eins der wenigen in der Natur als Mineral vorkommenden
Salze mit organischer Säure, ockergelbe bis strohgelbe
haarförmige Kryställchen, die als traubige oder erdige
Aggregate, auch als
Anflug erscheinen.
Chemisch besteht der Oxalit aus
42,11
Eisenoxydul, 42,10
Oxalsäure, 15,79 Proz. Wasser und besitzt die Formel 2 FeC2O4 + 3 H2O;
Kleesäure, Sauerkleesäure
(Acidum oxalicum), C2H2O4 oder ^[img], krystallisiert C2H2O4
2H2O, eine organische Säure und nächst der
Kohlensäure die sauerstoffreichste Kohlenstoffverbindung, findet sich im
Pflanzenreich sehr verbreitet, besonders kommt sie als saures Kaliumsalz im Sauerklee (s.
Oxalis), als
Kalksalz in vielen
Pflanzen und im
Harn (einige
Harnsteine bestehen daraus), als
Ammoniaksalz im Guano vor. Die Gewinnung
der Oxalsäure aus den
Pflanzen ist jetzt von keiner Bedeutung mehr, im großen stellt man sie durch
Oxydation derKohlehydrate
(Stärke,
[* 3] Zucker,
[* 4]
Cellulose) dar; früher geschah diese
Oxydation durch Salpetersäure, die man auf Zucker (woher auch die Bezeichnung
Zuckersäure für Oxalsäure stammt) oder
Stärkemehl einwirken ließ, jetzt wendet man als oxydierendes
Mittel schmelzendes
Alkali und
als
Kohlehydrat Sägemehl, Kleie, Pergamentpapierabfälle oder
Cellulose an. Das hierbei entstehende oxalsaure Natrium wird
durch
Kalkmilch in oxalsauren Kalk übergeführt und aus dem
Kalksalz durch Schwefelsäure
[* 5] die Oxalsäure abgeschieden,
die man dann durch
Abdampfen der Lösung krystallisiert gewinnt.
Sie bildet farblose Prismen von stark saurem
Geschmack, löst sich in Wasser und
Alkohol.
Beim raschen Erhitzen zerfällt sie
in
Kohlenoxyd,
Kohlensäure,
Ameisensäure und Wasser; mitGlycerin erhitzt bildet sie
Ameisensäure. Bei
einer
Temperatur unter 70° verliert sie ihr
Krystallwasser, ohne zu schmelzen, und kann, entwässert, bei vorsichtigem Erhitzen
im Luftstrom in schönen großen, glänzenden
Nadeln
[* 6] sublimiert werden. Die Oxalsäure und einige ihrer
Salze, besonders das saure
Kaliumsalz, finden ausgedehnte Anwendung in der
Kattundruckerei als Ätzbeize, ferner in der
Woll- und
Seidenfärberei, in der Wolldruckerei, zum Beseitigen von
Tinte- und Rostflecken, zum
Bleichen von
Stroh und in der Kosmetik
zum Weich- und Weißmachen der
Hände. Die Oxalsäure ist ein heftiges
Gift; das beste Gegenmittel ist fein geschlämmte Kreide.
[* 7] Im
Großhandel kosten (1890) 100 kg 73-75 M.
Salze,Oxalate, die durch Neutralisation der
Oxalsäure (s. d.) mit den betreffenden
Basen oder durch gegenseitige
Zersetzung von löslichen Metallsalzen mit oxalsauren
Alkalien entstehenden
Salze dieser Säure. Die
Oxalsäure bildet als zweibasische
Säure zwei Reihen von
Salzen, neutrale und saure. Die Alkalioxalate sind in Wasser löslich und krystallisieren leicht, die
meisten übrigen Oxalate sind weiße, in Wasser unlösliche, aber in den meisten Säuren leicht lösliche
Niederschläge. Von den
Salzen sind zu erwähnen:
1) Kaliumoxalate. a. Das neutrale
Salz,
[* 8] krystallisiert ^[img], oxalsaures Kalium, wird erhalten, indem eine Lösung von
Oxalsäure
mit kohlensaurem Kalium bis
zum Verschwinden der sauren Reaktion versetzt und zur
Krystallisation verdampft
wird. b. Das saure
Salz, krystallisiert ^[img], saures oxalsaures Kalium, Kleesalz, Sauerkleesalz, oft auch
Bitterkleesalz
(s. d.) genannt,
Oxalium, Sal Acetosellae, wird erhalten, indem man ein
Volumen einer Oxalsäurelösung mit kohlensaurem Kalium
neutralisiert und dann ein gleich großes
Volumen Oxalsäurelösung von gleichem Gehalt hinzufügt.
Das saure
Salz ist schwerer löslich als das neutrale; es krystallisiert sehr leicht. Es verbindet sich
mit
Eisenoxyd zu einem löslichen Doppelsalz, daher seine Anwendung zur Beseitigung von Rost- und Tintenflecken. c. Das vierfachsaure
Salz, ^[img], entsteht, indem man von vier
Volumen einer heißen Oxalsäurelösung ein
Volumen mit kohlensaurem Kalium neutralisiert
und alsdann die übrigen drei
Volumina der Oxalsäurelösung zufügt.
Beim Erkalten der Flüssigkeit scheidet
sich das
Salz, wenn die Flüssigkeit umgerührt wird, als glänzendes körniges Krystallmehl fast vollständig ab. Man verwendet
das
Salz zweckmäßig statt freier
Oxalsäure bei alkalimetrischen
Operationen. Vor dieser hat es den Vorzug, leicht in chem.
Reinheit erhalten werden zu können und nicht zu verwittern.
2) Ammoniumoxalate. Die drei Ammoniumoxalate entsprechen den Kaliumverbindungen. Von diesen hat nur das neutrale
Salz, C2(NH4)2O4.H2O,
allgemeineres Interesse. Es bildet schöne, wasserhelle
Krystalle, welche in 24
Teilen Wasser löslich sind. Es findet als
Reagens Verwendung in der chem.
Analyse.
3) Calciumoxalat. Das neutrale
Salz, C2CaO4.H2O, fällt beim Vermischen von siedendheißen neutralen
oder mit
Essigsäure angesäuerten Lösungen von
Kalksalzen mit Ammoniumoxalat als weißer, krystallinischer, in Wasser und
Essigsäure unlöslicher, in Mineralsäuren aber leicht löslicher Niederschlag.
Beim Erhitzen giebt das
Salz zuerst sein
Krystallwasser
ab, wird dann unter Freiwerden von
Kohlenoxyd in
Calciumcarbonat und bei intensiver Rotglut in
Ätzkalk
verwandelt. Auf diesem Verhalten beruht die analytische Abscheidung und quantitative Bestimmung des Kalkes.
4) Ferrokaliumoxalat, (C2O4)2FeK2, dient in der
Photographie als kräftiges Reduktionsmittel (Oxalatentwickler).
(grch.), die Anwesenheit von
Oxalsäure im
Harn. ^[= oder Urin (Urina, Lotium), die von den Nieren abgesonderte Flüssigkeit, durch welche die Verbrennun ...]
(spr. -schérna),Axel,Graf, schwed. Staatsmann, geb. zu
Fånö in Uppland, studierte zu Rostock,
[* 9] Wittenberg
[* 10] und
Jena
[* 11]
Staatsrecht und
Theologie, ging 1606 als Gesandter an den mecklenb.
Hof
[* 12] und wurde 1609 in den Senat aufgenommen. Als Gustav II.
Adolf 1611 den
Thron
[* 13] bestieg, wurde er zum Kanzler ernannt; als
solcher schloß er 1613 den Frieden zu Knäred mit
Dänemark,
[* 14] 1614 den von
Stolbowa mit
Rußland. Im
Kriege
gegen
Polen wurde er mit mehrern Regimentern nach
Preußen
[* 15] geschickt und zum
Generalgouverneur aller daselbst unterworfenen
Distrikte ernannt. Im Dreißigjährigen
Kriege unterhandelte er mit dem
Herzog von
Pommern
[* 16] wegen der
BesetzungStralsunds durch
schwed.
Truppen und that damit den ersten Schritt zum Eingreifen
Schwedens¶