(spr. -róng),François, franz. Zoolog und
Reisender, geb. zu Cérilly (Depart.
Allier), nahm 1800-4
an der Baudinschen Expedition nach der
Südsee teil und starb in Cérilly.
Sein Hauptwerk ist die «Voyage de découvertes
aux terres australes» (mit Freycinet, 2 Bde., Par.
1807-10; 2. Aufl., 4 Bde., 1824-25).
Adele, Schauspielerin, Gattin von
AdolfGlaßbrenner (s. d.). ^[= Adolf, humoristischer und satir. Schriftsteller, geb. 27. März 1810 in Berlin, redigierte seit ...]
1)
Arrondissement im nordfranz. Depart.
Somme, hat auf 1203,48 qkm (1891) 100 716 E., 8 Kantone und 180 Gemeinden. - 2) Festung
[* 4] dritter
Klasse und Hauptstadt des
Arrondissements Péronne und ehemals von Santerre, rechts an der
Somme, die
hier mit der zufließenden Cologne einen großen fischreichen
Teich mit von Gemüsegärten bedeckten
Inseln bildet, an den
Linien
Paris-Cambrai und
Albert-Ham der Nordbahn, hat (1891) 3803, als Gemeinde 4746 E., in Garnison einen
Teil des 120. Infanterieregiments,
einen Gerichtshof erster Instanz, Schiedsgericht, College, 5
Kirchen (St.
Jean, aus dem 16. Jahrh., mit
schönem
Portal,
Gittern und Gemälden), ein got. Rathaus mit
Glockenturm und ein altes Schloß mit 4
Türmen aus dem Mittelalter.
- Péronne gehörte im 9. und 10. Jahrh. den
Grafen von
Vermandois; schloß hier
Karl der Kühne mit
Ludwig XI. einen für diesen schimpflichen
Vertrag; wurde Péronne von den
Deutschen eingeschlossen und mußte sich ergeben. 12 km
südöstlich liegt das Dorf
Testry (jetzt
Tertry, 367 E.), wo Pippin von Heristal 687 siegte.
Corda, Gattung parasitischer
Pilze
[* 5] aus der nach ihr benannten Familie der
Peronosporeen
(s. d.). Sämtliche
Arten schmarotzen auf
Phanerogamen und entwickeln ihr Mycelium im Innern der Gewebe
[* 6] der Wirtspflanze; es
besteht aus vielfach verzweigten, nicht durch Querwände gefächerten
Hyphen, die in den Intercellularräumen vegetieren und
von hier aus Haustorien von verschiedenartiger Form in das
Innere der Zellen senden. Die conidientragenden
Hyphen treten durch die
Epidermis,
[* 7] meist durch die
Spaltöffnungen hindurch, an die Oberfläche und besitzen eine bäumchenartige
Verzweigung, auf jedem Zweige wird nur eine
Conidie gebildet, wodurch sich diese Gattung von Phytophtora (s. d.) unterscheidet.
Die
Conidien von Peronospora keimen entweder mit einem Keimschlauch oder entlassen ihren
Inhalt in Form mehrerer
Schwärmsporen, die, nachdem sie auf einer geeigneten Wirtspflanze zur Ruhe gekommen sind, mitteis eines Keimschlauchs
entweder durch die
Spaltöffnungen oder auch durch die Außenwände der
Epidermis hindurch in das
Innere wachsen.
Außer der
Fortpflanzung mit
Conidien besitzen die Peronospora-Arten noch eine solche durch geschlechtlich erzeugte
Oosporen.
Man teilt die
Arten dieser Gattung gewöhnlich nach den Nährpflanzen ein, auf denen sie schmarotzen: doch ist diese
Einteilung
eine sehr bedenkliche, weil manche Formen höchst wahrscheinlich aus sehr verschiedenen
Pflanzen gedeihen können. Die bekanntesten
Arten sind: die Peronospora nivea De By.,
die in den
Blättern mancher
Umbelliferen,
[* 8] wie
Petersilie,
Möhren u. a., lebt und durch ihre
Conidienträger
weiße, schimmelartige
Überzüge auf der Unterseite der
Blätter bildet, und die Peronospora parasitica De By.,
die auf
Stengeln,
Blättern und Blütenständen zahlreicher Kruciferen,
[* 9] wie auf dem Hirtentäschel, dem
Goldlack, auf Raps und
Dotter vorkommt und hier einen dichten weißen
Überzug, oft auch eine hypertrophische Anschwellung der
befallenen Stengelteile verursacht; sie kommt gewöhnlich in Gemeinschaft mit einem andern
Pilz
[* 10] aus derselben Familie, dem
weißen Rost (Cystopus candidus De By., s.
Cystopus) vor.
Die früher nur in Nordamerika
[* 11] vorkommende Peronospora viticola De By.,
die auf verschiedenen Weinsorten ein Verschrumpfen der
Blätter hervorruft, ist auch in Europa
[* 12] häufig
aufgetreten. Sie bildet rasenartige
Überzüge auf der Unterseite der
Blätter und geht auch auf die jungen Zweige über. Auf
verschiedenen
Kompositen,
[* 13] besonders auf
Salat,
Cichorien,
Artischocken kommt ebenfalls ein hierher gehöriger
Pilz, die Peronospora gangliformis
De By., vor. Außerdem finden sich Peronospora-Arten
auf zahlreichen andern kultivierten und wild wachsenden
Phanerogamen. Fast immer bewirken sie ein
Absterben
der befallenen
Teile, indem diese verschrumpfen oder in Fäulnis übergehen.
(Peronosporĕae), Pilzfamilie aus der Gruppe der
Phycomyceten (s. d.). Die
Arten sind sämtlich
Parasiten
auf phanerogamen
Pflanzen und leben endophyt in den Geweben derselben. Das Mycelium ist vielfach verzweigt, aber ohne Querwände
in denHyphen. Die Fortpflanzung geschieht auf zweierlei Art: einmal durch
Conidien, die auf besondern,
nach außen tretenden
Conidienträgern gebildet werden, welch letztere gewöhnlich aus den
Spaltöffnungen hervortreten und
auf den befallenen Pflanzenteilen weiße oder graue schimmelartige
Überzüge bilden.
Die auf diese
Weise entwickelten
Conidien verbreiten den
Pilz weiter, indem sie entweder bei ihrer Reife
Schwärmsporen austreten lassen oder einen Keimschlauch bilden. Die ungeschlechtliche Fortpflanzung ist jedenfalls die
ausgiebigste, außerdem werden aber auch noch geschlechtlich erzeugte Oosporen entwickelt, die aus dem
Inhalt eines
Oogoniums
durch
Vereinigung mit dem
Inhalt eines Antheridiums entstehen. Die Oosporen werden im Innern der Gewebe der Wirtspflanze gebildet
und umgeben sich in der Regel mit einem festen Exosporium, so daß sie als
Dauersporen funktionieren und
nach dem
Absterben und Verfaulen der Nährpflanze den
Pilz auf andere
Pflanzen übertragen können. Dieselben keimen erst nach
einer Überwinterung und ihr
Inhalt zerfällt dabei gewöhnlich in eine ziemliche Anzahl
Schwärmsporen. Die
Bildung von
Oosporen ist jedoch bei zahlreichen Peronosporeen noch nicht beobachtet; so hat man z. B.
bei dem vielfach untersuchten
Pilz, der die Kartoffelkrankheit (s. d.) hervorruft, noch keine Oosporen
aufgefunden.
Die Wirkung der Peronosporeen auf die Wirtspflanzen besteht hauptsächlich darin, daß sie ein Vertrocknen oder Verfaulen
der befallenen Pflanzenteile hervorrufen und hier und da auch Anschwellungen der
¶
mehr
Stengel
[* 15] oder Früchte verursachen. Sie sind deshalb für die Nährpflanze sehr schädlich, denn bei der leichten Ausbreitung
durch Conidien, besonders bei länger andauernder feuchter Witterung, verursachen sie sehr häufig ein Absterben oder Verfaulen
der ganzen Pflanzen. Mehrere Arten finden sich auf wichtigen Kulturpflanzen, wie auf der Kartoffel, dem Weinstock, auf
Raps, und können hier großen Verlust in der Ernte
[* 16] herbeiführen.