triots) gebrauchte
Name für die Opposition gegen das Ministerium
Walpoles (s. Orford), die sich aus seiner eigenen
Whigpartei
bildete und der sich die wenigen
Tories anschlossen. - In neuerer Zeit Bezeichnung für verschiedene polit. Parteien, insbesondere
nannten sich so
(Patriotenpartei) bis 1887 die Ultramontanen (Centrumspartei) in
Bayern.
[* 2]
ein von
PaulDéroulède (s. d.),
PaulBert und Anatole de la Forge 1880 gegründeter, 1889 aufgelöster
franz.
Verein zur Pflege des Revanchegedankens. (S.
Frankreich, Geschichte.) Die Patriotenliga wurde 1895 unter dem
Namen «Patriotische
Liga der franz. Interessen» unter dem Vorsitz
Déroulèdes wiederhergestellt.
in der prot.
Theologie die Wissenschaft, die vom Leben, von den
Schriften und
Lehren
[* 4] der Kirchenväter (s. d.) handelt, während
die Patrístik in der kath.
Theologie die
Lehren der
Väter, Kirchenschriftsteller und
Kirchenlehrer bis ins 13. Jahrh. behandelt. Neuerdings
wird in der prot. Wissenschaft der
Stoff der frühern Patrístik zur kirchlichen Litteraturgeschichte und Dogmengeschichte
gestaltet. (S.
Patrologie.) -
Vgl. protestantischerseits: Engelhardt, Litterar.
Leitfaden zu Vorlesungen über die Patrístik
(Erlangen
[* 5] 1822);
Bernhardy, Grundriß der röm. Litteratur (5. Bearbeitung, Braunschw.
1872);
Ebert,Allgemeine Geschichte der Litteratur des Mittelalters im
Abendland (2 Bde., Lpz. 1874-80):
Bernhardy, Grundriß der griech. Litteratur (2
Tle.,
Halle
[* 6] 1876-80);
Teuffel, Geschichte der röm. Litteratur (5. Aufl., Lpz.
1890);
diese Werke behandeln die kirchliche Litteratur zum
Teil mit; katholischerseits: Möhler,
Patrologie, Bd. 1 (Regensb.
1839);
Nirschl, Lehrbuch der
Patrologie und Patrístik (3 Bde., Mainz
[* 7] 1881-85);
Alzog, Grundriß der
Patrologie (4. Aufl., Freib. i. Br.
1888);
(vom lat. pater), in der
Stempelschneidekunst der Stahlstempel, mit dem Formen zum Letterngusse erzeugt werden;
derselbe muß die Form des Letternbildes haben, links geschnitten und gehärtet sein. Die Form,
Mater oder Matrize (s. d.)
genannt, wird erzeugt, indem man diese
Stempel in ein Stückchen Kupfer
[* 8] einprägt und dieses dann so bearbeitet
(justiert), daß es in richtiger
Lage ins
Meßinstrument gebracht werden kann. Außerdem nennt man auch die Schraube, deren
man sich bedient, um eine Schraubenmutter,
Mater oder Matrize zu schneiden und zu regulieren, eine Vaterschraube oder Patrize. Ebenso
wendet man oft bei galvanoplastischen
Arbeiten die Benennung Patrize für das Original an, von welchem eine
Mater durch Niederschlag oder Abformung hergestellt wird.
nach
Homers «Ilias» der Waffengenosse des
Achilleus, war der Sohn des
Argonauten Menoitios und der Sthenele.
Ohne Vorbedacht tötete er zu
Opus beim Würfelspieldes Amphidamas Sohn, Kleitonymos. Sein
Vater entzog
ihn der
Rache durch die Flucht und brachte ihn nach
Phthia zum
Peleus, der den
Knaben freundlich aufnahm und als seines
Sohnes
Genossen erzog. Patroklos folgte dem
Achilleus nach
Troja
[* 9] und blieb lange Zeit thatenlos wie dieser, der zürnend
keinen
Anteil am Kampfe nahm.
Endlich aber,
als die
Not der Griechen stieg, zog er doch aus, in des
Achilleus Rüstung
[* 10] gekleidet. Der Kampf, den er begann, war glänzend.
Allein von
Apollon
[* 11] betäubt und wehrlos gemacht, wurde er von Euphorbos durchbohrt und von
Hektor vollends getötet. Die Griechen
retteten den
Leichnam, bestatteten ihn und stellten Leichenspiele an;
Achilleus aber beschloß, den Freund zu rächen und ihm
in den
Tod zu folgen. Eine wahrscheinlich aus der Zeit des Praxiteles und Skopas stammende Marmorgruppe,
Menelaos
[* 12] mit dem
Leichnam
des Patroklos darstellend (s.
Tafel:
Griechische Kunst II,
[* 1]
Fig. 17), wird in der
Loggia dei Lanzi zu
Florenz
[* 13] aufbewahrt.
im kath.-theol. Sprachgebrauch derjenige
Teil der histor.-dogmatischen
Theologie, der sich mit dem Leben und den
Schriften der
Kirchenväter (s. d.) beschäftigt, meist mit der
Patristik (s. d.) verbunden.
(frz.), in der Drechslerei eine Schraubenspindel, die
auf den rückwärts gelegenen
Teil der Drehbankspindel gesteckt wird, um mit Hilfe eines gegen das
Werkstück wirkenden
Drehstahls
ein Gewinde von gleicher
Steigung auf der
Drehbank
[* 14] zu schneiden;
in der Guillochiermaschine eine dem
Muster der Guillochierung
entsprechend am Rande ausgezackte Scheibe (s.
Guillochieren);
[* 15]
Meist gebraucht man Patrone für das mit der Pulverladung durch eine Hülse,
[* 18] in der neuerdings auch das Zündmittel
sitzt, fest verbundene
Geschoß.
[* 19] In der deutschen
Armee wird nur die Munition der
Handfeuerwaffen
[* 20] Patrone genannt,
während die fertig gemachte Ladung eines
Geschützes Kartusche (s. d.) heißt; in der österr.
Armee ist der
Name Patrone für beide
üblich. Für die Kriegshandfeuerwaffen sind jetzt Metallpatronen (s. d.) im
Gebrauch, weil durch diese ein guter Gasabschluß nach rückwärts bewirkt und die Ladung besser gegen
Witterungseinflüsse und
Stoß geschützt wird. (S. auch
Handfeuerwaffen.) Die
Jagdgewehre (s. d.) haben in der Regel Patrone aus
Kartonpapier mit Metallboden.
Man unterscheidet beim Militär scharfe, Platz- und Exerzierpatronen. Im Gegensatz zur scharfen Patrone (mit Bleigeschoß)
dient die Platzpatrone nur zu
Übungen; sie soll nur den
Knall hervorbringen und hat zu diesem Zweck eine
geringe Pulverladung, während das
Geschoß durch einen unschädlichen pfropfen aus
Wachs,
Pappe oder gepreßtem Holz
[* 21] ersetzt
ist. Die Exerzierpatrone dient zur Einübung der Mannschaften bei Handhabung des Gewehrs und seiner Munition; sie hat keine
Pulverladung und ein meist aus Holz gefertigtes oder durch eine Verlängerung
[* 22] der Patronenhülse ersetztes
Geschoß. Den ersten Bedarf an Patrone trägt der
Mann in den
Patronentaschen (s. d.), die auf den Leibriemen geschoben werden. (S.
Munition.) Die Anwendung von Metallpatronen bei
Geschützen, die gleichzeitig die
Zündung enthalten, ist gegenwärtig Gegenstand
von Versuchen. (S. Einheitspatrone,
Kartätschgeschütze.)