verbleibende, die am schwersten siedenden und beim Erkalten erstarrenden Anteile umfassende
Rückstand, der den Schuhmachern
zum Steifmachen des Nähzwirns, im
Schiffbau zum
Kalfatern des Schiffsrumpfs dient. Das hellere Faß- oder Brauerpech wird
durch Erhitzen von Fichtenharz gewonnen, dem dadurch der Terpentinölgeruch genommen wird. Die beste Sorte stammt aus dem
sächs. Vogtlande. Als Ersatz des Faßpechs dient vielfach die Faßglasur,
ein Lösung von
Kolophonium,
Schellack,
Terpentin und gelbem
Wachs in
Alkohol, über
Weißpech s. Fichtenharz.
oder
Pöchlarn, Stadt im Gerichtsbezirk
Melk der österr. Bezirkshauptmannschaft St. Pölten in Niederösterreich,
am rechten Donauufer und an den Linien
Wien-Salzburg und Pechlarn-Kienberg-Gaming (38 km) der Österr. Staatsbahnen,
[* 2] Station der Donaudampfer, hat (1890) 591, als Gemeinde 1036 E., alte
Bastionen und in der Umgegend Safranbau. Die
Römer
[* 3] hatten
in der nächsten Nähe einen ihrer wichtigsten Militärposten in Noricum, Arelape, eine
Kolonie des
KaisersClaudius für
die
Veteranen der 6.
Legion und später
Station eines
Teils der Donauflottille und dalmatischer Reiter. Im
Nibelungenlied wird
Bechelaren als Sitz des sagenhaften Markgrafen
Rüdiger (s. d.) bezeichnet. Pechlarn war bis 1810 unter der Herrschaft
des Domkapitels von
Regensburg.
[* 4]
Pecherker, ein unten offener
Balkon an mittelalterlichen Befestigungen, um siedendes
Pech,
heißes Wasser u. s. w. auf den Feind herabschütten zu können.
ein glasiges oder halbglasiges Gestein von dunkelgrünen, braunen, schmutzigroten und schwarzen
Farben und
ausgezeichnetem
Fettglanz, das die als wasserhaltiges amorphes
Glas
[* 6] ausgebildete Erstarrungsform einerseits der ältern Quarz-
oder Felsitporphyre, andererseits der jüngern Rhyolith- und Trachytgesteine darstellt, wonach man den
Felsitpechstein und den
Trachytpechstein unterscheidet. Der erstere findet sich ausgezeichnet in der Gegend von Meißen
[* 7] und
andern Orten als Lager
[* 8] in dem sächs. Rotliegenden, in dem Porphyrgebiet von
Bozen,
[* 9] westlich von
Lugano, auf der schott.
InselArran; der letztere in den trachytischen
Regionen von
Ungarn,
[* 10]
Island,
[* 11]
Armenien undItalien.
[* 12]
Fig. 4 der
Tafel: DünnschliffeinmikroskopischerVergrößerung zeigt einen
Trachytpechstein aus den Euganeen unter dem Mikroskop
[* 13] im gewöhnlichen Licht.
[* 14] Manchmal sind farblose oder weiße Feldspatkrystalle in dem
Glase des Pechstein porphyrartig ausgeschieden;
mikroskopisch sind
Orthoklas, Plagioklas, Angit, Enstatit,
Biotit,
Magnetit,
Zirkon
[* 15] darin zu gewahren: die erstern Pechstein sind außerdem
mehr durch felsitische
Substanz, die letztern mehr durch mikrolithische Gebilde entglast, beide weisen oft Fluktuationserscheinungen
auf.
Ihre chem. Konstitution ist, nach Abrechnung des bis zu 9 Proz.
betragenden chemisch gebundenen Wassers, genau dieselbe, wie die der oben genannten
Eruptivgesteine, mit denen sie geologisch
zusammenhängen. Möglicherweise sind gewisse Quarzporphyre als Umwandlungsprodukte von Pechstein zu
deuten, indem die Glassubstanz der letztern sich infolge von Verwitterungsprozessen in feinstkrystallinische
Aggregate umsetzte.
Friedr.,Maler, Zeichner und Kunstschriftsteller, geb. zu Konstanz,
[* 17] lernte zuerst als Lithograph
seit 1833 in
München,
[* 18] worauf er sich in
Dresden
[* 19] als Mitarbeiter an dem lithogr. Werke Hanfstängls aus
der
Dresdener Gemäldegalerie beteiligte. 1839 ging er nach
Paris,
[* 20] wo er sich unter Delaroche der Malerei widmete. Nach seiner
Rückkehr lebte er in
München,
Leipzig,
[* 21]
Dresden,
London
[* 22] und
Frankfurt
[* 23] a. M., im
Bildnis wie im Genrefache und in polit. Karikaturen
thätig. 1851–54 verweilte er inItalien, besonders mit kunstgeschichtlichen
Studien beschäftigt, deren
Resultate er in dem Werke
«Südfrüchte» (2 Bde., Lpz.
1854) niederlegte. Daneben entstanden zwei größere
Bilder, Scenen aus der
ÜbergabeVenedigs an Radetzky 1849. Seit 1854 lebte
Pecht wieder in
München, meist mit
Darstellungen aus dem Leben von
Goethe undSchiller, insbesondere (in Gemeinschaft
mit
Arth. von
Ramberg) mit der «Schiller-Galerie» (Lpz.
1855–59 erschienen zur hundertjährigen Jubelfeier von
SchillersGeburtstage, 50
Blatt;
[* 24] Oktavausg. 1869),
«Goethe-Galerie»
(ebd. 1861–62, 50
Blatt; Oktavausg. 1873) und «Lessing-Galerie» (ebd. 1866–68, 30
Blatt; Oktavausg. 1879) beschäftigt.
Dazu kam später noch die mit
Makart, Hofmann u. a. unternommene (Lpz. 1870–76 erschienene)
«Shakespeare-Galerie» (36
Blatt). Mit zwei Monumentalarbeiten, den 1868–71 im
Münchener Maximilianeum
al fresco ausgeführten Feldherren- und Staatsmännerbildern und den 1869–77 in Gemeinschaft mit Fr. Schwörer im Konziliumssaal
in Konstanz ausgeführten, die Geschichte der Stadt darstellenden Fresken beschloß er seine künstlerische Thätigkeit,
um sich ganz der schriftstellerischen zu widmen. Er hatte schon seit langem die Kunstproduktion in kritischen
Zeitungsartikeln (besonders in der
«Allgemeinen Zeitung») beleuchtet. Seine Kritiken über die
Ausstellungen in
Paris 1867,
in
München 1876, in
Paris 1878 und in
München 1883 sind auch in Buchform erschienen. Nebenher gingen «Deutsche
[* 25] Künstler des 19. Jahrh.» (4 Bde.,
Nördl. 1877–85). Dann folgte die «Geschichte der
Münchener Kunst im 19. Jahrh.»
(Münch. 1886–87)
und Memoiren u. d. T. «Aus meiner Zeit»
(2 Bde., ebd. 1894). Pecht ist Herausgeber der «Kunst
für
Alle»
(München, seit 1885).
Eduard, Forschungsreisender, geb. in Zöschen bei Merseburg,
[* 27] studierte Naturwissenschaften zu
Leipzig und ist seit 1886 Professor für Erd- und
Völkerkunde in
Jena.
[* 28]
Seine vor drei Jahrzehnten begonnenen
Reisen erstreckten sich auf Westindien,
[* 29] Nord- und
Südamerika,
[* 30] die Küstenländer und
Inselwelt des Atlantischen und
Stillen Oceans, das Südliche
Eismeer,
Beringstraße und Nördliche
Eismeer.