914 rechtigung im letztern
Sinne wurde für das alte
Reich im Princip durch den Westfälischen Frieden sichergestellt, drang
aber innerhalb der Einzelstaaten erst im 19. Jahrh. durch und beherrscht jetzt die deutschen
Verhältnisse praktisch ganz, indessen theoretisch derselbe schon überholt ist durch den weiter reichenden
Gedanken der
Religionsfreiheit
und der Unabhängigkeit aller bürgerlichen und staatsbürgerlichen
Rechte vom Religionsbekenntnis (Reichsgesetz
vom –
Vgl.
Mejer, Lehrbuch des deutschen Kirchenrechts (3. Aufl., Gött.
1869);
Richter, Lehrbuch des Kirchenrechts (8. Aufl., Lpz. 1886);
Jetzt versteht man unter Park oderLandschaftsgarten
eine nach den Regeln der Gartenkunst mit
Bäumen und Sträuchern bepflanzte größere
Fläche. (S. Gartenkunst und Gartenstil.)
– Militärisch nennt man Park eine
Stelle, wo
Geschütze,
[* 2] Fahrzeuge, Munition oder sonstige Kriegsbedürfnisse angesammelt
werden;
bisweilen versteht man unter Park auch die angesammelten Gegenstände selbst.
Mungo, Afrikareisender, geb. zu Fowlshiels bei
Selkirk in
Schottland, ging 1792 als Hilfswundarzt nach
Indien, kehrte 1793 zurück, reiste 1795 im
Auftrag der
AfricanAssociation nach der engl.
Faktorei Pisania am
Gambia, wo er die Mandingosprache erlernte, durchstreifte die Königreiche Walo,
Bondu, Kadschaga, Kasson,
Kaarta und das
Land derUlad-Amer. In letzterm geriet er 1796 in Gefangenschaft, aus der er landeinwärts entfloh. Im Juli 1796 erblickte er
den
Niger, dessen Lauf er verfolgte.
Den Weg westwärts nehmend, kam er September im Königreich Manding zu Kamilia an, wo er erkrankte und
sieben
Monate verweilen mußte. Ein Sklavenhändler brachte ihn Juni 1797 wieder nach Pisania, im Dezember traf er in
London
[* 4] ein. Er beschrieb diese
Reise in den «Travels in den interior districts ofAfrica» (Lond. 1799; deutsch Hamb. 1799). Hierauf
ließ er sich 1801 als Wundarzt in
Schottland nieder; 1805 trat er eine neue
Reise an. Er ging im April
von
Gorée aus nach dem Innern; doch nur mit 11 seiner 30 europ. Begleiter gelangte er im
August zum
Niger nach
Bammako.
Von Sansandig sendete er seine
Tagebücher und
Briefe nachGambia. Er baute ein
Boot und erreichte das Königreich
Sokoto, wo er an einem
Flusse angegriffen wurde. Er suchte sich durch Schwimmen zu retten und ertrank. Durch Sklavenhändler
kam 1806 die
Kunde von seinem
Tode nach
Gambia. Die Nachrichten von dieser zweiten
Reise nebst einer Lebensgeschichte P.s erschienen
zu
London 1815 (deutsch von
Büttner, Sondersh. 1821). –
hinter den lat.
Namen von
Tieren, besonders Foraminiferen,
Abkürzung für WilliamKitchenParker, einen engl.
Zoologen und Anatomen, geb. 1823, gest. 1890;
außerdem hinter naturhistor.
Namen auch
Abkürzung für JamesParkinson, einen
engl. Paläontologen, gest. 1824.
(spr. páhrkahnj),Groß-Gemeinde und Hauptort eines Stuhlbezirks (33471 E.) im ungar.
KomitatGran,
[* 6] am linken
Ufer der Donau, gegenüber von
Gran (s. d.), mit dem es durch eine neue Eisenbrücke
verbunden ist, aln
den Linien
Marchegg-Budapest und Párkány-Léva
(Station Párkány-Nána) der
Ungar.
Staatsbahnen,
[* 7] hat (1890) 2417 kath.
magyar. E.;
Theodor, nordamerik. unitarischer Theolog, geb. zu Lexington in Massachusetts,
studierte auf dem Harvard College zu
Cambridge, bildete sich besonders an den
Schriften der deutschen
Rationalisten
und wurde 1837 Prediger einer Unitariergemeinde zu West-Roxburg. Die radikal-freisinnigen
Ansichten, die er in seinen Predigten,
besonders in einer (Mai 1841) zu
Boston
[* 8]
«Über das Bleibende und das Vergängliche im
Christentum» gehaltenen, seit 1840 auch
in der Zeitschrift «Dial» entwickelte, erregten vielfach
Anstoß und führten zu einer Krisis in dem damals konservativ gerichteten Unitarismus.
Von einer
Reise nach England und
Deutschland
[* 9] zurückgekehrt, siedelte er 1845 nach
Boston über, wo er als Prediger der kongregationalistischen
Gemeinde wirkte und namentlich dem Kampfe gegen
Trunksucht und
Sklaverei seine Kräfte widmete. Parker reiste 1859 nach
Italien,
[* 10] wo er zu
Florenz
[* 11] starb. Vollständige
Ausgaben seiner Werke erschienen in
London (14 Bde., hg. von F. Parker Cobbe
1863–71) und
Boston (10 Bde., 1870), ein
Teil der erstern ins Deutsche
[* 12] übersetzt von Ziethen in
Leipzig
[* 13] (5 Bde., 1854–61).
Die bedeutendsten seiner
Schriften sind: «Discourses on matters pertaining to religion» (Bost. 1842 u. ö.;
deutsch von
Wolf, Kiel
[* 14] 1848),
«Tensermons on religion» (Bost. 1852; deutsch Lpz. 1853),
«Sermonson theism, atheism and the popular theology» (Bost. 1853),
«Speeches, addresses and occasional sermons» (4 Bde.,
ebd. 1852–55). Die 1849 von ihm begründete «MassachusettsQuarterly Review» leitete Parker bis 1852. Im J. 1870 erschienen u.d.T. «HistoricAmericans» Essays über
Washington,
[* 15]
Franklin,
Adams und
Jefferson. –
Sir William, engl.
Admiral, geb. 1781, ward schon 1801
Kapitän und kommandierte, nachdem er 1830 zum
Konteradmiral
avanciert war, 1832 das engl.
Geschwader im
Tejo. 1835 wurde er zum Lord der
Admiralität ernannt, welchen Posten er 1841 verließ,
um den Oberbefehl der Seemacht gegen
China
[* 17] zu übernehmen. In
Verbindung mit den Landtruppen unter Gough
eroberte er
Tschusan, Ningpo, Tschapu, erzwang den Eingang in den
Yang-tse-kiang und erschien endlich vor Nan-king, worauf
der Friede geschlossen wurde. Parker ward 1844 zum
Baronet erhoben und erhielt bald darauf den Oberbefehl der Flotte im Mittelländischen
Meer. 1850 wandte er sich nach
Athen
[* 18] und nötigte durch eine
Blockade der griech. Häfen die dortige Regierung, sich den Forderungen
Englands zu fügen. Nachdem er 1851 zum
Admiral der
BlauenFlagge befördert worden, legte er das Kommando nieder, war eine
Zeit lang Hafencommandeur in
Devonport, wurde 1863
Admiral der Flotte und starb