stand des Pergamént vorn Knoten der
Bahn,
d. i. der an der
Sonne
[* 2] gemessene Winkel
[* 3] zwischen Pergamént und Knoten, ist eins der Elemente (s. d.)
der
Bahn.
Bei den elliptischen
Bahnen bildet das Pergamént den einen Endpunkt der großen
Achse, während man den entsprechenden andern
Endpunkt derselben als
Aphel oderSonnenferne bezeichnet,
weil er am weitesten von der im
Brennpunkt stehenden
Sonne entfernt ist.
Im P. ist die
Geschwindigkeit der Himmelskörper am größten, im
Aphel am kleinsten. Pergamént und
Aphel zusammen
heißen
Apsiden (s. d.) der
Bahn.
athenischer Staatsmann, geb. 493
v. Chr. Sein
Vater Xanthippus, der
Sieger von Mykale, gehörte dem Priestergeschlecht
der Buzygen, seine
Mutter Agariste, die Nichte des demokratischen
ReformersKleisthenes, dem der
Alkmäoniden
an. Perikles begann seine öffentliche Laufbahn 462 mit einer
Anklage des damals herrschenden Führers der
Aristokratie,
Kimon. Damit
drang er nicht durch, aber kurz darauf brach er mit Ephialtes gemeinsam die Übermacht des Areopags und beschränkte diesen
auf die Blutgerichtsbarkeit.
Weitere demokratische Maßnahmen folgten: die Zuständigkeit der
Geschworenengerichte (Heliasten) wurde
erweitert und ein mäßiger Richtersold eingeführt, auch die sog. Theorika (vom
Staat gezahlte Festgelder) wurden für die
ärmern
Bürger eingerichtet, um diesen die Feier der oft mehrtägigen Feste zu ermöglichen. So gewann er nach und nach
Kimon
gegenüber die Oberhand; schließlich söhnte er sich mit ihm aus. Nach
KimonsTode (449) aber wurde Perikles, nachdem
der neue Führer der
Aristokraten, Thukydides, des Melesias Sohn, rasch durch Ostracismus beseitigt war, zu einer Art von
Herrscher über
Athen.
[* 4]
Der gesetzliche
Grund, auf dem er seinen Einfluß aufbaute, war das Kriegsamt der
Strategie, zu dem er 15 Jahre lang
jahraus jahrein gewählt wurde; die
Mittel, mit denen er ihn erhielt, waren sein großes staatsmännisches
Wissen und seine
Rednergabe, von der uns die berühmte Leichenrede des Perikles bei dem Geschichtschreiber Thukydides eine
Ahnung geben kann, auch
wenn Thukydides die Rede geformt hat; man nannte Perikles deshalb den Olympier. Vor seiner Alleinherrschaft
hat Perikles außer den genannten Maßregeln namentlich den
Bau der langen
Mauern und den
Ausbau der durch sie mit
Athen verbundenen
Hafenstadt des Peiraieus betrieben und sich als Feldherr bei dem ersten
Konflikt zwischen
Athen und
Sparta nach den
Perserkriegen
(459–445) beteiligt.
Danach ist seine Hauptthätigkeit friedlich gewesen: von seiten
Spartas sicherte der sog. Dreißigjährige
Friede, 445, von seiten
Persiens der sog. kimonische, um 449, beide P.’ Werk, die Ruhe. (S.
Griechenland,
[* 5] Geschichte.) Seine
Politik war im
Grunde konservativ;
sie erstrebte einerseits volle Ausgestaltung und innere Festigung des attischen Seereichs
und der attischen Seemachtstellung, andererseits Vorbereitung des unvermeidlichen Entscheidungskampfes
mit
Sparta.
Die durch Perikles in
Athen veranlaßten herrlichen Bauten (Odeum,
Parthenon, Propyläen, s. d.) haben zum guten
Teil auch
den polit. Zweck gehabt,
Athens Vormachtstellung äußerlich zu
zeigen. Obwohl so Perikles in erster Linie Staatsmann war, hat er
sich doch auch als Feldherr bewährt, bei der Niederwerfung des aufständischen Euböa (445) und
Samos
(441–440), endlich im
PeloponnesischenKriege. Dabei war Perikles einer der gebildetsten und vielseitigsten
Männer seiner Zeit:
seine Bauten wie seine Freundschaft mit dem
PhilosophenAnaxagoras, dem Dichter
Sophokles, dem Bildhauer
Phidias u. a. geben
davon ein beredtes Zeugnis. In seiner Geliebten, dann seiner zweiten Gattin, derAspasia (s. d.), gewann
er eine gleichgestimmte Gefährtin. Perikles starb im Sept. 429 an der
Pest. Unter den aus dem
Altertum erhaltenen Porträtbüsten
ist die im
Vatikan
[* 6] zu
Rom
[* 7] bekannt (s.
Tafel:
Griechische KunstII,
[* 1]
Fig. 12).
Außer den
Schilderungen bei Thukydides und dem Leben des Perikles von Plutarch vgl.
Oncken, Athen und Hellas,
Tl. 2 (Lpz. 1866);
Filleul, Histoire du siècle dePerikles (2 Bde., Par.
1873; deutsch von Döhler, 2 Bde., Lpz.
1874–75);
biblische
Abschnitte, die in fester Verteilung auf die einzelnen Fest-,
Sonn- und wohl
auch Wochentage des Jahres bei den Gottesdiensten als Lesestücke (Lektionen, s. d.)
und Predigttexte gebraucht werden.
Schon in den ältesten
Zeiten der christl.
Kirche wurden solche Perikopen festgestellt, und die
verschiedenen
Teile der christl.
Kirche haben sich je ihre besondern Perikopen gebildet. Die noch jetzt in der röm.-kath.
und mit einigen Abänderungen auch in der luth.Kirche amtlich vorgeschriebenen Perikopen bilden zwei Reihen
für das Jahr, deren eine ausschließlich
Abschnitte aus den
Evangelien, und deren andere solche aus den
Episteln und aus der
Apostelgeschichte nebst einigen alttestamentlichen
Stellen enthält.
Ihre Auswahl und
Anordnung stammt der Hauptsache nach aus dem 5. oder 6. Jahrh. Man bezeichnet sie deshalb
gewöhnlich als die alten im Unterschiede von den vielen neuern Perikopen, die in der evang.
Kirche seit dem Ende des 18. Jahrh, aufgestellt und in manchen Landeskirchen amtlich eingeführt sind. Darüber, ob nur
über die Perikopen oder auch über andere Bibelstellen gepredigt werden darf (Perikopenzwang oder Perikopenfreiheit),
ist in der luth.
Kirche viel gestritten worden, während die reform.
Kirche diesen Zwang von vornherein
beseitigt hat.
In der neuern Zeit ist auch in der luth.
Kirche der früher überwiegend geltende Perikopenzwang meistens aufgegeben oder
wenigstens durch Einführung mehrfacher, nebeneinander bestehender Perikopenreihen gemildert worden. –
Vgl. ErnstRanke,
Das kirchliche Perikopensystem aus den ältesten
Urkunden der röm. Liturgie dargelegt (Berl. 1847);
ders.,
Kritische Zusammenstellung der innerhalb der evang.
KircheDeutschlands
[* 9] eingeführten neuen Perikopenkreise (ebd. 1850);