Unter seinen Originalarbeiten, von denen er selbst eine revidierte
Ausgabe («Comedier», 6 Bde.,
Kopenh. 1850-53) veranstaltete, verdienen die
Lustspiele «Östergade og Vestergade» (1828),
«En Bryllupsdags Fataliteter»
(1840) und «Pak!» (1845) besondere Hervorhebung;
ferner die Volkskomödie «Capriciosa» (mit Arnesen,
1836) und die
Vaudevilles «Kunstnerliv» und «En
Födselsdag i Slutteriet».
Auch schrieb er kunsttheoretische und bühnengeschichtliche
Arbeiten, von denen «Folketheatret»
(Kopenh. 1846) und «Den danske Skueplads i dens
Historie» (7 Bde., ebd. 1854-76; vollendet von E. Collin)
genannt seien.
Adolf, Afrikareisender, geb. zu
Hamburg,
[* 3] studierte Naturwissenschaften, besonders
Geologie,
[* 4] und begleitete 1850 Richardson undBarth nach Innerafrika. Während der
Reise von Tripoli über
Mursuk,
Ghat,
Air und
Damerghu nach den Haussaländern machte Overweg Breitenbestimmungen und geolog.
Beobachtungen und Höhenmessungen, aus denen hervorging,
daß die
Sahara nicht, wie man früher glaubte, eine niedere Ebene, sondern ein Hochland ist. Von Tassana
aus besuchte er allein als der erste Europäer die Landschaften Gober und Maradi, traf in
Kuka ein und befuhr den
Tsadsee. Nachdem er mitBarth die
Reisen nach
Kanem und Musgu gemacht, dann allein von
Kuka südwestlich nach Fika gegangen
(März bis Mai 1852) und den Komadugu (oder
Waube), den westl. Zufluß des
Tsad, von Jo bis Dutsi verfolgt (Aug. bis Sept.
1852) hatte, starb er zu Maduari am
Tsad. -
Vgl. die Monatsberichte der Gesellschaft für Erdkunde
[* 5] zu
Berlin,
[* 6]
Neue
Folge (Bd. 8
u. 9, Berl. 1851-52), die Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, Bd. 1 (ebd.
1853) und Petermanns Geogr.
Mitteilungen, 1855, 1856, 1858, 1863 und 1864; ferner T. E. Gumprecht,
Barths und O.s
Reise nach
dem Tsadsee (Berl. 1852).
Publius Ovidius. Naso, röm. Dichter, geb. 43
v. Chr. in Sulmo (Sulmona), einer wohlhabenden
Ritterfamilie angehörig, erhielt die sorgfältigste Ausbildung in der Rhetorenschule zu
Rom.
[* 7] Seine
Lehrer waren Porcius Latro
und Arellius Fuscus. Seine
Bildung vollendete Ovidius auf
Reisen und lebte dann in
Rom in den glücklichsten Verhältnissen im Verkehr
mit der Augusteischen Familie und seinen Freunden, bis er im J. 9 n. Chr.
von
Augustus aus nicht genügend aufgeklärten
Gründen nach der kleinen Stadt
Tomi (beim heutigen Küstendže) am
SchwarzenMeer, in ein Land mit barbarischer
Bevölkerung,
[* 8] fremder
Sitte und
Sprache,
[* 9] verbannt ward, wo er bis an seinen im J. 17 n. Chr.
erfolgtenTod bleiben mußte.
Ovidius
'Dichtungen zeigen weder idealen Schwung noch tiefere, ernstere Empfindung; aber Ovidius ist pikant, witzig und
geistreich, er beherrscht meisterhaft die Form. Die meisten seiner Werke sind noch vorhanden. Zu diesen gehören zunächst
«Epistolae» oder «Heroides», 21
Briefe von Heroinen und Heroen an ihre fernen Geliebten (aber nur die 14 ersten
Heroinenbriefe rühren sicher von Ovidius her); ferner in derselben Form des Distichons
«Amores» (3
Bücher),
eigentliche Liebeselegien.
Am vollendetsten in der Form ist die
«Ars amandi»
(«Ars amatoria»),
und gewissermaßen
dazu gehörig: «Remedia amoris»
(Mittel gegen die Liebe) und «Medicamina faciei»
(Toilettenvorschriften). Das bekannteste und gelesenste Werk Ovidius' sind jedoch die
«Metamorphoses» («Verwandlungen», in 15
Büchern),
in welchen die auf Verwandlungen bezüglichen Fabeln der griech. und ital.
Mythologie zu einem freilich losen Ganzen verbunden werden, das schließlich in die
Vorgeschichte des Julischen Hauses und
deren Verherrlichung ausläuft.
Den
«Metamorphosen» zur Seite treten die unvollendeten «Fasti»
(6
Bücher) in Distichen, ein fortlaufender poet. Kommentar des röm.
Kalenders, der je in einem
Buche die Erklärung der Feste
eines
Monats, ihre
Mythen, Gebräuche u. s. w. giebt. Weniger stoffliches Interesse haben die in der
Verbannung geschriebenen
«Tristia» (Trauerlieder, 5
Bücher) und
«Epistolaeex Ponto» (4
Bücher),
die durch Einförmigkeit des
Inhalts
ermüden. Auch werden dem Ovidius zum
Teil mit Unrecht einige kleinere, ganz oder teilweise erhaltene Gedichte
(«Ibis», «Halieutica»,
«Nux» u. a.) zugeschrieben. Ein
Trauerspiel«Medea» ist verloren.
Seit den ersten
Ausgaben
(Rom 1471;
Bologna 1471) sind zahllose Gesamt- und Einzelausgaben erschienen. Die wichtigern sind die
der gesamten Werke von N. Heinsius (3. Ausg.,
Leid. 1661),
Merkel (3 Bde., 2. Ausg., Lpz.
1873-75; neu bearb. von Ehwald, Bd.
1, ebd. 1888) und
Niese (3 Bde., ebd. 1871-74), der «Heroides»
von Sedlmayer
(Prag
[* 10] 1886),
der
«Metamorphoses» von
Korn (ebd.
1880) und mit Erklärung von Haupt,
Korn und H. J.
Müller (Bd. 1, 7. Aufl., ebd.
1885; Bd. 2, 2. Aufl. 1881),
der «Fasti» von
Peter (3. Aufl., Lpz. 1889).
Übersetzungen sämtlicher Werke von
Lindeman (mit
lat.
Text, 6 Bde., ebd. 1853-67) und in den beiden
Stuttgarter Sammlungen (Metzler, 19 Bde.,
1833-74, und Hoffmann, 3 Bde., 1858-76).
1)
Span.
Provinz an der Nordküste (s.
Asturien). - 2) Hauptstadt der
Provinz Oviedo und früher des Fürstentums
Asturien, 25 km
von der Hafenstadt
Gijon, an den Bahnlinien
Leon-Gijon und
Oviedo-Trubia (13 km), auf einer Anhöhe (228 m) zwischen den
Flüssen Nalon und Nora, in fruchtbarer Ebene gelegen und regelmäßig gebaut, ist Sitz eines Gouverneurs, Obergerichts,
Bischofs und seit 1580 einer
Universität, hat (1887) 20100, als Gemeinde 42716 E., einen schönen großen Platz, 5
Pfarrkirchen, 3 Nonnenklöster,
mehrere ehemalige Mönchsklöster, großes Hospiz und Armenhaus,
Strafanstalt, Militärhospital, Wasserleitung
[* 11] mit 41
Bogen,
[* 12] vielePaläste span.
Granden und hübsche Promenaden.
Erwähnenswert sind: die von Fruela 760 gegründete, 1388 vollendete
Kathedrale mit einem 1528 hinzugefügten hohen, durchbrochenen,
von vier kleinern flankierten
Turm,
[* 13] hat
Gräber von 14 Königen und Königinnen und viele
Reliquien;
die von König Silo (775-784)
gegründete got.
KircheSan Salvador
[* 14] mit vielen Kunstschätzen und Merkwürdigkeiten;
das alte Schloß
und das königl. Nonnenkloster
San Pelayo. Oviedo hat eine Lateinschule, ein Lehrerseminar, eine Zeichen- und vier Freischulen,
eine Gesellschaft mit Lehrstühlen für
Chemie, Geometrie,
Staatswirtschaftslehre;
ferner Leder- und Hutfabriken und eine königl.
Waffenfabrik. Im Stadtgebiet (mit vielen weit zerstreuten Häusergruppen) liegt nahe dem Nalon das Salzbad
Caldas de Priorio (19° C.), und im
Bezirk Oviedo.
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