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Winkel-31 Anmerkungen) ist die von Friedländer (Lpz. 1891). –
Vgl. Boissier, Ètude sur Pétrone (Par. 1892) und eine Schrift gleichen Titels von Collignon (ebd. 1892).
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Winkel-31 Anmerkungen) ist die von Friedländer (Lpz. 1891). –
Vgl. Boissier, Ètude sur Pétrone (Par. 1892) und eine Schrift gleichen Titels von Collignon (ebd. 1892).
1) Bezirk im nördl. Teil des russ.-sibir. Küstengebietes, umfaßt im wesentlichen die Halbinsel Kamtschatka und hat 388852 qkm, darunter 1929,7 qkm Inseln im Meere und 2262,4 qkm Landseen. –
2) Kreis [* 2] im nordwestl. Teil des russ.-centralasiat. Gebietes Akmolinsk, im Gebiet des Ischim, hat 71367,8 qkm, darunter 2396,7 qkm Seen, 102301 E., Russen und Kirgisen; Ackerbau und Viehzucht. [* 3] –
3) Petropawlówsk oder Peter-Paulshafen, Bezirksstadt im Bezirk Petropawlówsk 1, nördlich an der Awatschabai an der Südwestküste Kamtschatkas, hat (1890) 418 E., Post, je ein Denkmal Berings und Lapérouses; guten Hafen. Petropawlówsk ist benannt nach den beiden Fahrzeugen (Peter und Paul) Berings. –
4) Kreisstadt im Kreis Petropawlówsk 2, rechts am Ischim, hat (1890) 16218 E., 5 russ. Kirchen, Synagoge, 6 Moscheen, Stadtbank; Talgschmelzerei, Gerberei, Wollwäscherei, bedeutenden Handel mit Vieh, Fellen, Wolle, Getreide, [* 4] Tuch, Manufakturen.
neulat. Name für St. Petersburg. ^[= # 1) Russ. Militärbezirk, umfaßt die Gouvernements Archangelsk, Nowgorod, Olonez, P., Pskow ...] [* 5]
Stadt im brasil. Staate Rio [* 6] de Janeiro, 43 km im N. der Hauptstadt, liegt in einer kesselartigen Einsenkung innerhalb der Serra d'Estrella, hat als Sommerfrische von Rio zahlreiche elegante Villen und große Hotels. Eine Eisenbahn, 19 km lang, führt vom Hafenplatz Maua bis zum Fuß der Serra; von dort geht eine Bergbahn nach Petropolis hinauf. Die Kolonie, 1845 unter Leitung des deutschen Ingenieurs Köhler gegründet, hat Baumwollspinnerei, Bierbrauereien, Fabriken für Cigarren, Sonnenschirme und Holzwaren und zählt etwa 5000 E., darunter 1500 Deutsche. [* 7]
1) Kreis im westl. Teil des russ. Gouvernements Olonez, am Onegasee, hat 21776,2 qkm, darunter 6841 qkm Seen, 76710 E., viel Wald, Eisenerz, Marmor, Mineralwässer; Bergbau, [* 8] Schiffahrt, Jagd, Fischerei. [* 9] –
2) Kreisstadt im Kreis Petrosawódsk und Hauptstadt des Gouvernements Olonez, am Westufer des Onegasees, Sitz des Civilgouverneurs und des Bischofs, hat (1890) 12111 E., 9 Kirchen, darunter 1 Kathedrale, Knaben- und Mädchengymnasium, geistliches Seminar, Museen für Bergbau, Naturindustrie, Geschichte und Ethnographie, [* 10] Zeitung, die Alexandrowsche Eisengießerei [* 11] für Seegeräte, Hafen mit Dampfschiffahrtsverkehr, Handel mit Holz, [* 12] Getreide und Fischen.
s. Petersilie. ^[= ( sativum Sw.), eine zur Familie der Umbelliferen gehörige Pflanze, die in den ...]
(spr.'schehnj dilscha), Kleingemeinde und Hauptort eines Stuhlbezirks (18701 E.) im Komitat Hunyad in Siebenbürgen, an der ungar. Schyl (Jiulu) und am Fuße (610 m) des Hochgebirges sowie an der Linie Piski-Lupény der Ungar. Staatsbahnen, [* 13] hat (1890) 3774, mit der Gemeinde Livazeny 7640 meist griech.-orient. rumän. E. Die Stadt hat ihre schnelle Entwicklung den bis 35 m mächtigen Kohlenflözen zu verdanken, die sich über 900 qkm Fläche ausdehnen und über 750 m tief sind. Nahebei der durch eine Kohlenbahn mit Petrosény-Dilsa verbundene Bergort Petrilla (3471 E.).
(spr.-witsch), Vatersname des ungar. Dichters Alexander Petöfi (s. d.).
(serb. Petrović), Sohn Peters. ^[= # I. der Große, Alexejewitsch, Kaiser von Rußland (1682-1725), der Schöpfer von Rußlands Größe, ...]
1) Kreis im nördl. Teil des russ. Gouvernements Saratow, im Gebiet der Sura, Medwjediza u.a., hat 7408,2 qkm, 215509 E., darunter Tataren, Tschuwaschen, 36000 Mordwinen ;
Ackerbau, Vieh-, besonders Schafzucht, stellenweise Bienenzucht, [* 14] Waldindustrie und Branntweinbrennerei. –
2) Kreisstadt im Kreis Petrówsk, an der Medwjediza, hat (1890) 16086 E., 7 Kirchen, Mönchskloster, Stadtbank, Talgschmelzerei, Ölmühlen und Handel.
Hafenstadt im Bezirk Temir-chan-schura des russ. Gebietes Dagestan in Ciskaukasien, an der Westküste des Kaspischen Meers und an der Linie Beslan-Petrówsk der Wladikawkas-Eisenbahn, hat (1886) 3749 E., Post, Telegraph, [* 15] guten, durch Molen und Gebirgsausläufer gedeckten Hafen, Seebäder, Dampfschiffahrt nach Astrachan, Fort Alexandrowsk, Krasnowodsk und Derbent.
russ. Ort, s. Buturlinowka. ^[= auch Petrowskoje genannt, Flecken im Kreis Bobrow des russ. Gouvernements Woronesch, an der ...]
eigentlich Simon, Apostel Jesu, war der Sohn des Fischers Jona zu Kapernaum und wie sein Bruder Andreas (s. d.) vor seiner Berufung ebenfalls Fischer. Den Beinamen Petrus (vom grch. petra, d. h. Fels; aramäisch kephas) legte ihm nach Matth. 16,18. (vgl. Joh. 1,42). bei Gelegenheit seines Bekenntnisses zu Jesu als dem Messias Jesus selbst bei. Indessen ist diese Erzählung wahrscheinlich spätern Ursprungs. Unter den Jüngern Jesu gaben ihm die Evangelien von Anfang an eine hervorragende Stellung und schildern ihn als rasch und feurig in Wort und That.
Doch wird er auch als vorwitzig und schnell wieder kleinmütig dargestellt, so namentlich bei Gelegenheit der Gefangennahme Jesu. Nach Jesu Tode genoß er in der Urgemeinde mit den Aposteln Jakobus und Johannes das höchste Ansehen und galt neben Jakobus, dem Bruder Jesu, noch lange nachher als das Haupt der ältesten Nazarener. Über die Stellung, die Petrus in den Kämpfen zwischen Juden- und Heidenchristentum einnahm, sind die Nachrichten sehr unzureichend. Die Apostelgeschichte führt die erste Heidenbekehrung (die des röm. Hauptmanns Cornelius) auf ihn zurück, läßt ihn gegenüber der streng judenchristl.
Richtung die gesetzesfreie Heidenmission ähnlich wie Paulus verfechten, während sie gegenteilige Daten verschweigt. Aus den Briefen des Paulus ist jedoch ersichtlich, daß Petrus das Evangelium stets nur den Juden predigen wollte und bei einem Besuch in Antiochia die Gemeinschaft mit den dortigen Heidenchristen aus Veranlassung einiger Abgesandten des Jakobus wieder aufgab, weshalb ihn Paulus mit scharfen Worten zur Rede stellte. Später haben nicht bloß die judenchristl.
Sendlinge in Galatien sich ohne weiteres auf die Autorität der ältern Apostel berufen, sondern auch in der Gemeinde von Korinth [* 16] hat eine der dortigen Parteien sich nach Petrus genannt. In Wahrheit scheint er in der Folgezeit jener mildern Meinung sich zugeneigt zu haben, welche die Heidenchristen als Proselyten des Thores zur Messiasgemeinde zulassen wollte. In der judenchristl. Überlieferung dagegen erscheint Simon Petrus als der echte Heidenapostel, der dem falschen Apostel Simon, unter dessen Maske hier Paulus befehdet wird, von Land zu Land nachzieht, um ihn zu widerlegen, und zuletzt in Rom [* 17] ihm ein schmähliches Ende bereitet. Dem gegenüber kam in der alten kath. Kirche die Erzählung auf, daß beide Apostel vereint die Gemeinden zu Antiochia, Korinth und Rom gestiftet und gemeinsam zuletzt den Märtyrertod unter Nero erlitten hätten. Eine weitere Ausbildung der letztern Sage macht den Petrus zum ersten Bischof von Rom und läßt ihn dieses Amt 25 Jahre hindurch verwalten. Letzteres ist ¶
chronologisch unmöglich, und unerweislich ist auch, daß Petrus überhaupt nach Rom gekommen sei, daher auch sein angeblicher Märtyrertod zu Rom auf unverbürgter Überlieferung beruht. Auch im ersten Petrusbrief tritt diese Überlieferung nur erst in seltsamer Verhüllung auf, indem Rom «Babylon» genannt wird.
Von den neutestamentlichen zwei Petrinischen Briefen ist der zweite unecht und spät verfaßt. Derselbe kennt bereits eine Sammlung Paulinischer Briefe, deren Rechtgläubigkeit Petrus beglaubigen soll. Aber auch der erste Brief stammt sichtlich aus Paulinischen Kreisen und läßt erkennen, daß die Christen bereits gerichtlichen Verfolgungen ausgesetzt waren, aber in den Formen der Zeit des Trajan. Die Gemeinden, an die er gerichtet sein will, gehörten zum Missionsgebiete des Paulus. Übrigens ist der Brief reich an tiefen und schönen Gedanken und will die Christen auf die nahe Wiederkunft Christi durch Ermahnungen vorbereiten. Dagegen gehört der dem ersten sonst vielfach nachgebildete zweite Brief bereits einer Zeit an, wo die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi im Erlöschen war. - Kommentare verfaßten zum 1. Brief: Steiger (Berl. 1832), Usteri (Zür. 1887);
zu beiden Briefen: Schott (Erlangen [* 19] 1861 u. 1863), De Wette (3. Aufl., von Brückner, Lpz. 1865), Kühl (in H. A. W. Meyers «Kommentar»; 5. Aufl., Gött. 1887),
von Soden (im «Handkommentar zum Neuen Testament», Bd. 3, Freib. i. Br. 1890).
Vgl. noch Seufert, Die Abfassungszeit des ersten Petrusbriefs (in der «Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie», 1885);
Spitta, Der 2. Brief des Petrus und der Brief des Judas (Halle [* 20] 1885).
Außer diesen Briefen sind dem Petrus noch andere Schriften beigelegt (s. Petrusapokalypse und Petrusevangelium). Die sog. «Predigt des Petrus» war eine judaistische Tendenzschrift, welche die Grundlage der sog. Clementinischen Homilien (s. Clemens Romanus) gebildet zu haben scheint. Außerdem sind noch apokryphische Akten des Petrus und Akten des Petrus und Paulus in griech., lat., syr., slaw., kopt. Sprache [* 21] erhalten. -
Vgl. Mayerhoff, Einleitung in die Petrinischen Schriften (Hamb. 1835);
Weiß, Der Petrinische Lehrbegriff (Berl. 1855);
F. Chr. Baur, Paulus (2. Aufl., 2 Bde., Lpz. 1866);
ders., Der erste Petrinische Brief (in seinen «Theol. Jahrbüchern», 1856);
Holsten, Zum Evangelium des Paulus und des Petrus (Rostock [* 22] 1868);
Lipsius, Die Quellen der röm. Petrussage (Kiel [* 23] 1872);
ders., Die apokryphen Apostelgeschichten und Apostellegenden, Bd. 2, 1. Hälfte (Braunschw. 1887).
Die röm. Kirche verehrte schon seit dem 2. Jahrh. in dem «Apostelfürsten» Petrus ihren Stifter und ersten Bischof, dessen Amtsdauer sie auf die J. 42-67 bestimmt. Unter Berufung auf Matth. 16, 18. betrachtet sie ihn als das Oberhaupt der Christenheit, eine Würde, die er auf seine Nachfolger auf dem röm. Bischofsstuhl vererbt habe. Bereits zu Ende des 2. Jahrh. zeigte man in Rom die Todesstätten des Petrus und Paulus, jene in den Neronischen Gärten auf dem Vatikan, [* 24] diese an der Straße nach Ostia.
Bischof Sixtus II. von Rom ließ die (vermeintlichen) Gebeine des Petrus und Paulus 29. Juni 258 aus den Katakomben aufheben und an diesen Stätten beisetzen. Seitdem wird der Peter-Paulstag jährlich 29. Juni gefeiert und zwar, wie man schon im 4. Jahrh. meinte, als Todestag der Apostel. Über dem Grabmal des Petrus wölbt sich die Kuppel der Peterskirche (s. Tafel: Italienische Kunst III, [* 18] Fig. 2), unmittelbar über dem Grabe steht das von Bernini ausgeführte kostbare Tabernakel (s. Tafel: Altäre II, [* 18] Fig. 5); im Mittelschiff in der Nische des vierten (Kuppel-)Pfeilers befindet sich die wahrscheinlich aus dem 5. Jahrh. stammende Bronzestatue des Petrus auf weißem Marmorsessel (s. Tafel: Altchristliche Kunst I). Seit dem 5. Jahrh. feiert die röm. Kirche am 18. Jan. die Errichtung des römischen, 22. Febr. die des antiochenischen Bischofsstuhls durch Petrus (Petri Stuhlfeier). Das jüngste der Petersfeste ist Petri Kettenfeier. Der Tradition nach soll die Kaiserin Eudoxia, Gemahlin Theodosius’ des Jüngern, die Ketten zum Geschenk erhalten haben, die der Apostel im Gefängnis zu Jerusalem [* 25] getragen hatte. Diese Ketten soll später der Papst, nebst den Ketten, die Petrus im Gefängnis zu Rom getragen, aufbewahrt und zu ihren Ehren das Fest der Kettenfeier Petri (festum Petri ad vincula) für den 1. Aug. angeordnet haben.