gleichzeitig den Pagendienst am
Hofe versahen, was in einzelnen
Ländern noch jetzt der Fall ist, werden in der Neuzeit an
einigen
Höfen die ältern
Zöglinge der Kadettenhäuser als Page verwendet, so am preuß.
Hofe die der Hauptkadettenanstalt in
Lichterfelde.
Hierauf ließ er sich
in
Wiesbaden
[* 9] nieder, wo er 1857 eine Augenheilanstalt gründete. Im
Verein mit
Arnold und
Sämisch gab er die «Klinischen
Beobachtungen
aus der Augenheilanstalt zu
Wiesbaden» (Wiesb. 1861–67) heraus. Er starb
Heinr.
Alexander, Zoolog, geb. zu
Elberfeld,
[* 10] studierte
Medizin in Göttingen,
[* 11]
Heidelberg und
Berlin und praktizierte zuerst in Obersalzbrunn und
Barmen, habilitierte sich 1856 in
Heidelberg zunächst
für
Geburtshilfe, widmete sich aber bald der Zoologie und wurde 1863 außerord., 1865 ord. Professor in diesem Fache an der
HeidelbergerUniversität und Direktor des dortigen Zoologischen Museums. 1870 nahm er als
Arzt am Feldzug gegenFrankreich
teil, legte 1878 seine Professur nieder und folgte 1882 einem Ruf als Direktor des Naturhistorischen Museums zu
Hamburg.
[* 12] Er
starb Seine Verdienste als Zoolog beruhen besonders auf Untersuchungen der Milben und
Eingeweidewürmer. P.s Hauptwerk
ist seine
«Allgemeine Zoologie» (4 Bde., Berl.
1875–81; 2. Ausg. 1884).
Festlande durch den
Canale della Morlacca geschieden, ist 275 qkm groß und bildet einen eigenen Gerichtsbezirk mit
(1890) 6203 meist kroat. E. Der Hauptort Pago in einer tiefen
Bucht
(Vallone di Pago), welche durch ein schmales Seethor
(Bocca
di Pago) erreicht wird, ist Sitz eines Bezirksgerichts und hat (1890) 3554 E.
in Europa
[* 14] gebräuchliche, wahrscheinlich aus dem sanskrit. Bhagavatī, in dravidischen Dialekten Pogŏdi,
einem häufigen
Namen der Durgā (s. d.), entstandene Benennung der freistehenden
Tempel
[* 15] in
Indien und
China
[* 16] im Gegensatz zu
den Grottentempeln. Die Pagode gehören insgesamt den jüngsten Epochen der ind.
Architektur (s.
Indische Kunst und
Tafel:
Chinesische Kunst Ⅲ,
[* 1]
Fig. 1) an. Sie stehen auf freien, mit Obelisken,
Säulen
[* 17] u. s. w. geschmückten Plätzen und
zeigen in
Bezug auf Material u. s. w. die größte Verschiedenheit.
Sie haben gewöhnlich die Gestalt eines Kreuzes und ein hohes turmähnliches Dach
[* 18] mit mehrern
Absätzen. Die großartigsten
und am reichsten geschmückten sind die dem Buddhismus angehörenden in Hinterindien,
[* 19] namentlich in Siam.
Die in den Pagode der brahman.
Inder in großer Zahl vorhandenen Götterstatuen sind meist von gebrannter Erde und oft sehr groß.
Nach diesen Götterbildern hat man auch kleine, ungestaltete, zum
Teil aus
China stammende
[* 1]
Figuren mit beweglichem
Kopf und
Händen, mit denen man zur Zeit des Rokokogeschmacks Schränke, Kamine u. s. w.
verzierte, Pagode genannt.
Pagode heißen auch ältere ostind. Goldmünzen, deren wichtigste die
Stern- und die Mondpagode (beide nach dem Prägebild so
benannt) sind. Erstere (engl.
Star pagoda), eine Handelsmünze, von den Eingeborenen
Hun genannt, bis etwa 1800 in
Madras
[* 20] geprägt,
galt in der gleichnamigen brit.-ostind. Präsidentschaft seit 1818 etwa 3½ bis 3¾ dortige Silberrupien
oder Compagnierupien = 6¾ bis 7½ M.
In den franz.-ostind. Besitzungen
Pondichéry und Karikal bildet teilweise noch jetzt
die Sternpagode (frz. Pagode à l'étoile) von 3½ Pondichéryrupien Silbergeld die Geldeinheit;
sie ist aber dort eine bloße Rechnungsgröße. (S. Rupie.) Eine dort noch umlaufende goldene Handelsmünze
ist die früher in
Frankreich geprägte Mondpagode (Pagode au croissant) oder Pondichérypagode, in Silbergeld etwas mehr als 3 Pondichéryrupien
geltend, an Goldinhalt = etwa 6,7 M. – Pagode heißt auch das kleinste Gewicht in der Präsidentschaft
Madras, als Handelsgewicht
= 1/3200
Maund (s. d.) = 3,54 g, als
Gold- und Silbergewicht (der Eingeborenen) aber = 3,41 g.
PeterLudwig (bei den
RussenPeter Alexejewitsch),
Graf von der, russ. Staatsmann, geb. 28. (17.) April 1745 auf
seinem ErbgutPalms in
Esthland,
[* 22] nahm an den
Kriegen gegen
Preußen
[* 23] (1761–62), gegen die
Türken und
Schweden
[* 24] teil und ging 1791 als Gesandter nach
Stockholm.
[* 25] Darauf war er Gouverneur, später
Generalgouverneur erst in den Ostseeprovinzen,
dann in Ingermanland und im damaligen russ.
Finland.
KaiserPaul überschüttete ihn mit Gunstbezeigungen, verlieh ihm, der
Baron war, 1799 den erblichen
Titel eines russ. Reichsgrafen, ernannte ihn 1800 zum Minister des Äußern
und zum Ministerpräsidenten und machte ihn auch zum Oberpolizeiminister und Militärgouverneur von
Petersburg.
[* 26] Gleichwohl
stellte sich Pahlen an die
Spitze der Palastrevolution vom 4. April die die Ermordung
Pauls und die Thronbesteigung
Alexanders Ⅰ. zur Folge hatte. Aber, unbeliebt bei diesem, zog sich Pahlen bald auf
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