Peter III. (König von Aragonien) - Peter I. (Kaiser von Rußland)
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8 König besiegte er die
Almohaden 1212 bei Naves de
Tolosa, zog 1213 den
Albigensern gegen Montfort zu Hilfe, fiel aber 13. Sept. in der
Schlacht bei Muret. Peter II war ein ritterlicher und prachtliebender Fürst, weswegen er von den
Troubadours in ihren
Gesängen gefeiert
wurde.
III.,König vonAragonien (1276-85), unterstützte als
Erbe der Hohenstaufen die Sizilianische
Vesper (1282), wurde als König von Sizilien
[* 2] anerkannt, aber infolgedessen mit
Frankreich
(Karl I. von
Anjou) in
Krieg verwickelt.
Als die hierdurch und durch sonstige
Fehde hervorgerufene finanzielle
Not ihn zur Ausschreibung drückender
Steuern veranlaßte,
erzwangen die
Stände zur Wahrung ihrerFreiheiten das Generalprivilegium von Saragossa.
[* 3]
IV.,König von
Aragonien (1336-87), vereinigte 1344 Majorca wieder mit
Aragonien und befestigte die königl.
Gewalt durch den
Sieg über den unbotmäßigen
Adel bei Epila 1348. Im Kampf mit
Peter dem Grausamen von
Castilien mußte er 1375 auf
seine castil.
derGrausame, König von
Castilien und
Leon (1350-69), geb. zu
Burgos, Sohn
Alfons' XI. und der Maria
von
Portugal,
[* 5] ging 1353 mit
Blanca, der Tochter des
Herzogs von
Bourbon, des Vetters König
Johanns von
Frankreich, eine
Ehe ein,
obwohl er, wie es heißt, bereits mit der
Donna Maria
Padilla heimlich vermählt war. Indem er die Verwandten
der
Padilla zu den höchsten Ämtern erhob, zog er sich die Feindschaft des langjährigen Ratgebers seines
Vaters, des
Don Juan
de
Albuquerque zu, der, um seinen
Sturz zu rächen, angeblich als Beschützer der von dem König verschmähten
Gemahlin an der
Erhebung eines
Aufstandes der
Großen arbeitete.
Nicht nur die Königin-Mutter, sondern auch
Heinrich von Trastamara, der älteste der Bastardbrüder des Königs, welcher
nach der
Krone strebte, stand mit ihm in geheimem Einverständnis.
Albuquerque starb aber während des Bürgerkrieges. Der
König gewann bald im
Lande Kräfte genug, den gefährlichen
Aufstand niederzuwerfen. Die Häupter der
Verschwörung wurden streng bestraft, die Königin
Blanca gefangen gesetzt, den Bastardbrüdern aber Verzeihung zugesagt.
Don Fadrique, der Zwillingsbruder des
Grafen von Trastamara, unterwarf sich, dieser selbst aber floh nach
Aragon, wo er den
Krieg gegen seinen
Bruder unablässig schürte. Peter besiegte den
Grafen von Trastamara im
Treffen von
Najera.
Trastamara entkam nach
Frankreich und König
Peter IV. mußte sich im Frieden von
Calatayud von den
Bastarden lossagen. Im selben
Jahre (1361) starben an der
Pest die Königin
Blanca und Maria
Padilla. Darauf erklärte der König vor den
Ständen in Sevilla
[* 6] seine
Verbindung mit Maria
Padilla für eine rechtmäßige
Ehe und ließ ihre
Kinder, den Infanten Alfonso,
der aber bald nachher starb, und drei
Töchter als thronerbfähig anerkennen.
Jetzt verbanden sich
Aragonien, Navarra und der
Graf von Trastamara, welcher letztere vom Papst und vom König
Karl V. von
Frankreich
unterstützt wurde, zum Kampfe gegen Peter, der nach Galicien flüchtete und in Coruna nach
Bayonne sich
einschiffte, während sein
Bruder in
Burgos als
Heinrich II. 1300 gekrönt wurde. Doch Peter wußte den Prinzen Eduard von Wales,
den sog.
Schwarzen Prinzen, für sich zu gewinnen, so daß dieser ein
Heer ausrüstete, um ihn in sein Land zurückzuführen.
Heinrich II.
wagte, im Vertrauen auf die größere Zahl seines
Heers, die
Schlacht bei
Najera April 1367, wurde aber gänzlich
geschlagen. Er fand jedoch in
Frankreich und
Aragonien neue Unterstützung. In der Ebene von Montiel in der
La Mancha entschied
sich März 1309 der Kampf um die
Krone zu Gunsten
Heinrichs II., der den
Bruder, als er aus Montiel zu entfliehen
suchte, mit eigener
Hand
[* 7] niederstieß.-
II. (PetrovićNjegoš), Vladika
(Bischof) von
Montenegro und serb. Dichter, geb. 13. Nov. 1813 in Njeguši,
im weltlichen
StandeRade Tomov genannt, folgte Okt. 1830 seinem Oheim
Peter I. Seine bedeutendsten Werke sind
«GorkiVjenac»
(«Der Bergkranz», 1847; beste Ausg. von
Resetar,
Belgrad
[* 10] 1892; deutsch von Kirste,
Wien
[* 11] 1886),
das Epos «Slobodijada» («Freiheitskampf
der Montenegriner») u. s. w. Auch gab er eine Sammlung
Volkslieder («Ogledalo srpsko», «Der
Serbenspiegel») heraus. Als Staatsmann hat sich Peter II um
Montenegro durch Organisation des
Landes und Errichtung
von Schulen große Verdienste erworben. Er starb -
Vgl. seine
Biographie von Lawrow (russisch, Mosk. 1887).
I. derGroße, Alexejewitsch,Kaiser von
Rußland (1682-1725), der Schöpfer von
RußlandsGröße, wurde 9. Juni
bei
Moskau
[* 18] geboren. Er war das älteste
Kind aus
ZarAlexejs zweiter
Ehe mit Natalie Naryschkin. Als sein älterer
Bruder
Feodor III. (1676-82) früh gestorben, sollte Peter, unter den
SöhnenAlexejs der einzige körperlich und
geistig gesunde, den
Thron
[* 19] besteigen, seine
Mutter die Regentschaft übernehmen und der ältere Halbbruder P.s,
Iwan, ein kränklicher
und geistesschwacher Prinz, übergangen werden. Allein P.s Halbschwester aus erster
Ehe,
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9 Sophia, wußte dies zu vereiteln. Ein Aufstand, bei dem sie sich zum erstenmal der Strelitzen bediente, brachte es dahin,
daß Iwan und Peter zwar zugleich als Zaren ausgerufen wurden, der Haupteinfluß der Regierung aber an Sophia fiel. Während nun
Sophia nach der Alleinherrschaft strebte, bildete sich der junge Zar auf dem Lustschlosse Preobrashenskoje
bei Moskau zu seinem großen Berufe aus. Geschickte Ausländer, wie der ArtillerieoffizierFranz Timmermann aus Straßburg,
[* 21] der
Schotte Patrick Gordon (s. d., Bd.
8, S. 164a) und der GenferFranz Lefort (s. d.), wurden seine Lehrer in Mathematik und Kriegswesen. Durch seine Vermählung
mit Eudoria Feodorowna Lopuchin erlangte er unter den großen Familien des Reichs einen bedeutenden
Anhang und benutzte nun die unglückliche Führung des Krieges in der Krim
[* 22] durch den Günstling Sophias, Wassilij Golizyn, um
von diesem und seiner Schwester im Staatsrat, wo er seit 1687 Sitz und Stimme genommen hatte, Rechenschaft über ihre
Verwaltung und die Anmaßung des höchsten Titels zu verlangen.
Sophia wandte sich jetzt an die altruss. Partei, deren Mißfallen Peter durch seinen Verkehr mit den Ausländern erregt hatte,
und machte durch ihre Strelitzen einen mörderischen Anschlag auf den in Preobrashensk weilenden jungen Zaren. Peter aber, rechtzeitig
gewarnt, entfloh nach dem Troizkijkloster und rief den Adel sowie die disciplinierten Truppen unter den
fremden Offizieren zu feiner Hilfe herbei. Die Hauptschuldigen wurden ergriffen und zu Tode geknutet oder nach Sibirien verbannt,
Sophia selbst wurde in ein Kloster verwiesen. Im Sept. 1689 hielt Peter in Moskau seinen Einzug als Alleinherrscher, obwohl er
der Form nach die Mitregentschaft seines BrudersIwan bis zu dessen Tode beibehielt.
Vor allem schuf er jetzt ein europäisch geschultes Heer, mit dem er zunächst im Innern gegen das Altrussentum eine gesicherte
Stellung gewann. Ebenso legte er den Grund zu einer Flotte, welche die Herrschaft auf der Ostsee und dem
SchwarzenMeere begründen sollte. Am wurde die türk. Seemacht geschlagen und durch die
von Gordon geleitete BelagerungAsow zur Übergabe gezwungen. Im April 1697 trat Peter, nicht als Zar, sondern als Mitglied einer
Gesandtschaft, eine Reise ins Ausland an, auf der er die Ostseeprovinzen und Deutschland
[* 23] besuchte und in
dem Holland.
Orte Saardam sich unter dem Namen Peter Michailow als Arbeiter niederließ, um den Schiffbau zu erlernen. Von dort ging er nach
England. Er war inWien, als ihn die Nachricht von einer neuen Empörung der altruss. Partei, die sich noch auf die Strelitzen
stützte, heimrief. Als er Aug. 1698 in Moskau eintraf, hatte Gordon den Aufstand bereits gestillt. Peter hielt nun ein blutiges
Strafgericht über die Schuldigen; an 1000 Menschen mußten sterben. Peter selbst soll sich am Foltern und Hinrichten beteiligt
haben.
Viele wurden nach Sibirien verbannt, das Korps der Strelitzen aufgehoben. Auch seine Gemahlin Eudoria,
die eine Anhängerin des Altrussentums war, ward in ein Kloster gebracht. Es begann nun die Epoche der rücksichtslosesten
Reformen. Die Erhebung der öffentlichen Abgaben wurde vereinfacht, die Nationalkleidung beschränkt, die langen Bärte beseitigt,
gegen die orient. Abgeschlossenheit der Frauen angekämpft, das Reisen ins Ausland befördert, Straßen und
Kanäle angelegt, Buchdruckereien und Schulen gestiftet und
dem Aberglauben entgegengewirkt. Peter errichtete den Senat, stiftete
zehn Regierungskollegien zur Verwaltung des Reichs, schuf einen neuen Beamtenadel durch die Errichtung des Tschin (s. d.), gab
den Städten eine Gemeindeverwaltung, änderte das Gerichtswesen, setzte aber auch die berüchtigte geheime Kanzlei zur Bekämpfung
des Widerstandes gegen seine Umformungen ein. Die Raskolniken (s. d.) suchte
Peter durch eine milde Behandlung mit den Rechtgläubigen zu versöhnen, das Mönchswesen verbesserte er. Um die Macht
des Klerus zu beschränken, ließ der Zar nach dem Tode des PatriarchenAdrian zu Moskau diese Würde unbesetzt, hob sie 1721 ganz
auf und vereinigte in sich und dem von ihm geleiteten Allerheiligsten Synod die höchste geistliche und
weltliche Macht.
Durch August II. von Polen bestimmt, nahm Peter teil an dem Nordischen Kriege gegen Karl XII. von Schweden,
[* 24] wurde aber bei Narwa
von Karl geschlagen. Während des Krieges legte er den Grund zur Stadt Petersburg,
[* 25] das
er bald zur bleibenden Residenz erkor. Karls XII. Verweilen in Polen und Sachsen,
[* 26] dann sein unglücklicher Zug
nach Rußland gaben
dem Zaren Gelegenheit, in der Schlacht bei Poltawa die schwed. Armee zu vernichten. Darauf eröffnete er, nachdem
er zuvor seinen Triumph in Moskau gefeiert, den Feldzug in Livland
[* 27] und Karelien.
Wiborg
[* 28] und Gerhold wurden 1710 erobert, Riga,
[* 29] Pernau, Regal durch Vertrag gewonnen und mit diesen Plätzen ganz Livland und
Karelien. Eine schlimme Wendung aber nahm im folgenden Jahre der türk. Krieg, den Karl XII. angestiftet hatte. Peter, am Pruth
von den fünffach überlegenen Feinden eingeschlossen, verlor hier beinahe Thron und Leben und mußte
froh sein, im Frieden am Pruth, gegen die Aufopferung Asows seine Rettung erkaufen zu können. Zur Herstellung
seiner Gesundheit ging er hierauf noch im Herbst 1711 nach Karlsbad und feierte auf der Rückkehr in
Torgau
[* 30] bei der Königin von Polen die Vermählung seines einzigen SohnesAlexej mit der Prinzessin Charlotte von Braunschweig-Wolfenbüttel.
Seine Vermählung mit Katharina (s. Katharina I.), die bei der Einnahme von Marienburg
[* 31] mit weggeführt worden war und deren
Treue ihn im türk. Kriege gerettet hatte, feierte er in Moskau, nachdem er ihr 1707 heimlich
angetraut worden war. Mitten im Kriege hatte er eine Verschwörung der altruss. Partei zu dämpfen, welche sein eigener Sohn
Alexej gegen ihn anstiftete. (S. Alexej Petrowitsch.) Erst nach dem TodeKarls XII. beendigte Peter den Krieg mit Schweden, der ihm
im Nystader Frieden 1721 die Abtretung Livlands, Esthlands und Ingermanlands brachte.
Nach dem Frieden nahm Peter den Titel eines Kaisers aller Reussen an. Wenige Monate später erklärte er seine Tochter Elisabeth
für volljährig und bestimmte zugleich daß es dem Herrscher freistehen solle, zur Thronfolge zu berufen, wen
er wolle: eine Änderung der Erbfolge, die Rußland viele Erschütterungen bereitet hat. Ein Krieg mit
Persien
[* 32] 1722-23 erwarb ihm die Städte Derbent und Baku und die ProvinzenGilan, Masenderan und Astrabad. Die Verhütung der Überschwemmungen,
welche Petersburg im Herbst oft erleiden mußte, die Fortsetzung des Ladogakanals, die Errichtung einer Akademie der Wissenschaften
die aber erst 1726 eröffnet wurde, die Fortführung seiner Reformen und ein neuer
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