Gemäldegalerien» (2. Aufl., Braunschw. 1872) beschrieben
wurde. Nach
Antritt seiner Professur entwickelte er bald die hygieinische
Richtung, die er zunächst in Vorträgen über Diätetik
und in einer
Arbeit (1850) über Ofen- und
Luftheizung vertrat.
In den weitesten
Kreisen wurde P.s
Name bekannt durch seine
Arbeiten über den Luftwechsel in Wohngebäuden
(Ventilation), sowie durch die gemeinschaftlich mit
Karl Voit ausgeführten Untersuchungen über den
Stoffwechsel mit Hilfe
des von Pettenkofer erfundenen Respirationsapparates (s. d.). Von größter
Tragweite sind auch die 1854 begonnenen Untersuchungen P.s über die Verbreitungsart der
Cholera geworden (Einfluß von
Boden,
Grundwasser,
[* 2] Grundluft, Bodenverunreinigung und Reinhaltung des
Bodens), die vonBuhl, Seidel,
Port u. a.
weiter verfolgt und auch auf den
Abdominaltyphus ausgedehnt wurden.
Auf
Antrieb P.s wurden 1865 an den bayr. Landesuniversitäten eigene Lehrstühle für
Hygieine errichtet und in
München
[* 3] das
Fach ihm übertragen. Pettenkofer war
Vorsitzender der 1873 vom Reichskanzleramt eingesetzten Cholerakommission und steht jetzt an der
Spitze der Epidemiologen, welche die Kontagiosität der
Cholera und damit die Wirksamkeit aller
Sperr- und
Isoliermaßregeln bestreiten, die
Entwicklung von Choleraepidemien nicht einfach vom Cholerakranken, sondern von der Choleralokalität
ausgehen lassen und den Schutz gegen Choleraepidemien lediglich in den sanitären Verbesserungen der
Lokalität erblicken;
ebenso beim
Abdominaltyphus. 1883 wurde Pettenkofer in den erblichen Adelstand erhoben, 1889 zum Präsidenten
der königlich bayr.
Akademie der Wissenschaften ernannt; trat er in den
Ruhestand.
Die meisten hygieinischen
Arbeiten P.s sind in der «Zeitschrift für
Biologie» erschienen, die er seit 1864 mit von
Buhl und
von Voit herausgab. 1883 gründete er das
«Archiv fürHygieine» (gemeinschaftlich mit Hofmann und Forster).
Ein umfassendes «Handbuch der
Hygieine» (3. Aufl., Lpz. 1882 fg.) erscheint unter P.s
und von Ziemssens Leitung; die einzelnen
Kapitel desselben sind durchweg von P.s
Schülern bearbeitet. Von andern
Schriften
P.s sind noch zu erwähnen: «Untersuchungen und
Beobachtungen über die Verbreitungsart der
Cholera»
(Münch. 1855),
«Über den Luftwechsel in Wohngebäuden» (ebd. 1858),
JamesBell, engl. Physiolog, geb. zu Roxhill in Lanarkshire,
studierte in Edinburgh und
Glasgow
[* 7]
Medizin, gewann 1859
Seniors goldene
Medaille für seine
Abhandlung «On
the arrangement of the muscular fibres in ventricles of the vertebrate heart» und wurde infolge davon durch die königl.
Gesellschaft in
London
[* 8] zum Croonian Lecturer für das J. 1860 ernannt. In demselben Jahre veröffentlichte er die gerichtlich-mediz.
Preisschrift «On the presumption of survivorship», 1861 die Dissertation
«The ganglia and nerves of the heart and their connexion with the cerebro-spinal
and sympathetic systems in mammalia». 1862 wurde Pettigrew zum assistierenden
Kurator des Hunterschen Museums im College of Surgeons
in
London gewählt; 1869 wurde er als
Kurator des anatom. Museums und Professor der Pathologie nach Edinburgh
berufen. 1870 veröffentlichte er in den
«Transactions» der königl. Gesellschaft von Edinburgh seine
Abhandlung «On the physiology
of wings»; 1873 folgte P.s berühmtes Werk
«Animal locomotion, or walking, swimming and flying» (deutsch: «Die
Ortsbewegung
[* 9] der
Tiere», Lpz. 1875) und die vor dem College of Surgeons in Edinburgh
gehaltenen Vorlesungen «The relations of plants and animals to inorganic matter
and the interaction of vital and physical forces»; 1874 die Vorlesungen «On
the physiology of the circulation in plants, in the lower animals and in man». 1875 wurde Pettigrew als Professor
der
Anatomie an die
Universität St.
Andrews berufen, wo er seine Thätigkeit mit der Vorlesung «Man in
his anatomical, physical, and physiological aspects» eröffnete.
Juss., Petunĭe, Pflanzengattung aus der Familie der
Solanaceen (s. d.) mit nur etwa 12
Arten
in
Südamerika,
[* 10] besonders in
Brasilien
[* 11] und
Argentinien, schön blühende krautartige Gewächse, die zum
Teil sehr variabel und
in vielen
Abarten Zierpflanzen sind.
Ihre beiden Hauptarten sind Petunia nyctaginiflora Juss.
aus
Südamerika, in Mitteleuropa im freien
Lande nicht aushaltend und deshalb nur einjährig kultiviert, undPetunia violaceaHook., eine einjährige aus
Brasilien.
Von den in den Gärten erzogenen Hauptformen ist die wichtigste Petunia grandiflora Hort., die zahlreiche großblumige,
zum
Teil aus Samen
[* 12] farben- und formentreu sich wiedererzeugende
Varietäten umfaßt. Die
Blumen sind weiß, karmesinrot, violettrot,
rot, rosenrot, auf hellerm
Grunde mit dunkler Aderung, auf verschiedenfarbigemGrunde weiß gefleckt oder
gestreift, oft in sternförmiger Zeichnung, oder auf weißem
Grunde violett oder purpurn gestreift.
In den Gärten werden die Petunien zur Verzierung der Rasenparterres, zur
Besetzung von
Vasen,
[* 13] zur
Bildung massiger Gruppen,
in den leuchtenden Färbungen zu fern wirkenden Gruppierungen, in den vorzüglichsten
Farben zur Topfkultur für das
Blumenfenster und zur Bepflanzung von
Ampeln, wie z. B. Petunia grandiflora Hort., verwendet. Man sät die Samen im
März oder April in Näpfe mit leichter, doch nahrhafter Erde unter
Glas
[* 14] und pikiert die jungen
Pflanzen, die man später in
Töpfe oder, so früh es immer die Witterung gestattet, in das freie Land pflanzt. Diejenigen
Varietäten,
welche wenige oder keinen Samen erzeugen, wie die sehr dicht gefüllten, vermehrt man durch
Stecklinge.
Vulgärbezeichnung für einen weiblichen
Hund. ^[= # Hunt, ein zum Fortschaffen der in Gruben- oder Tagebauen gewonnenen Erz-, Gesteins- oder Kohlenmasse ...]¶