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O. als Geschenk für die Kinder erhalten, die es am Gründonnerstag oder Ostermontag im Versteck auf- suchen müssen. Zucker- und Schokoladeneier sind oft an Stelle der natürlichen getreten. Oster-Gms, Fluß, s. Ems. [* 2] Osterfeld, Stadt im Kreis [* 3] Weißenfels [* 4] des preuß. Reg.-Bez. Merseburg, [* 5] an der Nebenlinie Zeitz-Cam- bürg der Preuß. Staatsbahnen, [* 6] Sitz eines Amts gerichts (Landgericht Naumburg [* 7] a. S.), hatte 1890: 1714,1895: 1724 E., darunter 20 Katholiken, Post, Telegraph; [* 8]
Roßhaarspinnerei, Fabrikation von Pfei- fenschläuchen, Öfen, [* 9] Chamottesteinen;Taubenmärktc.
Osterfest, Ostergebräuche, s. Ostern. Sstergötland, schwed. Provinz und als Ver- waltungsbezirk Ö.s Län oder Linköpings Län genannt, im N. durch die Waldeshöhen Kolmarden und Tylöskog von Mittelschweden getrennt, östlich von der Ostsee, westlich vom Wettersee begrenzt und im S. allmählich in das smäländifche Hochland über- gehend, ist 10977 ykm groß, wovon 1070 ykm auf Binnenseen kommen, und zählt (1893) 266 892 E. Von der Festlandoberfläche sind 23 Proz. Ackerland, 7 Proz. Wiesen und 61 Proz. Waldungen.
Die größten Seen sind Glan, Sommen, Asunden und Roren. Die Mitte der Landschaft bildet eine weite, sehr fruchtbare, vom Motala durchzogene Ebene. Die Industrie ist gut entwickelt, besonders Metall- und Textilindustrie. Zwei Kanüle, die Ostgötalinie vom Götakanal und der 1871 vollendete Kindakanal, sowie 338 Km Eisenbahnen dienen dem Verkehr. Städte sind Linköping, Residenz des Landeshaupt- manns, Norrköping, Söderköping, Motala, Wad- stena und Skeninge.
Ostergrenze, s. Ostern. Ostergroschen, s. Beichtgeld. Osterhase, der Hase, [* 10] der nach dem deutschen Kinderglauben die Ostereier legt; außerhalb Deutsch- lands weih man nichts vom (S. Osterei.) Ofterhofen, Stadt im Bezirksamt Vilshofen des bayr. Reg.-Bez. Niederbayern, rechts von der Donau, an der Linie Passau-Negensburg der Bayr. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Deggendorf), hatte 1890:1515,1895:1595 kath. E., Posterpedition, Telegraph und ein ehemaliges Bene- diktinerkloster (Ostrehova, Hosterhoven im Mittel- alter), das schon unter Karl d. Gr. bestand und unter den Hohenstaufen zum Bistum Bamberg, [* 11] später zur Landgrafschast Leuchtenberg gehörte. Osterholz.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Stade, [* 12] hat 479,25 ykm und 1890: 28232, 1895: 28617 (14501 männl., 14113 weibl.) E., 2 Städte und 107 Landgemeinden. - 2) Flecken im Kreis O., am Westrande des Hammemoors, durch einen Kanal [* 13] mit dem Weserzufluß Kamme verbunden, an der Linie Hannover-Geestemünde (Station O.-Scharmbeck) der Preuß. Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Verden), [* 14] hatte 1890: 1767 E., darunter 23 Katholiken und 48 Israeliten, 1895:1691 E., Post, Telegraph;
Maschinen-, Reis- stärke-, Dextrinfabriken, Tuchweberei und Spinnerei. Osterholzer Hafenkanal, s. Tabelle beim Ar- tikel Fehw und Moorkolonien. Ostsria. (ital.), Wirtshaus, Schenke. Osterinfel oder Waihu, auch Teapi, von den Eingeborenen Napanui (Großrapa) genannt, engl. N3.8t6r Island, [* 15] frz. Ü6 äe IHHU68, die öst- lichste Insel Oceaniens, einsam im Stillen Ocean, unter 27° 9' südl. Vr. und 109° 20' westl. L. von Greenwich gelegen, ist 117,? gkin groß, hat drei- eckige Gestalt und ist, wie die erloschenen Kratcr- berge und die Lava der hafenlosen Küste beweisen- vulkanischenUrsprungs.
SieleidetHolz-und Wasser, nlangel; doch liefert der Boden den nnr noch 150 Bewohnern reichlich Nahrungspflanzen. [* 16] Viele Ein- geborene sind nach Tnamotu übergeführt worden. Rätselhaft erscheinen die kolossalen Steinbilder, die, fast 5 m hoch, auf einer 26 m langen Grundmauer stehen. Der auf der Westseite gelegene Landungs- platz heißt Cookshaven, nach Cook, der die In- sel 1774 besuchte. 1888 wurde die O. von Chile [* 17] in Besitz genommen, um als Strafkolonie zu dienen. -
Vgl. Geiseler, Die O. (Berl. 1883).
Sster-Iökull, isländ. Vulkan, s. Eyjafjalla. Osterkrankheit, s. .harnwinde. Osterkreis, s. Kirchenjahr. Osterkuß, der Kuß, mit dem man sich in der alten Kirche am Ostermorgen begrüßte. In der griech. Kirche giebt noch jetzt der höchste Geistliche von der Galerie des Altarraumes aus den einzeln vortreten- den Gemeindegliedern den O. am Ostermorgen mit den aus der alten Kirche übernommenen Worten: «Christus ist erstanden!» und diese antworten: «In Wahrheit, er ist erstanden!» Darauf küssen die Ge- meindeglieder sich untereinander. (S. Friedenskuß.) Osterland (lat. ^6rlH orimiwiiZ), ursprünglich das Land zwischen Saale und Mulde südwärts bis zur Elsterquelle und dem Fichtelgebirge;
später nur der nördl. Teil dieses Gebietes;
ostwärts erweiterte sich das O. bis über die Elbe bei Torgau [* 18] und Vel- gern, wogegen sich der westl. Teil als Mark Lands- berg davon absonderte.
Beide gehörten zu den Besitzungen des Hauses Wettin. Nach Friedrich Tuttas Tode (1291) nahm Friedrich der Freidige den einen, Diezmann den andern Teil in Besitz, bei der Örterung von 1382 siel es nebst Lands- berg an die drei Söhne Friedrichs des Strengen. Seit Ende des 15. Jahrh, wird das O. bei den Belehnungen der wettinischen Fürsten nicht mehr namentlich aufgeführt; doch hat sich im Sprach' gebrauch der Name O. für den Teil, der ehedem als Pleihnerland eine besondere Herrschaft bildete und dessen Hauptort Altenburg [* 19] war, bis jetzt erhalten.
Osterlen, Friedrich, Mediziner, geb. zu Murrhardt in Württemberg, [* 20] stndierte zu Tübingen [* 21] 1830-34 Medizin, war sodann prakti- scher Arzt in seiner Vaterstadt, habilitierte sich aber 1843 in Tübingen als Privatdocent, erlangte da- selbst eine Professur und wurde 1845 als Professor der mediz. Klinik nach Dorpat [* 22] berufen. Weyen eines verweigerten Urlaubs nahm er 1848 semc Entlassung, privatisierte sodann in Heidelberg, [* 23] Stuttgart, [* 24] Zürich [* 25] und Glarus und starb zu Stuttgart.
Österley hat sich durch eine Reihe bahnbrechender Schriften besonders um die Hygieine und die mediz. Statistik verdient gemacht. Er schrieb: «Histor.-kritische Darstellung des Streits über die Einheit oder Mehrheit der venerischen Kontagien» (gekrönte Preisschrift, Stuttg. 1836),
«Handbuch der Heilmittellehre)) (7. Aufl., Tüb. 1861), »Mediz. Logik» (ebd. 1852),
«Haudbuch der Hygieine» (3. Aufl., ebd. 1876), «Handbuch der mediz. Statistik» (ebd. 1864), «Die Seuchen, ihre Ursachen, Gesetze und Bekäm- pfung» (ebd. 1873). Auch begründete er 1845 die «Jahrbücher für praktische Heilkunde» und 1860 die «Zeitschrift für Hygieine, mediz. Statistik und Sani- tätspolizei» (Tübingen). Ofterley, Karl Wilhelm, Maler, geb. zu Göttingen, [* 26] studierte daselbst Kunstgeschichte, ¶