Pflanzen-The history of Paraguay
[* 2] (2 Bde.,
Boston
[* 3] 1871); von Versen,
Reisen in
Amerika
[* 4] und der südamerik.
Krieg (Bresl. 1872; 2. Ausg.,
Gera
[* 5] 1874);
L. Schneider, Der
Krieg der
Tripelallianz gegen die Republik Paraguay (3 Bde.,
Berl. 1872‒75);
Mulhall, Handbook of the River Plate Republics (5. Aufl., Lond. 1885);
Maté- oder
Yerba-, auch
Jesuitenthee, die getrockneten und zerbrochenen oder zu einem groben Pulver verkleinerten
und mit zerbrochenen Stielen vermengten
Blätter von Ilex paraguayensisSt. Hil. (s. Ilex), eines immergrünen
Baums mit glänzend
glatten, lanzettförmigen oder länglichen, am
Grunde keilförmigen und an den Rändern gesägten
Blättern und achselständigen,
vielblütigen Blutenständen. Der
Aufguß auf die getrockneten
Blätter, der aromatisch bitter schmeckt und balsamisch duftet,
wird in ganz
Südamerika
[* 9] als
Thee getrunken. Die
Bestandteile ähneln denen des chines.
Thees: Coffeïn, Gerbsäure,
Spuren ätherischen
Öls;
[* 10]
1) Der südliche oder Rio
[* 13] Parahyba do
Sul entsteht in
SãoPaulo in der Serra do Mar, fließt erst gegen
SW., durchbricht,
sich plötzlich gegen N. wendend, die Serra Geral und strömt nordostwärts in den
Staat Rio de Janeiro, wo er nach einem
Laufe von 950 km unterhalb
Campos mündet.
2) Der nördliche oder Rio Parahyba do
Norte ist ein 370 km langer Küstenfluß im
Staate Parahyba, entsteht in der
Gegend von Teixeira und bildet eine von Manglesümpfen eingefaßte Mündungsbai. In seiner breiten Mündung nimmt er größere
Fahrzeuge auf, in den höhern Gegenden aber ist er der Katarakte und des Wassermangels wegen nicht fahrbar.
1) Nördl.KüstenstaatBrasiliens, zwischen
Pernambuco
[* 14] im S., Rio
Grande do
Norte im W. und N. und dem Atlantischen
Ocean, hat auf 74731 qkm 496618 E. Das Land ist an der
Küste flach, im Innern von Hügelketten durchzogen, im O. von den
Küstenflüssen Rio Guaju, Rio Camaratuba und dem Parahyba, im W. von dem nach N. sich wendenden
Rio das Piranhas durchströmt. Der
Boden ist in der innern Hügelgegend sandig, meistens kahl oder nur mit Catingawaldungen
bedeckt, welche aus dichtgedrängten, niedrigen, in der trocknen Jahreszeit entblätterten
Stämmen besteht.
Hochstämmige Urwaldungen und fruchtbarer
Boden finden sich nur längs den
Flüssen, Grastriften und auf den westl.
Bergen.
[* 15] Diese Ungunst des
Bodens, verbunden mit dem periodisch wiederkehrenden Ausbleiben
der Regenzeit, hat den
Aufschwung des
Ackerbaues verzögert. Doch baut man gegen die
Küste hin die gewöhnlichen Feldfrüchte
Brasiliens und als Handelsprodukte
Zucker,
[* 16]
Baumwolle,
[* 17] Kakao,
Reis,
Tabak,
[* 18] auf den
HöhenKaffee, ferner ausgezeichnete
Früchte,
Farbe-,
Bau- und Gummiholz. Viehzucht
[* 19] wird wenig,
Bergbau
[* 20] gar nicht betrieben,
die Industrie ist unbedeutend. – 2) Hauptstadt des
Staates Parahyba, am
gleichnamigen
Flusse, 20 km vom
Meere, durch Eisenbahn mit der Mündung und
Independencia im Innern verbunden, hat 40000 E.,
Kathedrale, ehemaliges Jesuitenkolleg und Ausfuhr von
Baumwolle.
Geradezu eine neue, über
Christus hinausgehende Offenbarung seitens des
HeiligenGeistes
als des für das letzte Zeitalter der
Kirche verheißenen Paraklet lehrten die Montanisten (s. d.).
–
Vgl. Schnabel, Die
Kirche
und der Paraklet (2. Aufl., Gotha
[* 21] 1890).
in der Flüssigkeit von Cysten gefundener eiweißartiger Körper, welcher sich vom
Albumin dadurch unterscheidet,
daß er beim
Kochen nicht in
Flocken, sondern als feine
Trübung koaguliert und beim Erwärmen mit verdünnter Salzsäure eine
zuckerartige
Substanz liefert, welche
Fehlingsche Lösung (s. d.) reduziert.
eine aus dem
Aldehyd (s. d.) gewonnene Flüssigkeit, die neuerdings in Lösung oder als
Emulsion in Gaben von 3 bis 5 g als Schlafmittel vielfach benutzt wird.
(grch., eigentlich «Übergangenes»
oder «Ausgelassenes»),
in der Septuaginta (s. d.)
Titel der
Bücher der
Chronik, weil man dieselben irrig als
Supplemente oder
Ergänzungen der
Bücher Samuelis und der Könige auffaßte.
Auch von modernen Schriftstellern ist Paralipomena im
Sinne von Nachträgen
und Ergänzungen zu frühern Werken (z. B. Lobecks «Paralipomena
grammaticae graecae», sowie Schopenhauers «Parerga
und Paralipomena») gebraucht worden.
[* 22]Aufstellung oder parallaktische Montierung, Bezeichnung für eine solche
Ausstellung eines
Fernrohrs,
vermöge deren es der täglichen scheinbaren
Bewegung eines
Sterns beständig nachfolgen kann. Die Erreichung
dieses Zwecks geschieht in der durch umstehende
[* 1]
Fig. 1 schematisch angedeuteten
Weise. Das
Fernrohr
[* 23] FF sitzt rechtwinklig fest
an einer
Achse DD, der Deklinationsachse, die sich in einer
Büchse rund herum drehen läßt. Diese
Büchse wiederum ist rechtwinklig
fest verbunden mit einer zweitenAchse SS, die sich so in zwei festen Lagern dreht, daß sie beständig
dieselbe
Richtung beibehält, und zwar ist dies die
Richtung der Erdachse. Wird die
Achse SS, die
Stundenachse, so aufgestellt,
daß
sie der Erdachse genau parallel bleibt, also immer nach
¶
Die beträchtlichen Gewichte der einzelnen Teile, namentlich des auf der einen Seite der Deklinationsachse angebrachten Fernrohrs,
erfordern zur andauernden Herstellung des Gegengewichts aller Teile die Anbringung von Gleichgewichten.
Mit der Stundenachse und der Deklinationsachse fest verbundene Teilkreise, Stundenkreis und Deklinationskreis genannt, ermöglichen
es, Deklination und Stundenwinkel desjenigen Punktes am Himmel zu bestimmen, wonach das Fernrohr jeweilig gerichtet ist.
Für den Gebrauch auf Sternwarten
[* 26] ist die der Parallaktische Aufstellungder Fernrohre unentbehrlich; namentlich die großen Fernrohre
der Neuzeit wären ohne eine solche undenkbar. Jedem größern, überhaupt zu astron. Messungen bestimmten Fernrohr wie auch
dem Heliometer,
[* 27] dem Heliographen, den mit Mikrometern versehenen Refraktoren u. s. w. giebt man eine Parallaktische Aufstellung Die praktische
Ausführung der Parallaktische Aufstellung ist eine sehr verschiedenartige. Am gebräuchlichsten ist die
zuerst von Fraunhofer aufgebrachte deutsche Montierung (s. nebenstehende
[* 22]
Fig.
1). In der vollendetsten Weise ist dieselbe in den von Repsold in Hamburg
[* 28] gebauten Instrumenten zur Ausführung gebracht. (Vgl.
Tafel: AstronomischeInstrumente Ⅰ,
[* 22]
Fig. 2 und Taf. Ⅱ,
[* 22]
Fig. 2, beim ArtikelSternwarte.)
[* 29] Eine ältere Form ist die englische
Montierung
[* 22]
(Fig. 2). In neuerer Zeit ist die engl.
Form bei den zur photogr.
Aufnahme des Himmels bestimmten Instrumenten wieder zur Anwendung gekommen. Ganz neuerdings ist von Repsold eine dritte Form
ausgeführt worden, welche die Vorteile der deutschen mit denen der englischen ohne die Nachteile derselben vereinigt und
von der in der Taf. Ⅰ,
[* 22]
Fig. 1, eine Abbildung gegeben ist.
Diese neueste Form hat zuerst bei dem großen
photogr. Rohr der Sternwarte zu Potsdam
[* 30] Anwendung gefunden. Die Bezeichnung parallaktisch rührt von Cassini her, der eine solche
Aufstellung zuerst für Beobachtungen zum Zwecke der Bestimmung der Sonnenparallaxe vorschlug.