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tituren und 250 Klavierauszüge. 1894 errichtete die Firma die «Musikbibliothek Peters» mit etwa 10000 Werken zu unentgeltlicher Benutzung.
tituren und 250 Klavierauszüge. 1894 errichtete die Firma die «Musikbibliothek Peters» mit etwa 10000 Werken zu unentgeltlicher Benutzung.
in älterer Zeit auch Lauterberg (Mons [* 2] serenus) genannt, eine isolierte Porphyrkuppe (248 m), 13 km nördlich von Halle [* 3] a. d. S. Auf demselben befand sich vormals ein dem heil. Petrus gewidmetes Kloster der regulierten Chorherren des Augustinerordens, das vom Grafen Dedo von Wettin 1124 gestiftet, aber erst gegen 1151 eingeweiht wurde. Nach der Säkularisation von 1540 wurden die Gebäude durch Blitzschlag zerstört. Die Kirche wurde unter König Friedrich Wilhelm IV. seit 1853 restauriert und eingeweiht. Eine Quelle [* 4] für die Geschichte des Klosters bietet das «Chronicon Montis sereni», das von 1124 bis 1225 reicht und einen Presbyter des Klosters, Konrad, zum Verfasser haben soll. -
Vgl. Denkmale der Baukunst [* 5] des Mittelalters in Sachsen, [* 6] hg. von Puttrich, Abteil. 2, Bd. 2 (Lpz. 1845);
Knauth, Der St. Petersberg bei Halle a. d. Saale (Halle 1873);
Müldener, Der Petersberg (ebd. 1874).
s. Heisterbach und Siebengebirge.
ehemalige Citadelle der Festung [* 7] Erfurt [* 8] (s. d.). ^[= 1) Regierungsbezirk der preuß. Provinz Sachsen, umfaßt Teile des ehemaligen Erzbistums E. ...]
Zahnradbahn, von Königswinter nach dem Petersberg (1,5 km), gehört der gleichnamigen Gesellschaft in Königswinter.
[* 9]
1) Russ. Militärbezirk, umfaßt die Gouvernements Archangelsk, Nowgorod, Olonez, Petersburg, Pskow und Esthland [* 10] und hat 1248258,5 qkm mit 5309923 E., d. i. 4,3 auf 1 qkm. -
2) Gouvernement im nordwestl. Teil des europ. Rußlands, grenzt im N. an das russ.-finn. Gouvernement Wiborg [* 11] und an das russ. Gouvernement Olonez, im SO. an Nowgorod, im SW. an Pskow, im W. an Livland und Esthland, im NW. an den Finnischen Meerbusen und hat 53768,2 qkm, darunter 15,6 qkm Inseln im Meere und 9153 qkm Landseen, mit 1745275 E., d. i. 32,5 auf 1 qkm. Die Oberfläche ist meist niedrig und sumpfig; nur von Zarskoje-Selo nach Jamburg zieht sich eine wasserlose erhöhte Ebene, deren höchste Punkte die Duderhofschen Berge sind, ferner sind Hügel im SW., und im N. zwischen dem Finnischen Meerbusen und dem Ladogasee ragen Ausläufer der finn. Höhen hinein.
Geologisch ist im N. Alluvium, in der Mitte die silurische und südlicher die devonische Formation. An Mineralien [* 12] giebt es hauptsächlich Sandstein, dann verschiedene Lehm- und Thonarten zu Ziegelei und Töpferei u. a.; nördlich von der Newa einzelne Granitmassen sowie stellenweise Eisen- und Kupfererz. Die Gewässer gehen zum Finnischen Meerbusen entweder unmittelbar (Newa, Luga, Narowa mit der Pljussa) oder mittelbar durch den Ladogasee (Wolchow, Sjaß, Pascha) an der Nord- und durch den Peipussee an der Südwestgrenze.
Das Klima ist feucht und veränderlich. Die Bevölkerung besteht ans Russen, Finnen und zwar Sawakoten, Ewremaiset, Woten, Ishoren, ferner aus Esthen und deutschen Kolonisten. Der Religion nach gehören 1350000 der russ., 234000 der evang., 30000 der kath. Kirche an. Den Rest bilden Raskolniken (16000), Mohammedaner (15000), Juden (9000), Armenier u. a. Ackerbau und Viehzucht [* 13] sind schwach entwickelt. Bedeutend ist die Waldindustrie, Schiffbau, Fischerei. [* 14] Petersburg hat 610 Fabriken mit 173 Mill. Rubel Produktion, darunter 37 Maschinenfabriken (20 Mill. Rubel Produktion), Glas-, Porzellan-, Tuch-, Baumwollfabriken, Flachsspinnereien; 596 km Eisenbahnen; 1255 Schulen mit 85017 Lernenden. Das Gouvernement, aus der frühern Landschaft Ingermanland gebildet, besteht aus acht Kreisen: Petersburg, Gdow, Jamburg, Luga, Nowaja Ladoga, Peterhof, Schlüsselburg, Zarskoje-Selo, sowie aus der Stadthauptmannschaft Petersburg und aus dem Militärgouvernement Kronstadt. [* 15] - 3) Kreis [* 16] im nördl. Teil des Gouvernements Petersburg, am Finnischen Meerbusen, hat 1702,5 qkm, außer der Hauptstadt etwa 78060 E., zum Teil Finnen und deutsche Kolonisten, eine Porzellanfabrik an der Ochta, die Alexandrowsche Manufaktur, Glas-, Papier-, Gewehr- und andere Fabriken, Schiffbau, Viehzucht und stellenweise Ackerbau. - 4) Stadthauptmannschaft (gradonatschalstwo) Petersburg, hat 290,3 qkm und umfaßt die Stadt Petersburg mit ihrer nächsten Umgebung. - 5) Petersburg, richtiger Sankt [* 17] Petersburg, russ. Sanktpeterburg, im Volksmund Piter (das niederländ. Pieter, d. i. Peter), bei den nichtruss.
Slawen häufig Petrograd, neben Moskau [* 18] die Hauptstadt des Russischen Reichs und die Residenz der russ. Kaiser, unter 59° 57' nördl. Br., 30° 20' östl. L. von Greenwich, in niedriger Ebene (2-8, auf den Inseln 0-3 m Höhe), an der Mündung der Newa in den Finnischen Meerbusen. Diese teilt sich hier in die nördlich abgehende Newka, welche sich später in die mittlere und kleine Newka teilt, und die Große und Kleine Newa, welche beide die Insel Wassiljewskij-Ostrow (Basiliusinsel, 99,66 ha) umschließen.
Durch diese Spaltungen des Stroms und verschiedene Nebenarme und Kanäle entstehen größere und kleinere Inseln, von denen 17 mehr oder minder bebaut sind. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt +3,6°, im Januar -9,4°, im Juli +17,7° C., die Höhe der Niederschläge 464,5 mm. Es sind 72,7 Schneetage im Jahre. Bei Hochwasser sind die tiefer liegenden Stadtteile Überschwemmungen ausgesetzt. Hierzu ein Stadtplan mit Verzeichnis der Straßen u. s. w., sowie ein Situationsplan: St. Petersburg und Umgebung.
Größe und Bevölkerung. [* 19] Petersburg (ohne Vorstädte) nimmt einen Flächenraum von 85 qkm ein, hat einen Umfang von 47 und einen Durchmesser von 13 km. Die Bevölkerung betrug 1780: 174778, 1812: 308474, 1837: 468625, 1856: 490808, 1869: 667963, 1885: 861303, 1889: ohne Vorstädte 954400, mit den Vorstädten 1033615 Seelen. 1890 waren männlichen Geschlechts 54, weiblichen 46 Proz. Der Religion nach waren: russisch-orthodox 84¾ Proz., Raskolniken ¼, evangelisch 9, katholisch 3¾, Israeliten über 1¾, Mohammedaner ¼, anderer Bekenntnisse ¼ Proz.;
den Ständen nach 97755 Adlige, 902 Geistliche, 33416 sog. Ehrenbürger, 16216 Kaufleute, 224426 Städter, 501746 Bauern;
der Muttersprache nach: Russen 87 Proz., Deutsche [* 20] 4,6, Polen 2,3, Finnen 1,8, Juden 1,1, diese zusammen gegen 97 Proz., dann noch Esthen, Schweden, [* 21] Letten, Franzosen, Engländer, Litauer u. a., zusammen 3 Proz. 1892 wurden geboren 30276 (31,3 Promille), es starben 25191 (26,1 Promille), Ehen schlossen 5974 (6,2 Promille) Personen.
Analphabeten im Alter von 6 bis 70 J. sind bei den Männern 26, bei den Frauen 49 Proz. In Garnison liegt neben andern Truppengattungen besonders Leibgarde-Infanterie, -Kavallerie und -Artillerie. ¶
Anlage, Brücken. [* 23] Petersburg ist sehr regelmäßig gebaut, mit weiten und langen Straßen und großen Plätzen. Der nördlich gehende Teil der Newka trennt die sog. Petersburger Seite (links) von der Wiborger Seite (rechts). Der Hauptteil der Stadt liegt links an der Newa. Sie zerfällt in 12 Stadtteile (tschasti) und 38 Distrikte. Den Mittelpunkt bildet der Admiralitätsteil zwischen der Großen Newa und dem Mojkakanal, mit den größten Regierungsgebäuden, den schönsten Palästen und den reichsten Kaufläden.
Die übrigen Stadtteile sind: der Kasansche, der Spaßkische, der Kolomna- und Narwateil (zwischen Newa, Fontanka und Obwodnyjkanal), der Moskauer Stadtteil (zwischen Fontanka, Obwodnyj- und Ligowokanal), der Alexander-Newskij-Stadtteil (zwischen Newa, Obwodnyj- und Ligowokanal), der Litejnyjteil (zwischen Newa, Fontanka und Ligowokanal), der Roshdestwenskij-Stadtteil (östlich vom vorigen, zwischen Newa und Ligowokanal), der Wassiljewskijteil (Wassiljewskij-Ostrow umfassend), der Petersburger Teil (auf den Inseln nördlich von Wassiljewskij-Ostrow), rechts an der Newa der Wiborger Teil mit Groß- und Klein-Ochta.
Dazu vier Vorstädte (prigorodki): die Schlüsselburger, Poljustrower, Ljeßnoj und Peterhofer Vorstadt. Der älteste Stadtteil ist die Peter-Pauls-Festung mit Kathedrale und Münzhof, auf der Krepostnyj-(Festungs-) Insel (1,43 ha), vor der Gabelung der Kleinen und der Großen Newa. Über die Newa und ihre Kanäle führen 191 Brücken. Von den Newabrücken sind nur zwei feststehend: die eiserne Nikolausbrücke (1851 erbaut), vom Englischen Quai nach Wassiljewskij-Ostrow führend, und die ebenfalls eiserne Alexanderbrücke (1873-79 erbaut), vom Litejnyj-Prospekt nach der Wiborger Seite;
die übrigen sind Schiffbrücken, und im Winter findet der Verkehr über das Eis [* 24] statt.
Über die Fontanka führt die Anitschkowbrücke mit vier berühmten Reiterstatuen von Clodt.
Straßen, Plätze, Parkanlagen. Als Mittelpunkt von Petersburg gilt das Admiralitätsgebäude links an der Newa, der Ostspitze von Wassiljewskij-Ostrow gegenüber. Von ihm strahlen fächerförmig nach Südost und Süd die drei schnurgeraden Hauptstraßen P.s aus: der Newskij-Prospekt (fast 5 km lang, 35 m breit), von kolossalen Palästen und Prachtbauten eingefaßt, die etwas schmälere Gorochowaja-(Erbsen-)Straße und der Wosneßenskij-(Himmelfahrts-)Prospekt.
Andere Straßen ersten Ranges, hier Prospekte oder Perspektiven genannt, sind der Litejnyj-, Wladimirskij-, Sagorodnyj-, Sabalkanskij-Prospekt u. a.; Straßen zweiten Ranges (russ. ulizy, Einzahl uliza) sind die Große und Kleine Morskaja, Millionnaja, Sadowaja, Kasanskaja, Konjushennaja (Stallhofstraße) u. a. Die Straßen dritten Ranges heißen Pereulki (Einzahl: pereulok, Querstraße). Von den 64 öffentlichen Plätzen sind bemerkenswert der Admiralitätsplatz, einer der schönsten Plätze Europas, der mit dem Peter- oder Senatsplatz sowie den östlich angrenzenden Roswodnaja- und Palastplatz ein großes Ganzes bildet;
der Isaaks-, Marien-, Alexandra-, Snamenskijplatz;
das Marsfeld, auf dem die Paraden stattfinden;
auf Wassiljewskij-Ostrow der Börsen- und der Rumjanzewplatz.
Parkanlagen sind: der Alexander-, Sommer-, der Michajlowsche, der Jussupowsche, der Zoologische Garten, [* 25] der Alexanderpark (an der Festung).
Denkmäler. Das Reiterstandbild Peters d. Gr., von Falconet modelliert und von Katharina II. 1782 errichtet, auf dem Petersplatz;
ein Standbild desselben in Imperatorentracht von Rastrelli (1800 errichtet) hinter der Ingenieurschule;
das Denkmal der Kaiserin Katharina II. (Bronzefigur auf Granitsockel, 1873 errichtet);
die Alexandersäule (25 m hoch, 4 m im Durchmesser, von poliertem roten Granit, 1834 zu Ehren von Alexander I. errichtet) auf dem Palastplatze;
die Reiterstatue Nikolaus' I. (von Clodt, 1859 errichtet) auf dem Marienplatz;
Denkmäler der Feldherren Barclav de Tolly, Kutusow, Rumjanzew, Suworow, des Admirals Krusenstern, des Prinzen Peter von Oldenburg, [* 26] der Dichter Krylow, Puschkin und Shukowskij, des Reisenden Prschewalskij;
das Denkmal zur Erinnerung an den Türkenkrieg 1877-78 (nach Art der Berliner [* 27] Siegessäule);
Triumphpforten am Eingang der Chausseen von Moskau und von Narwa.
Kirchen und Klöster. Petersburg hat etwa 400 Kirchen und Kapellen, darunter 231 russisch-orthodoxe, 14 evangelische, 15 katholische, 2 englische, 2 armenische; ferner 1 Synagoge, 6 israel. und 3 mohammed. Bethäuser. An der Spitze der russ. Kirchen steht die Isaaks-Kathedrale (1858 vollendet nach den Plänen Monferrands), in Form eines griech. Kreuzes, mit 48 Monolithsäulen von 17 m und einer Kuppel von 82 m Höhe und mit prachtvollem Ikonostas. Erwähnenswert sind ferner: die Kasansche Kathedrale (1733 gegründet, 1801-11 umgebaut) mit halbkreisförmiger Kolonnade von 132 korinth.
Säulen [* 28] und im Innern mit 56 polierten, 11 m hohen Granitsäulen; die Peter-Pauls-Kathedrale in der Festung mit den Sarkophagen der russ. Kaiser (außer Peter II.), die Preobrashenskij-, die Blagowjeschtschenskij-Kirche, die Sühnkirche (im Bau begriffen) zum Andenken an den Tod des Kaisers Alexander II. am Jekatarinenkanal. Dazu das Alexander-Newskij-Kloster (s. d.), das Nowodjewitschij-(Nonnen-)Kloster und das Smolnyj-Kloster. Von den Kirchen der übrigen Konfessionen [* 29] sind bemerkenswert: die luth. Peter-Pauls-Kirche (mit Altarbild von Brüllow) auf dem Newskij-Prospekt, die kath. Katharinenkirche auf derselben Straße und die deutsch-reform. Kirche unweit der Post. Petersburg hat 25 Friedhöfe.
Weltliche Bauten. Von kaiserl. Palästen steht obenan: der Winterpalast (137 m lang, 106 m breit, 24 m hoch), 1751-64 von Rastrelli erbaut, 1837 nach einem Brande umgebaut, mit der kaiserl. Schatzkammer, in der sich unter andern der berühmte Diamant [* 30] Orlow befindet (s. Diamant, Bd. 5, S. 248 a). Er ist durch Bogengänge mit der Alten und der Neuen Eremitage (letztere rechteckig in griech. Stil, 1840-52 von Klenze erbaut) verbunden. Dann sind bemerkenswert: das Anitschkow-Palais, 1741-44 erbaut, gewöhnlich Wohnung des Thronfolgers nach seiner Verheiratung, von Kaiser Alexander III. aber auch nach der Thronbesteigung als Wohnung beibehalten;
das Marmorpalais, 1770-83 erbaut, an der Newa;
die Palais mehrerer Großfürsten und Großfürstinnen, darunter das alte Michaelsche Palais (1819-24 erbaut; jetzt Ingenieurschule);
das Taurische Palais (1783 von Katharina II. erbaut) mit einem Riesensaal (dem sog. Wintergarten; jetzt Skulpturenmuseum) und großem Park. Zahlreich sind die Regierungsgebäude: die prächtige Admiralität, Sitz des Marineministeriums, mit Bibliothek, einer Sammlung von Schiffsmodellen u. a.;
das Generalstabsgebäude mit einer Façade von 768 Fenstern, das Reichsratsgebäude (ein ehemaliges Leuchtenbergsches Palais), das alte und das neue ¶