Peter II. (Kaiser von Rußland) - Peter (Karadjordjewitsch)
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10 Handelsvertrag mit
Schweden
[* 2] beschäftigten Peter in den letzten Jahren seines Lebens. Am verlobte er seine Tochter
Anna mit dem
HerzogKarlFriedrichUlrich von Holstein. Er starb 8. Febr.Da er keine
Verfügung bezüglich der
Thronfolge
getroffen hatte, folgte ihm seine GemahlinKatharina I. Das Peter zugeschriebene polit.
Testament hat niemals
existiert und ist erst 1812, wahrscheinlich auf Napoleons
Anordnung, in
Paris
[* 3] geschrieben worden. (Vgl. Berkholz, NapoléonIer, auteur duTestamentdePierreleGrand. Brüss. 1863; deutsch Petersb. 1877; ferner: Lesauteurs duTestamentdePierreleGrand, Par. 1872.) 1782 ward sein
Denkmal von
Falconet, Peter zu
Pferde
[* 4] einen
Granitfels hinauffsprengend, auf dem Admiralitätsplatze zu
Petersburg
[* 5] enthüllt.
Vgl. Ustrjalow,Istorija carstvovanija Petra Velikago, Bd. 1-6
(Petersb. 1858-63);
II.,Alexejewitsch,Kaiser von
Rußland(1727-30), EnkelPeters d. Gr., der Sohn von
Alexej Petrowitsch (s. d.),
geb. 23. (12.) Okt. 1715, bestieg 1727 nach dem
TodeKatharinas I. im
Alter von 13 J. den russ.
Thron
[* 6] kraft
eines
TestamentsKatharinas I., welches besonders durch
Menschikow (s. d.) veranlaßt worden war und worin dieser die
Klausel
eingeschaltet hatte, daß Peter II
Menschikows jüngste Tochter Maria zur Gemahlin nehmen sollte.
Menschikow wurde
von dem Günstling des
Zaren,
Iwan Alexejewitsch Dolgorukij, durch eine Palastrevolution gestürzt, welche der altruss.
Partei zum
Siege half und
Moskau
[* 7] wieder zum Mittelpunkt des
Reichs machte. Der junge, durch Ausschweifungen geschwächte und
jeder eigentlichen
Bildung entbehrende
Kaiser verlobte sich mit Dolgorukijs Schwester
Katharina, starb aber bereits 30. (19.)
Jan. 1730, worauf
Anna (s. d.) Iwanowna den
Thron bestieg. Während P.s kurzer und thatenloser Regierung wurde die frühere
Kaiserin Eudoria,Peters d. Gr. erste, von ihm verbannte Gemahlin, aus ihrem Gefängnis befreit, der
von
Katharina I. geschlossene Allianzvertrag mit
Preußen
[* 8] erneuert und ein Grenzvergleich mit
China
[* 9] zu stande gebracht,
während die von
Peter d. Gr. eroberten
ProvinzenAstrabad,
Gilan und
Masenderan den Persern zurückgegeben wurden. -
Vgl. Herrmann,
Geschichte des russ.
Staates, Bd. 4 (Hamb. 1849);
III.,Feodorowitsch,Kaiser von
Rußland (1762), als
Herzog von Holstein-Gottorp
KarlPeterUlrich genannt, geb. 21. (10.)
Febr. 1728 zu Kiel,
[* 10] war der EnkelPeters d. Gr., entsprossen aus der
Ehe seiner Tochter
Anna Petrowna mit dem
HerzogKarlFriedrich
von Holstein, und wurde, da schon mit
Peter II. der Romanowsche Mannsstamm ausgestorben war, durch seine
Tante, die Kaiserin
Elisabeth, kraft der Thronfolgeordnung ihres
Vaters zum
Großfürsten und Thronfolger von
Rußland
ernannt. Er vermählte sich mit der Prinzessin
SophieAuguste von
Anhalt-Zerbst, die bei ihrem
Übertritt zur griech.
Kirche den
NamenKatharina Alexejewna annahm, und bestieg, als
Elisabeth starb, unter dem
Namen Peter III III. den
Thron.
Kurz nach seiner Thronbesteigung, Mai 1762, schloß er mit
Friedrich II. von
Preußen, den er bewunderte,
einen Frieden, nach welchem er das von den
Russen eroberte Königreich
Preußen zurückgab und den
General Tschernytschew mit 15000 Mann
zu
Friedrichs II.
Heer stoßen ließ. P.s Mißachtung des russ. Volkstums, seine Vorliebe für deutsches Wesen
und seine auswärtige Politik riefen eine Empörung hervor, an deren
Spitze seine eigene Gemahlin
Katharina trat, deren Ehrgeiz
nicht davor zurückscheute, den in seiner Beschränktheit und
Trunksucht von ihr verachteten Gemahl vom
Thron zu stürzen.
Peter III befand sich auf seinem Lustschlosse
Oranienbaum, als
Katharina 7. Juli 1762 an der
Spitze der Garden
heranzog.
Umsonst riet ihm Münnich (s. d.), den er eben aus
Sibirien zurückgerufen hatte, sogleich mit seinen
Truppen sich gegen die
Rebellen zu erklären. Peter III versäumte sogar die Flucht, ward von seinem eigenen Kammerherrn verraten, nach Peterhof,
von da auf das Landgut Nopscha gebracht und hier 17. (6.) Juli 1762 von
Alexej Orlow und dessen Mitverschworenen
nach einem mißglückten Vergiftungsversuch erdrosselt. (S. auch Pugatschew.) Aus seiner
Ehe mit
Katharina ging
KaiserPaul hervor.
-
Vgl. Herrmann, Geschichte des russ.
Staates, Bd. 5 (Hamb. 1853);
König von
Ungarn
[* 11] (1038-46), war ein Sohn der Schwester
Stephans I., des
Heiligen, die mit
dem venet. Dogen
Otto Urseoli vermählt gewesen war, und wurde von seinem kinderlosen Oheim zum Nachfolger bestimmt.
Da er
sich aber durch seine Willkürherrschaft bald verhaßt machte, so erhoben sich die
Ungarn 1041 gegen ihn und zwangen ihn zur
Flucht nach
Deutschland.
[* 12] Auf seine Bitte leistete ihm
Heinrich III. Hilfe und setzte ihn 1044 nach der
Besiegung des von den
Ungarn auf den Schild
[* 13] gehobenen
Aba wieder auf den
Thron, wogegen er die Oberhoheit
Deutschlands
[* 14] anerkennen
musste. 1046 verschworen sich die
Großen neuerdings gegen ihn und riefen den verbannten
Andreas, einen Enkel von
StephansBruder Wazul, aus
Polen herbei. Peter, der wieder nach
Deutschland zu entkommen suchte, wurde gefangen und geblendet.
d'Ailly
(Ailli, spr. ӑjih), lat.
Petrus deAlliaco,Philosoph, geb. 1350 in Compiegne, nahm als Kardinal am
Konzil
zu Konstanz
[* 15] teil und trat entschieden für dessen Selbständigkeit dem Papst gegenüber ein. Er starb 9. Aug.1420 als
päpstl. Legat in
Avignon. In seiner
Lehre
[* 16] betonte er wie Occam (s. d.), daß das
Dasein äußerer Gegenstände
an sich Täuschung
sein könne, d. h. durch die Empfindung unmittelbar nicht bewiesen werde, während wir durch
das Selbstbewußtsein die unbedingte Gewissheit der eigenen Existenz hätten. Doch hielt er an der natürlichen
Überzeugung von der Wirklichkeit des Wahrgenommenen wie auch an der Gewißheit des wissenschaftlichen
Schlusses fest. Seine
Hauptschrift ist: «Quaestiones super quatnor Liberos sententiarum» (Straßb.
1490). -
deBruys
(Bruis),
Stifter der Petrobrusianer (s. d.). ^[= Adalbert, Dichter, Schriftsteller und Maler, geb. 23. Okt. 1805 zu Oberplan im südl. Böhmen, ...]