(Patznaunthal), Hochgebirgsthal in Nordtirol, zur österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Landeck gehörig, ein Seitenthal des
StanzerThales, zwischen der Fervallgruppe im N. und der Samnaun- und Fermuntgruppe
im S., wird von der forellenreichen Trisanna durchflossen. Das Paznaunthal ist 35 km lang, hat eine mittlere
Erhebung von 1411 m und 3036 E.
Großartig ist die Jamthaler Gebirgsgruppe mit
Gletschern. Das Paznaunthal ist durch eine
Straße von der Arlbergbahnstation
Pians bis
Galtür (31 km) erschlossen worden. Hauptorte sind See (371 E.), Kappl (1689 E.), Ischgl (664 E.) und
Galtür (312 E.). –
Vgl.
Pfister, Das Montavon und obere Paznaun (Augsb. 1884).
noch blühendes florentin. Patriciergeschlecht, bekannt durch die von JacopoPazzi und dessen Neffen
FrancescoPazzi 1478 aus Familienfeindschaft gegen die Medici angezettelte, von Papst
Sixtus IV. unterstützte
Verschwörung. An der
Spitze derselben standen neben
Francesco Pazzi Girolamo Riario und der Erzbischof
Francesco de’
Salviati.
Giuliano de’ Medici fiel 26. April unter den
Dolchen der Verschwörer,
Lorenzo entkam in die
Sakristei. Der Versuch des
Francesco
de’
Salviati, sich gleichzeitig des Palazzo Vecchio und der Prioren zu bemächtigen, mißlang; ebenso
der Aufruf des Jacopo Pazzi zur
Freiheit.
Florenz
[* 7] ergriff vielmehr Partei für die Medici; die Verschworenen wurden ergriffen und teils niedergemacht, teils am
Palazzo Vecchio aufgeknüpft; so
Salviati und
Francesco Pazzi und etwas später der auf der Flucht ergriffene Jacopo. Von den
Pazzi entging nur
Guglielmo, der SchwagerLorenzos de’ Medici, dem
Tode und Vermögensverlust. Der
Krieg gegen
Sixtus IV. und Neapel,
[* 8] welcher sich an diesen Versuch knüpfte, endete erst 1484. Der Palazzo Pazzi della Congiura
heißt jetzt Palazzo Quaratesi. Die Geschichte der Verschwörung schrieb Agnolo Poliziano (Flor.
1478); berühmt ist deren
Schilderung durch Machiavelli in den «Istoriefiorentine».
Alfieri nahm sie zum Vorwurf eines
Dramas. –
Vgl. E.
Franz, Die Verschwörung der Pazzi (Regensb. 1879);
Fr. Hoffmann, Die Verschwörung
der Pazzi Sittengemälde aus den
TagenLorenzos de’ Medici
(Bas. 1880).
Staate Massachusetts, 20 km nordöstlich von
Boston,
[* 10]
Vorort
von Salem, mit sehr bedeutender Fabrikation von
Marokko- und anderm Leder, großen Leimwerken, Schuh-,
Sohlen- und andern Fabriken und (1890) 10158 E. Es erhielt seinen
Namen zu Ehren des hier geborenen Philanthropen
GeorgePeabody
(s. d.).
(spr. pihbödi),George, engl.-amerik. Philanthrop, geb. in dem Städtchen
South-Danvers (jetzt Peabody)
in Massachusetts, wurde
Kaufmann und nahm beim
Ausbruch des
Krieges von 1812 gegen England als Freiwilliger Dienste
[* 12] in der amerik.
Armee. Nach dem Frieden wurde er Mitbegründer eines Tuchgeschäfts in
Baltimore,
[* 13] 1829
Chef der Firma. 1837 siedelte
er nach
London
[* 14] über, wo er ein großartiges
Agentur- und
Wechselgeschäft betrieb
(G. Peabody +
Co.). 1852 beförderte er durch ansehnliche
Geldbeiträge die unter
Kanes Leitung organisierte amerik. Expedition in das Polarmeer zur Aufsuchung
Sir John
Franklins. In
dasselbe Jahr fällt
die erste seiner großartigen philanthropischen Schenkungen (100000 Doll.)
sowie die Gründung des nach ihm benannten Peabody-Instituts zu
Baltimore, in das J. 1862 die Errichtung von Arbeiterhäusern
in
London. Peabody starb in
London. Eine
Statue (von
Story) wurde ihm 1871 in
London errichtet. – Sein Leben beschrieb
Peabody A. Hanaford (Bost. 1866).
vonDerby (spr. pihk),Teil der Penninekette im NW. der engl.
Grafschaft Derby, Hochland, etwa 50 km lang und 35 km
breit, zwischen
Ashborne im
S. und
Glossop im N. Die höchsten Gipfel sind Kinderscout oder The
Peak (604 m) im N.
und
Axe Edge (552 m) bei
Buxton. Der sog.
High Peak im N. ist eine öde Hügelgegend. Die Gegend wird vom
Derwent durchflossen
und zeigt malerische Schluchten, intermittierende
Quellen und Tropfsteinhöhlen. (S.
Castleton.) Hier liegt auch Haddon-Hall
und Chatsworth, der Sitz des
Herzogs von
Devonshire.
(spr. peckäh), franz. Landstrich, s.
Aiguesmortes. ^[= (spr. ähgmórt; lat. Aquae mortuae), Hauptstadt des Kantons A. (186,85 qkm, 3 Gemeinden, 7148 ...]
verbleibende, die am schwersten siedenden und beim Erkalten erstarrenden Anteile umfassende Rückstand, der den Schuhmachern
zum Steifmachen des Nähzwirns, im Schiffbau zum Kalfatern des Schiffsrumpfs dient. Das hellere Faß- oder Brauerpech wird
durch Erhitzen von Fichtenharz gewonnen, dem dadurch der Terpentinölgeruch genommen wird. Die beste Sorte stammt aus dem
sächs. Vogtlande. Als Ersatz des Faßpechs dient vielfach die Faßglasur,
ein Lösung von Kolophonium, Schellack, Terpentin und gelbem Wachs in Alkohol, über Weißpech s. Fichtenharz.