anfangs einer der Genossen und Zechkumpane Neros. Später wurde er, weil der
Kaiser in dem ungestörten
Besitz von O.s Gemahlin,
Poppäa Sabina (s. d.), sein wollte, 59 als
Statthalter nach Lusitanien geschickt. Als Galba sich gegen Nero 68 empörte,
schloß sich Otho sogleich an jenen an, begleitete ihn nach
Rom und
[* 2] wurde nach dessen Thronbesteigung Konsul.
Da aber Galba schließlich nicht ihn, sondern den
Piso zum Nachfolger ernannte, so veranlaßte Otho einen
Aufstand der
Prätorianer.
Galba und
Piso wurden 15. Jan. 69 ermordet und Otho zum
Kaiser ausgerufen. Inzwischen hatten die
Legionen in
Germanien
[* 3] ihren Anführer
Aulus Viteliius (s. d.) zumKaiser erhoben. Gegen dessen Feldherrn unterlag Otho bei Bedriacum
(Cremona)
in Norditalien und gab sich 16. April selbst den
Tod.
(Otomi), ein
Volk eigener
Sprache,
[* 4] das in den
Bergen
[* 5] im W. und N. des Hochthals von Mexiko
[* 6] und in den Ebenen und
Hochflächen im
NO. desselben und bis an die Grenzen
[* 7] der Huaxteca und des von den Totonaken bewohnten
Gebietes ansässig war, übrigens vielfach durchsetzt von mexik.
Kolonien, die auf dem geraden Wege nach der Huaxteca hin
einen vollständigen
Keil in das Gebiet der Othomi getrieben haben. Der
Name otho-mi soll «die Unsteten», «nicht
Seßhaften» bedeuten. Den Mexikanern (s. d.) gegenüber,
die sich als Eingewanderte betrachteten, galten sie als die
Aboriginer, aber gleichzeitig noch als rohe, barbarische, ungebildete
Rasse, und diesen Ruf haben sie sich
bis in die neueste Zeit erhalten. Die
Männer trugen Lippen- und Ohrpflöcke. Die Frauen
tättowierten sich
Brüste und
Arme mit blauer
Farbe. Sie brachten ihre Opfer auf den Bergspitzen dar. Als
ihre
Götter werden der Stammgott
Otontecuhtli genannt, ferner Yocippa und Atetein. Die heutigen Othomi stellen einen großen
Teil
der dienenden
Klasse in der Hauptstadt Mexiko dar.
Friedr.
Christoph, schwäb. Theosoph, geb. zu
Göppingen,
[* 12] studierte inTübingen,
[* 13] wurde 1738 Pfarrer in Hirsau bei
Calw, 1752
Dekan in
Weinsberg, 1759 in Herrenberg, 1765 Prälat in Murrhard, wo er starb.
In etwa 70
Schriften trug Oetinger seine eigentümlichen, durch
JakobBöhme und
AlbrechtBengel angeregten
Anschauungen vor. Seine «Selbstbiographie»
gab J. Hamberger heraus (Stuttg. 1845),
cum dignitate (lat.), «Muße mit Würde»,
d. h. ehrenvolle Muße, ehrenvolle Zurückgezogenheit, ein von
Cicero mehrfach angewandtes Wort (z. B.
«Pro Sestio»,
Kap. 45).
Friedr., Publizist und Parlamentarier, geb. zu Rehren in der
Grafschaft Schaumburg, studierte zu
Marburg
[* 14] dieRechte, trat dann in den kurhess.Staatsdienst, wurde 1848 Obergerichtsanwalt in
Cassel und gründete
daselbst die liberale
«NeueHess.
Zeitung». Als Herausgeber derselben wurde er 1850 verhaftet und vier Wochen gefangen gehalten,
mußte dann das Land verlassen, lebte längere Zeit in
Helgoland
[* 15] und seit 1854 in
Belgien.
[* 16] 1859 kehrte Ötker nach
Cassel zurück, gründete hier die
«Hess. Morgenzeitung», war Mitstifter des
Deutschen Nationalvereins und im
Hess.
Landtag der Führer der
Hess. Verfassungspartei. Seit 1867 war O. Mitglied des preuß. Abgeordnetenhauses und des
Norddeutschen (später
Deutschen)
Reichstags, wo er sich der nationalliberalen Partei anschloß. Er starb in
Berlin.
[* 17] Von seinen
Schriften sind zu nennen: «Helgoland.
Schilderungen und Erörterungen» (Berl. 1855),
(spr. ótotschatz), polit. Gemeinde und Hauptort eines Stuhlbezirks (31 348 E.)
im
Komitat Lika-Krbava in Kroatien, an der Gačka, hat (1890) 6929 meist kath. kroat. E.,
in Garnison je ein
Bataillon des 53. kroat. Infanterieregiments «Erzherzog
Leopold» und des 79. ungar. Otočaner Infanterieregiments
«Graf Jellačić», Holzschnitzereischule,
Ackerbau, Holzindustrie und Holzhandel und diente einst als wichtige Grenzhut gegen
türk. Einfälle aus
Bosnien.
[* 22] Otocac war bis zum 17. Jahrh. Bischofssitz und Sitz der Fürsten Frankopani,
beim
Bestande der Militärgrenze Stabsort des Otočaner Grenzregiments. Die Umgebung ist durch den 1854 erbauten Karlskanal
entsumpft worden.
(grch.), der künstliche Wiederersatz des äußern
Ohrs. ^[= # bei Nadeln (s. d.) die zum Einziehen des Fadens dienende Durchbohrung des Nadelschaftes; bei ...]
(grch.), Ohreneiterung, eitriger
Ohrenfluß (s.
Ohrenkrankheiten). ^[= oder Gehörkrankheiten, zu den häufiger vorkommenden Affektionen gehörige Erkrankungen, die ...]¶