forlaufend
923
«Verhängnisvolle Gabel» als Parras der Schicksals- tragödien. -
Vgl. Solbrig und Roller, Almanach der Parras (für 1816 und 1817; 2. Ausg., Lpz. 1825); Funck, Das Buch deutscher Parras und Travestien (2 Bde., Erlangen [* 2] 1840-41);
Delepierre, 1.3, pa- roäie cli62 168 6i'6c8, 168 I^oiuaiiig 6t 163 mo- (I6rn63 (Lond. 1871);
Grisebachs Einleitung zu sei- ner Ausgabe von Blumauers «Aneis» (Lpz. 1872).
Parodoi (Einzahl Parödos), im altgriech. Theater [* 3] die beiden Zugänge, die von rechts und links in die zwischen Scene und Zuschauerraum befindliche Orchestra führten.
Sie wurden sowohl uon den Zuschauern, die von ihnen aus zu den Sitzen gelangten, als vom Chöre benutzt, der durch uezurDrchestra zog (ob auch von den Schauspielern, ist fraglich).
Daher heißen Parras auch die Gesänge des Chors bei seinem Einzüge. Parole (frz., «Wort»),
das militär. Erkenuungs- wort, gewöhnlich ein Ortsname, das täglich vom Commandanten der Stadt oder vom Garnison- ältesten beim allgemeinen Befehlsempfang (Pa- roleempfang) gegeben wird. - Befehle, die bei oer Parole aus gabe bekannt gemacht werden, heißen Parolebefehle, die Befeylsbücher, in die sie eingetragen sind, Parolebücher. Im Kriege wird in neuerer Zeit von der Ausgabe eines beson- dern Parole Wortes abgesehen;
auch die Losung (s. d.) findet nur noch ausnahmsweise im Festungs- triege Anwendung. j^auf Ehrenwort. ?2.ro1s Ä'koniisnr (frz., spr. paroll donnöhr), Paroli (span.), im Pharaospiel die Bezeichnung für das Umbiegen einer Karte, die soeben gewonnen hat, um damit anzuzeigen, daß man auf das Aus- zahlen des Gewinns vorläufig verzichtet und den ursprünglichen Satz zugleich uüt dem Gewinn aufs Spiel fetzt;
daher die Redensart: jemand ein Parras bie- ten (oder biegen), d. h. ihm in gleicher oder noch überbietender Weise entgegentreten;
auch jemandes Pläne durch unvermutete Maßregeln vereiteln. Parömie (grch.), Sprichwort;
Parömio- a, räphen, in der griech. Litteratur Sammler von Sprichwörtern.
Erhalten ist namentlich die Samm- lung des Zenobius, auf der auch die dem Diogenian zugeschriebene beruht.
Die erhaltenen Sammlun- gen sind herausgegeben von E. von Leutsch und Schneidewin im «^oi-pu8 pNrokmioFi'HpIioi'um Lrascorum», Bd. 1 u. 2 (Gott. 1839 - 51).
Der Vorrat wurde vermehrt durch Miller aus einer Hand- schrift vom Athos in den «N6ianF68 äe litteraturs Li-ecyiie» (Par. 1868) und durch Graux aus einer des Escurial in der «Ilevus äs pkiloloFis» (Bd. 2). -
Vgl. Crusius, ^naiscta critica ad pÄroemioFrapiK^ 3lH6C08 (Lpz. 1883);
derf. und Cohn, Zur Über- lieferung und Kritik der laroEmioFraplii (im «?ki- I0I0FU8», 1891).
Zernaget. Paronychie (grch.), eine Entzündung am Fin- Paropamifus, f. Hindukusch.
Iar oräro (frz., spr. ordr), auf Befehl. Paros, eine der bedeutendsten unter den Cykla- den, 6 km westlich von Naros, mit 209 ykm, zur griech. Eparchie Naxos gehörig, mit (1889) 7928 E., wird von einem kahlen Gebirgslande erfüllt, das sich in der Mitte in dem von den Alten Marpessa, jetzt Hagios Ilias genannten Gipfel zu 771 m Höhe erhebt.
Nur untergeordnet tritt Glimmerschiefer auf, fast das ganze Gebirge besteht aus Mar- mor. In einigen Thälern und Küstenebenen wird Wein und Getreide [* 4] gebaut.
Die zuerst von Kre- rern (an welche noch der Name Minoa erinnerte), dann von Ioniern bewohnte Insel, die schon am Ende des 8. Jahrh. v. Chr. eine Kolonie nach Thasos (s. d.) entsandte, verdankte ihre Bedeutung bauptsächlich dem trefflichen Marmor, der den Hauptausfuhrartikel bildete.
Die fchönste, beson- ders zu Bildhauerarbeiten geeignete Art des pa- rischen Marmors, von den Alten Lychnites ge- nannt, findet sich ziemlich in der Mitte, etwa 8 km ostlich von der alten Stadt P deren Stelle der jetzige Hauptort Parikia mit 2338 E. einnimmt. Nachdem die Athener unter Miltiades vergebens versucht hatten, die Insel zu unterwerfen, trat die- selbe nach dem zweiten Perserkriege dem athenischen Seebunde bei.
Später kam sie unter die Ober- boheit der agypt.
Könige, wurde 197 v. Chr. von den Römern den Atbenern übergeben und kam dann unter röm. Herrschaft.
Seitdem teilte sie das Schicksal der übrigen Cykladen. (S. Archipelagus.) Westlich von Parras, nur durch einen schmalen Kanal [* 5] getrennt, liegt Antiparos (s. d.). Paroskop, soviel wie Baroskop (s. d.). Parotis (grch.), die Ohrspeicheldrüse;
Paro- titis, der Bauerwetzel (s. d.). Paroxysmus (vom grch. 0x^8, scharf, also eigentlich Verschärfung) bezeichnet die Steigerung einer in einzelnen Anfällen verlaufenden Krank- heit, zwischen den von der Krankheit freie Zwi- schenzeiten (Intermission, bei fieberhaften Zu- ständen Apyrexie) liegen.
Unter den Fiebern (s. d.) geben das Wechselfieber, unter den übrigen Krankheiten manche Nervenleiden (Neuralgien, Epilepsie, Wahnsinn) ein gutes Beispiel dafür ab. Die Parras sind teils periodische, d. h. sie stellen sich nach bestimmten Zeiten (täglich, einen Tag um den andern, jeden Monat) ein, oder sie sind nicht perio- disch.
Krankheiten (Fieber) ohne Unterbrechungen zum Bessern oder Schlimmern heißen kontinuier- liche. (S. Krankheit.) Paroxytönon (grch.), in der griech. Betonungs- lehre ein Wort, das den Acutus (s. Accent) auf der vorletzten Silbe hat, z.B. pkero (cpipco), «ich trage». ?a.r pistoibt (frz., spr. -letz), im Villardspiel: ohne das Queue anzulegen. ?a.r pröteronos (frz., spr. -rängß), vorzugs- Parquet, s. Parkett. ^weise. Parr, Katharina, die sechste Gemahlin Hein- richs VIII. von England, geb. 1509 als Tochter eines Baronets, war schon zum zweitenmal Witwe, als der König sie heiratete. Es be- dürfte aller Klugheit Katharinas, mit ihren prot. Sympathien dem Argwohn ihres Gemahls auszu- weichen, doch hat sie ihren Anteil daran gehabt, als in der letzten Zeit Heinrichs VIII. eine kleine Wen- dung zu Gunsten des Protestantismus eintrat. Nach dem Tode des Königs heiratete sie den prot. Lord Thomas Seymour, Großadmiral von Eng- land. Sie starb zu Sudely Castle in Gloucestershire.
Parrachse (spr. -rascheh), D ent, s. Dent. ?a.rra. ^assäna. !., s. Iassana. Parramatta, Hauptstadt der Grafschaft Cum- berland der britifch-austral.
Kolonie Neusüdwales, 22 km im WNW. von Sydney, [* 6] am Flusse Parras ober- halb der Port-Iackson-Bai, hat (1891) 11677 E., Gerichtshalle, Stadthaus, Waisenhäuser, Park; etwas Industrie und bedeutenden Handel mit Oran- gen. Parras ist Vahnknotenpunkt und hat Dampferverkehr.
Parras de la Fuente, Stadt im Staate Coa- huila der Republik Mexiko, [* 7] in 1493 m Höhe östlich ¶