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Glimmerschiefer, ist nur in ihrem centralen Teile mäßig vergletschert und besitzt fünf Spitzen von über 3200 m Höhe: Petzeck (3283 m), Groher Roter Knopf (3276 m), Hochschober (3250 m), Horn- lopf (3242 m), Glödis (3205 m);
letzterer Gipfel ge- hört zu den wildesten und abschreckendsten Vergformen der Alpen. [* 2]
Die Sadnig-Kreuzeck-Gruppe, süd- lich vom Schoberthörl und dem untern Möllthal bis zum Drauthal, bleibt tief unter der Schneegrenze und besitzt nur vier Gipfel von über 2700 m: Polinik (2780 m), Striedenkopf (2754 m), Sadnig (2740 m) und Hochkreuz (2704 m). 4) Niedere Tauern, vom Murthörl zwischen Enns und Mur bis zum Liesing-Paltenthal. Sie sind die um vieles niedrigere Fortsetzung der Hohen Tauern und bestehen zumeist aus Glimmerschiefer, aus dem nur vereinzelte Gneisinseln emportauchen. In die Gletscherregion erheben sie sich an keinem Orte.
Sie zerfallen in folgende Abteilungen: Rad städter Tauern, von dem Murthörl bis zum Nadstädter fünf über 2600 m: Weißeck (2709 m), Moser Mandl (2679 m), Faulkogel (2653 m), Türkenwand (2646 m), Hochfeind (2610 m). Schladminger Alpen, vom Radstädter Tauern bis zurSölkerscharte, in ihrem Gebirgsbau durch die Gneismassen des Hochgolling und der Hohen Wildstelle beherrscht. Gipfelhöhe ge- wöhnlich 2400-2700 m; höher sind: Hochgolling (s. d., 2863 m), Hohe Wildstelle (2746 m), Roteck (2743 m), Preber (2741 m), Kasereck (2740 m), Wald- horn (2700 m). Wölz er Alpen, von der Sölker- scharte bis zum Polster, mit rundlichen Formen.
Die gewöhnliche Höhe der Gipfel ist 2100-2400 m; höher sind: Röthelkirch-Spitz (2474 m), Greimberg (2474 m) und Schoberspitz (2423 m). Rotten- manner Tauern, vom Polster- und Pölsthal bis zum Liesing-Paltenthal. Hier erhält das Gebirge wieder zackigere Formen. Die gewöhnliche Gipfel- höhe beträgt 2100-2400 m; höher sind: Vösenstein (2449 m), Saukogel (2418 m) und Hochreichart (2417 m). Ahnlich wie die Hohen besitzen auch die Niedern Tauern eine Vorlage im S., die durch eine Tiefenlinie, die über Lessach, Oberzeiring und Kraubat verläuft, von dem Hauptzuge getrennt ist. Es ist dies der Tamsweg-SeckauerHöhen- zug, der in tektonischem Sinne eine stäche Mulde zwischen den Niedern Tauern im N. und den Nori- schen Alpen im S. darstellt. In der westl. Hälfte sind die höchsten Erhebungen: Gstoderberg (2141 m), Payerhöhe (1971 m) und Lasaberg (1934 m); in der östl. Hälfte finden sich nur Höhen von 1300 bis 1500 m. Dieser niedere Gebirgszug wird mehrfach von südl. Abflüssen der Niedern Tauernkette durchbrochen.
5) Norische Alpen, im S. des Murthals vom Lieserthal und dem Katschberg im W. bis zum Hirschegger Gatterl im O. Das Gebirge besteht zu- meist aus Gneis und Glimmerschiefer, die zu einem stachen Gewölbe [* 3] aufgebogen sind. Der Sattel von Neumarkt und die Ein öd trennt es in zwei größere Abschnitte, die Gurkthaler Alpen im W. und die Lavantthaler Alpen im O., welch letztern sich im äußerstenSO.dasBacher-und Posruckgebirge anschließt. Die Höhenverhältnisse bleiben weit hinter jenen der Niedern Tauern zurück, die höchsten Er- hebungen erreichen 2300-2400 m. Die kulminie- renden Spitzen der drei genannten Untergruppen sind: Eisenhut (2441 m), Zirbitzkogel (2397 m), Schwarzkogel (1548 m). Die Gebirgsformen sind sanft, konvex und von einer üppigen Pflanzendecke, von Wiesen, Wald und Matten überwachsen. Die einzelnen Gruppen zerfallen durch zahlreiche Thal- einschnitte noch in kleinere Komplexe, so die Gurk- thaler Alpen in Stangalpen, die Metnitzalpen und die Afritzer und Wimitzer Berge, die Lavant- thaler Alpen in die Seethaler Alpen, die Sau- alpe, die Pachalpe und Koralpe.
6) Cetische Alpen, den noch erübrigenden Teil der Gneisalpen umfassend, der sich am Hirschegger Gatterl an die Norischen Alpen anschließt. Sie gren- zen an der Nordwestseite zunächst an die Niedern Tauern, sodann an die Eisenerzer Schieferalpen und weiterhin an die österreichischen Kalkalpen, an der Südostseite an das tertiäre Flachland. Hauptgesteine sind Gneis und Glimmerschiefer, denen insbeson- dere im nördl. Teile vielfach paläozoische Schiefer aufliegen.
Die Cetischen Alpen sind der. niederste Abschnitt der Gneisalpen und erreichen nur noch Höyen von 1700-2000 m. Ihre Formen sind allenthalben sanft, und nur selten wird die Wald- und Wiesendecke von nacktem Fels unterbrochen. Sie werden der Länge nach von einem Teil des Murthales und dem untern Mürzthal durchschnitten, wodurch zwei Züge entstehen, von denen der nörd- liche, derFloningzug, eine Fortsetzung der Tauern- kette ist, während sich der südliche orographisch am Speikkogel der Pachalpe von den Norischen Alpen loslöst.
Der letztere Zug wird vom Murthale unter- halb Vruck durchbrochen und zerfällt hierdurch in die G l ein alpen im SW.und die Fisch dach er Alpen im NO. Die höchsten Erhebungen der genannten drei Untergruppen sind Floning (1584 m), Lenzmair- kogel (1997 m) und Stuhleck (1783 m). Der nord- östl. Ausläufer der höhern Gneisalpen ist der Wech- sel (1738 m); weiterhin gegen NO. verflacht sich das Gebirge bis zum Rosaliengebirge bei Wiener-Neu- stadt. Der Raum zwischen Köflach, Übelbach, Brei- tenau,Virkfeld, Puch, GrazundLigist stellt geologisch eine Bucht dar, die der Hauptsache nach von devo- nischen Ablagerungen erfüllt ist, aus denen nord- östlich von Graz [* 4] die Gneisinsel des Schocket (1446 m) gleich einem Horste emporragt. Es ist dies die GrazerVucht, deren Gipfelpunkt, der aus Devon- kalk bestehende Hochlantsch (1722 m), sogar das an- grenzende krystallinische Gebirge des Fischbacher Zuges an Höhe übertrifft. V. Schieferalpen.
7) Plessuralpen, zwi- schen Prättigau, Davos, Albula und Rhein. Durch die Einschnitte von Fundey und Schanfigg sowie der Lenzer Heide zerfallen sie in die Hochwang- kette im N., die Faulhornkette im SW. und das Arosagebirge im SO. Die beiden erstern bestehen ausschließlich aus Bundener Schiefern, das Arosagebirge besteht aus Gneis und Schiefern, die von einer mächtigen mesozoischen Kalkdecke über- spannt werden. Die höchsten Erhebungen der drei Untergruppen sind: Hochwang (s.d., 2535 m), Faul- horn (2578 m), Aroser Rothorn (2985 m). 8) Salzburger Schieferalpen, ein langer Zug sanftformiger Gebirge, der sich auf der Strecke vom Sillthal bis zum Passe Mandling zwischen die nördl. Kalkalpen und die Gneisalpen legt. Sie zerfallen in folgende Gruppen: TuxerThon- schiefergebirae zwischen Sill und Zillerthal, Turer Thal [* 5] und Innthal;
es ist stockförmig geglie- dert und um 600 m niederer als die angrenzenden Zillerthaler Alpen.
Gewöhnliche Gipfelhöhe 2600 -2800 m; die beiden höchsten Erhebungen sind der Reckner (2882 m) und der Geierspitz (2856 m). ¶
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Kitzbühler Alpen, von der Gerlos und dem Ober- pinzgau bis zur Tiefenlinie Nattenberg-St. Jo- hann in Tirol-Saalfelden, und vom Iillerthal bis zum Quereinschnitt von Zell am See. Die ge- wöhnliche Gipfelhöhe beträgt 1800-2200 m; der höchste Gipfel ist der Katzenkopf (2532 m). Als Aus- sichtspunkte berühmt sind: Hohe Salve (1829 m), Schmittenhdhe (1935 m) u.a.
Dientener Berge, zwischen der Tiefenlinie Saalfelden-Vischofshofen und dem Unterpinzgau vom Zeller See bis zum Salzach-Querthal.
Sie sind durchaus Wald - und Wiesenberge und erreichen durchschnittlich Höhen von 1700 bis 2000 m;
höchster Punkt der Hundstein (2116 m).
Gründecker Berge, bis zum Passe Mandling mit nur drei Höhen von über 1700 m; Gipfelpunkt ist das Hochgründeck (1827 m). 9) Eisenerz er Alpen, zwischen Ennsthal, Eisen- erz, Mürzthal, Liesing- und Paltenthal. Sie be- stehen kus Grauwackenschiefer und Grauwackcnkalk und hängen am Schoberpasse transversal mit der Tauernkette zusammen, ohne jedoch (und zwar weder geologisch noch orographisch) deren Fort- setzung zu bilden. Die Eisenerzer Alpen zerfallen in mehrere gesonderte Vergmassen, von denen die des Gößecks (2215 m) die bedeutendste ist. 0. Nördliche Kalkalpen.
10) Allgäuer Alpen, vom Prättigau und Rhein bis zum Fernpah, aus- gezeichnet durch die große Entwicklung der Liasfor- mation. Tektonifch bestehen sie aus einer Reihe der Streichrichtung der Alpen parallelen Faltungs- zügen, die jedoch, bevor sie von Osten her das Nhein- thal erreichen, plötzlich scharf nach Süden umbiegen, wobei manche Verschiebung im Schichtenbau statt- findet. Man unterscheidet: Rhätikon, zwischen Nheinthal, Prättigau, Schlappiner Ioch und Kloster- thal mit fünf Gipfeln über 2800 m;
höchster ist die Scesaplana (2967 m).
Abgesehen von zwei kleinen Firn- und Gletschermassen an der Scesaplana und der Sulzfluh ist das Gebirge nicht vergletschert. Lechthaler Alpen, zwischen^Arlberg, Inn, Fern- paß, Paß [* 7] Gacht, Sonthofen, ^tarzeljoch, Faschina- joch und Ludcsch. Sie zerfallen in die Rotwand- gruppe höchsterPunkt Wildgruppenspitz 2745 m), dieParseyer Kette, östlich von der vorigen und südlich vom Lech (Gipfel- höhe 2600-2900 m; höchste Spitze Parseycr Spitz 3038 m); die Hochvogelgruppe, nördlich vom Lech (Berghohe 2200-2600 m; höchster Gipfel Hohes Licht [* 8] 2687 m); Vregenzer Wald im NW. Die höchsten Gipfel sind: Hoher Ifen (2232 m) und Mittagsspitz (2092 m). 11) Nordtiroler Kalkalpen, vom Fcrnpaß bis zur Saalach.
Sie beginnen im W. mit den: Auf- treten der mächtigen, weißen Wettersteinkalke, die in diesem Abschnitte die hervorragendste Rolle im Gebirgsbau spielen, und enden im O. dort, wo mit dem Beginn der Dachsteinkalk-Entwicklung die bis- herige Kettenbildung des Gebirges in die Stock- und Hochplateaubildung übergeht. Sie zerfallen in zwei Zonen. Der Hochgcbirgszug zerfällt in fol- gende Gruppen. Die Wett er st ein gruppe, zwischen Fcrnpaß und Scharnitz, besteht aus dem Tschirgant (2366 m), der Mieminger Kette (Obere Platte 2717 m) und dem Wettersteingebirge, das zwei kleine Gletscher beherbergt und sich im Zugspitz (s. d.) 2968 m hoch erhebt.
Die Karwendelgruppe, zwischen Scharnitz und Achensee, besteht aus vier äußerst wilden und schroffen Parallelketten: Sol- steinkette (Kleiner Solstcin 2641 m). Bettclwurfkette (Vettelwurfspitze 2725 m), Virkkarkette (Virkkar- spitze 2756 m) und Karwendelkette (Karwendelspitz 2546 m). Bei den Brandenberger Alpen, zwischen Achensee und Inn, ist die Parallelketten- bildung nicht mehr so regelmäßig ausgebildet wie im W., auch ist das Gebirge bedeutend niederer.
Kulminationspunkt ist: Hoch Iß (2296 m). Das Kaisergebirge, zwischen Inn und Achen. Der südl. Kamm ist der Wilde Kaiser (höchste Spitze Elm- auer Haltspitz 2344 m). Der nördlich gelegene Hin- tere Kaiser ist niederer (höchster Gipfel Pyramiden- spitz 1999 m) und zeigt bereits eine ausgesprochene Neigung zur Plateaubildung. Der Voralpenzug zerfällt durch die Einschnitte des Lech und derLoisach in das Vilser Gebirge, die Ammergauer Alpen und die Altbayri- schen Alpen.
In dem erstern ist an Höhenmcssun- gen großer Mangel; der höchste gemessene Punkt ist der Metzenarsch (Hochscheißer 2236 m). Die Am- mergauer Alpen besitzen Gipfelhöhen von 1900 bis 2300 m; der höchste Punkt ist der Upsspitz (2328 m). Die Altbayrischen Alpen zerfallen in mehrere Abschnitte: Wallgauer Gebirge, zwischen Loi- sach und Isar, zu seinen höchsten Erhebungen ge- hören Krottenkopf (2117 m), Herzogenstand (s. d., 1757 m), Benediktenwand (1803 m);
Risigebirge, zwischen Isar und Achenthal;
Gipfelhöhe 1900- 2100 m;
am höchsten sind Mondscheinspitz (2104 m) und Scharfreiter (2099 m);
Kreuther Gebirge, von der Isar bis zum Leitzach- und Ursprungthal: Hauptgipfel: Hintere Sonnwendjochspitze (1988 m)- Zeller Gebirge, vom vorigen bis zum Inn;
di' höchsten Punkte sind Traithen (1878 m) und Wendel- stein (1840 m);
Chiemseegebirge, zwischen Inn und Saalach, mit dem Sonntagshorn (1962 m). 12) Salzburger Kalkalpen, von St. Johann in Tirol, [* 9] der Salzach im W. bis zum Passe Pyhrn im O. Der Wettersteinkalk tritt hier zurück, dafür wird der Dachsteinkalk ungemein mächtig und bildet jen klotzigen Gebirgsstöcke und ausgedehnten Hochpla- teaus, welche diesen Teil der Nördlichen Kalkalpen auszeichnen. Auch hier hat man einen Hochgebirgs- und einen nördlich davon gelegenen Voralpcnzug zu unterscheiden. Ersterer zerfällt in Waidringer Alpen, zwischen Achenthal und Saalach.
Sic bestehen aus den Leoganger und den Loserer Stein- bergen, dem Kirchbergstock und dem Kammerkav- geblrge. Die beiden letztern Teile sind niedere Waldgebirge, die höchsten Gipfel der beiden erster." sind:'Birnhorn (2630 m) und Hinteres Ochsen- horn (2513 m). Die Berchtesgadener Alpen zwischen Saalach und Salzach zerfallen durch die Thalungen von Ramsau und Berchtesgaden sowic der Salzach in die Reichenhaller Gruppe, die Königs- seegruppe und das Tennengebirge.
Die Ncichen- haller Gruppe enthält die Reitalm (Stadelhorn 2288 m), das Lattenqebirge (Karkopf 1737 m) und den Untersberg (Verchtesgadener Hochthron 1975 m). Die Königsfeegruppe besteht in ihrcr Gesamtheit aus einer mächtigen, im allgemeinen stach gegen N. fallenden, aber vielfach verworfenen und verschobenen Kalkplatte, die entlang demVerch- tesgadmer Hauptthal durch eine gewaltige Stö- rungslinie abgeschnitten wird, längs welcher ein Absinken der nördlich angrenzenden Gebirgsglieder um etwa 5000 m stattgefunden hat. Die einzelnen Gebirgsstöcke sind: das Steinerne Meer (Selbhorn 2655 m);
die Wimbachgruppe (Watzmann 2714 m); die übergossene Alm (Hochkönig 2938 m);
das ¶