mehr
Die Ausgaben verteilen sich folgendermaßen:
Art der Ausgaben | Betrag im ganzen Fl. | für das km Betriebslänge Fl. |
---|---|---|
Allgemeine Verwaltung | 3976092 | 248 |
Bahnaufsicht und Bahnerhaltung | 27968016 | 1744 |
Verkehrs- und kommerzieller Dienst | 46132369 | 2878 |
Zugförderungs- und Werkstättendienst | 34318363 | 2140 |
Eigentliche Betriebsausgaben: | 112395340 | 7010 |
Besondere Ausgaben | 23831556 | 1485 |
Sämtliche Ausgaben: | 136226896 | 8495 |
Außer den zur Bestreitung der eigentlichen Betriebsausgaben erforderlichen Summen wurden verausgabt unter andern:
1) 710118 Fl. als Beitrag zu Reserve- und Erneuerungsfonds, 2) 6659760 Fl. zur Tilgung, 3) 13546104 Fl. zur Zahlung der Superdividenden, 4) 19601399 Fl. für Zinsen und Dividenden der Stamm- und Prioritätsaktien, 5) 39459868 Fl. Zinsen der Prioritätsobligationen. Die Pensionsfonds hatten einen Bestand von 47233601 Fl., die Unterstützungs- und Krankenkassenfonds von 5122221 Fl., die Reservefonds 31191814 Fl., die Erneuerungs- und sonstigen Fonds einen Bestand von 5531416 Fl. Bei den stattgehabten 1667 Betriebsstörungen (209 Entgleisungen, 96 Zusammenstößen, 1326 sonstigen Betriebsstörungen) wurden 191 Personen getötet und 928 Personen verletzt.
Außer den Eisenbahnen
(einschließlich der Specialbahnen und Dampftramways) bestehen in
Österreich
[* 2] 11 Tramwayunternehmungen,
deren Linien 166,651 km umfaßten. Dieselben verteilen sich auf die
Städte
Wien
[* 3] (2),
Baden,
[* 4] Graz,
[* 5] Klagenfurt
[* 6] (Betriebsangaben
liegen jedoch nicht vor),
Triest,
[* 7]
Prag,
[* 8]
Salzburg,
[* 9] Krakau
[* 10] und Lemberg,
[* 11] und auf die Pferdebahn Linz-Urfahr. 4309
Pferde
[* 12] waren zur Bewältigung eines Verkehrs von 80576862
Personen erforderlich, welcher eine Einnahme (ohne Linz-Urfahr) von 6782266
Fl. brachte. Die
Ausgabe (ohne Linz-Urfahr) betrug 5030042
Fl., und an
Betriebsmitteln waren 1136 Personenwagen, 307 Lastwagen
und 76 Schneepflüge vorhanden.
Sämtliche ungar. Eisenbahnen
mit ihren
Strecken und Betriebsergebnissen für 1895 sind in der Beilage
zur Übersichtskarte aufgeführt. Eine Übersicht über die Hauptergebnisse der ungar. Eisenbahnen
für 1894 befindet sich auf den beiden letzten, eine Übersicht über die 1894 in
Ungarn
[* 13] vorhandenen Dampftramways, Pferdebahnen
und Specialbahnen nebst Betriebsergebnissen auf der letzten Seite der Beilage.
Litteratur. Statist. Nachrichten von den
Österreichischer Erbfolgekrieg von 1741 bis 1748, bearbeitet im
k. und k. Handelsministerium; Konta, Eisenbahn-Jahrbuch
der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, erscheint alljährlich in
Wien; Zeitschrift für Eisenbahnen
und Dampfschiffahrt
der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
(Wien);
Die histor. Entwicklung des deutschen und deutsch-österr.
Eisenbahnnetzes
von 1838 bis 1881 nebst Nachträgen, hg. vom königlich preuß.
Statistischen
Bureau
(Berlin);
[* 14] Kaizl, Die Verstaatlichung der
Eisenbahnen
von
Österreich (Lpz. 1885); Neményi. Die Verstaatlichung der Eisenbahnen
in
Ungarn (ebd.
1890).
Österreichisch-Ungarische Monarchie und Österreichisch-Ungarisches Reich, die alternativen amtlichen Bezeichnungen, die zufolge kaiserl. Handschreibens vom das bisherige Kaisertum Österreich, d. d. die Gesamtheit aller unter dem Scepter des Kaisers von Österreich und Apostolischen Königs von Ungarn verfassungsmäßig vereinigten Königreiche und Länder, führt.
Lage, Grenzen [* 15] und Größe. Das Gesamtreich ist in der Mitte von Europa [* 16] zwischen 42° 6' 41" und 51° 3' 24" nördl. Br. (nördlichster Punkt Hilgersdorf in Böhmen, [* 17] südlichster bei Spizza in Dalmatien) und zwischen 9° 31' 51" und 26° 2' 40" östl. L. von Greenwich (westlichster Punkt bei Bangs in Vorarlberg, östlichster bei Chilischeny in der Bukowina) gelegen. Die Breitenausdehnung beträgt somit 1050 km und die Längenausdehnung 1276 km. Das Reich grenzt im N. an Sachsen, [* 18] Preußen [* 19] und Rußland, im O. an Rußland und Rumänien, [* 20] im S. an Rumänien, Serbien, das Occupationsgebiet (Bosnien [* 21] und die Herzegowina, bez. die Türkei [* 22] und Montenegro), das Adriatische Meer und Italien, [* 23] im W. an Italien, die Schweiz, [* 24] Liechtenstein, [* 25] den Bodensee und Bayern. [* 26]
Von der gesamten Grenze entfallen 8009 km (78,2 Proz.) auf die Land-, 2234 km auf die Meeresgrenze. Die Monarchie besteht aus zwei Staaten (Reichshälften), und zwar den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern (Österreich) oder dem sog. Cisleithanien (s. d.) und den Ländern der ungarischen Krone oder dem sog. Transleithanien (s. d.). Der Gesamtflächeninhalt beträgt 622328,8 qkm. Der Größe nach nimmt die Österreichischer M. den 16. Teil, der Bevölkerung [* 27] nach nahezu den 8. Teil von Europa ein. Auf Grund des Berliner [* 28] Vertrages vom hat Österreich-Ungarn [* 29] auch die Verwaltung und militär. Besetzung der beiden ehemals türk. Provinzen Bosnien und Herzegowina mit 51110,08 qkm und (1885) 1336091 E. übernommen und führt auch die Verwaltung über die bei Orsova in der Donau gelegene ehemals türk. Insel Ada Kaleh. (Hierzu: Politische Übersichtskarte von Österreich-Ungarn.)
Küstengliederung. Die Adriatische Küste (2234 km Anteil der Monarchie) ist sehr reich gegliedert. Die Halbinsel Istrien [* 30] bildet im W. den Golf von Triest, im O. jenen von Fiume [* 31] oder Quarnero, der mit zahlreichen Inseln (Cherso, Veglia, Lussin, Arbe) ausgefüllt ist. Zwischendurch führen tiefe, leicht zugängliche Meeresstraßen. Istrien selbst bietet eine Reihe von trefflichen tiefen Buchten, darunter die schöne Bucht des Kriegshafens Pola. [* 32] Ebenso reich gegliedert ist die Küste Dalmatiens, der zahlreiche Inseln (Pago, Brazza, Lesina, Lissa, [* 33] Curzola, Lagosta, Meleda) vorgelagert sind und die in der großartigen Bucht von Cattaro (Bocche di Cattaro) ihren schönsten Hafen besitzt.
Bodengestaltung. Die mittlere Höhe beträgt nach einer Berechnung Chavannes («Physik.-Statist. Atlas [* 34] von Österreich-Ungarn», Text zu Taf. 9) 517,87 m, die von Cisleithanien 777,55 m, die von Transleithanien 396,1 m. In der Monarchie kamen auf die
Höhenstufe von | Fläche |
---|---|
m | qkm |
0-100 | 62518 |
100-300 | 192050 |
300-500 | 174068 |
500-1000 | 111614 |
1000-2000 | 65055 |
2000-3000 | 18372 |
über 3000 | 1715 |
¶
0714a ¶
mehr
Das Rückgrat und die Verbindung der einzelnen Länder der Österreichischer M. bildet das Alpensystem im weitern Sinne mit dem größten Teil der Ostalpen (s. d.), den Karpaten (s. d.) und einem Teile der Dinarischen Alpen [* 37] (s. Dinara). Von den mächtigen Senkungsgebieten, die den Innenrand des Systems begrenzen, gehören hierher nur die ungar. Tiefebenen (s. unten). Außerhalb des genannten Systems, davon getrennt durch das tertiäre ober- und niederösterr. Hügelland und die Marchebene, liegt das böhm. Massiv, das Böhmen gegen Deutschland [* 38] abschließt, und im S. der Karst (s. d.), mit dem die ähnlich gebaute Halbinsel Istrien (s. d.) durch den Tschitschenboden zusammenhängt.
Die größten Ebenen dehnen sich in Ungarn aus, wo sich die große ungar. Tiefebene längs der Donau und Theiß über 93600 qkm erstreckt. Durch den Bakonyer Wald und das Vertesgebirge ist von dieser die kleine ungar. Tiefebene geschieden, welche sich längs der Raab [* 39] und Waag ausbreitet, während sich jenseit des Leithagebirges und der Kleinen Karpaten das Wiener Becken und das Tullner Feld sowie die Marchebene hinzieht. Ebenen von geringerer Ausdehnung [* 40] begleiten auch die Elbe, die Weichsel und ihre Zuflüsse sowie den Dnjestr in Galizien, ferner die Drau und die Save an ihrem Unterlaufe in Kroatien und Slawonien. (Hierzu: Physikalische Karte von Österreich-Ungarn.)
Geologisches. Sämtliche Formationsgruppen sind in der Österreichischer M. vertreten. A. Die archäischen Formationen bilden teils als Gneis- oder als krystallinische Schiefer die wesentlichste Formation der Centralalpen in ihrem ganzen Zuge von der Schweiz bis zum Wechsel und Bachergebirge, ferner abwechselnd mit Granit, Porphyr und andern ältern Massengesteinen das hercynisch-sudetische Gebirgsmassiv, das sich nördlich von der Donau über das ganze südl. Böhmen ausbreitet.
Ferner bilden diese Formationen das Erz-, Fichtelgebirge, die Sudeten, den Böhmisch-Mährischen Höhenzug, in dem Karpatensystem die Tatra, das Ungarische Erzgebirge, den größten Teil der Gebirgsumrandung Siebenbürgens, insbesondere die Transsylvanischen Alpen und das Siebenbürgische Erzgebirge. An vielen andern treten diese Formationen isoliert auf und sind fast überall reich an Erzen und nutzbaren Mineralien. [* 41] B. Von den paläozoischen Formationen sind hervorzuheben:
1) Die Silurformation, welche namentlich in Böhmen (das berühmte Silurbecken zwischen Prag und Klattau, 141 km lang, zwischen Přibram und Rakonitz 59 km breit, mit den Blei- und Silbererzlagern von Přibram) als Grauwackenzone in den Nordalpen (der Erzberg bei Eisenerz in Steiermark), [* 42] ferner in den Südalpen in Kärnten und Krain und in Ostgalizien sowie Siebenbürgen vorkommt.
2) Die Devonformation tritt namentlich im Mährischen Gesenke, bei Olmütz [* 43] und bis Lösch bei Brünn [* 44] auf, in den Alpen am Semmering und Wechsel und in der Umgebung von Graz, dann in Galizien.
3) Die Steinkohlenformation ist hauptsächlich verbreitet im mittlern und westl. Böhmen (Schlan-Rakonitz-Kladnoer Becken, das Pilsener Becken und die benachbarten Ablagerungen bei Miröschau, Manetin, Radnitz), dem nordöstl. Böhmen (Schatzlar-Schwadowitzer Revier als Teil des preuß. Gleiwitz-Waldenburger Beckens), in Mähren (Rossitzer Revier), Schlesien [* 45] (Ostrau-Karwiner Revier, ein Flügel des großen oberschles. Beckens), in Galizien (bei Jaworzno, Dombrowa und Siersza), Steiermark (bei Turrach), Ungarn (bei Eibenthal im Banat).
4) Die Dyasformation (und zwar das Rotliegende) kommt in Böhmen am Fuße des Riesengebirges (die «versteinerten Wälder» bei Radowenz, s. d.), im Pilsener Becken, bei Budweis, nördlich von Prag, in Mähren zwischen Senftenberg und Krumau, als Verrucano in den Alpen, als rote Sandsteine in den Karpaten vor. C. Mesozoische Formationen.
5) Die Triasformation [* 46] bildet zum größten Teil die mächtigen Kalk- und Dolomitmassen der nördl. und südl. Kalkalpen und enthält die Salzstöcke von Ischl, [* 47] Aussee, Hallstatt, Hallein, Hall [* 48] in Tirol, [* 49] die Blei- und Zinkerze von Bleiberg und Raibl in Kärnten, die Quecksilberlager von Idria in Krain u. s. w. Die Triasgebilde treten auch vielfach in dem Karpatensystem auf und bilden das Plattensee- und Bakonyer Waldgebirge.
6) Die Rhätische Formation ist sehr bedeutend in den nördl. und südl. Alpen, namentlich als Dachsteinkalk im Dachstein, Predil, Mangart, Triglav oder als Hauptdolomit in den Süddolomiten Tirols.
7) Die Juraformation [* 50] tritt in den nördl. Kalkalpen, in Mähren und in den Karpaten, insbesondere im Krakauer Gebiete auf, und in Ungarn, wo die Kohlenlager von Fünfkirchen [* 51] und Steyerdorf (Banat) dem Jura angehören.
8) Die Kreideformation [* 52] kommt in ebendenselben Gebieten, dann in Böhmen und Schlesien vor und bildet zum größten Teile das Karstplateau. Auch gehören ihr der Wiener Sandstein und die kohlenführenden Gosauschichten an. Eine große Verbreitung hat die Kreideformation in Ostgalizien, wo sie mit jener in Rußland zusammenhängt. D. Känozoische Formationen.
9) Die Eocänformation nimmt als Nummulitenkalk und als Flysch großen Anteil an der Gebirgsbildung [* 53] der Nord- und Südalpen, des Karst und der Dinarischen Alpen Dalmatiens sowie der Karpaten (Karpatensandsteine).
10) Die Neogenformation füllt einen großen Teil der Becken zwischen den Gebirgen aus und bildet insbesondere das Becken von Wien. Sowohl die Basaltgebirge Böhmens als die Trachyte Ungarns haben diese Formationen an vielen Stellen durchbrochen, welche die altberühmten Gold- und Silberbergbaue bei Kremnitz, Schemnitz, Nagy-Banya, Felsö-Banya und im Siebenbürgischen Erzgebirge enthalten. Dieser Formation gehören auch die Salzlager von Galizien (Wieliczka) und Siebenbürgen und die zahlreichen Braunkohlenablagerungen insbesondere in Böhmen, Steiermark und Ungarn an. 11) Die Diluvial- und Alluvialformation erfüllt die Flußthäler und die bereits oben erwähnten Ebenen der Monarchie.
1) Flüsse. [* 54] Es entspringen in Österreich folgende Hauptflüsse Europas: Elbe, Oder, Weichsel, Dnjestr und Etsch. 75 Proz. der Monarchie gehören zum Flußgebiete der Donau. Der Rhein berührt nur an der westl. Grenze Österreich und hat in Vorarlberg ein kleines Flußgebiet. Der Dnjepr hat durch seinen in Ostgalizien entspringenden Zufluß Styr nur geringen Anteil an der Monarchie. Die Donau (s. d.) fließt von Passau [* 55] bis Orsova (1372 km) mitten durch das Reich und nimmt hier ein Flußgebiet von 407418 qkm ein, d. i. fast die Hälfte ihres gesamten Stromgebietes. Die Elbe (s. d.) entwässert Böhmen. Die Oder (s. d.) verläßt bald, nachdem sie vorher die Oppa aufgenommen, das Reich. Die Weichsel bildet den ¶