forlaufend
838
der Stirn, gewöhnlich aber halb tierisch mit Ziegen- beinen gestaltet, oft von Frauen und Kindern der gleichen halb menschlichen, halb tierischen Bildung umgeben, oft auch selbst vervielfacht, wie auch in der Litteratur von Panen oder Panisken gesprochen wird. - Die spätere philos.-allegorische Auffassung der griech. Volksreligion hat ihn, gestützt auf eine salsche Etymologie, indem man den Namen mit -rö ^«v (to Mn), d. i. das All, in Zusammenhang brachte, zu einem Gott des ganzen Weltalls gemacht. -
Vgl. Wieseler, v6 ?HN6 etc. (Gott. 1875).
Panacee, s. Panakeia. setwa 26 Pf. Panacee des Lebens, s. Alchimie. Panachaikon, Gebirge in Achaia (s. d.). ?a.naoko (frz., spr. panäsch), Helm-, Federbusch: panachiert, buntstreiftg, bunt; Panache (spr. -scheh), ein aus verschiedenfarbigen Früchten zu- sammengestelltes Kompott, auch ein aus mehrerlei Arten bestehendes Eis, [* 2] Gelee u. s. w. A d.). Panachure (frz., spr. -schühr), Buntblätterigkeit Panade (frz.), eine Art Eemmelbrei, der zur Bereitung feiner Farcen benutzt wird.
Panakeia (lat. Panacea, d. i. die Allesheilende), nach einem griech. Scholiasten die Personifikation der Heilkunst, eine Tochter des Asklepios; [* 3] dann Heilmittel für jede Krankheit (Panacee). Mehrere der von den Alchimisten des Mittelalters erfunde- nen Mittel, z. B. lanacoa mLrcuriniig u. s. w., be- hielten diese Bezeichnung. Panakokoholz, s. Eisenholz. Panama, [* 4] Landenge von, verbindet Central- und Südamerika [* 5] und gehört zum Departamento Istmo oder Panamakanal der Republik Columbia. [* 6]
Anderschmal- ften Stelle zwischen dem Golf von San Blas und der Mündung des Rio [* 7] Vayano hat die Landenge nur 46 km Breite, [* 8] aber 750 in Höhe. Ebenso erreicht die Cordillere westlich von Panamakanal noch fast 2000 m. Da- gegen besteht eine Niederung von nur 80 m Höhe zwischen Panamakanal und Colon (s. d.) am Rio Chagres (s. d.). Das Gestein ist jung-eruptiv und deutet darauf hin, daß die Landenge erst in geologisch junger Vergan- genheit entstand. Auch die Übereinstimmung der Fischfauna zu beiden Seiten des Isthmus läßt dar- auf schließen, üppige Vegetation bedeckt denselben. Panama.
1) Departamento der Republik Co- lumbia, begreift den schmalsten und östlichsten Ab- schnitt von Centralamerika, der sich zwischen dem Karibischen Meer im N. und dem Großen Ocean im S. 670-750 km hinzieht, im W. an Costa-Rica, im O. an Cauca grenzt und auf 82 600 ykm (1881) 285000 E. zählt, darunter etwa 6000 Indianer. - 2) Hauptstadt des Departamento Panamakanal, Sitz eines Bi- schofs und eines deutschen Konsuls, liegt auf einer in den Golf von Panamakanal der Südsee vorspringenden Landzunge, die eine sichere Reede bildet, in sehr un- gesundem Klima, [* 9] wurde nach einer Zeit des Verfalls im Anfang des 19. Jahrh, durch den Bau der Panamaeisenbahn nach Colon (76 km) ein wichtiger Platz für den Transithandel nach Kalifornien und dem westl. Südamerika, nahm dann zur Zeit des Baues am Panamakanal (s. d.) erneuten Aufschwung (30000 E.), um dann nach Abbruch der Arbeiten wieder von großen Scharen der Bevölkerung [* 10] ver- lassen zu werden.
Panamahüte, auch Chilehüte oder (nach ihrem Ausfuhrort) Guayaquilhüte, sehr halt- bare Hüte, welche aus den Blättern von Oarwäo- vica (s. d.) palmata geflochten werden. Panamakanal, die 1881 begonnene, durch die Landenge von Panama führende künstliche Wasser- straße, die dem Seeverkehr zwischen dem Atlanti- schen und dem Großen Ocean den Umweg durch die Magalhaesstraße ersparen soll. Dieser Umweg ist um so bedeutender, je weiter die betreffenden Orte von Kap Hoorn entfernt sind; von Liverpool [* 11] aus gerechnet, beträgt die Wegersparnis nach Auckland [* 12] 817 km (441 Seemeilen), nach Valparaiso [* 13] 4535 km (2445 Seemeilen), nach San Francisco 9527 km (5136 Seemeilen).
Für die Durchschneidung der die beiden Hälften von Amerika [* 14] verbindenden Landenge hat man beim Panamakanal dieselbe Stelle gewählt, auf der Columbus bei seiner vierten Reise die Durchfahrt zu den östl. Teilen des asiat. Indien gesucht hatte. Es geschah das, nachdem die immer großartigere Entwicklung des Weltverkehrs [* 15] und die große Fre- quenz des Sueskanals das Unternehmen hatten vorteilhaft erscheinen lassen, durch zwei Expeditio- nen, die unter Leitung des franz. Marinelieutenants Lucian Napoleon Bonaparte Wyse und von Ar- mand Reclus im Auftrage einer unter dem Vorsitz des Generals Türr gebildeten 8oei6t6 intkruHtio- nkio äu (^anai intLroceaiiiHuö verschiedene in Vor- schlag gebrachte Linien, unter andern die des Nicaraguakanals (s. d.), die eines Kanals zwischen dem Golf von San Blas und der Mündung des Rio Bayano, die eines Kanals zwischen dem Golf von Darien und der Chirichiribai, zuletzt auch die des Panamakanal besichtigt hatten.
Die Majorität des Pariser Geographischen Kongresses von 1879 stimmte sür die Ausführung des Panamakanal Ende 1879 ging Graf Fer- dinand von Lesseps, der Erbauer des Sueskanals, mit einem Stäbe von Ingenieuren verschiedener Nationalitäten nach Panama, und von diesen wurde nach speciellerer Vermessung der Trace schon unter dem ein Bericht erstattet, der die Ausführbarkeit eines Niveaukanals darthun sollte und dessen Kosten, unter Annahme einer auszu- hebenden und fortzuräumenden Masse von 75 Mill. odm, auf 843 Mill. Frs. (674,4 Mill. M.) berechnete.
Indes waren dabei die Bauzinsen, Vankiergebüh- ren und die Kosten der Bauleitung (ungefähr eine gleich hohe Summe nach Lesseps' späterer Erklärung) unberücksichtigt, und die auszuhebenden Erdmassen, da man Bohrungen bis auf die zukünftige Kanal- sohle hinab nicht in genügender Zahl unternommen hatte, etwa nur in der halben wahren Höhe be- rechnet. Die namentlich von franz. größern, aber auch vielen kleinern Kapitalisten gebildete Aktien- gesellschaft begann auf Grund jenes Berichtes und der zugehörigen Projekte und Anschläge schon 1881 den Bau.
Der Panamakanal sollte danach in einer Länge von 73 km die Landenge als offener Niveaukanai, also unter Durchstechung der Erhebungen, deren höchste 102 m über dem Niveau des Atlantischen Oceans lag, durchschneiden; die Breite des Wasser- spiegels sollte im Gebirge 28, in der Ebene 50 m, die Tiefe am atlantischen Eingang 8,5 m, am pacifischen, wo bei Ebbe das Wasser um 2-6 m tiefer als bei Flut steht, 10,54 m, die Durchfahrts- zeit 6 Stunden betragen. Von Colon (s. d.) aus sollte der Panamakanal, im wesentlichen der 1850-56 er- bauten Eisenbahn solgend, nach 10 km bei Gabun den Rio Chagres erreichen, unter Benutzung dieses Flusses und Abschneidung von dessen Krümmungen bis Obispo (46 km von Colon) führen und nun dem gleichnamigen Flusse 7 km aufwärts folgen; dann sollte er südlich Culebra, zwischen 54 und ¶