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Palaimon, s. Melikertes. Palaipaphos, Stadt auf Cypern, [* 2] s. Paphos. Palais (frz., spr. -läh), Palast (s. d.). Palais (spr. -läh), Le, [* 3] Hauptstadt der franz. In el Belle-Isle (s. d.). Palais-Royal (spr. -läh röalall), Palast in Paris, [* 4] nicht weit vom Louvre, an der Stelle eines ältern Palastes, welchen der Kardinal Richelieu er- bauen lieh und in seinem Testament an Ludwig XIII. vermachte, nach dessen Tode ihn Ludwig XIV. während seiner Minderjährigkeit bewohnte.
Lud- wig XIV. überließ ihn seinem Bruder und schenkte ihn nachher seinem Enkel, dem Herzog von Chartres. So kam das Paläographie an die Familie Orleans, und der Regent hielt hier seinen genußsüchtigen Hof. [* 5] Sein Urenkel, Philippe Egalite', ließ den Palast fast ganz umbauen. In Zeit von vier Jahren (1782- 85) ward das Paläographie ungefähr, was es jetzt ist, ein Kon- glomerat von Palast, Garten, [* 6] Kaufhalle, Cafe's, Ver- gnügungsort. Die Revolution eignete sich diefe reiche Erbschaft zu. Der Palast wurde Palais-Egalite' getauft und war an Speisewirte und Spielpächter vermietet, bis der Erste Konsul den Sitz des Tribu- nats, der Börse und des Handelsgerichts dahin ver- legte.
Seit der Rückkehr der Bourbons bewohnte ihn der Herzog von Orleans (später Ludwig Philipp) bis zu seiner Thronbesteigung. 1848 wurde ein Teil zerstört. 1852 wurde der Palast als Staatsdomäne eingezogen und für Arome Bonaparte eingerichtet. Nach der Commune 1871 wurde der zerstörte Flügel neu erbaut und dient dem Staatsrat. An der Süd- westseite liegt das Iiieatrs traurig. ?2.i2.insüeiÄa.v, s. Wehrvögel. Palamedes, Sohn des Nauplios und der Kly- mene, zog mit Agamemnon gegen Ilios.
Entweder weil er den verstellten Wahnsinn des Odysseus ent- deckt und diesen zum Zuge gegen Ilios gezwungen hatte (s. Telemachos), oder weil er bei einem Raub- zuge nach Thrazien viel, Odysseus dagegen nichts erbeutet hatte, wurde er von diesem gehabt. Odysseus ließ eine große Summe Goldes im Zelte des Paläographie ver- graben, einen angeblich von Pnamos an ihn ge- schriebenen Brief auffangen und klagte ihn dann der Verräterei an. Paläographie wurde vom Heere gesteinigt. Dem Paläographie schrieb man viele Erfindungen, z. V. die des Würfelspiels, des Maßes und der Wage, [* 7] zu. -
Vgl. Iahn, Palamedes (Hamb. 1836).
Palamedesz, Antonis, Holland. Genremaler, geb. 1600 in Delft, gest. 1673 daselbst, studierte anfangs bei Mierevelt und fchloß sich dann an Frans und Dirk Hals in Haarlem [* 8] an. Wie der letztere und Pieter Codde wählte er sich zu seinem Stoffe Soldaten und Offiziere in Wachtstuben, beim Mahl, bei Tanz und Unterhaltung. Auch malte er Porträte, [* 9] die in schlichtem blondem Ton gehalten sind. - Sein Bruder Palamedes Paläographie, geb. 1607 zu London, [* 10] gest. 1638 zu Delft, fchließt sich in seiner Kunst an Esajas van de Velde an und malte vor- zugsweise Reitergefechte und Feldlager.
Palamkötta, Stadt, s. Tirunelweli. ?a. 1a.sinon, Krabbe, [* 11] s. Garneelen. Palanciathal, s. Segorbe. Paianka (d. h. Befestigung oder Einfriedigung mit eingerammten Balken), Name mehrerer Groh- Gemeinden im ungar. Komitat Bäcs-Bodrog, am linken Ufer derDonau: Deutsch-Palänka,ungar. Ne'met-Palänka, Hauptort eines Stuhlbezirks (38890 E.) mit (1890) 5310 E.; Alt-Palanka, ungar. O-Palänka,mit525iE.;Neu-Palänka, ungar. Uj-Palänka, mit 1774, zusammen 12335 meist deutsche und serb. E.; Vieh- und Seidenzucht, Fischfang und Getreidehandel. Palanktn oder Palki, ein in Ostindien [* 12] früher sehr gebräuchliches Tragbett mit Dach [* 13] und Seiden- vorhangen, das den Reisenden verstattete, auf den innern Matratzen und Kissen ausgestreckt zu liegen. Die Paläographie wird von vier bis acht Trägern mittels langer Bambusstäbe auf den Schultern getragen. Palanpur (Pahlanpur, Pahlumpur, P'halanpur).
1) Agentschaft der indobrit. Prä- sidentschaft Bombay, [* 14] welche 13 kleine, zu dem Gaekwar von Baroda (s. d.) in Lehnsverhaltnis stehende Fürstentümer umfaßt. Die Agentschaft Paläographie wird nördlich von Radschputaua, östlich von Mahi- Kantha, südlich von Ahmadabad und westlich von dem Ran von Katschh (s. d.) begrenzt und zählt auf 20 720 ykin (1881) 576478 E., darunter 494 737 Hindu, 53197 Mohammedaner, 28111 Dschain, 225 Christen, 207 Parßi. - 2) Der Staat Paläographie ist der wichtigste dieser Gruppe, mit 8417 hkni und (1881) 234402 E. (worunter 11,6 Proz. Mohammedaner). - 3) Die Hauptstadt Paläographie, Station der Eisenbahn Bom- bay-Baroda-Dehli und Agra, mit Wällen umgeben, hat (1891) 21092 E., Handel und Kunstgewerbe.
Paläocrinoideen, die Seelilien (s. d.) der pa- läozoischen Epochen, so genannt, weil sie von den eigentlichen Crinoiden späterer Zeiten typisch ver- schieden sind und zwar durch mangelhaftere Ver- bindung der Kelchteile und den meist komplizierten: Bau des Kelches. Paläogräphie (grch.), die Lehre [* 15] von der alten Schrift; sie umfaßt gleichmäßig die Epigraphit (s. o.), mit eingeschnittenen Buchstaben, und die Paläographie im engern Sinne, mit aufgetragener Schrift. Ihr Hauptzweck besteht darin, die alte Schrift zu verstehen und chronologisch zu bestimmen durch Stu- dium sicher datierter Handschriften. Schriftproben verschiedener Völker bietet die?a1ö0ZraMi6 univei- 86116 (hg. von I. I. und Aime' Champollion-Figeac, 4 Bde., Par. 1839-41); zuverlässiger sind die Veröffentlichungen der ?a1a60ArNp1iicHi societ^ (klassische und orient. Serie, Lond. 1873-93). Im weitern Sinne haben Schrift- und Buchwesen im Altertum und im Mittelalter behandelt: Birt, Das antike Buchwesen (Berl. 1882) und Wattenbach, Das Schriftwesen im Mittelalter (Lpz. 1871; 3. Aufl., ebd. 1896);
E. M. Thompson, 6r66k anä I.atin?a- i60Al3.pkx (Lond. 1893);
Quaritsch, I^ikoZrgM^.
Not68 upon tk6 Iiistor^ ot ^ritiuF anä t1i6 msäiL- val art ok Illumination (ebd. 1894). Für die grie- chische Paläographie (s. Griechische Schrift) ist hervorzuheben: Montfaucon, I^iaEOFrapliia. Ar^ck (Par. 1708)', Wattenbach, Anleitung zur griechischen Paläographie (Lpz. 1867; 3. Aufl., ebd. 1895); Gardthausen, Griechische Paläographie (ebd. 1879); von Schriftproben: Wattenbach und Velsen, Nxeinpia coäicum Zraecoium 1it.t6ri3 niinu- 8euli8 Lci'iptoium (Heidelb. 1878) und Wattenbach, 8cripwr5l6 Fi-N6ca6 Lpsoimwa. (Berl. 1883). Da eine genügende lateinische Paläographie fehlt, so fei nur verwiesen auf KoPP, I^wkOAi'kpliik critica, (4 Tle., Mannh. 1817 -29); N. de Wailly, ^lementL ä6 paieo^t^lijs (2 Bde., Par. 1838);
Wattenbach, Anleitung zur la- teinischen Paläographie (Lpz. 1869; 4. Aufl., ebd. 1886);
Paoli, Grundriß zu Vorlesungen über lateinische Paläographie und Urkundenlehre (2 Tle., aus dem Italienischen von Lohmeyer, Innsbr. 1889-95) und Monographien von Delisle, Sickel u. a. Schriftproben geben Arndt, Schrifttafeln (2 Hefte, Verl. 1874-78), und ¶