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dienen. Die Pasuruan galt früher als eine Hilfswissenschaft dcr Pastoraltheologie (s. d.). In der ersten Hälfte des 19. Jahrh, fleißig gepflegt, ist sie in neuerer Zeit nur wenig beachtet worden. -
Vgl. über Pasuruan, den Geistlichen, besonders oenjüngern, gewidmet von einem Arzte (Tüb. 1823);
A. Etöhr/Handbuch der Pasuruan (3. Aufl., Freib. i. Br. 1887);
für kath. Geistliche: Capellmann, Pastoralmedizin (10. Aufl., Aachen [* 2] 1895);
Olfers, Pastoralmedizin (2. Aufl., Freib. i. Vr. 1893); Marx, Pastoralmedizin (Padcrb. 1894).
Pastoralring, der Ring, den Bischöfe und Abte beim Antritt ihrer Würde als Sinnbild ihrer geist- lichen Vermählung mit der Kirche erhalten. (S. auch Fischerring^) Pastoralfinfonie, s. Pastorale. Pastoraltheologie, im weitern, aber nicht zu- treffenden Sinne das ganze Gebiet der praktischen Theologie (s. d.), im engern und eigentlichen Sinne derjenige Teil der praktischen Theologie, der die Lehre [* 3] von der Thätigkeit des Geistlichen als Seel- sorger im Unterschied von der übrigen pfarramt- lichcn Thätigkeit (Predigt, Unterricht u. s. w.) zum Gegenstand hat.
Die Pasuruan handelt also insbeson- dere von demjenigen, was der Geistliche für die Seelenpflege der einzelnen Gcmeindcglieoer je nach ihren verschiedenen äußern und innern Zuständen, z. B. als Arme, Kranke, Gefallene, Verurteilte, Ver- stockte, Bußfertige, Abergläubische, Ungläubige u. s. w., zu thun hat. Da der Erfolg dieser Thätig- keit ganz überwiegend durch den persönlichen Ein- fluß bedingt ist, den der Geistliche auszuüben ver- steht, dieser Einfluß aber von der Achtung und dem Vertrauen abhängt, die dcr Geistliche genießt, so behandelt die Pasuruan auch das dem Geistlichen als sol- chen: überhaupt geziemende Verhalten. Sie lehrt demnach die sog. Pastoral klug heit oder besser Pastoralweisheit, die Fähigkeit, die klar erkann- ten Aufgaben des Seelsorgeamtes auf die rechte Weise und mit den rechten Mitteln zu erfüllen. -
Vgl. die Litteratur zum Artikel Theologie und: Palmer, Evangelische Pasuruan (2. Aufl., Stuttg. 1863); A. Schweizer, Pastoraltheorie (Lpz. 1875);
H. A. Köstlin, Die Lehre von der Seelsorge nach evang. Grundsätzen Werl. 1895).
Von kath. Seite: I. M. Sailer, Vorlesungen aus der Pasuruan (5. Aufl., Sulzbach 1835); I. Amberger, Pastoraltheologie (4. Aufl., 3 Bde., Regensb. 1883 -87); Schüch, Handbuch der Pasuruan (10. Aufl., Innsbr. 1890). Pastorat, Amt, Amtswohnung eines Pastors. Paftorelle, soviel wie Pastorale (s. d.). Pastorellen (?^8wui-llux), Schäfcrsekte, Scharen von Landleuten, die zweimal in religiöser Schwärmerei Frankreich gefährdeten, und zwar sammelten sich 1251, während der Abwesenheit Ludwigs IX. in Palästina, [* 4] im Nordosten viele Tau- sende/zogen über Paris [* 5] nach dem Süden, um das Heilige Grab zu befreien, wurden aber teils in Bourges, teils in Langneooc, nachdem sie viele Greuel verübt hatten, zerstreut und getötet.
So- dann erhob sich, durch sociale Not erbittert, 1321 unter Philipp V. das Landvolk und zog unter Ge- waltthätigkeiten, besonders gegen die Juden, nach Aiguesmortes, um sich nach Palästina einzuschiffen. Dort gelang es, sie zu zerstreuen und aufzureiben. Pastorenvogel, Kragenvogel, Poe(Ii'03- tiiemaäei-a. ^ovaL-seeianäilio (?m.), zur Gruppe dcr Honigfresser gehöriger Vogel von starker Drossel- größe, schwarz mit grünen: oder violettem Glanz, an der Kehle einige gekräuselte weiße Federn.
Neu- seeland und die Aucklandsinseln sind seine Heimat. Er kommt alljährlich in kleinerer Zahl auf den Vogelmarkt und wird mit etwa 40 M. das Stück bezahlt. Weichfutter, wie es die Drosseln fressen, mit vielen Früchten, namentlich Rosinen und Feigen, bildet sein wesentliches Ersatzfutter in der Gefangen- schaft und erhält ihn lange lebend. ?a.stor rose"", Rosenstar, s. Hirtenvogel. Pastos (vom ital. M8to80, teigig), vom Farben- auftrag auf den Malgrund eines Bildes, soviel wie dick aufgetragen, körperlich vorstehend.
Pastourelle (spr. -stureil, altprovencal. pasw- i'6ia, pa8toi-6w, d. h. Schäferin), Schäferlied, seit dem 12. Jahrh. Bezeichnung für ein lyrisches Ge- dicht von nach und nach immer kunstvoller werden- der Form in altfranz. und altprovencal. Sprache, [* 6] das eine Unterredung zwischen Schäferin und liebendem Schäfer oder werbendem Ritter darstellt oder Scenen aus dem Schäferleben schildert. Die Pasuruan sucht durch Schalkhaftigkeit und naiven Scherz zur Heiterkeit zu stimmen, artet aber zuweilen in Anstößigkeiten aus und wurde vielleicht anfänglich zum Tanz gesungen. Dramat. Form gab der altfranzösischen Pasuruan der Dich- ter Adam ss. d.) de la Hale. Die französischen Pasuruan sammelte Vartsch («Altfranz. Romanzen und Pasuruan», Lpz. 1870). -
Romanzen und Pasuruan (Zür. 1872); Ieanroy, 1^63 oi-I^wes ä6 Ia 1)o"8i6 I^riliue (Par. 1890).
(S. auch Pastorale.) Paftrana, Herzog von, wahrscheinlich ein Sohn Philipps II. von der Fürstin von Eboli (s. d.). Pastrana, Julia, s. Haarmenschen. Paftrieren, korrumpierte Bezeichnung sür Pa- steurisieren. Pästum, grch. Poseid onia, eine Ansang des 6. Jahrh. v. Chr. von Sybaris gegründete gricch. Kolonie an der Westküste Lucaniens, nach welcber der jetzt Golf von Salerno genannte Meerbusen dcr Meerbusen von Poseid onia (später 8inu8 Ia63- wnu8) hieß.
Die Stadt gelangte früh zu hoher Blüte, [* 7] wurde aber Ende des 5. Jahrh. v. Chr. durch die samnitischen Lucaner erobert (durch sie erhielt sie wohl den Namen Pasuruan) und verfiel. Auch als röm. Kolonie (273 v. Chr.) kam sie nicht wieder auf; nur ihre herrlichen Rosen feiern die röm. Dichter. Im 9. Jahrh, wurde Pasuruan durch die Sarazenen, sodann im 11. durch Robert Guiscard verwüstet. Jetzt liegt an P.s Stelle ein ärmliches Dörfchen, Pesto, Sta- tion der Linie Vattipaglia-Agropoli der Ital. Südbahn. Aber noch zeugen die gewaltigen Rui- nen von der alten Herrlichkeit: die Stadtmauern und Thore, zahlreiche Gräber, vor allem drei vor- züglich erhaltene Tempel [* 8] dor. Stils, der Poseidon- tempel (s. Tafel: Griechische Kunst I, [* 1] Fig. 8), dcr Tempel der Demeter [* 9] und die sog. Basilika. [* 10] -
Vgl. Major, ^1w ruin3 c,f?a68win (Lond. 1767);
Paoli, Uovw6 äeila cittÄ äi I68to (Rom [* 11] 1784);
Dclagar- dette, 1^68 rnin63 ä6 Ia63win (Par. 1799; neuer Abdruck 1840);
Wilkins, Ike anticiuiti68 ok^IaFna. 6i'k6cia (Cambr. 1807);
Labrouste, 1^63 tsmpi^ äo ?ii63wm (Par. 1877).
Pafuruan (Pasolroan), Nesidentschaft im öst- lichsten Teile der niederländ. Insel Java, mit 5307 cikm und (1891) 949 070 E., ist zum Teil gebirgig und namentlich reich an Vulkanen (Semeru 3703 m) und hat fruchtbaren Boden. Haupterzeugnisse der Bodenkultur für die Ausfuhr sind Zucker, [* 12] Kaffee, Tabak [* 13] und Indigo. [* 14] Der Hauptort Pasuruan ist ein von größern europ. Handelsschiffen stark besuchter Hafen- ort mit 24366 E. (486 Europäer) an drei Babnlinien. ¶