phlegma den Schleim. Weil sie in einer schleimigen Beschaffenheit des Blutes und der übrigen
Säfte die Anlage zu träger, indolenter Gemütsart erblickten, so wurde Phlegma der Ausdruck für Trägheit und Mangel an Lebhaftigkeit.
(S. Phlegmatisch und Temperament.)
(grch.), Entzündung; Phlegmasĭa alba doleus, die weiße Schenkelgeschwulst der Wöchnerinnen, eine unter
Fiebererscheinungen auftretende schmerzhafte, glänzend weiße und gespannte Anschwellung des Schenkels, welche bei den Frauen
mitunter im Wochenbett auftritt und durch eine Gerinnung des Blutes in der großen Schenkelvene entsteht. Die Krankheit führt
bei zweckmäßigem Verhalten meist zur Genesung, wenn auch gewöhnlich Monate darüber vergehen; gefährlich
kann sie werden, wenn durch vorzeitiges Aufstehen Stücke des Blutgerinnsels abgerissen und durch den Blutstrom fortgeschwemmt
werden, was unter Umständen einen plötzlichen Tod durch Verschließung einer Lungenarterie zur Folge haben kann. (S. Embolie.)
Behandlung: wochenlange Bettruhe, zweckmäßige Lagerung des erkrankten Beines und Einwicklung mit wollenen
Rollbinden.
heißt das Temperament (s. d.), das charakterisiert wird durch den langsamen Wechsel
und die geringe Stärke der Gemütsbewegungen, die Liebe zur Bequemlichkeit, den Mangel an heftigen Leidenschaften, aber auch
durch Besonnenheit, Freiheit von Illusionen u. s. w.
(grch.), Entzündung, besonders die Entzündung des Zellgewebes, die leicht in Eiterung und Absceßbildung
übergeht (s. Bindegewebsentzündung);
phlegmonös, fortschreitende eiterige Entzündung bedingend.
Felder (lat. campi Phlegraei) oder das Gefilde um Phlegra (d. h. Brandstätte) , der Schauplatz des
Kampfes der Götter mit den Giganten (s. d.).
Man suchte sie auf der macedon.
Halbinsel Pallene sowie später
in einer vulkanischen Gegend Campaniens bei Cumä. (S. Apennin, Bd. 1, S. 730a.)
L., Pflanzengattung aus der Familie der Gramineen (s. d.) mit gegen 10 Arten, größtenteils in der nördl. gemäßigten
Zone. Es sind einjährige oder ausdauernde Gräser mit gedrungener walzenförmiger oder länglicher Rispenähre. Die wichtigste
Art ist das Wiesenlieschgras,
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gemeine Lieschgras oder Timotheusgras (PhleumpratenseL.), in Deutschland überall an trocknen Rainen, Ackerrändern und Wegen,
selten auf Wiesen, das als vorzügliches Futtermittel häufig auf Feldern angebaut wird, doch gewöhnlich mit Klee vermengt.
(S. Tafel: Futterpflanzen II,
Fig. 8.) Es wird je nach der Güte des Bodens 30–120 ein hoch, trägt eine
lange, vollkommen walzenförmige Ähre, die im blühenden Zustand wegen der zwischen den Spelzen hervortretenden Staubbeutel
hellviolett erscheint, und gedeiht namentlich gut auf einem kräftigen lehmigen Sandboden. Es bestockt sich rasch, giebt
daher schon im Jahre der Aussaat einen im zweiten Jahre sich steigernden reichlichen Ertrag.
Auf trocknen, sonnigen Hügeln wächst eine Abart mit niedrigem Halm und zwiebelig-verdicktem Stock. Von
den sonstigen Arten ist bloß das auf fruchtbaren, frischen und feuchten Bergwiesen wachsende Alpenlieschgras (PhleumalpinumL.) als eine gute Futterpflanze zu bezeichnen. Auf losem, trocknem Sande, namentlich der Dünen an den Ost- und Nordseeküsten,
wächst häufig das Sandlieschgras (PhleumarenariumL.), eine einjährige, vielhalmige Art mit
starren, bläulichgrünen Halmen und Blättern und länglicher Rispenähre, das mit seiner in zahlreiche Rhizome verlaufenden
Wurzel zur Festlegung des Flugsandes beiträgt.