forlaufend
911 Paris [* 2] lspr. geb. in Avenay, wurde 1828 au der königl. Bibliothek (Abteilung der Handschriften) in Paris angestellt, 1837 zum Mitglied der ^caäemiß äeZ in- LcriptionL et I)6ii68-i6ttro8 ernannt und erhielt 1853 den neu errichteten Lehrstuhl für franz. Litteratur des Mittelalters am^oli^e äe Trance, von dem er 1872 zurücktrat. Er starb in Paris.
Seine litterar. Laufbahn begann er mit einer «^polo^is ä6 I'^oolö ronikntihuL» (Par. 1824),
übersetzte Byrons «von ^uan» (2 Bde., 1827) und dann sämt- liche Werke des Dichters (13 Bde., 1830-32; 2. Aufl. 1836).
Dann wandte er sich ganz der altfranz.
Lit- teratur zu;
er gab eine Anzahl von Texten heraus: «Konmn (16 Lerto 3ux Fi'3,nä8 pi68» (1832),
" (^arin 16 I.0U6i-ain» (2 Bde., 1833-35; neue Aufl. 1862), «Iloinancero kran^aiä» (1833),
die niHU68 (16 Trance, 86I0N (1Il'6ll63 80nt C0N36rV663 6N 1'6ZÜ86 66 8t. V6N18" (6 Bde., 1836-40),
die «Oiianzon ä'^ntiocnL» (2 Bde., 1848);
femer in er- neuerter Sprache [* 3] «1^68 a,v6ntur68 ä6 inaitre lienart et ä'^8enFrin» (1861) und «1,68 romanL äe 111 tadle ronäe» (4 Bde., 1868-77),
mit Untersuchun- gen über deren Ursprung. In seinen verdienstlichen «Nann8ci'it8 tran^aiz äe 1a Vidliotiiöline clu roi» (7 Bde., Par. 1836-48) gab er Beschreibungen und Auszüge aus mittelalterlichen Handschriften.
Auch war er einer der fleißigsten Mitarbeiter an der «li^toire litteraire 6e 1a, Trance». Parische Ehronik, s. Marmorchronik.
Parischer Marmor, s. Marmor und Paros. Pariser Becken, das 55000 ykin große, geo- graphisch wie geologisch typische Becken (s. d.) mit dem Mittelpunkte Paris.
Tertiär-, Kreide- und Iuraschichten liegen hier wie Schalen, deren aufge- bogene Ränder das Anstoßende bilden, ineinander.
Der Iuraring, der im W. mit dem Iuragebiet von Poitou, im Ö. mit dem Schweizer Jura zusammen- hängt, läßt sich in den Höhen von Perche, Niver- nais und Berry, in der Cöte-d'Or, dem Plateau von Langres, dem westl. Lothringen, den Argonnen und endlich im Gebirge bei Voulogne erkennen; der Kreidering steht in drei großen Vogenstücken an: östlich in der Champagne, westlich in den Hügeln von Maine und am Meere in den Kreide- klippen, zwischen der Seine- und Eommemündung;
vom Tertiär sind im Oise- und untern Marnegebiet eocäne, in der Gegend von Fontainebleau, in der kahlen Veauce und der reich angebauten Touraine miocäne, in der seenreichen Sologne pliocäne Schichten abgelagert.
Quartär endlich findet sich in den Flußthälern und in den Marschen zwischen Calais, [* 4] St. Omer und Dünkirchen. [* 5]
Die Oberflächen- gestaltung des Pariser Formation V. wird durch das Seinetbal in eine Nord- und Südhälfte gegliedert. Da die Nord- hälfte wieder vom Oisethale, die Südhälfte von den Thalfurchen der Eure und des Loir durchfetzt wird, so treten vier große Landschaftsräume als Haupt- alieder heraus.
Die Basis des Nordwest Viertels liegt bei La Fere 53 in, an der Oisemündung nur 17 in hoch und an der Seine- und Sommemün- dung im Niveau des Meers. Von allen vier Seiten steigt man zu einem Plateau von 160 bis 550 in Hohe auf;
aber die Mitte ist zwischen Dieppe [* 6] und Creil von einer Höhe durchsetzt, welche bei Forges-les-Eaux mit 236 in gipfelt.
Nordöstlich dieses Valley de Vray überschreitet man in der Richtung auf Amiens [* 7] das einförmig abgesenkte Plateau der südl. Picardie, nordwestwürts ist das Pays de Caur an der Küste steil abgebrochen und im Innern schluchtenartig durchrissen.
Südlich und südöstlich sind die Plateauglieder von Vexin reicher an Vergzügen und Berggruppen bis zum Seine- und untern Oisethal;
aber östlich löst sich die Pla- teauform bald in einzelne scharf gezeichnete Verg- aruppen auf, welche das Tiefland zwifchen Amiens, La Fere und Creil überragen.
Für das Nordost - viertel ist die Zerstückelung in einzelne Berg- und Plateauglieder bezeichnend, weil die trennenden Spalten so durchgreifen, daß die weiter östlich und südöstlich entspringenden Flüsse [* 8] Lette, Aisne, Vesle, Marne und Morin ungehinderten Durchzug zur Oise und Seine finden.
Aus niedriger Umgebung steigen die Nordost- und Ostränder in oft felsen- artigen Umrissen bis zu 100 und 130 m relativer Höhe empor.
Die äußern Thalpforten und die Thalgründe sind eng, aber mit westl. und südwestl. Annäherung an das Oise- und Seinethal gewinnen alsbald die mildern Formen der tiefen Centralsenle die Oberhand. Es liegt kaum die Hälfte des Nord- ostviertels über 160 in hoch. Während die beiden nördl. Viertel des P. B. dem Ackerbau und der Viehzucht [* 9] günstiges Terrain bieten, ist der Charakter des nördlich und östlich umschließenden Tieflandes sehr verschieden.
Die nördl. Picardie und Artois teilen Boden- und Kul- turcharakter vielfach mit dem südl. begünstigten Nachbarterrain;
aber östlich von La Fere bieten die Flüchen der Champagne einen traurigen Anblick dar;
der ausgedörrte Kreideboden ist arm an Glie- derung, an Quellen, an Wald und Getreidefeldern, und nur die Rebe an den Steilterrassen des Beckens verspricht reichen Gewinn.
Das Südostviertel ist viel unvollkommener ausgebildet, wenn auch die Höhenverhältnisse das Absenken vom höhern Loirethale nach der tiefen Seinefurche hin bestäti- gen. In dem Walde von Orle'ans, welcher das Loirethal von Vriare bis Orle'ans begleitet, er- beben sich nur wenige Punkte der vorherrschend sandigen Nandschwelle über 160 in, während im N. zwischen Paris und Rambouillet das mannig- faltiger gegliederte Terrain zu 180 in aufsteigt und in den scharf eingerissenen Thälern der Sandstein oft steile Wände zusammensetzt.
Der Osten ist als die Landschaft Gatinais, der Süden als Orleanais und der Westen als Beauce, Hurepoir und Man- tais bekannt. Im Südwestviertel ist die Form des Beckens insofern am ungestörtesten erhalten, als der Sand- und Mergelboden der einförmigen Ackerlandschaft Oucke aus dem tiefen Seinethale ganz sanft in südwestl.
Richtung zu einer Höhe von 230 m aufsteigt.
Die höchsten Gegenden liegen sogar 285 und 340 in hoch.
Diese südwestl. Rand- höben der Beauce und des hohen Perche brechen westlich scharf zu den Tdallandfchaften ab. So mar- kiert demnach der Westrand, so ausfallend fcharf abgebrochen der Ostrand ist, die Zertrümmerung des Nordrandes westlich von La Fere, und die völ- lige Cintiefung des Südrandes westlich von Or- le'ans gewährt doch dem Tieflande einen freien Durchzug, und es erscheint die Pariser Senke der Isle-de-France als ein Verbindungsglied zwischen den nördlichen flandrischen und den südl. Ticjland- schaften von Orle'anais und Touraine. Pariser Blau, s. Berliner Blau. [* 10]
Pariser Vluthochzeit, s. Bartholomäusnacht.
Pariser Formation, die Tertiärablagerungen des mittlern Frankreichs, die das Pariser Becken ¶